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Eine Judische Gemeinde in Bodersweier einem Stadtteil von Kehl im Ortenaukreis in Baden Wurttemberg bestand seit dem 18 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gemeindeentwicklung 3 Nationalsozialistische Verfolgung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenJuden sind in Bodersweier erstmals 1755 genannt Die judische Gemeinde wuchs nach dem Ubergang an Baden im Lauf des 19 Jahrhunderts an 1812 13 erbaute sich die wachsende Gemeinde eine neue Synagoge In dem daneben befindlichen Gemeindehaus befand sich auch ein judischer Schulraum Beide Gebaude waren als Fachwerkhauser erstellt Ebenso gab es ein rituelles Bad Mikwe Die Toten der Gemeinde wurden auf dem judischen Friedhof in Kuppenheim und seit 1817 auf dem judischen Friedhof Freistett bestattet Die Gemeinde gehorte seit 1827 zum Bezirksrabbinat Buhl 1875 lebten 116 Juden im Ort und machten damit rund 10 der Bevolkerung aus In den nachfolgenden Jahren setzte jedoch aufgrund der armlichen landlichen Verhaltnisse wie auch in anderen Landgemeinden eine starke Landflucht ein so dass die judische Gemeinde im Jahr 1925 nur noch 46 Personen zahlte Das Ziel der abgewanderten Gemeindemitglieder war vor allem das benachbarte Kehl wo die Judische Gemeinde Kehl durch den Zuzug von Juden aus den umliegenden Landgemeinden binnen weniger Jahre von etwa 10 auf etwa 150 Personen anwuchs Die judischen Bewohner waren in Bodersweier integriert und im Gemeinderat im Burgerausschuss und im Musik und Sportverein vertreten Das Kriegerdenkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs das sich auf dem kommunalen Friedhof befindet fuhrt auch die judischen Toten Alfred Bensinger und Joseph Wertheimer auf Bis nach 1933 gehorten judischen Familien in Bodersweier die folgenden Handelsbetriebe Mehlhandlung Isidor Bensinger Querbacher Strasse 14 Viehhandlung Salomon Frank Grabenstrasse 7 Eisenhandlung Leopold Kaufmann und Karl Bensinger Querbacher Strasse 18 Kolonialwaren Ludwig Meier Querbacher Strasse 15 Viehhandlung David Merklinger Querbacher Strasse 27 Kolonialwarenhandler Emanuel Merklinger Grabenstrasse 8 Fellhandlung Emanuel Merklinger Querbacher Strasse 16 Viehhandlung Max Merklinger Querbacher Strasse 3 Textilhandlung Julius Wertheimer Rastatter Strasse 13 Schuhgeschaft Simon Wertheimer Rastatter Strasse 5 abgebrochen Viehhandlung Leo Wertheimer Rastatter Strasse 33 Bis 1912 hatte es ein judisches Schlachthaus und bis 1915 eine koschere Metzgerei gegeben aus alemannia judaica Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1811 41 Personen1825 60 Personen oder 5 8 der Einwohner1875 116 Personen oder 10 3 der Einwohner1887 94 Personen1900 82 Personen oder 7 der Einwohner1910 61 Personen oder 5 der Einwohner1924 46 Personen oder 3 8 der Einwohner1933 34 PersonenNationalsozialistische Verfolgung Bearbeiten nbsp Gedenkstein vor der KircheNach 1933 ist ein grosser Teil der judischen Einwohner wegen des wirtschaftlichen Boykotts und der zunehmenden Entrechtung weggezogen beziehungsweise ausgewandert Bis 1938 mussten alle judischen Gewerbebetriebe schliessen oder wurden arisiert Bei den Novemberpogromen 1938 wurde die Synagoge verwustet und acht judische Manner in das KZ Dachau verschleppt Im September 1939 wurden samtliche Juden des Ortes deportiert doch kehrten einige Personen im Lauf des Jahres 1940 zunachst zuruck bevor im Oktober 1940 die letzten 15 Juden des Ortes in der Wagner Burckel Aktion nach Gurs verschleppt wurden Die ehemalige Synagoge kam in Staatsbesitz diente zunachst noch als Busgarage wurde nach 1945 an die Israelitische Landesgemeinde Sudbaden zuruckerstattet von dieser an privat verkauft und 1951 abgerissen Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 16 in Bodersweier geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 1 Das Heimatbuch von Bodersweier zahlt 17 Juden aus Bodersweier zu den Opfern der nationalsozialistischen Verfolgung Literatur BearbeitenHans Nussbaum Ulrike Nussbaum Karl Britz Geduldet und geachtet entrechtet und vernichtet Das Schicksal der Juden von Bodersweier in Bodersweier Berichte Erzahlungen und Bilder aus der Geschichte eines Dorfes im Hanauerland Kehl 1984 S 49 74 Joachim Hahn und Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1843 5 Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Band 4 Weblinks BearbeitenZur Judischen Gemeinde Bodersweier bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 18 Januar 2010 Ehemalige Judische Gemeinden im Ortenaukreis Altdorf Bodersweier Diersburg Durbach Ettenheim Freistett Friesenheim Gengenbach Haslach im Kinzigtal Kehl Kippenheim Lahr Nonnenweier Offenburg Rheinbischofsheim Rust Schmieheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Bodersweier amp oldid 206472155