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Johann von Rehen auch Rhena Ryn 2 Dezember 1570 in Marburg war von 1543 bis 1570 Landkomtur der Ballei Hessen des Deutschen Ordens und ihr letzter katholischer Landkomtur vor der vollstandigen Einfuhrung der Reformation im Marburger Deutschordenshaus Johann von Rehen als LandkomturWappenschild des Johann von Rehen von 1518 in der ElisabethkircheSpolienstein am Deutschen Haus in Marburg von 1550 mit dem Wappen des Johann von Rehen links und seinem Verwalter Trappierer Gottfried von Holdinghausen rechts Spolienstein am Gorzhauser Hof von 1567 mit dem Wappen des Johann von Rehen rechts Kruzifix an der Elisabethkirche Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksFamilie BearbeitenJohann von Rehen stammte aus dem ortlichen Adelsgeschlecht des nordhessischen Dorfes Rhena bei Korbach Er entstammte der ersten Ehe seines Vaters Konrad von Rehen mit einer geborenen Huhn von Ellershausen 1 Leben BearbeitenJohann von Rehen trat 1518 in den Deutschen Orden ein Von 1538 bis 1545 war er Komtur von Florsheim Landgraf Philipp I von Hessen hatte nach Einfuhrung der Reformation in den Jahren 1527 28 fast alle hessischen Kloster und Stifte sakularisiert Zeitgleich versuchte er dies auch beim Deutschen Orden indem er einen furstlichen Prokurator in die Marburger Niederlassung zur Uberwachung schickte Nach einer Vereinbarung uber umfangreiche finanzielle Leistung des Deutschen Ordens fur die Landgrafschaft wurde der Prokurator wieder abgezogen In einem zweiten Versuch liess Philipp am 5 Mai 1543 die Landkommende Marburg des Deutschen Ordens besetzen und die anwesenden Ritter im Haus festsetzen Die umfangreichen Besitzungen des Ordens in Marburg Gorzhausen Kirchhain Amoneburg Stedebach Schiffenberg Felsberg Fritzlar und Wetzlar liess er inventarisieren und ubertrug die Verwaltung seinen Beamten Als Zeitpunkt dafur wahlte der Landgraf den Moment als der bisherige Landkomtur der Ballei Hessen Wolfgang Schutzbar gen Milchling in Speyer zum Deutschmeister und Administrator des Hochmeisteramts gewahlt wurde und das Amt des hessischen Landkomturs deshalb vakant war Nur wenige Tage spater am 13 Mai 1543 ernannte Schutzbar Johann von Rehen den Komtur von Florsheim zum neuen Landkomtur Bis zum Ende der Besetzung blieb dieser jedoch notgedrungen dem Marburger Haus fern Unter Einschaltung benachbarter Fursten und Kaiser Karls V gelang es dem Orden schliesslich im Herbst 1545 Philipp zum Ruckzug aus den Ordensniederlassungen zu bewegen Im September 1545 konnte Johann von Rehen schliesslich in das Marburger Haus einziehen In den Jahren nach 1545 schlug das Pendel zugunsten des Deutschen Ordens aus Als Philipp 1547 nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes im Schmalkaldischen Krieg in Gefangenschaft geriet bat er Wolfgang Schutzbar um Fursprache beim Kaiser In dieser Situation erreichte der Deutsche Orden nicht nur die Ruckgabe der von Philipp 1539 entfernten Elisabethreliquien sondern auch den Abschluss des Vertrags von Oudenarde vom 16 Juni 1549 der die vollstandige Reichsunmittelbarkeit der Ballei garantierte und die sehr hohe Summe von 55 000 Gulden als Entschadigung fur die erlittenen Verluste vorsah Am 12 Juli 1548 konnte Johann von Rehen die verbliebenen Gebeine der Elisabeth von Thuringen 1207 1231 vom hessischen Statthalter an der Lahn Georg von Kolmatsch und dem landgraflichen Vizekanzler Dr Johannes Eisermann in Empfang nehmen Der Landkomtur quittierte den Empfang mit Siegel und Unterschrift folgendermassen ein Haupt mit einem Kinnhacken item funf Rohrlein klein und gross item eine Riebe Rippe item zwey Schulterbein und sonst ein breit Bein 2 Von der Bautatigkeit in den Niederlassungen der Landkommende unter Johann von Rehen zeugen mehrere Bauinschriften Er starb am 2 Dezember 1570 in Marburg und soll unter dem Kruzifix sudlich der Elisabethkirche beerdigt sein Zumindest bat er in seinem Testament darum auf dem Kirchhof der Ordensherren vor dem Kruzifix beerdigt zu werden Die nachfolgenden Landkomture wurden im Hohen Chor der Elisabethkirche oft mit sehr auffalligen Epitaphien beigesetzt Mit seinem Nachfolger dem Lutheraner Alhard von Horde hielt die Reformation Einzug in das Deutsche Haus in Marburg Seit 1680 wechselten sich dort katholische reformierte und lutherische Komturen bis zur Aufhebung des Ordens 1809 ab Die Elisabethkirche selbst blieb lutherisch Literatur BearbeitenKatharina Schaal Das Deutschordenshaus Marburg in der Reformationszeit der Sakularisationsversuch und die Inventare von 1543 In Hessisches Landesamt fur geschichtliche Landeskunde Hrsg Untersuchungen und Materialien zur Verfassungs und Landesgeschichte Band 15 1996 Simon Dietrich Renate Luhrmann Katharina Schaal Jutta Schuchard Friedrich Dickmann Ausstellungskatalog Spuren der Reformation in der Marburger Elisabethkirche 17 Mai 31 Oktober 2017 Elisabethkirche Marburg Hrsg Simon Dietrich Selbstverlag der Elisabethkirchengemeinde Marburg 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Stammbaum des Johann VI von Rehen bei Geneanet Friedrich Dickmann Das Schicksal der Reliquien St Elisabeths In Journal of Religious Culture Journal fur Religionskultur Nr 141 2010 Goethe Universitat Frankfurt am MainWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann von Rehen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 April 2021 PersonendatenNAME Rehen Johann vonALTERNATIVNAMEN Rehen JohannKURZBESCHREIBUNG KomturGEBURTSDATUM 15 Jahrhundert oder 16 JahrhundertSTERBEDATUM 2 Dezember 1570STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Rehen amp oldid 238134208