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Johann Gottlieb Gleditsch 5 Februar 1714 in Leipzig Kurfurstentum Sachsen 5 Oktober 1786 in Berlin Konigreich Preussen war ein deutscher Botaniker und Arzt Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Gled Johann Gottlieb Gleditsch Stich von Daniel Berger 1789 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Die Gattung der Gleditschien hier ein Ast einer Amerikanischen Gleditschie ist nach Gleditsch benannt Johann Gottlieb war ein Sohn des Leipziger Stadtmusikus Johann Caspar Gleditsch 1747 und dessen Ehefrau Anna Sophia Muller 1749 Er studierte von 1728 bis 1735 Philosophie und Medizin an der Universitat Leipzig wo er 1732 zum Dr phil promoviert wurde Lehrer im Fach Botanik war vor allem Johann Ernst Hebenstreit den er von 1731 bis 1735 als Aufseher des Boseschen und akademisch botanischen Gartens vertrat 1735 ging Gleditsch zu Dr Haenel der eine arztliche Praxis in Annaberg betrieb Um 1737 erhielt er eine Anstellung am Collegium medico chirurgicum Berlin und wurde 1740 Kreisphysikus in Lebus 1742 Promotion zum Dr med an der Universitat Frankfurt Oder Dort hielt er auch Vorlesungen uber Physiologie und medizinische Botanik Etwa seit 1730 betrieb Georg Friedrich von Zieten in Trebnitz zusammen mit Johann Gottlieb Gleditsch die Einrichtung eines botanischen Gartens nach dem Vorbild des Leidener Hortus botanicus Dem 1737 von Gleditsch veroffentlichten Catalogus plantuarum Trebnizii 1 zufolge standen in diesem Garten 3025 Arten und Unterarten von Kalt und Warmhauspflanzen wie Bananen Ananas und Kaffee Blumenzwiebeln und Geholzen zitiert aus Bd 3 Seite 276 des mehrbandigen Werkes Garten und Parke in Brandenburg Folkwart und Folkwin Wendland Berlin Lukas Verlag 2015 5 Bde Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung fur die Mark Brandenburg N F 6 Im Jahr 1744 wurde Gleditsch ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften und auch Mitglied der Leopoldina 1746 zweiter Professor fur Anatomie und Botanik und Materia medica am Collegium medico chirurgicum sowie Direktor des Botanischen Gartens Berlin wo er spater Versuche zur Sexualitat der Pflanzen die Rolle der Insekten bei der Bestaubung und uber den Einfluss von Klimafaktoren auf Pflanzen anstellte 1746 wurde ihm eine Anstellung am Botanischen Garten in Sankt Petersburg gegen ein Gehalt von 2 000 Rubel angeboten Nachdem Friedrich II Gleditschs Gehalt um 200 Reichstaler erhohte blieb dieser in Berlin Bekannt wurde Gleditsch durch sein experimentum berolinense Im Botanischen Garten stand eine noch vom Soldatenkonig angeschaffte weibliche Dattelpalme die noch nie Frucht getragen hatte Gleditsch liess im April 1749 aus seiner Heimatstadt Leipzig aus dem dortigen botanischen Garten den bluhenden Zweig einer mannlichen Dattelpalme nach Berlin bringen Hiermit bestaubte er die Bluten der Palme die wenige Monate spater erstmals reiche Frucht trug Mit diesem Versuch wies er die zweigeschlechtliche Vermehrung der Pflanzen nach 2 In der Zeit von 1754 bis 1764 widmete er sich ausschliesslich seinen offentlichen Lehramtern Ab 1770 hielt er auch Vorlesungen zur Forstwissenschaft an der neu gegrundeten Forstlehranstalt 1773 wurde er ordentliches Mitglied der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin 3 1780 wurde Gleditsch Mitglied der Hofapothekerkommission in Berlin Des Weiteren wurde er Aufseher des Naturalienkabinetts der Akademie das im Turm der Berliner Sternwarte untergebracht war Seit 1776 war er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 4 Gleditsch interessierte sich auch fur die kunstliche Besamung Mitte des 18 Jahrhunderts hatte er ein Verfahren kennengelernt das bei Forellen und Lachsen anwendbar war Die erwahnte kunstliche Befruchtung hat Hr Gl vom Hrn Bar von Veltheim zu Harbser erhalten Das Wesentliche besteht darin dass ein Weibchen welches reife Eyer im Leibe hat gelinde gestrichen wird dass es solche ins Wasser fallen lasst man nimmt alsdenn eben dergleichen mit einem Mannchen vor dass desen Saamen uber die Eier spruzt 5 Gleditsch erwarb sich grosse Verdienste als Lehrer und zahlt zu den ersten die dem Forstwesen eine naturwissenschaftliche Grundlage gegeben haben Familie Bearbeiten Am 16 April 1744 heiratete er Anna Theodora Waltherinn Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor darunter vier Sohne von denen zwei fruh starben sowie drei Tochter Johann Friedrich Albert Michael Assessor der koniglichen Bergwerks und Hutten Administration N N Wernitz Carl Daniel Gottlieb Jager in Oranienburg Anna Sophie Caroline Margarethe Friedrich Viktor Schramm preussischer Hauptmann der Artillerie nachmaliger Generalmajor Theodora Catarina Margarethe Elisabeth Paul Gerhard geheimer Forstsekretar Albertine Pauline LouiseEhrungen BearbeitenDie Gattung der Gleditschien Gleditsia J Clayton aus der Unterfamilie der Johannisbrotgewachse Caesalpinioideae ist nach ihm benannt 6 Die botanische Zeitschrift Gleditschia die in Berlin erscheint tragt seinen Namen wie auch seit 1893 die Gleditschstrasse in Berlin Schoneberg 7 unmittelbar angrenzend an den vom 18 Jahrhundert bis um 1910 bestehenden Botanischen Garten in Berlin Schoneberg den er geleitet hatte Schriften Auswahl BearbeitenMethodus fungorum exhibens genera species et varietates cum charactere differentia specifica synonomis solo loco et observationibus 1753 online Abhandlung von Vertilgung der Zug Heuschrecken und den eigentlichen Hulfs Mitteln die sich auf eine richtige und Naturmassige Erkantniss dieses Ungeziefers grunden 1754 Digitalisat Betrachtung uber die Beschaffenheit des Bienenstandes in der Mark Brandenburg Nebst einem Verzeichnisse von Gewachsen aus welchem die Bienen ihren Stoff zum Honig und Wachse einsammeln Riga und Mietau 1769 Digitalisat Systematische Einleitung in die neuere aus ihren eigentumlichen physikalisch okonomischen Grunden hergeleitete Forstwissenschaft 2 Bande Berlin 1774 bis 1775 Bd 1 Bd 2 jeweils Digitalisat und Volltext der Bayerischen Staatsbibliothek Vermischte botanische und oekonomische Abhandlungen Hesse Berlin 1789 Bd 1 Bd 2 Bd 3 jeweils Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Bd 4 Hesse Berlin 1790 Einleitung in die Wissenschaft der rohen und einfachen Artzeneymittel nach physicalisch chymischen und medicinisch praktischen Grunden S l ca 1800 urn nbn de hbz 061 2 146975 Universitats und Landesbibliothek DusseldorfLiteratur BearbeitenNachruf In Allgemeine Literatur Zeitung Dezember 1789 Sp 573 Textarchiv Internet Archive Richard Hess Gleditsch Johann Gottlieb In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 224 f Ilse Jahn Gleditsch Johann Gottlieb In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 442 f Digitalisat Gunther Natho Johann Gottlieb Gleditsch 1714 1786 In Gleditschia Heft 1 Berlin 1973 S 7 15 Gunther Natho Das Schriftenverzeichnis von Johann Gottlieb Gleditsch In Gleditschia Heft 3 Berlin 1975 S 5 27 Heinz Dieter Krausch Das Wirken von Johann Gottlieb Gleditsch auf dem Gebiete der Landeskultur In Gleditschia Heft 5 Berlin 1977 S 5 35 Gerhard Fischer Gleditsch Vater der Forstwissenschaft In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 10 1996 ISSN 0944 5560 S 3 7 luise berlin de Quellen BearbeitenMeyers Konversationslexikon 1888 1889 Jahn Geschichte der Biologie Spektrum 2000 Magdefrau Geschichte der Botanik Fischer 1992Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Gottlieb Gleditsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Johann Gottlieb Gleditsch in der Deutschen Digitalen Bibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Johann Gottlieb Gleditsch Botaniker beim IPNI Briefwechsel von Johann Gottlieb Gleditsch mit Carl von Linne Bildnis Johann Gottlieb Gleditsch von Johann David Schleuen in der Herzog August Bibliothek Wolfenbuttel Inventar Nr A 7817 Einzelnachweise Bearbeiten Link zum Digitalisat des Catalogus plantuarum Trebnizii Richard Friebe In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 11 April 2010 Wissenschaft Spezial S 55 Mitgliederverzeichnis I Ordentliche Mitglieder In Sitzungsberichte der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin 1907 Berlin 1907 S 1 Textarchiv Internet Archive Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Johann Gottlieb Gleditsch Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 20 August 2015 englisch XXVII Histoire de l Ac Roy des Sciences et belles lettres Annee 1764 Tome XX Berlin Haude und Spener 1766 498 Quartf 10 Kupfert In Friedrich Nicolai Hrsg Allgemeine deutsche Bibliothek Band 7 Nr 1 Friedrich Nicolai Berlin und Stettin 1768 S 237 238 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 Gleditschstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Normdaten Person GND 116657812 lobid OGND AKS LCCN nr00030353 VIAF 62305968 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gleditsch Johann GottliebKURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker und ArztGEBURTSDATUM 5 Februar 1714GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 5 Oktober 1786STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Gottlieb Gleditsch Botaniker amp oldid 233931549