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Johann Friedrich von und zum Stein 1749 29 Juli 1799 in Triesdorf war ein preussischer Oberst Diplomat sowie Komtur des Deutschen Ordens in Weddingen Johann Friedrich von und zum Stein 1749 1799 Gemalde von Anton Graff 1774 Leben und Wirken BearbeitenSeine Eltern waren der kurmainzische Geheimrat Karl Philipp von und zum Stein 1708 1788 1 und dessen Ehefrau Henriette Karoline Langwerth von Simmern 1721 1783 verwitwete Low von und zu Steinfurth Der preussische Minister Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein war sein Bruder 1757 1831 ein anderer Bruder Friedrich Ludwig war kaiserlicher Oberstleutnant Eine Schwester Marianne vom Stein war Abtissin im Stift Wallenstein in Homberg Stein besuchte das Padagogium in Halle und unternahm danach ausgedehnte Reisen 1766 ging er in hollandische Dienste und kam in das Infanterieregiment Prinz von Nassau Usingen 1769 wurde er dort Kompaniechef Er hatte einen verschwenderischen Lebenswandel Das ging so weit dass Stein durch Familienbeschluss vom 2 Februar 1774 von der Erbschaft des vaterlichen Vermogens ausgeschlossen wurde Als Komtur des Deutschen Ordens verfugte er aber ohnehin uber grossere eigene Geldmittel Wie sein Bruder war er ein Bewunderer des preussischen Konigs Friedrich II Als es im Marz 1778 zum Bayerischen Erbfolgekrieg kam bot er dem Konig an zwei Freibataillone zu werben Laut Schreiben vom 4 April 1778 wurde Stein zum Kommandeur des Regiments und zum Oberst der Preussischen Armee ernannt Das Regiment wurde in Halberstadt gesammelt Mit dem Ende des Krieges 1779 wurde das Regiment in Magdeburg aber wieder aufgelost Ob es an Kampfhandlungen teilgenommen hatte ist nicht bekannt Stein blieb preussischer Oberst mit einem Jahresgehalt von 682 Talern Im Juli 1779 versuchte er mit dem sachsischen Artilleriehauptmann Johann Gottlieb Tielke eine preussische Artillerieschule zu eroffnen Das war ebenso wenig von Erfolg gekront wie sein Angebot im August sich als Spion in den Niederlanden zu betatigen Er widmete sich dann der Verbesserung der koniglichen Forsten offenbar mit einigem Erfolg denn er wurde 1780 dafur zum Zeremonienmeister ernannt Ende 1780 erhielt er eine Sendung an den Wiener Hof die er zur Zufriedenheit des Konigs erledigte Am 27 Januar 1781 erhielt Stein eine neue Aufgabe Er sollte die Stimmung der Domkapitel in Mainz Wurzburg und Bamberg erkunden und im preussischen Sinne beeinflussen Zudem sollte er sicherstellen dass der mainzische Statthalter in Erfurt Karl Theodor von Dalberg der von den Preussen als Coadjutor von Mainz vorgesehen war fur Preussen gewonnen werden konnte All das sollte heimlich geschehen daher besuchte er offiziell Anfang 1781 seine Schwester die Grafin Werthern in Erfurt um so die Bischofswahlen zu beobachten Er war erfolgreich schien aber spater nicht mehr in diplomatischen Diensten verwendet worden zu sein Stein wurde Gesellschafter von Friedrich II und kam gut mit Bischoffwerder aber weniger mit Graf Herzberg aus Ein gutes Verhaltnis hatte er auch zum Vertreter des Furstenbundes Karl August von Sachsen Weimar Eisenach Auch nach dem Tode Friedrichs behielt er seine Vertrauensstellung Dessen Nachfolger Friedrich Wilhelm II ernannte ihn am 10 November 1786 kurz nach der Thronbesteigung zum Hof und Landjagermeister der Mark Die Stellung brachte ihm ein Gehalt von 3000 Talern ein Im Januar 1787 entsandte ihn der Konig an den Hof des Kurfursten von Mainz Karl von Erthal um ihn fur den Furstenbund zu gewinnen Am Hof des Fursten traf er Wilhelm Heinse den Geschichtsschreiber Johannes von Muller sowie Frau Sophie von Coudenhoven die grossen Einfluss auf den Kurfursten hatte 2 Er verbrachte 1789 einige Zeit am Krankenlager seines Freundes Muller Der Versuch ihm eine Anstellung in Preussen zu verschaffen schlug aber fehl Der Kurfurst wunschte aber Stein als offiziellen Vertreter Preussens an seinem Hof Im Sommer 1787 ordnete Stein noch die Angelegenheiten in der Verwaltung der koniglichen Forsten in Berlin und Potsdam und besuchte dann seinen Freund Karl August von Weimar Dieser warnte ihn aber noch vor den Verlockungen des Hofs Am 30 November 1787 wurde er Gesandter und bevollmachtigter Minister in Mainz Auf diesem Posten blieb er die nachsten funf Jahre Er fuhrte in dieser Zeit eine rege Korrespondenz mit dem Konig Bischoffwerder und dem Ressortminister Lucchesini Er hatte sich schon eingerichtet und als ihn 1792 Goethe besuchte konnte er sich dem behaglichen Eindruck des Stein schen Landsitzes nicht entziehen Steins Einfluss sank als der Kanzler Albini an die Macht kam Als 1792 die Wellen der franzosischen Revolution das deutsche Reich erreichten drang Stein darauf alles verteidigungsbereit zu machen Aber als General Custine vor den Toren stand war nichts geschehen und als am 21 Oktober 1792 die Stadt kapitulierte musste Stein uber Nassau nach Koblenz fliehen Als er am 23 Oktober in Koblenz ankam brach auch dort die Revolution aus und so evakuierte er das Hospital und einen Teil der Magazine nach Wesel Dort traf er mit seinem Bruder und dem General Wallmoden zusammen um ein gemeinsames Vorgehen von preussischen und hannoverschen Truppen zu organisieren Am 10 November 1792 ging er mit seinem Bruder zur Armee des Konigs Er starb am 29 Juli 1799 in Triesdorf an einem Nervenschlag Literatur BearbeitenHermann von Petersdorff Stein Johann Friedrich von und zum In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 642 645 Anton Balthasar Konig Joh Fried Freih von und zum Stein In Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen Band IV Arnold Wever Berlin 1791 S 428 Anmerkungen Bearbeiten Stein zu Nassau Carl Philipp Freiherr vom Hessische Biografie Stand 25 Marz 2010 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Georg Forster Georg Forster s sammtliche Schriften Band 8 9 S 9 DigitalisatNormdaten Person GND 117490172 lobid OGND AKS VIAF 77094892 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stein Johann Friedrich von und zumKURZBESCHREIBUNG preussischer Oberst und Diplomat sowie Komtur des Deutschen Ordens in WeddingenGEBURTSDATUM 1749STERBEDATUM 29 Juli 1799STERBEORT Triesdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich von und zum Stein amp oldid 229601604