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Jean Pierre Soisson 9 November 1934 in Auxerre Departement Yonne ist ein ehemaliger franzosischer Politiker der Republicains independants RI der Union pour la democratie francaise UDF sowie zuletzt der Union pour un mouvement populaire UMP Er war unter anderem Mitglied der Nationalversammlung Burgermeister von Auxerre Prasident des Regionalrats von Burgund sowie mehrmals Minister verschiedener Ressorts Jugend Arbeit Landwirtschaft Jean Pierre Soisson vorne bei den Feiern zum 62 Jahrestag der Befreiung von Auxerre 2006 Als Schriftsteller verfasste er zahlreiche Bucher zu historischen und politischen Themen sowie biografische Werke zu Personlichkeiten wie Karl der Kuhne Karl V Margarete von Burgund Philibert de Chalon und Paul Bert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Studium 1 2 Partei 1 3 Abgeordneter 1 4 Kommunal und Regionalpolitik 1 5 Regierungsamter auf nationaler Ebene 2 Veroffentlichungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Studium Bearbeiten Jean Pierre Soisson Sohn von Jacques Soisson und Denise Silve absolvierte seine schulische Ausbildung am Lycee Jacques Amyot in Auxerre welches auch Jean Vautrin sowie Guy Roux besuchten Er nahm am Concours general teil und begann ein Studium der Rechtswissenschaften am Institut d etudes politiques de Paris Sciences Po Wahrend des Algerienkrieges diente er als Unterleutnant im 3e regiment de chasseurs d Afrique das zwischen 1956 und 1958 unter dem Kommando von Oberstleutnant Antoine Argoud stand Im Anschluss besuchte er die Ecole nationale d administration ENA die er 1961 als Absolvent des Jahrgangs Lazare Carnot abschloss Danach nahm er eine Tatigkeit am Rechnungshof Cour des Comptes auf und wurde daraufhin erst Mitarbeiter von Edgar Faure sowie anschliessend von Yvon Bourges Partei Bearbeiten Soisson trat 1967 den liberal konservativen Republicains independants bei Von 1977 bis 1978 war er erster Generalsekretar der aus den Republicains independants hervorgegangenen Parti republicain PR Bis 1992 blieb er Mitglied dieser Partei und damit indirekt im burgerlichen Parteienbundnis Union pour la democratie francaise UDF dem die PR angehorte Im Marz 1990 grundete Soisson die Kleinpartei France unie in der burgerliche Politiker zusammenfanden die die Mitte links Regierungen unter Francois Mitterrand unterstutzten Sie ging im Oktober 1992 gemeinsam mit Michel Durafours Gruppierung Association des democrates im Mouvement des reformateurs MDR auf das die burgerlichen Krafte in Mitterrands Regierung einte 1 Nach seinem Ausschluss aus der UDF 1998 trat Soisson der Democratie liberale zwar nicht als Mitglied bei stand ihr aber als apparente nahe 2 Bei der Prasidentschaftswahl 2002 unterstutzte er allerdings nicht den DL Vorsitzenden Alain Madelin sondern den Amtsinhaber Jacques Chirac vom gaullistischen RPR 2 Im Zuge dieser Wahl trat Soisson Chiracs neuer Mitte rechts Sammelpartei Union pour un mouvement populaire UMP bei in der sowohl das RPR als auch die DL aufgingen Abgeordneter Bearbeiten Vom 11 Juli 1968 bis zum 8 Juli 1974 vom 3 April bis 5 Mai 1978 vom 2 Juli 1981 bis 28 Juli 1988 sowie vom 2 April 1993 bis 19 Juni 2012 gehorte Soisson der franzosischen Nationalversammlung Assemblee nationale an in der er jeweils den 1 Wahlkreis des Departement Yonne vertrat Er legte sein Mandat immer dann nieder wenn er ein Regierungsamt innehatte In der Phase von 1968 bis 1974 gehorte er der Fraktion der Republicains independants an Zu Beginn seiner Parlamentszugehorigkeit war er Mitglied des Ausschusses fur Produktion und Handel Commission de la production et des echanges wurde am 5 April 1973 Mitglied des Ausschusses fur Kultur Familien und Soziales Commission des affaires culturelles familiales et sociales und zuletzt am 2 April 1974 Mitglied des Ausschusses fur Finanzen Allgemeine Wirtschaft und Planung Commission des finances de l economie generale et du plan Im Zeitraum von 1981 bis 1988 war er wiederum Mitglied des Ausschusses fur Finanzen Allgemeine Wirtschaft und Planung Er sass in der UDF Fraktion und zuletzt im Juni und Juli 1988 in der Union du centre die sich zwischen linker Regierung und konservativer Opposition positionierte In der Legislaturperiode von 1993 bis 1997 war er fraktionsloser Abgeordneter in der folgenden bis 2002 sass er in der Fraktion der Democratie liberale anschliessend in der UMP Fraktion Von 1993 bis Ende September 2000 war er wieder Mitglied des Ausschusses fur Finanzen Allgemeine Wirtschaft und Planung anschliessend bis Juni 2007 Mitglied des Ausschusses fur Verfassungsrecht Gesetzgebung Allgemeines Wahlrecht Rechtsordnungen und allgemeine Verwaltung Commission des lois constitutionnelles de legislation du suffrage universel du Reglement et d administration generale Im Anschluss daran war er bis zu seinem Ausscheiden aus der Nationalversammlung Mitglied des Ausschusses fur Verteidigung und Streitkrafte Commission de la defense nationale et des forces armees Kommunal und Regionalpolitik Bearbeiten Soisson wurde am 14 Marz 1971 als Nachfolger von Jean Moreau zum Burgermeister von Auxerre gewahlt Er wurde viermal wiedergewahlt und bekleidete dieses Amt 27 Jahre lang Am 5 April 1998 trat Jean Garnault seine Nachfolge an Des Weiteren war er zwischen dem 1 Januar 1983 und dem 27 Juni 1988 Vizeprasident des Generalrates des Departement Yonne Zur Kommunalwahl 1983 befurwortete Soisson Absprachen zwischen den burgerlichen Parteien und dem rechtsextremen Front National um einen Wahlsieg der linken Parteien zu verhindern 3 Vom 17 Marz 1986 bis zum 22 Marz 1992 war er Vizeprasident des Regionalrates von Burgund Als Nachfolger von Raymond Janot wurde Jean Pierre Soisson am 27 Marz 1992 erstmals Prasident des Regionalrates von Burgund Dabei setzte er sich als Kandidat der prasidentiellen Mehrheit d h PS und ihrer Verbundeten im dritten Wahlgang mit einer Stimme Mehrheit durch und erhielt offenbar auch Stimmen vom rechtsextremen Front National 4 Am 17 April 1993 trat er als Prasident des Regionalrats zuruck woraufhin Jean Francois Bazin vom gaullistischen RPR seine Nachfolge antrat 5 Am 18 Marz 1998 ubernahm er von Jean Francois Bazin abermals das Amt als Prasident des Regionalrates von Burgund diesmal als Kandidat des burgerlichen Bundnisses aus RPR und UDF Diese Wahl war innerhalb der UDF umstritten da das burgerliche Bundnis im Regionalrat nur 24 der 57 Sitze hatte ebenso viele wie die linken Parteien und Soisson sich erneut nur dank der Stimmen der Front National durchsetzte 6 Das Amt des Regionalprasidenten ubte Soisson bis zur Regionalwahl am 28 Marz 2004 aus Die von ihm angefuhrte UMP Liste fiel bei dieser auf 21 8 im ersten und 32 1 im zweiten Wahlgang zuruck und erhielt nur noch 14 Sitze wahrend das Linksbundnis unter Francois Patriat von Parti socialiste PS eine komfortable Mehrheit erhielt 5 7 Daraufhin war er vom 28 Marz 2004 bis zum 28 Marz 2010 nur noch einfaches Mitglied des Regionalrates Regierungsamter auf nationaler Ebene Bearbeiten Nach der Wahl seines Parteikollegen Valery Giscard d Estaing zum Staatsprasidenten und seinem Ausscheiden aus der Nationalversammlung wurde Soisson am 27 Mai 1974 im Kabinett Chirac I erst Staatssekretar fur Universitaten Secretaire d Etat aux universites und hatte dieses Amt bis zum 12 Januar 1976 inne Im Zuge einer Umbildung des Kabinetts fungierte er vom anschliessend bis zum 25 August 1976 als Staatssekretar fur Berufsausbildung beim Premierminister Secretaire d Etat aupres du premier ministre charge de la formation professionnelle 8 Im darauf folgenden Kabinett Barre I ubernahm er am 27 August 1976 den Posten als Staatssekretar fur Jugend und Sport beim Minister fur Lebensqualitat Secretaire d Etat aupres du ministre de la qualite de la vie charge de la jeunesse et des sports 9 Am 7 April 1978 wurde Soisson Minister fur Jugend Sport und Freizeit Ministre de la jeunesse des sports et des loisirs im Kabinett Barre III und bekleidete dieses Ministeramt bis zum 13 Mai 1981 10 11 12 Im sozialistisch dominierten Kabinett Rocard II ubernahm Soisson am 29 Juni 1988 das Amt als Minister fur Arbeit Beschaftigung und berufliche Bildung Ministre du travail de l emploi et de la formation professionnelle und hatte dieses bis zum 16 Mai 1991 inne 13 14 12 Damit reprasentierte er die ouverture d h die Offnung der eigentlich linksgerichteten Regierung fur burgerliche Krafte um ihre Mehrheit zu verbreitern Danach fungierte er im ebenfalls uberwiegend linken Kabinett Cresson zwischen dem 17 Mai 1991 und dem 29 Marz 1992 Staatsminister sowie Minister fur offentliche Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung Ministre d Etat Ministre de la fonction publique et de la modernisation administrative 15 16 12 Im Zuge einer Umbildung des Kabinett Beregovoy loste Soisson am 2 Oktober 1992 den Minister fur Landwirtschaft und Forstwirtschaft Louis Mermaz ab und ubernahm das umbenannte Amt als Minister fur Landwirtschaft und Entwicklung des landlichen Raums Ministre de l agriculture et du developpement rural Seine Ernennung rief Kritik aus der Parti socialiste hervor aufgrund seiner Zusammenarbeit mit der Front national auf regionaler Ebene 17 Das Landwirtschaftsministerium leitete er bis zum 29 Marz 1993 18 19 12 Veroffentlichungen Bearbeiten nbsp Als Schriftsteller verfasste Soisson biografische Werke uber historische Personen wie Philibert de ChalonJean Pierre Soisson ist auch als Schriftsteller tatig und verfasste zahlreiche Bucher zu historischen und politischen Themen sowie zu biografische Werke zu Personlichkeiten wie Karl der Kuhne Karl V Margarete von Burgund Philibert de Chalon und Paul Bert Zu seinen Veroffentlichungen gehoren unter anderem Le piege Editions France Empire Paris 1973 La Victoire sur l hiver Fayard Paris 1978 ISBN 2 213 00583 4 L enjeu de la formation professionnelle Fayard Paris 1986 ISBN 2 213 01752 2 Politique en jachere Octobre 1992 avril 1993 Albin Michel Paris 1993 ISBN 2 226 06664 0 Voyage en Norvege Une fringale legere Carnets de route de l ete 1994 Editions de l Armancon Precy sous Thill 1995 ISBN 2 906594 49 0 Charles le Temeraire B Grasset Paris 1997 ISBN 2 246 53581 6 Charles Quint B Grasset Paris 2000 ISBN 2 246 56111 6 Marguerite princesse de Bourgogne B Grasset Paris 2002 ISBN 2 246 61621 2 Philibert de Chalon prince d Orange B Grasset Paris 2005 ISBN 2 246 66891 3 Paul Bert L ideal republicain Editions de Bourgogne Dijon 2008 ISBN 978 2 902650 13 2 Weblinks BearbeitenEintrag auf der Homepage der Nationalversammlung Veroffentlichungsnachweis Open Library Einzelnachweise Bearbeiten Klaus H Fischer Burger und Parteien Verfahrensweisen deutscher und europaischer Politik Wissenschaftlicher Verlag 1993 S 86 a b Chronologie de Democratie liberale DL Martina Lizarazo Lopez Frankreichs politische Antwort auf die demographische Entwicklung Tradition und Neuausrichtung in den 1970er und 1980er Jahren Springer VS Wiesbaden 2018 S 497 Deutsch Franzosisches Institut Hrsg Frankreich Jahrbuch 1992 Politik Wirtschaft Gesellschaft Geschichte Kultur Leske Budrich Opladen 1992 Chronik August 1991 bis Juli 1992 S 230 a b France Regions rulers org Andrew Knapp Parties and the Party System in France A Disconnected Democracy Palgrave Macmillan Basingstoke Hants New York 2004 S 228 Frankreich 21 Marz 2004 rulers org Kabinett Chirac I Kabinett Barre I Kabinett Barre III Kabinett Barre III kolumbus fi a b c d France Ministries political parties etc from 1870 rulers org Kabinett Rocard II Kabinett Rocard II kolumbus fi Kabinett Cresson Kabinett Cresson kolumbus fi Ina Stephan Aufstieg und Wandel der Parti socialiste in der Ara Mitterrand 1971 1995 Leske Budrich Opladen 2001 S 135 Kabinett Beregovoy Kabinett Beregovoy kolumbus fi Normdaten Person GND 11903266X lobid OGND AKS LCCN n86146993 VIAF 98225559 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Soisson Jean PierreKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker RI UDF UMP Mitglied der NationalversammlungGEBURTSDATUM 9 November 1934GEBURTSORT Auxerre Departement Yonne Abgerufen von 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