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Jakob Guiollett 25 Februar 1746 in Aschaffenburg 5 September 1815 in Frankfurt am Main war ein deutscher Beamter und Politiker in der Epoche Carl Theodor von Dalbergs Er initiierte die Schaffung der Frankfurter Wallanlagen und war deren Baumeister Portrat Guiolletts am Frankfurter DenkmalDenkmal Guiolletts in der TaunusanlageGuiolletts Grab in der ObermainanlageDer Grabstein Jakob Guiolletts Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenGuiollett trat 1778 als Bau und Verwaltungsfachmann in den Dienst der Grafen von Ingelheim 1786 ernannte ihn der kurmainzische Erzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal zum Kameralassessor und Hofkammerrat im Ober und Hofmarschallamt 1791 zum Wirklichen Mitglied des Hofkammerrates Als die Franzosische Armee Mainz besetzte folgte er dem letzten Erzbischof Carl Theodor von Dalberg zunachst ins Exil nach Aschaffenburg und spater nach der Auflosung des Erzbistums nach Regensburg Dalberg ernannte ihn zum Baudirektor und beauftragte ihn mit der Entfestigung Regensburgs 1806 entsandte er ihn als Reisekommissar nach Frankfurt am Main um die Reichsstadt fur den zum Furstprimas ernannten Dalberg in Besitz zu nehmen und das Palais Thurn und Taxis als Residenz des Fursten herzurichten Eine wichtige Aufgabe war die 1802 beschlossene aber nur halbherzig begonnene Schleifung der aus dem Mittelalter stammenden Frankfurter Stadtbefestigung Solange die militarisch wertlos gewordenen Festungswerke noch bestanden riskierte die Stadt bei jeder Belagerung eine Beschiessung mit erheblichen Schaden wie beispielsweise im Sommer 1796 Guiollett verfasste eine Denkschrift Bemerkung uber die Schleifung hiesiger Festungswerke die am 5 November 1806 erschien Darin schlug er vor den Frankfurter Festungsgurtel zu demolieren und anstelle der Bollwerke eine Promenade und einen englischen Landschaftsgarten neu anzulegen der heute als Wallanlagen bekannt ist Am 5 Januar 1807 ernannte ihn der Furstprimas zum Furstlichen Commissarius bei dem fortzusetzenden hiesigen Festungsbau Demolitions Geschafte Guiollett zog den Aschaffenburger Schlossgartner Sebastian Rinz fur die Planung der Arbeiten heran In den folgenden Jahren entstanden nacheinander die Bockenheimer Anlage 1806 Eschenheimer Anlage 1807 Friedberger Anlage 1808 1809 sowie die Taunusanlage und die Gallusanlage 1810 Besonders aufwendig war die Demolierung des Mainzer Bollwerks einer unmittelbar am Mainufer gelegenen Zitadelle Auf dem Gelande entstanden 1811 die Untermainanlage und die Neue Mainzer Strasse 1812 schloss er die Arbeiten mit der Obermainanlage ab Samtliche Befestigungsanlagen bis auf den Sachsenhauser Kuhhirtenturm und den Eschenheimer Turm wurden niedergelegt Katharina Elisabeth Goethe schrieb 1808 begeistert an ihren Sohn Die alten Walle sind abgetragen die alten Tore eingerissen um die gantze Stadt ein Parck man glaubt es sey Feerrey 1809 ernannte Dalberg den Kommissar zum Senator In dieser Zeit wurden die Weichen fur die Umgestaltung des mittelalterlichen Frankfurt gestellt Eine neue von dem Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess erlassene Bauordnung schrieb den Klassizismus als Baustil verbindlich vor In den folgenden Jahrzehnten entstanden vor allem in den Neubaugebieten entlang des Frankfurter Anlagenrings und ausserhalb der ehemaligen Stadtmauern zahlreiche klassizistische Neubauten 1810 wurde Dalberg Grossherzog von Frankfurt 1811 ernannte er Guiollett zum Prafekturrat fur das grossherzogliche Departement Frankfurt und zum Maire von Frankfurt 1813 verwusteten die franzosischen Truppen auf ihrem Ruckzug nach der verlorenen Volkerschlacht von Leipzig die gerade erst angelegten Wallanlagen Guiollett liess die Anlagen durch Stadtgartner Rinz umgehend wiederherstellen Mit dem Ende des Grossherzogtums und der Wiedereinsetzung der alten Frankfurter Ratsverfassung entfielen auch seine Amter Er starb kurz nach der Wiederherstellung der Freien Stadt Frankfurt Die dankbaren Burger Frankfurts gewahrten ihm das Privileg einer Bestattung im von ihm geschaffenen Anlagenring sein Grab befindet sich am Rechneigrabenweiher in der Obermainanlage 1837 schuf Eduard Schmidt von der Launitz das Guiollett Denkmal in der Taunusanlage An ihn erinnert zudem die Guiollettstrasse im sudlichen Westend Siehe auch BearbeitenListe der Stadtoberhaupter von Frankfurt am MainLiteratur BearbeitenHeike Drummer Guiollett Jakob im Frankfurter Personenlexikon Uberarbeitete Onlinefassung Stand des Artikels 8 Januar 2016 auch in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 288 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakob Guiollett Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Guiollett Jakob Hessische Biografie Stand 4 November 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 1017178410 lobid OGND AKS VIAF 198680093 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guiollett JakobALTERNATIVNAMEN Guiollett JacobKURZBESCHREIBUNG deutscher Beamter und PolitikerGEBURTSDATUM 25 Februar 1746GEBURTSORT AschaffenburgSTERBEDATUM 5 September 1815STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Guiollett amp oldid 227738927