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Das Grabmal fur den 4 Mogulherrscher Nuruddin Shah Jahangir Padshah Ghazi reg 1605 1627 ist eins der flachenmassig grossten Mausoleen der Mogulzeit Jahangir Mausoleum Lahore Pakistan Der breitgelagerte Grabbau mit seinen vier Eckminaretten steht im Zentrum einer grossen Gartenanlage im persischen Stil Char Bagh Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Park und Moschee 4 Architektur 4 1 Torbau 4 2 Grabmonument 4 2 1 Aussenbau 4 2 2 Innenraum 5 Bedeutung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksLage BearbeitenDas Mausoleum befindet sich etwa 5 km nordlich der Stadt Lahore Pakistan in der ausgedehnten Parkanlage Shahdara Bagh Urdu شاہدرہ باغ DMG Sahdara Baġ im persischen Stil Ca 1 km westlich des Jahangir Mausoleums erhebt sich der ebenfalls nur eingeschossige Grabbau fur seine Hauptfrau Nur Jahan angeblich waren beide Mausoleen durch einen unterirdischen Tunnel miteinander verbunden Geschichte BearbeitenNach dem Tod des Herrschers wurde der Bau in den Jahren 1627 bis 1637 von seiner Witwe Nur Jahan und seinem Sohn und Nachfolger Shah Jahan erbaut Das Mausoleum ist permanent durch Erdbeben und Hochwasser des nahegelegenen Flusses Ravi gefahrdet und wurde bereits mehrfach restauriert Park und Moschee BearbeitenVor dem Eingangsportal zum eigentlichen Mausoleumsbezirk liegt ein grosses quadratisches und von zahlreichen Arkadenbogen gesaumtes Geviert an dessen Westseite eine Moschee mit grossem Mittelportal und zwei kleineren Seitenportalen steht in dieser konnten die Glaubigen bei ihren ublicherweise langer dauernden Besuchen ihre vom Koran mehrmals taglich vorgeschriebenen Gebete verrichten Architektur BearbeitenIn ihrem Kern bestehen alle Bauten des Jahangir Mausoleums aus vor Ort gebrannten und vermauerten Ziegelsteinen Sichtbar sind jedoch nur die Verkleidungen aus roten Sandstein und weissen Marmorplatten die uber eine Entfernung von ca 700 km aus dem Osten Rajasthans hierhin transportiert wurden Torbau Bearbeiten nbsp Jahangir Mausoleum TorbauDer Torbau des Mausoleums mit seinem grossen zentralen Portal iwan und den vier seitlichen Begleitemporen ist im Mogulstil ausgefuhrt Auf dem Dach fehlen allerdings die sonst ublichen Chhatri Aufsatze stattdessen finden sich kleine Turmchen in den Ecken des Bauwerks Der bei Torbauten ubliche Zinnenkranz ist durch rote Steinplatten mit einem zinnenahnlichen Ornament aus weissen Marmorintarsien ersetzt Aus der Ferne scheint der Bau lediglich aus rotem Sandstein zu bestehen erst in der Nahe tritt das Dekor deutlicher hervor Die seitlichen Schmuckfelder des Torbogens beinhalten geometrische Steinintarsien aus weissem Marmor die oberen enthalten dagegen Vasen und Blumenmotive Der Grabbau ist von vier Seiten uber breite gegenuber dem Gartenniveau erhohte Wege mit eingebetteten geradlinigen Wasserkanalen und seitlichen Blumenbeeten erreichbar Grabmonument Bearbeiten Die wie eine Plattform ohne Aufbauten wirkende Architektur des Jahangir Mausoleums orientiert sich sowohl am Grabbau seines Vaters Akbar in Sikandra Indien als auch am Grabmal seiner Schwiegereltern dem Itimad ud Daula Mausoleum in Agra Indien nbsp Jahangir Mausoleum Lahore Pakistan Der zentrale marmorne Dachpavillon wurde im 19 Jh entfernt Der den Grabbau umgebende Garten mit seinen geradlinig verlaufenden Wasserkanalen und Blumenbeeten ist als irdisches Abbild des den Glaubigen vom Koran in Aussicht gestellten Paradieses zu verstehen Aussenbau Bearbeiten Auf den ersten Blick auffallig ist die enorme Breite des Bauwerks ca 84 84 m mit vier begrenzenden Minaretten mit Chhatri Aufsatzen in den Ecken Die Mitte des Baus wurde ursprunglich betont durch einen im 19 Jahrhundert entfernten marmornen Pavillon von dem keine Abbildungen mehr existieren der sich jedoch wahrscheinlich an ahnlichen Konstruktionen auf dem Akbar Mausoleum und dem Itimad ud Daula Mausoleum orientierte Auch die ansonsten in der Mogularchitektur obligatorischen Pavillonaufsatze chhatris fehlen stattdessen ist die riesige Dachflache flachgedeckt und hat lediglich eine aus weissen Marmor Gittern jalis bestehende umlaufende Brustung Das Grabmal ist flachendeckend mit roten Sandsteinplatten aus der Gegend um Fatehpur Sikri Rajasthan verkleidet in die eine Vielzahl von Dekorfeldern mit geometrischen und floralen Motiven aus weissen Marmorintarsien eingearbeitet ist In den Bogenzwickeln uber den elf grossen Arkadenoffnungen finden sich plastisch gearbeitete Rosetten aus weissem Marmor Die Dekoration der oberen drei Geschosse der oktogonalen Minarette unterscheidet sich deutlich vom Unterbau Auf den Turmschaften sind Zackenornamente aus gelbem weissem und rotem Stein angebracht wodurch sich vor allem in Untersicht eine beinahe plastische Wirkung ergibt nbsp Innenraum mit dem reich dekorierten Kenotaph JahangirsInnenraum Bearbeiten Der Vorraum Vestibul zum eigentlichen Grabraum ist uberreich mit floralen Stuckarbeiten und Malereien geschmuckt Der Grabraum selbst enthalt nur das Kenotaph des verstorbenen Herrschers und ist weitaus zuruckhaltender gestaltet Die Wande und die grossen Wandnischen sind durchgangig mit weissen Marmorplatten verkleidet in die eher einfache Dekormotive aus schwarzem Marmor eingelegt sind Der Fussboden des Grabraums und der seitlichen Nischen ist mit einem geometrischen und potentiell unendlichen Muster ausgelegt Das Kenotaph selbst eines der schonsten der Mogulzeit ruht auf einer leicht erhohten und mit Arabeskenmotiven geschmuckten Plinthe mit seinem uberreichen Dekor in Form von Inschriften Blumengirlanden und kleinen Flechtbandornamenten allesamt in Pietra dura Technik weist es voraus auf die beiden Kenotaphe des Taj Mahal Das eigentliche Grab Jahangirs liegt jedoch wie ublich unterhalb des Bodenniveaus Bedeutung BearbeitenDas Jahangir Mausoleum ist abgesehen von dem in der Nahe gelegenen Grabmal seiner Lieblingsfrau Nur Jahan das einzige bedeutende Mogul Grabmal im heutigen Pakistan Durch die fehlende Betonung der Mitte erscheint das Bauwerk nach dem Abriss des marmornen Dachaufsatzes gegenuber seinen Vorganger und Nachfolgebauten eher unausgewogen und unharmonisch Erstmals bei einem Mogul Grabmal wurden jedoch vier Minarette in den Ecken des Bauwerks platziert eine Idee die voraus weist auf das nur wenige Jahre spater begonnene Taj Mahal Siehe auch BearbeitenNur Jahan Mogul ArchitekturAndere bedeutende Mausoleen der Mogulzeit sind Humayun Mausoleum Delhi Indien ca 1562 1570 Akbar Mausoleum Sikandra Indien ca 1605 1613 Itimad ud Daula Mausoleum Agra Indien ca 1622 1628 Taj Mahal Agra Indien ca 1631 1648 53 Bibi Ka Maqbara Aurangabad Indien ca 1651 1661 Safdarjung Mausoleum Delhi Indien ca 1753 1754 Literatur BearbeitenCatherine B Asher Architecture of Mughal India The New Cambridge History of India 1 4 Reprinted edition Cambridge University Press Cambridge u a 2003 ISBN 0 521 26728 5 Ajit S Bhalla Royal Tombs of India 13th to 18th Century Mapin Publishing u a Ahmedabad 2009 ISBN 978 0 944142 89 9 Hermann Forkl Johannes Kalter Thomas Leisten Margareta Pavaloi Hrsg Die Garten des Islam Edition H Mayer Stuttgart u a 1993 Bamber Gascoigne Die Grossmoguln Glanz und Grosse mohammedanischer Fursten in Indien Sonderausgabe Prisma Verlag Gutersloh 1987 ISBN 978 3 570 09930 8 Markus Hattstein Peter Delius Hrsg Islam Kunst und Architektur Konemann Koln 2000 ISBN 3 89508 846 3 S 479 Ebba Koch Mughal Architecture An Outline of Its History and Development 1526 1858 Prestel Munchen 1991 ISBN 3 7913 1070 4 Alfred Renz Geschichte und Statten des Islam von Spanien bis Indien Prestel Munchen 2001 ISBN 3 7913 0360 0 S 689 u 709 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tomb of Jahangir Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mughal Architecture Wikipedia engl Mughal Gardens Wikipedia engl Jahangir Mausoleum Lahore Wikipedia engl Jahangir Tomb ArchNet engl Jahangir Mausoleum Lahore engl Jahangir Mausoleum Lahore Fotos31 6225 74 303055555556 Koordinaten 31 37 21 N 74 18 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jahangir Mausoleum amp oldid 232196606