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Eine Judische Gemeinde in Kippenheim im Ortenaukreis in Baden Wurttemberg bestand von der Mitte des 17 Jahrhunderts bis 1940 Kippenheim in Baden Bild aus der Sammlung des Judischen Museums der Schweiz 1 Synagoge in Kippenheim Bild aus der Sammlung des Judischen Museums der SchweizInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bis 1933 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis 1933 Bearbeiten Die Kleinstadt Kippenheim unterstand bis 1809 den Markgrafen von Baden die zunachst eine restriktive Judenpolitik verfolgten Ab Mitte des 17 Jahrhunderts durften sich hier die ersten judischen Bewohner niederlassen um 1680 waren dies vier Familien Der alteste um 1750 eingerichtete Betsaal befand sich an der hochsten Erhebung des Judengassle im Volksmund auch Zionsberg genannt Die stark anwachsende Gemeinde liess 1850 1851 in der Poststrasse einen Neubau im neuromanischen Stil errichten Bereits 1842 war zu diesem Zweck eine Synagogenbaukasse eingerichtet worden Die nach Planen des Freiburger Architekten Georg Jakob Schneider errichtete Kippenheimer Synagoge wurde im Januar 1852 feierlich eingeweiht Ab 1874 bestand in Kippenheim eine Simultanschule unter staatlicher Aufsicht die von allen Kindern unabhangig von ihrer Konfession besucht wurde Verstorbene Gemeindeangehorige wurden auf dem nahen Verbandsfriedhof in Schmieheim begraben Seit 1790 gehorte Kippenheim zum Bezirksrabbinat Schmieheim das 1893 nach Offenburg verlegt wurde In den 1870er Jahren erreichte die Zahl der judischen Gemeindemitglieder mit mehr als 300 Personen den Hochststand und bildete 15 der Einwohnerschaft des Ortes Der Kantor Albert Weill 1867 1950 Vater des Komponisten Kurt Weill stammte aus Kippenheim Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten waren die in Kippenheim ansassigen judischen Familien fur das Wirtschaftsleben des Ortes von grosser Bedeutung 1926 wurde hier der israelische Unternehmer Stef Wertheimer geboren Das letzte in Kippenheim geborene judische Kind war die Chemikerin Inge Auerbacher Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten 1933 lebten in Kippenheim noch 144 judische Bewohner Zwar wurde der Boykottaufruf am 1 April 1933 nur sehr zogerlich befolgt doch in den folgenden Jahren setzte der nur aus NSDAP Mitgliedern bestehende Gemeinderat konsequent judenfeindliche Anordnungen durch 1936 gaben alle judischen Viehhandler Kippenheims ihren Handel auf Bis zum Novemberpogrom 1938 verliessen weitere 45 Personen ihre Heimatgemeinde die meisten fanden in den USA Asyl Am Morgen des 10 November 1938 zerstorte eine HJ Abteilung der nahen Gebietsfuhrerschule Lahr die Inneneinrichtung der Synagoge Die Gottesdienstbesucher wurden zum Rathaus getrieben und zusammen mit Mannern aus dem nahen Altdorf einem Gestapo Kommando ubergeben das sie ins KZ Dachau verbrachte Bei der Wagner Burckel Aktion im Oktober 1940 wurden etwa 30 Kippenheimer Juden ins Lager Gurs deportiert Damit endete judisches Leben in Kippenheim Von den 144 im Januar 1933 in Kippenheim lebenden Juden uberlebten 113 Juden die NS Zeit 31 fielen dem NS Terror zum Opfer Siehe auch BearbeitenListe der Stolpersteine in KippenheimWeblinks BearbeitenAus der Geschichte der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum abgerufen am 27 Marz 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Uri Kaufmann Kleine Geschichte der Juden in Baden 2007 S 94 Ehemalige Judische Gemeinden im Ortenaukreis Altdorf Bodersweier Diersburg Durbach Ettenheim Freistett Friesenheim Gengenbach Haslach im Kinzigtal Kehl Kippenheim Lahr Nonnenweier Offenburg Rheinbischofsheim Rust Schmieheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Kippenheim amp oldid 236202794