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Eine Judische Gemeinde in Offenburg einer Stadt im Ortenaukreis in Baden Wurttemberg bestand bereits im Mittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Judische Vereine 3 Nationalsozialistische Verfolgung 4 Gemeindeentwicklung 5 Synagoge 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie mittelalterliche judische Gemeinde wurde beim Judenpogrom im Dezember 1348 vernichtet In der Backergasse fruher Judengasse befand sich eine 1392 genannte Synagoge Das um 1300 angelegte rituelle Bad Mikwe ist unter dem 1793 erbauten Haus Glaserstrasse 8 erhalten Die neuzeitliche judische Gemeinde bestand seit dem 17 Jahrhundert Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges werden 1627 Juden in der Stadt aufgenommen Die Zerstorung Offenburgs 1689 infolge des Pfalzischen Erbfolgekrieges fuhrte zur Auflosung der Gemeinde Ab 1862 konnten sich wieder Juden in Offenburg niederlassen und 1865 wurde offiziell eine Gemeinde gegrundet Durch Abwanderung judischer Landbewohner in die Stadte hier z B aus Diersburg Friesenheim Rust und Schmieheim stieg die Zahl der Gemeindemitglieder 1868 auf 150 Die judische Gemeinde Offenburg gehorte zum Bezirksrabbinat Schmieheim das 1893 nach Offenburg verlegt wurde Der judischen Gemeinde Offenburg gehorten 1924 aus den folgenden Orten judische Personen an Appenweier 5 Durbach 8 Gengenbach 40 Haslach im Kinzigtal 10 Nordrach 7 Renchen 3 und Triberg 8 Die judischen Einwohner Offenburgs hatten zahlreiche Handels und Gewerbebetriebe die von grosser Bedeutung fur die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt waren Judische Vereine BearbeitenWohltatigkeitsverein gegrundet etwa 1875 mit dem Zweck Unterstutzung Hilfsbedurftiger Torastudium Mannerkrankenverein gegrundet etwa 1875 mit dem Zweck Unterstutzung Ortsansassiger Dienste in Sterbefallen Frauenkrankenverein bzw Frauenverein gegrundet etwa 1875 mit dem Zweck Krankenunterstutzung und Bestattungswesen Wohlfahrtsvereinigung Wanderfursorge gegrundet 1927 mit dem Zweck Wanderfursorge und Armenkasse Judischer JugendbundNationalsozialistische Verfolgung BearbeitenAuf Grund der zunehmenden Repressalien und der Entrechtung wanderte ein Teil der judischen Einwohner aus Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 70 in Offenburg geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 1 Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1863 37 Personen1868 150 Personen1871 223 Personen1875 290 Personen oder 4 4 der Einwohner1880 387 Personen oder 5 3 der Einwohner1895 334 Personen oder 3 4 der Einwohner1900 337 Personen oder 2 5 der Einwohner1910 288 Personen oder 1 7 der Einwohner1925 291 Personen oder 1 7 der Einwohner1933 271 Personen oder 1 5 der Einwohner1939 98 Personen oder 0 5 der EinwohnerSynagoge Bearbeiten Hauptartikel Synagoge Offenburg Von 1868 bis 1875 wurde ein Betsaal in der Essigfabrik Pfaff eingerichtet Seestrasse 1 1875 wurde das Gasthaus Salmen das damals der Stadt gehorte von der judischen Gemeinde gekauft und im Tanzsaal ein Betsaal eingerichtet Lange Strasse 52 Hinterhaus Im Vorderhaus befanden sich die Wohnungen des Vorsangers beziehungsweise des Rabbiners und des Synagogendieners Die Galerie des Saales wurde als Frauenempore genutzt 1922 wurde die Synagoge renoviert Beim Novemberpogrom 1938 wurde die gesamte Inneneinrichtung zerstort Am 1 Juli 1940 musste die judische Gemeinde das Gebaude an die Stadt Offenburg verkaufen die es vermietete Nach verschiedenen Nutzungen richtete 2002 die Stadt das Gebaude der ehemaligen Synagoge als Kulturzentrum und Erinnerungsstatte ein Am 8 November 1978 wurde in Anwesenheit von Landesrabbiner Nathan Peter Levinson eine Gedenktafel die an die ehemalige judische Gemeinde erinnert angebracht Siehe auch BearbeitenRabbiner bei Bezirksrabbinat Schmieheim Friedhofe bei Judischer Friedhof OffenburgLiteratur BearbeitenAndre Gutmann Die Ausloschung der judischen Gemeinde von Offenburg eine Neubewertung der Ereignisse im Winter 1348 49 In Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden Band 97 2017 S 195 220 Joachim Hahn und Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen Theiss Stuttgart 2007 S 373 376 ISBN 978 3 8062 1843 5 Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Band 4 Martin Ruch Verfolgung und Widerstand in Offenburg 1933 1945 Offenburg 1995 nicht ausgewertet Martin Ruch Judische Stimmen Interviews autobiographische Zeugnisse schriftliche Quellen zur Geschichte der Offenburger Juden in der Zeit von 1933 1945 Gedenkbuch Offenburg 1995 nicht ausgewertet Martin Ruch Inzwischen sind wir nun besternt worden Das Tagebuch der Esther Cohn aus Offenburg 1926 1944 und die Kinder vom Munchner Antonienheim Norderstedt 2006 nicht ausgewertet Martin Ruch Geschichte der Offenburger Juden Jiskor Erinnere Dich Norderstedt 2011 ISBN 978 3 8391 6717 5 nicht ausgewertet Peter Schmidt Thome Die Mikwe von Offenburg Ein ungewohnliches Baudenkmal unter der Erde In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 36 Jg 2007 Heft 3 S 190 192 PDF nicht ausgewertet Weblinks BearbeitenJudische Gemeinde Offenburg bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 9 Februar 2010 Ehemalige Judische Gemeinden im Ortenaukreis Altdorf Bodersweier Diersburg Durbach Ettenheim Freistett Friesenheim Gengenbach Haslach im Kinzigtal Kehl Kippenheim Lahr Nonnenweier Offenburg Rheinbischofsheim Rust Schmieheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Offenburg amp oldid 215128787