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Johann Jacob Reiske 25 Dezember 1716 in Zorbig 14 August 1774 in Leipzig war ein deutscher Grazist Arabist und Byzantinist Obwohl er zu seiner Zeit kaum Anerkennung fand gilt er als Begrunder der arabischen Philologie als eigenstandige Disziplin Johann Jacob Reiske Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Wirkung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenReiske war der Sohn eines Lohgerbers Er besuchte die Stadtschule Zorbig seit 1722 nahm Privatunterricht in Zoschen seit 1727 und besuchte das Gymnasium in Halle 1728 33 1733 begann er in Leipzig ein Studium der Theologie und studierte nebenher als Autodidakt Arabisch 1738 begab er sich im Auftrag Albert Schultens nach Leiden zum Studium arabischer Handschriften In Leiden besuchte er Vorlesungen von Tiberius Hemsterhuis die sein Interesse an altgriechischer Literatur weckten Nebenbei verdiente er seinen Lebensunterhalt durch die Korrektur der Druckfahnen Wegen personlicher Differenzen mit den Leidener Philologen wurde ihm ein Doktorgrad verwehrt er promovierte daher 1746 uber die arabische Medizin Miscellaneae aliquot observationes medicae ex Arabum monumentis zum Dr med Nach seiner Ruckkehr nach Leipzig im Jahr 1746 wollte er den Arztberuf nicht ausuben und verlegte sich auf philologische Gelegenheitsarbeiten 1748 wurde er in Leipzig zum ausserordentlichen Professor fur Arabisch ernannt doch behinderte seine Gegnerschaft zu Johann August Ernesti und Johann David Michaelis sein berufliches Fortkommen 1758 wurde er Rektor der Leipziger Nikolaischule Reiske heiratete 1764 Ernestine Christine Reiske geb Muller Anlasslich eines Besuchs bei Gotthold Ephraim Lessing im Jahr 1771 ordnete er die orientalischen Manuskripte der Herzog August Bibliothek Werk BearbeitenReiske gilt als Begrunder der arabischen Philologie und als Pionier der arabischen Numismatik und Epigraphik Er beforderte die arabische Philologie von einer theologischen Hilfswissenschaft zu einer eigenstandigen Disziplin Trotz seiner Bemuhungen fand er zeit seines Lebens kaum Anerkennung in einer Lebensbeschreibung nannte er sich einen Martyrer der arabischen Literatur Seine Textausgabe und Ubersetzung von Abu l Fidas Geschichtswerk erschien postum Daruber hinaus beschaftigte er sich mit arabischen Sprichwortern Auch auf dem Gebiet der griechischen Philologie zahlte Reiske zu den wichtigsten Vertretern seiner Zeit Seine Ausgabe und Kommentar von De caeremoniis 1751 54 zahlt zu den bedeutenden Quellenausgaben der Byzantinistik Daruber hinaus edierte er die Gedichte des Theokrit die Anthologie des Konstantinos Kephalas und des Tusculanae disputationes des Cicero und ubersetzte die Reden des Demosthenes und das Geschichtswerk des Thukydides ins Deutsche Fur seine monumentale Ausgabe der attischen Redner 1770 1773 verwendete er ein Manuskript aus der Munchener kurfurstlichen Bibliothek Cod Monac gr 485 und vier weitere aus Augsburg Postum erschienen seine Ausgaben des Maximos von Tyros 1774 1775 und des Libanios 1784 1795 unvollendet blieben die Werke des Plutarch und des Dionysos von Halikarnass Reiskes Konjekturen zu verschiedenen griechischen Autoren die er teils in seinen kritischen Apparaten publizierte teils in Form von Animadversiones gesondert herausgab werden bis heute aufgrund ihres Scharfsinns von Philologen gelobt Wirkung BearbeitenReiske gilt heute als der bedeutendste deutsche Arabist des 18 Jahrhunderts 1 Literatur BearbeitenConrad Bursian Geschichte der classischen Philologie in Deutschland von den Anfangen bis zur Gegenwart Oldenbourg Verlag Munchen und Leipzig 1883 S 407 416 Digitalisat Richard Forster Reiske Johann Jacob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 129 143 Hartmut Bobzin Reiske Johann Jacob In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 391 f Digitalisat Hans Georg Ebert Thoralf Hanstein Hrsg Johann Jacob Reiske Leben und Wirkung Ein Leipziger Byzantinist und Begrunder der Orientalistik im 18 Jahrhundert Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 ISBN 3 374 02327 4 Das Kapitel Stefan Heidemann Die Entwicklung der Methoden in der Islamischen Numismatik im 18 Jahrhundert War Johann Jakob Reiske ihr Begrunder S 147 202 ist hier online PDF 2 2 MB John Edwin Sandys A History of Classical Sholarship Bd 3 The Eighteenth Century in Germany and the Nineteenth Century in Europe and the United States of America Cambridge University Press Cambridge 1908 S 14 18 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Jacob Reiske Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Jacob Reiske im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann Jacob Reiske in der Deutschen Digitalen Bibliothek Reiske Johann Jacob Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Einzelnachweise Bearbeiten Karin Ruhrdanz Orientalische Handschriften in der Herzogin Amalia Bibliothek In Jochen Golz Hrsg Goethes Morgenlandfahrten West ostliche Begegnungen Ausstellung des Goethe und Schiller Archivs Weimar im Goethe Jahr vom 26 Mai bis 18 Juli 1999 Insel Frankfurt am Main Leipzig 1999 ISBN 3 458 34300 8 S 97 111 hier S 97 Normdaten Person GND 100317278 lobid OGND AKS LCCN n89147384 VIAF 47055143 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reiske Johann JacobKURZBESCHREIBUNG deutscher Arabist Grazist und ByzantinistGEBURTSDATUM 25 Dezember 1716GEBURTSORT ZorbigSTERBEDATUM 14 August 1774STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Jacob Reiske amp oldid 237497037