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Die Synagoge in Kippenheim einer Gemeinde im Ortenaukreis in Baden Wurttemberg wurde 1850 51 errichtet und wahrend der Novemberpogrome 1938 im Inneren verwustet Die Synagoge befindet sich in der Poststrasse und ist seit 1981 als Kulturdenkmal geschutzt Frontseite der ehemaligen Synagoge in KippenheimSynagoge in Kippenheim um 1895Plan der Synagoge in Kippenheim die Hufeisenbogenfenster wurden als Rundbogenfenster ausgefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Zeit des Nationalsozialismus 4 Heutige Nutzung 5 Gedenken 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDa die bisherige Synagoge fur die inzwischen 35 judischen Familien am Ort zu klein geworden war wurde 1842 zum Zweck eines Neubaus eine Synagogenbaukasse eingerichtet Die judische Gemeinde Kippenheim errichtete dann 1850 52 nach Planen des Architekten Georg Jakob Schneider eine Synagoge im neoromanischen Stil Ihr reprasentatives Ausseres zeugt vom Selbstbewusstsein der judischen Gemeinde Architektur BearbeitenFranz Josef Ziwes schreibt s Literatur S 48 Die Masse des Gebaudes sind 18 41 Meter in der Lange 10 63 Meter in der Breite und 12 32 Meter in der Hohe Pragend fur den Gesamteindruck ist die im Rundbogenstil gehaltene Doppelturmfassade mit Dreiecksgiebel und zinnenbekronten Turmstumpfen Schneider griff damit auf das Vorbild der 1839 vollendeten Kasseler Synagoge von Albert Rosengarten zuruck Ein in der Mitte leicht erhohter Dreifachbogen mit hebraischer Inschrift Dies ist nichts anderes als ein Haus Gottes bildet das Eingangsportal hinter dem sich eine kleine Vorhalle befindet Zwischen dem Eingangs und Emporengeschoss verlauft ein doppeltes im Brustungsbereich ornamentiertes Gurtgesims Die Proportionen des Portals werden in den drei daruber liegenden Rundbogenfenstern wiederholt Eine Masswerkrose betont den oberen Fassadenteil dessen Giebeldreieck mit den hebraisch beschrifteten Gebotstafeln uber einem steigenden Bogenfries abgeschlossen wird Die Turme nehmen die Wendeltreppen zu den Frauenemporen auf und wiesen in jedem Geschoss ein schmales Rundbogenfenster sowie oben einen Sechspass auf Ihr von einem kraftig ausgepragten Rundbogenfries getragener Zinnenkranz erscheint als eine Verbindung von Rundbogen und Kerbzinnen und erinnert so an die Gebotstafeln Die Fassade ist aus weissem die Schmuckelemente sind aus rotem Sandstein gearbeitet Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenIm Verlauf der Novemberpogrome 1938 wurde das Gebaude von Angehorigen der Lahrer HJ Gebietsfuhrerschule geschandet Gerade anwesende Gottesdienst feiernde Gemeindemitglieder wurden verhohnt und misshandelt Sie wurden zum Rathaus getrieben und zusammen mit Mannern aus dem nahen Altdorf einem Gestapo Kommando ubergeben das sie ins KZ Dachau verbrachte Ein Brandsatz wurde geloscht weil Nachbarn um ihren Schuppen furchteten eine spatere Sprengung unterblieb weil man anliegende Gebaude nicht in Mitleidenschaft ziehen wollte Heutige Nutzung BearbeitenNach 1956 nutzte die Raiffeisen Genossenschaft das Gebaude als Werkstatt und Warenlager Es wurden unter anderem die beiden Turme und der Giebel mit seiner Rosette abgetragen 1983 erwarb die Gemeinde Kippenheim das Gebaude und fuhrte in den folgenden Jahren eine umfangreiche Aussenrenovierung durch Dabei wurde die Fassade wieder in ihren ursprunglichen Zustand zuruckversetzt Im Jahr 1996 entwickelte der neugegrundete Forderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim e V in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kippenheim und dem Landesdenkmalamt ein Renovierungskonzept fur das Gebaudeinnere das 2002 03 umgesetzt wurde In den Jahren 2014 und 2015 fanden jeweils an Jom Kippur erstmals wieder Gottesdienste in der Synagoge statt die von der judischen Gemeinde Gescher Freiburg gemeinsam mit Kantorin Dr Annette M Boeckler organisiert wurden Gedenken Bearbeiten1998 wurde im Vorraum der Synagoge eine Gedenktafel fur die Opfer des Holocaust aus Kippenheim angebracht Die Synagoge dient nun als Gedenk Lern und Begegnungsstatte Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten Synagogen Synagogenbaukasse Beispiel Synagoge in KippenheimLiteratur BearbeitenJurgen Stude Dies ist nichts als das Haus Gottes Fuhrer durch die ehemaligen Synagoge Kippenheim Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 2011 ISBN 978 3 89735 701 3 Joachim Hahn und Jurgen Kruger Synagogen in Baden Wurttemberg Band 2 Joachim Hahn Orte und Einrichtungen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1843 5 S 520 522 Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland Band 4 Franz Josef Ziwes Hrsg Badische Synagogen aus der Zeit von Grossherzog Friedrich I in zeitgenossischen Photographien G Braun Karlsruhe 1997 ISBN 3 7650 8177 9 S 48 49 Uwe Schellinger Hrsg Gedachtnis aus Stein Die Synagoge in Kippenheim 1852 2002 Verlag Regionalkultur Heidelberg u a 2002 ISBN 3 89735 195 1 nicht ausgewertet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Kippenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Synagoge in Kippenheim bei Alemannia Judaica Forderverein Ehemalige Synagoge KippenheimSynagogen im Ortenaukreis Altdorf Bodersweier Diersburg Durbach Ettenheim Freistett Friesenheim Kehl Kippenheim Nonnenweier Offenburg Rheinbischofsheim Rust SchmieheimJudische Museen in Baden Wurttemberg Alte Synagoge Eppingen Bernheimersche Realschule in Buttenhausen Haus am judischen Friedhof in Laupheim Judisches Museum Buttenhausen Judisches Museum Creglingen Judisches Museum Emmendingen Judisches Museum Gailingen Judisches Museum Goppingen Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim Museum zur Geschichte der Juden in Kreis und Stadt Heilbronn Rabbinatsmuseum Braunsbach Synagoge Baisingen Synagoge Buchen Odenwald Synagoge Haigerloch Synagoge Hemsbach Synagoge Kippenheim Synagoge Michelbach an der Lucke Synagoge Oberdorf am Ipf Synagoge Sennfeld Synagoge Steinsfurt 48 29359 7 82515 Koordinaten 48 17 36 9 N 7 49 30 5 O Normdaten Geografikum GND 4721266 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Kippenheim amp oldid 228748253