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Johann Magenbuch oder Johannes Magenbuch in manchen Quellen auch Magenbuchius genannt 1487 in Blaubeuren 14 Oktober 1546 in Eichstatt war ein deutscher Mediziner und Leibarzt Johann Magenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Wirkungsgeschichte 4 Schriften Auswahl 5 Literatur und Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn aus einer gemass dem Klosterlagerbuch von Blaubeuren dort ansassigen Familie studierte seit dem 29 April 1518 an der Universitat Wittenberg wo er unter anderem auch Martin Luther und Philipp Melanchthon kennen und schatzen lernte Durch sie wurde Magenbuch zu einem uberzeugten Anhanger und Verfechter der Reformation In Wittenberg erwarb er sich am 11 Oktober 1519 das Baccaulaurat und 6 Februar 1522 wurde er Magister der sieben freien Kunste Er wurde im Anschluss Lehrer in Ulm Wahrend jener Zeit verfolgte er ein Medizinstudium und promovierte unter Augustin Schurff am 9 Dezember 1523 in Wittenberg zum Doktor der Medizin Zwischenzeitlich verweilte er noch zu Studienzwecken in Erfurt wo er bei dem Humanistendichter Helius Eobanus Hessus wohnte Anschliessend fuhr er nach Italien wo er sowohl in Venedig als auch an der Universitat Padua weitere Fachstudien absolvierte Nach seiner Italienreise kehrte er nach Deutschland zuruck und liess sich 1524 als Stadtphysicus in Nurnberg nieder Hier erregte im Jahr 1526 Magenbuch besondere Aufmerksamkeit durch die Aufstellung einer Krankengeschichte eines erstmals chronologisch sortierten Tagebuches mit Patientennamen Angaben uber deren Krankheiten medikamentosen Verordnungen und den jeweiligen Krankheitsverlaufen wie es in der Folgezeit im Rahmen der Anamnese dann allgemein ublich wurde Daruber hinaus lehrte er an der von Landgraf Philipp I von Hessen im Jahr 1527 neu gegrundeten protestantischen Universitat Marburg und wurde von diesem zugleich auch noch zu seinem personlichen Leibarzt ernannt Auch sein alter Freund Martin Luther nutzte immer wieder die arztlichen Fahigkeiten Magenbuchs und bedankte sich dafur im Jahre 1544 mit einer personlich signierten Ausgabe seines ersten Bandes der Genesis Vorlesung in primum librum mose enarrationes Wittenberg 1544 bei Seitz Mittlerweile erkannte aber auch der katholische Kaiser und Gegenspieler von Philipp I Karl V Magenbuchs medizinische Fachkompetenz und berief diesen ebenfalls zu seinem personlichen Leibarzt Im Alter von nicht ganz sechzig Jahren starb Magenbuch schliesslich auf einer seiner Dienstreisen in Kassel und wurde aber auf dem Johannisfriedhof Nurnberg beigesetzt Familie BearbeitenJohann Magenbuch war verheiratet mit Prisca Hunnia von Schweinitz aus dem Hause Seifersdorf in Schlesien 1503 1537 Tochter des Landeshauptmanns Christoph von Schweinitz 1469 1538 Mit ihr hatte er die Tochter Helena 1523 1597 die spater den Witwer Andreas Osiander sowie nach dessen Tod den Pfarrer Johannes Ruckher 1526 1579 heiratete und von Herzogin Sibylle von Wurttemberg zur ersten Hofapothekerin der Hofapotheke Stuttgart ernannt wurde Wirkungsgeschichte BearbeitenJohann Magenbuch geriet schnell in Vergessenheit wurde aber im 18 Jahrhundert wiederentdeckt wurde dabei aber mit dem Leibarzt Philipps des Grossmutigen Johannes Meckbach 1495 1555 verwechselt was zu zahlreichen biographischen Fehldarstellungen fuhrte Peter Assion und Joachim Telle fuhrten die Verwechslung auf die uberlappenden Lebenszeiten gleichen Berufsstand gleichen Vornamen und ahnliche Nachnamen zuruck Dazu trugen noch entscheidend die ahnlichen latinisierten Namen der beiden Mediziner bei Magenbuch nannte sich latinisiert Magenbuchius wahrend Meckbach Megobacchius oder auch Megabacchius verwendete Der Irrtum schlug sich schliesslich auch in Zedlers Universal Lexicon nieder 1 2 Schriften Auswahl BearbeitenCompositiones quasdam medicasLiteratur und Quellen BearbeitenMegabachus oder Megobachus oder Magenbuchius Johann In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 20 Leipzig 1739 Sp 216 Peter Assion und Joachim Telle Der Nurnberger Stadtarzt Johannes Magenbuch Zu Leben und Werk eines Mediziners der Reformationszeit In Sudhoffs Archiv 56 1972 353 421 Genealogisches Archiv Hans Thorald Michaelis Wilhelm Kosch Deutsches Literatur Lexikon biographisch bibliographisches Handbuch Francke 1968 ISBN 3 317 01539 X Hans Theodor Koch Die Wittenberger Medizinische Fakultat 1502 1652 Ein biobibliographischer Uberblick In Stefan Oehmig Medizin und Sozialwesen in Mitteldeutschland zur Reformationszeit Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2007 ISBN 978 3 374 02437 7 S 317Weblinks BearbeitenIn Primvm Librvm Mose Enarrationes Reuerendi Patris D D Mar tini Lutheri VVitenbergae 1544 Universitats und Landesbibliothek Munster Signatur 4 B 3466 m 1 Einzelnachweise Bearbeiten Megabachus oder Megobachus oder Magenbuchius Johann In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 20 Leipzig 1739 Sp 216 Peter Assion und Joachim Telle Der Nurnberger Stadtarzt Johannes Magenbuch Zu Leben und Werk eines Mediziners der Reformationszeit In Sudhoffs Archiv 56 1972 353 421 Hier S 354 356 Normdaten Person GND 119750244 lobid OGND AKS VIAF 30352773 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Magenbuch JohannALTERNATIVNAMEN Megabachus JohannusKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner und LeibarztGEBURTSDATUM 1487GEBURTSORT BlaubeurenSTERBEDATUM 14 Oktober 1546STERBEORT Eichstatt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Magenbuch amp oldid 224802745