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Johannes Irmscher 14 September 1920 in Dresden 23 Mai 2000 in Rom war ein deutscher Altphilologe Irmscher war einer der bedeutendsten Altertumswissenschaftler und vor allem Wissenschaftsorganisator fur diesen Bereich in der DDR Grabstein auf dem Evangelischen Friedhof Berlin RosenthalInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenJohannes Irmscher beantragte am 19 Mai 1938 noch als Schuler die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 September desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 6 957 433 1 sein Abitur legte er 1939 ab Noch im selben Jahr begann er an der Universitat Leipzig mit dem Studium der Klassischen Philologie Byzantinistik und Neograzistik Schon 1940 musste er das Studium unterbrechen weil er in die Wehrmacht einberufen wurde Dort diente er bis Ende des Krieges 1945 Nach dem Krieg wurde er noch 1945 Leiter der Bibliothek der Kunstschaffenden in Berlin und blieb es bis 1946 Im Dezember 1947 wurde er mit einer Arbeit zum Thema Gotterzorn bei Homer an der Berliner Universitat promoviert wurde zunachst wissenschaftlicher Assistent und noch im selben Jahr wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kommission fur spatantike Religionsgeschichte der DAW Die Habilitation erfolgte 1951 zum Thema Iakobos Triboles Poiemata danach wurde Irmscher Dozent fur Klassische Philologie Seit September 1953 lehrte er als Honorarprofessor mit Lehrauftrag Klassische Philologie Byzantinistik und Neograzistik an der Humboldt Universitat zu Berlin HUB Von 1955 bis 1963 war Irmscher Geschaftsfuhrender Direktor von 1964 bis 1969 Direktor des Instituts fur griechisch romische Altertumskunde an der DAW Nach der Umstrukturierung der Akademie wurde er 1969 Direktor des Wissenschaftsbereiches Griechisch romische Kulturgeschichte am Zentralinstitut fur Alte Geschichte und Archaologie Zwischen 1958 und 1968 war Irmscher auch Direktor des Instituts fur Byzantinistik an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg 1985 wurde er emeritiert Irmscher war seit 1973 korrespondierendes seit 1990 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR und spater Mitglied und Vizeprasident der Leibniz Sozietat Besondere Verdienste erwarb sich Johannes Irmscher auch um die Zusammenarbeit der DDR Forscher mit der internationalen Wissenschaft In zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen etwa als langjahriger Prasident der Winckelmann Gesellschaft leistete er einen bedeutenden Beitrag zur Interdisziplinaritat der Altertumswissenschaft Er war zudem Mitglied des Prasidiums der Historiker Gesellschaft der DDR und wurde 1989 Ehrenmitglied 1966 wurde Irmscher der Vaterlandische Verdienstorden in Bronze verliehen 1985 der Nationalpreis der DDR III Klasse Auch als Ubersetzer griechischer Geschichtsschreiber Xenophon und Philosophen Platon tat Johannes Irmscher sich hervor Seine vielfaltigen internationalen Kontakte nutzte Irmscher auch als Zutrager des Staatssicherheitsdienstes der DDR fur den er seit 1958 als inoffizieller Mitarbeiter arbeitete IM Johannes 2 Im Vordergrund standen dabei die Informationsgewinnung uber die Volksrepublik Albanien und die Anknupfung von Beziehungen zu Personlichkeiten in Albanien nach dem Austritt Albaniens aus dem Warschauer Pakt Irmscher verstarb im Jahr 2000 uberraschend in Rom wo er an einer wissenschaftlichen Konferenz teilnahm an den Folgen eines Schlaganfalls Er wurde auf dem Evangelischen Friedhof Berlin Rosenthal beigesetzt Werk BearbeitenJohannes Irmscher war einer der profiliertesten Vertreter der Altertumswissenschaften in der DDR Er machte sich nicht nur als Forscher sondern auch als Wissenschaftsorganisator und bei der Popularisierung wissenschaftlicher Ergebnisse in der DDR und weit uber deren Grenzen hinaus verdient Die Spannweite seiner wissenschaftlichen Interessen reichte von Homer bis zur Spatantike von der Geschichte und Kultur des Byzantinischen Reiches bis zum Nachleben der Antike in der europaischen Kultur Seine Publikationen sind sehr zahlreich allein die Deutsche Nationalbibliothek fuhrt uber 100 Publikationen Grosse Verdienste erwarb sich Johannes Irmscher vor der Akademiereform von 1968 um die Zusammenfuhrung den Ausbau und die Profilierung der altertumswissenschaftlichen Forschung an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin DAW der spateren Akademie der Wissenschaften der DDR AdW als langjahriger Direktor des Instituts fur griechisch romische Altertumskunde Nach seiner weitgehenden Entmachtung 1968 blieb er Direktor des Bereiches Griechisch romische Kulturgeschichte des Zentralinstituts fur Alte Geschichte und Archaologie ZIAGA Besondere Aufmerksamkeit widmete Irmscher der Arbeit an den in der Tradition des 19 Jahrhunderts stehenden Corpora Editionsreihen und Zeitschriften der Akademie zum Beispiel das Corpus Inscriptionum Latinarum sowie der Neugrundung zahlreicher Reihen und Zeitschriften Schriften Auswahl BearbeitenPraktische Einfuhrung in das Studium der Altertumswissenschaften Herausgeber Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1954 Einfuhrung in die Byzantinistik Akademie Verlag Berlin 1971 Sammlung Akademie Verlag 21 Sokrates Versuch einer Biografie Reclam 3 Auflage Leipzig 1982 Einleitung in die klassischen Altertumswissenschaften Ein Informationsbuch Herausgeber Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1986 als Hrsg Lexikon der Antike Bibliographisches Institut 2 Auflage Leipzig 1977 9 Auflage ebenda 1987 diverse Auflagen sowohl in der DDR als auch in der BRD sehr verbreitetes Standardwerk auch als CD Rom Version erhaltlich Zur Antikerezeption der Franzosischen Revolution In Beitrage zur Geschichtsphilosophie der deutschen Klassik Collegium Philosophicum Jenense Heft 8 hrsg von Erhard Lange Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1988 S 234 ff Literatur BearbeitenLothar Mertens Lexikon der DDR Historiker Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 11673 X S 310 311 Isolde Stark Die inoffizielle Tatigkeit von Johannes Irmscher fur die Staatssicherheit der DDR In Hallische Beitrage zur Zeitgeschichte 5 1998 ISSN 1433 7886 S 46 71 Francesco Salerno Hrsg Res venit ad Triarios Omaggio a Johannes Irmscher Jovene Neapel 2002 Index Bd 30 Andreas Wacke Ost West Beziehungen rechtshistorischer und altertumswissenschaftlicher Fachvertreter nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Johannes Irmscher 1920 2000 als geheimer Informant fur den Staatssicherheitsdienst der DDR In Orbis Iuris Romani 9 2004 ISSN 1211 3425 S 245 267 Jan Wielgohs Irmscher Johannes In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Matthias Willing Althistorische Forschung in der DDR Duncker amp Humblot Berlin 1991 ISBN 3 428 07109 3 Historische Forschungen 45 s Index Weblinks BearbeitenNachruf der Leibniz Sozietat Literatur von und uber Johannes Irmscher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Irmscher Johannes Publikationen in der bibliografischen Datenbank der 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