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Jakob Otter auch Otther Other Ottner etc 1485 in Lauterburg 15 Marz 1547 in Esslingen am Neckar war ein reformierter Theologe und Reformator Gedenktafel in Kenzingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtter war eines von drei Kindern von Hans und Brigitta Otter die starben als er noch ein Kleinkind war So kam der Sohn eines Schneiders und Ratsherrn zu einem Onkel nach Speyer wo der Domprediger Jakob Wimpheling und die Humanisten Jodokus Galtz und Johann Wacker auf seine Entwicklung Einfluss nahmen Von 1505 konnte er in Heidelberg studieren und erwarb 1507 den akademischen Grad eines Bakkalaureus und wurde zum Priester geweiht ohne eine theologische Ausbildung gehabt zu haben Dann kam er als Sekretar zum Prediger Johann Geiler von Kaysersberg nach Strassburg nach dessen Tod 1510 gab er seine Schriften heraus Trotz der mystischen Gedanken die er in dieser Umwelt in sich aufgenommen hatte trieb ihn sein Bildungsdrang erneut an die Universitat nach Freiburg im Breisgau Nachdem er hier den Magister artium erworben hatte wandte er sich der Theologie zu Er erwarb den ublichen Regeln der Zeit entsprechend die Grade eines Bakkalaureus biblicus den Sententiarius und 1517 den eines Lic theol 1518 wurde ihm die Pfarrei Wolfenweiler bei Freiburg ubertragen um 1520 ging er als Pfarrer nach Rottenburg am Neckar Seit 1520 unter dem Einfluss von Martin Luthers Schriften begann Otter fur die Reformation zu wirken 1522 wurde er Pradikant in Kenzingen Hier war ihm grosser Erfolg beschieden Den Gottesdienst hielt er nach Luthers Art in deutscher Sprache und vertrat auch die Sakramentslehre in dessen Sinne Abendmahl in beiderlei Gestalt Da es an Angriffen nicht fehlte veroffentlichte er 1524 in Strassburg seine Predigten und erbot sich mutig zu jeder offentlichen Rechenschaft Um die Stadt nicht zu gefahrden zog er nach Strassburg wohin ihm 150 bis 200 Burger folgten Erzherzog Ferdinand ubte in Kenzingen strenges Gericht verhaftete den Burgermeister und enthauptete den Stadtschreiber Indessen wurde er vom Ritter Hans III Landschad 1524 zum Pfarrer in Neckarsteinach berufen wo er wiederum auf die ganze Gemeinde stark einwirkte und sie geschlossen zum evangelischen Glauben fuhrte Aus dem Verkauf der Kirchenornate wurde der Armenkasten eingerichtet Der Gottesdienst wurde nach lutherischer Ordnung gehalten Die Bauern standen zu ihrem Pfarrer und beteiligten sich nicht am Bauernaufstand Seinem Patron der ihn gegen die osterreichische Regierung verteidigte widmete er das schone Buchlein Christliches Leben und Sterben in dem er sich auch uber das Sakrament aussprach Das Buch wurde 1528 in Strassburg gedruckt und der greise Mathis Gothart Nithart zeichnete dazu das Titelblatt Es folgten seine Predigten uber das 1 Buch Mose die in Hagenau im April desselben Jahres erschienen Trotz aller Gegenwehr von Seiten seiner Freunde wurde er im Februar 1529 aus der Pfalz vertrieben Er ging wieder nach Strassburg und wurde von Martin Bucer zu Huldrych Zwingli in die Schweiz empfohlen Mehrere Jahre weilte der einflussreiche Prediger in Solothurn Aarau und Bern und beteiligte sich auch an den schweizerischen Friedensgesprachen zwischen Zurich und den Urkantonen bis Ambrosius Blarer die Stadt Esslingen am Neckar auf ihn aufmerksam machte In der Schweiz heiratete er wobei uber seine Frau und seine Familie nichts bekannt geworden ist 1532 begann er in Esslingen sein Werk unter gunstigeren Vorzeichen Die Reformation konnte er hier mit grosstem Nachdruck durchfuhren und vollenden Die Gottesdienst und Kirchenordnung stammen von ihm ebenso die Neuordnung des Schulwesens und vor allem nahm er sich der Seelsorge an Wahrend er selbst die Strassburger Theologen vertrat bereiteten ihm nach der 1534 in Angriff genommenen Reformation Wurttembergs strenge Lutheraner viel Not Martin Bucer selbst sorgte dafur dass er sich mit ihnen vertrug Er schrieb auch am 26 August 1535 an Luther und im Mai 1536 durfte er mit Bucer und anderen Oberdeutschen nach Wittenberg ziehen um die Wittenberger Konkordie abzuschliessen Hier lernte er endlich Luther personlich kennen Sein Eintreten fur die Konkordie befestigte auch seine Stellung in Esslingen Seine Tatigkeit im Pfarramt war von nachhaltiger Wirkung Auf ihn geht die Hebung des Gemeindegesanges das allgemeine Gebet und die Fursorge fur die Unterweisung der Kinder zuruck Insbesondere wurde sein Bettbuchlein fur allerley gemeyn anliegen der Kirchen fleissig zusammen bracht durch M Jacob Ottern 1541 in Strassburg gedruckt sehr geruhmt Ein uberzeugter treuer und tatkraftiger Prediger und Seelsorger wurde er von den meisten seiner Mitarbeiter um seines lauteren Charakters und seiner grundlichen Bildung willen hoch geachtet 1 Werke BearbeitenDie Epistel Sancti Pauli an Titum geprediget und aussgelegt 1524 Das erst Buch Mosi gepredigt 1528 Christlich leben und sterben 1528 Ein kurz Ynleitung 1530 Christliche inleytung in die erkantnus recht geschaffner leer unnd glaubens 1532 1540 Ein kurtze underrichtung und bekantnus des glaubens 1534 Ein kurtzer Bericht bey den krancken und inn sterbenden noten zu gebrauchen 1534 Bettbuchlin fur allerley gemeyn anligen der Kirchen 1537 1539 1541 1546 1548Literatur BearbeitenGustav Bossert Zur Biographie Jakob Otters In Zeitschrift fur Kirchengeschichte Bd 24 1903 S 604 Gustav Bossert Otter Jakob in Realenzyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche 3 Auflage Band 14 Leipzig 1904 S 526 530 Digitalisat Christian Schnaufer Erwin Haffner Beitrag zur Geschichte der Esslinger Reformation Bechtle Verlag Esslingen 1933 Otto Schuster Kirchengeschichte der Stadt und des Bezirks Esslingen Calwer Verlag Stuttgart 1946 Hermann Sussann Jakob Otter Ein Beitrag zur Geschichte der Reformation Verlag Hasper Karlsruhe 1893 Hermann Ehmer OTTER Jakob In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 1344 1345 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ernst Martin Geiler von Kaisersberg Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 509 518 dort Otther erwahnt auf S 513 Joh Schneider Steinach Hans Landschad von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 670 675 dort Otther erwahnt auf S 672 Weblinks BearbeitenTilman Matthias Schroder Jakob Otter und die Reformation in Esslingen in Wurttembergische Kirchengeschichte Online WKGO Einzelnachweise Bearbeiten Tilman Matthias Schroder Jakob Otter und die Reformation in Esslingen Wurttembergische Kirchengeschichte OnlineNormdaten Person GND 118947893 lobid OGND AKS LCCN nr94032728 VIAF 89228791 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otter JakobALTERNATIVNAMEN Jakob Otther Jakob Other Jakob OttnerKURZBESCHREIBUNG reformierter Theologe und Reformator EsslingensGEBURTSDATUM 1485GEBURTSORT LauterbourgSTERBEDATUM 15 Marz 1547STERBEORT Esslingen am Neckar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Otter amp oldid 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