www.wikidata.de-de.nina.az
Jean Francois Salvard um 1530 in Aosta 11 Marz 1585 in Genf 1 war ein franzosischer evangelischer Geistlicher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Jean Francois Salvard war der Sohn von Jean Salvard und dessen Ehefrau Louise geb Voudain Seit 1564 war er mit Emerance Tochter des Buchdruckers Antoine Vincent verheiratet gemeinsam hatten sie einen Sohn und eine Tochter Anna Salvard 2 7 Juni 1569 in Lausanne die 1593 Gamaliel de Tavel 1569 1653 Herr von Vulliens und Lussy heiratete und deren Nachfahren eine starke politische Vertretung der Familie uber das ganze 18 Jahrhundert hinweg bis ins letzte Drittel des 19 Jahrhunderts in Bern bildeten 3 Werdegang Bearbeiten Jean Francois Salvard studierte ursprunglich Rechtswissenschaften 4 und von 1560 bis 1561 Theologie an der Hoheren Schule fur Theologie dem Collegium Carolinum in Zurich und darauf an der Akademie Genf In Zurich horte er vermutlich auch die Vorlesungen des Reformators Peter Martyr Vermigli Nach dem Studium wurde er 1561 Pfarrer in Nevers im Burgund und wurde im Ersten Hugenottenkrieg von 1562 bis 1563 inhaftiert 1564 gehorte er der Genfer Compagnie des pasteurs an und war darauf von 1565 bis 1567 Pfarrer in Lyon wahrend seiner dortigen Tatigkeit lernte er den Reformator Pierre Viret kennen der als Prediger wirkte 5 Zudem trat er fur Jean Bauhin und dessen Sohn Johann Bauhin ein die mit Sebastian Castellio befreundet waren und dessen Ideen vertraten und die nur unter Schwierigkeiten ein Glaubensbekenntnis der reformierten Kirche unterschreiben wollten Sie weigerten sich jedoch den Pfarrern detaillierte Fragen zu beantworten dies fuhrte dazu dass ihnen die Aufnahme in die Kirche von Lyon verweigert wurde Als 1567 der Zweite Hugenottenkrieg ausbrach fluchtete er 1568 nach Lausanne und hielt sich dort bis 1569 auf bevor er 1569 zuruck nach Genf ging Im Fruhjahr 1571 erklarte er sich bereit der franzosischen Kirche in Frankfurt am Main zu dienen die hauptsachlich aus Glaubensfluchtlingen aus den Niederlanden bestand Im Februar 1573 wurde er von einer eigens aus Heidelberg angereisten Delegation bestehend aus den Pfarrern Jean Taffin Immanuel Tremellius und Guillaume Houbraque 1546 1579 6 offiziell als Pfarrer der franzosischen Kirche eingesetzt Dies beunruhigte die Lutheraner in Frankfurt am Main sehr dass es nicht weniger als des personlichen Eingreifens von Friedrich dem Frommen bedurfte um die Gemuter zu beruhigen und die volle Anerkennung dieser Gemeinschaft durch den Rat von Frankfurt zu erreichen Wahrend seines Aufenthalts traf Salvard viele Pfarrer aus der Pfalz und den Niederlanden Mit ihnen erlebte er die theologischen Auseinandersetzungen mit den Lutheranern knupfte aber auch Verbindungen zu ihnen die spater zur gegenseitigen Anerkennung der reformierten Kirchen fuhren sollten In der Zeit von 1576 bis 1582 hielt er sich erneut in Genf auf und versuchte dort auf die gegenseitige Anerkennung der aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen hinzuwirken hierzu veroffentlichte er 1581 das gemeinsame Glaubensbekenntnis Harmonia confessionum fidei die bereits von Girolamo Zanchi begonnen worden war 7 Hierfur hatte er sich im Vorfeld des Frankfurter Konvents 1577 mit dem Landgrafen von Hessen beraten und es war eine calvinistische Antwort auf die Konkordienformel von 1578 Er gab sie gemeinsam mit einer Gruppe heraus zu der Theodore Beza Antoine de Chandieu Lambert Daneau und Simon Goulart gehorten Sie dokumentierte zwolf protestantische Bekenntnisse aus dem lutherischen und dem reformierten Lager 8 Confessio Augustana invariata von 1531 Confessio Augustana variata von 1540 Confessio Tetrapolitana Confessio Basiliensis von 1534 Confessio Helvetica prior von 1536 Confessio Saxonica von 1551 Confessio Virtembergica von 1552 Confessio Gallicana von 1559 Confessio Anglica von 1562 das heisst die 39 Artikel Confessio Helvetica posterior von 1566 Confessio Belgica von 1566 die 1579 auf der Synode von Figeac von der franzosischen Kirche bestatigt worden war und Confessio Bohemica von 1573 zusammen 9 10 In England wurde 1586 eine Ubersetzung der Harmonia confessionum fidei in der Volkssprache veroffentlicht Eine Ubersetzung in die franzosische Sprache hatte er auch bereits vorbereitet diese wurde jedoch erst im Mai 1601 nach seinem Tod der 16 Nationalsynode der Reformierten Kirche von Frankreich in Gergeau vorgelegt weil auch Anmerkungen von Simon Goularts dem Nachfolger von Theodore Beza mit ubersetzt werden mussten Die franzosische Ubersetzung wurde nie veroffentlicht 11 Die Anhanger der Konkordienformel werteten die Harmonia Confessionum fidei als eine Gegenkonkordie die die Calvinisten als Bekenntnispartner disqualifizierte Um im Namen der Genfer Compagnie des pasteurs weiter vorzugehen argumentierte er gemeinsam mit Franciscus Hotomanus und Lambert Daneau in erster Linie mit dem Gewicht juristisch geschulter Argumentation und in zweiter Linie theologisch 1582 wurde er zum Pfarrer in Castres im Languedoc gewahlt und war bis zum Fruhjahr 1584 in diesem Amt tatig bevor er aus gesundheitlichen Grunden nach Genf zuruckkehrte Er stand auch mit dem Reformator Rudolf Gwalther in brieflichem Kontakt 12 Kurz vor seinem Tod wurde er noch mit der Revision der Genfer Bibel betraut 13 Schriften Auswahl BearbeitenLambert Daneau Jean Francois Salvard Eustache Vignon Traite de l antechrist reveu et augmente en plusieurs endroits en ceste traduction francoise par l advis de l autheur auquel est monstre par la parolle de Dieu le lieu le temps la forme les ministres l appuy le progres et finalement la ruine d iceluy Nous avons adjouste a la fin de l oeuvre certains vers et sentences d aucuns anciens evesques et moines qui ont escrit contre la tyrannie de l Antechrist Romain et mis les vers francois vis a vis des latins Geneve Chez Eustace Vignon 1577 Francois Hotman Theodore de Beze Lambert Daneau Jean Francois Salvard Jacob Stoer Protestatio nullitatis adversus condemnationem orthodoxarum Ecclesiarum nuper institutam a quibusdam doctoribus ubiquitariis Geneve Jacob Stoer 1578 In virulentam planeque sophisticam Andreae Pouchenii Superintendentis Lubecensis Criminationem quam adversus Io Palmerii iustas ac necessarias Protestationes conscripsit pro eodem Palmerio vera atque modesta defensio in qua tum perpetuus Ecclesiasticorum Iudiciorum ordo tum historia Sacramentariae in Germania contentionis tum humanorum scriptorum aequalis authoritas ac denique Orthodoxorum Patrum vera De Coena Domini sententia demonstratur Genevae Excudebat Franciscus Le Preux 1580 Harmonia confessionum fidei Genf 1581 Literatur BearbeitenOlivier Labarthe Jean Franqois Salvard Ministre de l Evangile 1530 1585 Vie CEuvre et Correspondance In Societe d histoire et d archeologie de Geneve Bd XLVIII 1979 S 345 480 Weblinks BearbeitenMichele Stauble Lipman Wulf Jean Francois Salvard In Historisches Lexikon der Schweiz Jean Francois Salvard In WorldCat Einzelnachweise Bearbeiten Michele Stauble Lipman Wulf Jean Francois Salvard In Historisches Lexikon der Schweiz Family tree of Jean Francois Salvard Abgerufen am 26 August 2021 englisch Hans Braun de Tavel In Historisches Lexikon der Schweiz 14 August 2012 abgerufen am 26 August 2021 Christoph Strohm Ethik im fruhen Calvinismus Humanistische Einflusse philosophische juristische und theologische Argumentationen sowie mentalitatsgeschichtliche Aspekte am Beispiel des Calvin Schulers Lambertus Danaeus Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2015 ISBN 978 3 11 082365 3 google com abgerufen am 27 August 2021 Polemiques Religieuses Librairie Droz 1979 ISBN 978 2 600 05022 7 google com abgerufen am 27 August 2021 Tobias Schreiber Petrus Dathenus und der Heidelberger Katechismus Eine traditionsgeschichtliche Untersuchung zum konfessionellen Wandel in der Kurpfalz um 1563 Vandenhoeck amp Ruprecht 2017 ISBN 978 3 647 55247 7 google com abgerufen am 27 August 2021 Franciscus Junius Der Altere Slatkine google com abgerufen am 27 August 2021 Scott M Manetsch Theodore Beza and the Quest for Peace in France 1572 1598 BRILL 2000 ISBN 978 90 04 11101 1 google de abgerufen am 26 August 2021 Irene Dingel Vielfalt Ordnung Einheit Kirchengeschichtliche Studien zur Fruhen Neuzeit aus den Jahren 1997 bis 2015 Vandenhoeck amp Ruprecht 2021 ISBN 978 3 647 50181 9 google com abgerufen am 27 August 2021 Georg Plasger Matthias Freudenberg Reformierte Bekenntnisschriften eine Auswahl von den Anfangen bis zur Gegenwart Vandenhoeck amp Ruprecht 2005 ISBN 978 3 525 56702 9 google com abgerufen am 27 August 2021 Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Vermittlungsverlag von M Heinsius Nachf 1996 ISBN 978 3 579 01731 0 google de abgerufen am 26 August 2021 Olivier Labarthe Bernard Lescaze Registres de la Compagnie des pasteurs de Geneve T IV 1575 1582 Librairie Droz 1974 ISBN 978 2 600 03052 6 google com abgerufen am 27 August 2021 Kurt Jakob Ruetschi Olivier Labarthe Jean Francois Salvard Ministre de l Evangelie 1530 1585 Vie Oeuvre et Correspondance in Memoires et documents publies par la Societe d histoire et d archeologie de Geneve 1979 In Zwingliana 1981 ISSN 0254 4407 S 422 423 zwingliana ch abgerufen am 26 August 2021 Normdaten Person GND 1055577114 lobid OGND AKS LCCN n80041352 VIAF 45596448 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Salvard Jean FrancoisALTERNATIVNAMEN Aspastes Du Palmier Johannes PalmeriusKURZBESCHREIBUNG franzosischer GeistlicherGEBURTSDATUM um 1530GEBURTSORT AostaSTERBEDATUM 11 Marz 1585STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Francois Salvard amp oldid 232057864