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Das Akbar Mausoleum ist der Grabbau von Dschalaludin Mohammed genannt Akbar 1542 1605 des ab 1561 regierenden dritten und bedeutendsten Herrschers der Mogul Dynastie der schon zu Lebzeiten Akbar Der Grosse genannt wurde Es ist das flachenmassig grosste Grabmal Indiens Akbar Mausoleum Sikandra Der Grabbau hat weder rahmende Minarette noch eine Zentralkuppel stattdessen finden sich deutliche Anklange an die Palastarchitektur der Mogulzeit Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Torbau 3 2 Grabbau 3 3 Park 4 Bedeutung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Grabmal liegt in Sikandra einem Ortsteil von Agra innerhalb einer ausgedehnten Parkanlage in einer Hohe von ca 170 m der Fluss Yamuna fliesst etwa 1 km nordostlich am Mausoleum vorbei 1 Ungefahr 1 km sudwestlich befindet sich die Grabstatte von Mariam uz Zamani 1542 1622 der Hindu Gemahlin Akbars und Mutter Jahangirs Geschichte BearbeitenMit dem Bau der gewaltigen Grabanlage wurde noch zu Lebzeiten Akbars begonnen der wohl noch an der Planung und Ausfuhrung des Torbaus beteiligt war Auch die ungewohnliche mehrgeschossige Gestaltung des eigentlichen Grabmals konnte auf Akbar zuruckzufuhren sein Die endgultige Fertigstellung des Monuments erfolgte jedoch erst im Jahr 1613 unter seinem Sohn und Nachfolger Jahangir Architektur Bearbeiten nbsp Torbau mit reichem Dekor und vier Minarettaufsatzen die von umlaufenden Balkonen optisch unterteilt werdenTorbau Bearbeiten Die Schaufassade des aus der Ferne monumental wirkenden Torbaus ist beinahe luckenlos mit Inschriften aber auch geometrischen und floralen Dekorelementen aus rotem Sandstein weissem Marmor und graublauem Schiefer Bogenzwickel uberzogen Er folgt in wesentlichen Teilen zentraler Iwan Bogen mit seitlichen Emporen Zinnenkranz und aufgesetzten Pavillons Chhatris dem Konzept des Torbaus der noch zu Lebzeiten Akbars fertiggestellten Moschee in Fatehpur Sikri Buland Darwasa Auch die marmornen Minarettaufsatze in den Ecken waren dort schon als Turmchen guldastas vorgebildet hier jedoch bilden sie dominierende und weithin sichtbare Elemente sind durch Balkonumgange gegliedert und nehmen den Platz der nunmehr an ihre Spitze versetzten Chhatris ein Ahnliche Minarettaufsatze Schmuckminarette finden sich bereits bei persischen Moscheetorbauten des 14 Jahrhunderts Yazd u a oder aber als freistehende Minarette im Komplex des Gur Emir Mausoleums Samarkand aus dem 15 Jahrhundert Wenige Jahre vor Baubeginn des Akbar Mausoleums erscheinen sie am Charminar in Hyderabad 1591 92 nbsp Akbars Kenotaph und Gitterfenster jalis mit potentiell unendlichen geometrischen Motiven kleinere Sechsecke oder aber grossere sich uberschneidende Achtecke die ihrerseits wiederum aus zentralen Quadraten und gestreckten Sechsecken zusammengefugt sind Grabbau Bearbeiten Das ungewohnliche ohne eine dominante Zentralkuppel errichtete und sich somit deutlich von samtlichen Vorbildern losende funfstockige Grabmonument steht auf einem quadratischen Sockelbau von ca 105 m Seitenlange Die drei mittleren Ebenen sind nach allen Seiten geoffnet ruhen jeweils nur auf schlanken Saulen bzw Pfeilern und erinnern an die luftige Architektur des Panch Mahal in Fatehpur Sikri der um das Jahr 1570 von Akbar in Auftrag gegebenen aber wenige Jahre spater wieder aufgegebenen neuen Herrscherresidenz Der obere aus weissem Marmor gefertigte und durchgangig von reich ornamentierten Gitterschranken jalis umschlossene und nicht uberdachte Aufsatz in welchem sich ein Kenotaph befindet erinnert eher an einen Palastbau Auf dem gesamten Baukorper sind kleine Pavillons chhatris bzw langliche chaparkats verteilt deren weisse Marmorkuppeln sich gegenuber dem ansonsten verwendeten roten Sandstein aus Rajasthan deutlich abheben Das Grabmal besteht aus einem Hauptraum mit niedrigen Annexbauten die architektonisch und optisch in ganz anderer Weise an den zentralen Baukorper gebunden sind als dies beim Humayun Mausoleum der Fall war Die Ornamentik der leicht vorgezogenen Portalumrahmung pishtaq mit seinem dominierenden Iwan Bogen wiederholt die bereits im Portal des Torbaus verwendeten geometrischen Motive und Arabesken Ansonsten ist die gesamte Fassade des Erdgeschosses undekoriert und lediglich rot verputzt Das Innere des Hauptraums mit einem weiteren Marmorkenotaph Akbars sowie kleineren Scheingrabern zweier Tochter des Herrschers die eigentlichen Grabstatten liegen unterhalb des Erdbodens ist reich mit Sternmosaiken Fussboden sowie Inschriftbandern und floralen Malereien auf Stuck Wande und Kuppeldecke ausgestaltet Die marmornen Gitterfenster jalis beinhalten wie in der islamischen Kunst Indiens ublich potentiell unendliche geometrische Motive Park Bearbeiten Das Mausoleum liegt im Zentrum einer ausgedehnten ca 690 690 Meter viergeteilten und mit Wasserlaufen Baumen Wiesen und Blumenbeeten gestalteten Gartenanlage im persischen Stil Char Bagh in welcher auch Gazellen Affen Hanuman Languren Pfauen und Streifenhornchen leben insgesamt eine Anspielung auf das vom Koran in Aussicht gestellte Paradies Eine Textpassage der Torinschrift lautet denn auch Dies sind die Garten von Eden Tritt ein und lebe auf ewig Bedeutung BearbeitenAkbars Mausoleum ist zeitlich einzuordnen zwischen dem Grabmal seines Vaters Humayun in Delhi und dem Grabmal des Itimad ud Daula Agra bzw dem Taj Mahal wo auch sein Enkel Shah Jahan begraben liegt Der Vergleich der Torbauten des Akbar Mausoleums und des Humayun Mausoleums zeigt dass die Inkrustationen aus rotem Sandstein weissem Marmor und graublauem Schiefer entschieden feinteiliger gearbeitet sind und weitaus grossere Flachen einnehmen Die vier schlanken und mit weissem Marmor verkleideten Minarettaufsatze des Torbaus gelten als wichtige Vorlaufer fur die Minarette des Taj Mahal Im Unterschied zu allen vorhergehenden und den meisten spateren Grabbauten Indiens enthalt das Mausoleum Akbars auch Elemente der zeitgenossischen Palastarchitektur ob dies einem Wunsch Akbars entspricht oder eine Idee seines Sohnes Jahangir oder gar des unbekannten Architekten war ist nicht uberliefert Auf jeden Fall kann der riesige Bau mit seinem Garten nicht allein als Grabmonument verstanden werden sondern verweist ebenso auf einen vielraumigen dem Herrscher angemessenen Wohnsitz im Jenseits Siehe auch BearbeitenMogul ArchitekturAndere bedeutende Grabbauten der Mogulzeit sind Humayun Mausoleum Delhi Indien ca 1562 1570 Itimad ud Daula Mausoleum Agra Indien ca 1622 1628 Jahangir Mausoleum Lahore Pakistan ca 1627 1637 Taj Mahal Agra Indien ca 1631 1648 53 Bibi Ka Maqbara Aurangabad Indien ca 1651 1661 Safdarjung Mausoleum Delhi Indien ca 1753 1754 Literatur BearbeitenCatherine B Asher Architecture of Mughal India The New Cambridge History of India 1 4 Reprinted edition Cambridge University Press Cambridge u a 2003 ISBN 0 521 26728 5 Ajit S Bhalla Royal Tombs of India 13th to 18th Century Mapin Publishing u a Ahmedabad 2009 ISBN 978 0 944142 89 9 Hermann Forkl Johannes Kalter Thomas Leisten Margareta Pavaloi Hrsg Die Garten des Islam Edition H Mayer Stuttgart u a 1993 Bamber Gascoigne Die Grossmoguln Glanz und Grosse mohammedanischer Fursten in Indien Sonderausgabe Prisma Verlag Gutersloh 1987 ISBN 978 3 570 09930 8 Markus Hattstein Peter Delius Hrsg Islam Kunst und Architektur Konemann Koln 2000 ISBN 3 89508 846 3 S 477 Ebba Koch Mughal Architecture An Outline of Its History and Development 1526 1858 Prestel Munchen 1991 ISBN 3 7913 1070 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Akbar Mausoleum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mughal Architecture Wikipedia engl Mughal Gardens Wikipedia engl Akbar s Tomb ArchNet engl Akbar Mausoleum Fotoserie Mariam uz Zamani Wikipedia engl Einzelnachweise Bearbeiten Sikandra Karte mit Hohenangaben27 220472222222 77 950472222222 Koordinaten 27 13 14 N 77 57 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Akbar Mausoleum amp oldid 229248760