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Die Grafin Johanna Luise von Werthern 28 Februar 1752 in Nassau an der Lahn 8 Marz 1811 in Dresden geborene Freiin vom und zum Stein war eine deutsche Adlige Johanna Luise von Werthern Gemalde von Anton Graff 1777 78Leben BearbeitenLuise vom und zum Stein wurde als eines der neun Kinder ihrer Eltern Karl Philipp Reichsfreiherr vom und zum Stein und dessen Ehefrau Henriette Karoline Langwerth von Simmern verwitwete Low von und zu Steinfurth geboren Ihr um funf Jahre jungerer Bruder war der bekannte spatere preussische Minister und Reformer Freiherr Karl vom und zum Stein Luise wuchs im Steinschen Schloss in der Stadtmitte von Nassau auf In ihrer Jugend wurde sie von Karl August von Hardenberg sehr verehrt der ihr aber seine Liebe nie gestanden haben soll Freundschaftlich verbunden war sie ihrem Zeichenlehrer im Steinschen Hause Georg Melchior Kraus Sie selbst schwarmte langere Zeit fur den Grosshofmeister des Mainzer Kurfursten Baron Friedrich Carl Willibald von Groschlag zu Dieburg Schliesslich heiratete sie am 12 Juli 1773 in Nassau den 13 Jahre alteren Grafen Jacob Friedemann von Werthern was von ihren Eltern und der Offentlichkeit als eine gute Partie angesehen wurde Luise folgte ihrem Ehemann auf sein Schloss Neunheilingen in Thuringen Da dieser in Diensten des Dresdner Hofes stand verbrachte Luise auch Zeiten in der sachsischen Residenzstadt Hier gebar sie am 9 April 1774 ihre Tochter Henriette Caroline Luise Ihr Mann wurde in diplomatischen Diensten noch im gleichen Jahr an den spanischen Hof beordert Luise folgte ihm nach Madrid Tochterchen Henriette blieb bei seiner Grossmutter in Nassau In Madrid kam am 27 Juni 1775 die zweite Tochter Jacobine Henriette Juliane zu Welt Diese starb allerdings noch vor Vollendung des ersten Lebensjahres und wurde auch in Madrid beerdigt Zum Ende der 1770er Jahre kehrte das Ehepaar von Werthern aus Spanien zuruck und hielt sich wieder haufig in Neunheilingen auf Hier hatte es auch Kontakte zum Weimarer Hof In diese Zeit fielen erste Spannungen und gewisse Entfremdungen des Paares moglicherweise wegen des Ausbleibens eines Stammhalters wohl aber auch wegen gewisser skurriler Eigenheiten des Ehemannes Gleichzeitig wurde der Weimarer Herzog Karl August auf Luise aufmerksam und machte ihr obwohl beide verheiratet waren unverhohlen den Hof Er besuchte zusammen mit Goethe mehrfach Schloss Neunheilingen Obwohl Luise ihm wie vermutet wird auch gewogen war hielt sie dennoch zu ihrer nicht sehr glucklichen Ehe Auch Goethe bewunderte die Frau sehr wie u a in einem Brief an Charlotte von Stein zum Ausdruck kommt 1 Die Verhaltnisse und Erlebnisse auf Neunheilingen hat Goethe auch in seinen Wilhelm Meister Romanen einfliessen lassen 2 1783 wurde der Graf von Werthern Chef der Stiftsregierung Naumburg Zeitz eine Stellung die er bis zu seinem Tode innehatte Nun war Zeitz der Hauptwohnsitz der Familie nicht sehr weit entfernt von Eythra einem Gut das dem Grafen 1772 bei einer Erbteilung mit seinem Bruder zugefallen war Der Ausbau des zugehorigen Schlosses und die Umgestaltung des Parks zum Englischen Garten waren Aktionen an denen Luise von Werthern massgeblich beteiligt war Es entstanden antikisierende gotisierende und chinoise Bauten und Denkmaler z B um 1790 ein Trianon in der Art romischer Tempelruinen am Ende der 650 Meter langen vierreihigen Eythraer Lindenallee Ahnliche Bauten in Weimar und dem Tiefurter Park waren dabei Vorbild 1795 wurden die Tapeten fur das Romische Zimmer von Eythra bestellt das noch heute einen Glanzpunkt im Leipziger Grassi Museum fur Angewandte Kunst darstellt Nachdem Graf von Werthern 1806 gestorben war verbrachte Luise ihre letzten Lebensjahre in der Residenzstadt Dresden Am 8 Marz 1811 erlag sie hier ihrer vieljahrigen Lungensucht und Auszehrung Sie wurde neben ihrem Gatten auf dem Eythraer Friedhof beigesetzt Literatur BearbeitenDietrich Wunschmann Die beste aller Grafinnen In Eythraer Heimatblatter Nr 4 9 2001 2002 Beilage der Zwenkauer Nachrichten Amtsblatt der Stadt Zwenkau Eythraer Heimatblatter Nr 4 Memento vom 4 Mai 2003 im Internet Archive Eythraer Heimatblatter Nr 5 Memento vom 4 Mai 2003 im Internet Archive Eythraer Heimatblatter Nr 6 Memento vom 4 Mai 2003 im Internet Archive Eythraer Heimatblatter Nr 7 Memento vom 1 Juli 2003 im Internet Archive Eythraer Heimatblatter Nr 8 Memento vom 1 Juli 2003 im Internet Archive Eythraer Heimatblatter Nr 9 Memento vom 4 Mai 2003 im Internet Archive Adolf Bach Johanna Luise von Werthern geb vom Stein In Volk und Scholle Heimatblatter fur beide Hessen Nassau und Frankfurt a M 2 Jg 1923 24 S 77 82 Anne Fuchs Johanna Louise Jeannette Grafin von Werthern auf Neunheiligen geb vom und zum Stein 1751 1811 in Stefanie Freyer Katrin Horn Nicole Grochowina Hg Frauen Gestalten Weimar Jena um 1800 Ein bio bibliographisches Lexikon Heidelberg 2009 ISBN 978 3 8253 5656 9 S 378 380 Einzelnachweise Bearbeiten Goethes Brief an Frau von Stein vom 11 Marz 1781 In Johann Wolfgang von Goethe Briefe an Charlotte Stein Bd 1 Kapitel 61 online Dietrich Wunschmann in Eythraer Heimatblatter Nr 9 2002 Memento vom 4 Mai 2003 im Internet Archive Normdaten Person GND 1080306722 lobid OGND AKS VIAF 62145067067466630389 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werthern Johanna Luise vonALTERNATIVNAMEN Stein Johanna Luise vom und zum Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche AdligeGEBURTSDATUM 28 Februar 1752GEBURTSORT Nassau Lahn STERBEDATUM 8 Marz 1811STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanna Luise von Werthern amp oldid 238658471