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Als Fiqh Maximen arabisch قواعد فقهية DMG qawaʿid fiqhiya von sing qaʿida fiqhiya werden im Islam eine Anzahl von pragnanten Formeln bezeichnet die grundlegende Prinzipien der Normenlehre zusammenfassen und bei der Beurteilung von Rechtsfragen Anwendung finden Viele dieser Maximen haben eine rhythmische Form und weisen Alliterationen auf 1 Allgemein schlagt sich in ihnen der Leitgedanke eines zu erhaltenden Gemeinwohls maṣlaḥa nieder Die Fiqh Maximen die neben den Usul al fiqh und den Rechtsanwendungen furuʿ einen eigenen Wissensbereich der islamischen Normenlehre bilden stehen auf dem Lehrplan fast aller Scharia Fakultaten 2 und ihre Beherrschung gilt als Qualifikationskriterium fur die Befahigung zum Idschtihad 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Abgrenzungen Uberschneidungen und Klassifizierungen 3 Die funf grossen Maximen und ihre Sekundar Maximen 3 1 Die Dinge sind nach ihren Zwecken zu beurteilen 3 2 Gewissheit schwindet nicht durch Zweifel 3 3 Beschwerlichkeit zieht Erleichterung nach sich 3 4 Schaden ist abzuwenden 3 5 Die Gewohnheit hat rechtliche Autoritat 4 Ubertragung des Konzepts auf die Sufik 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenRechtsmaximen wurden bereits in fruhen Fiqh Werken behandelt Der Hanafit Abu l Hasan ʿUbaidallah ibn al Husain al Karchi gest 952 stellte derartige Maximen erstmals in einem eigenen Buch zusammen allerdings bezeichnete er die einzelnen Maximen nicht als qaʿida sondern als aṣl Grundsatz pl uṣul Dementsprechend wird sein Werk auch unter dem Titel Uṣul al Karḫi Die Grundsatze al Karchis uberliefert 4 Wahrend al Karchi insgesamt 39 Maximen auflistete 5 wird von seinem tranxoxanischen Zeitgenossen dem hanafitischen Qadi Abu Tahir ad Dabbas berichtet dass er die gesamten Regeln des hanafitischen Madhhabs auf 17 Grundmaximen zuruckfuhrte 6 Die ursprungliche Subsumption der Rechtsmaximen unter dem Begriff der uṣul veranlasste den spateren hanafitischen Gelehrten Ibn Nudschaim gest 1563 zu der Behauptung dass Maximen und Usul al fiqh in Wahrheit identisch seien fa hiya uṣulu l fiqh fi l ḥaqiqa 3 Einige der Rechtsmaximen wurden unmittelbar aus Koranversen oder Hadithen extrahiert 7 andere durch Induktion istiqraʾ aus den fruheren Werken uber die Rechtsanwendungen furuʿ gewonnen 8 Das Verhaltnis zwischen Rechtsmaximen und Hadithen war allerdings in einigen Fallen auch zirkular Joseph Schacht konnte zeigen dass verschiedene Hadithe die in die kanonischen Sammlungen ubernommen wurden so zum Beispiel Keine Schadigung und keine schadigende Vergeltung la darar wa la dirar ursprunglich Rechtsmaximen waren und erst nachtraglich zu Prophetenworten erklart wurden 9 Auch der fur das islamische Strafrecht so wichtige Hadith Wendet die Hadd Strafen durch Ungewissheiten ab idraʾu l ḥudud bi s subuhat war ursprunglich nur eine Rechtsmaxime 10 Im 13 Jahrhundert stellte der agyptische Schafiʿit ʿIzz ad Din Ibn ʿAbd as Salam as Sulami gest 1262 ein Buch zu Rechtsmaximen zusammen in dem er fur sie erstmals den Begriff qawaʿid verwendete Damit ergab sich eine wissenschaftliche Ausdifferenzierung zwischen den beiden Unterdisziplinen Rechtsmaximen und Usul al fiqh die vorher nicht klar getrennt waren Im 14 Jahrhundert folgten der Malikit Abu ʿAbdallah al Maqqari gest 1357 und Hanbalit Ibn Radschab gest 1393 mit der Abfassung eigener Qawaʿid Werke in denen sie die Rechtsmaximen ihrer Lehrtraditionen zusammenstellten Ein weiteres Werk zu den malikitischen Rechtsmaximen verfasste spater Ahmad al Wanscharisi gest 1508 Es hat den Titel Darlegung der Methoden zur Erreichung der Maximen des Imam Malik iḍaḥ al masalik ila qawaʿid al imam Malik nbsp Titelblatt der MecelleWahrend viele spatere Rechtsbucher mit Qawaʿid im Titel diesen Begriff nur in einem sehr ungenauen Sinn verwendeten 11 verschob sich die Behandlung der Rechtsmaximen ab dem 14 Jahrhundert in ein anderes Textgenre namlich Bucher die den Ausdruck al Asbah wa n naẓaʾir Ahnlichkeiten und Ebenbilder im Titel fuhrten Sie behandelten Rechtsprobleme die von ihrem Erscheinungsbild gleichartig sind aber nach Ansicht der Rechtsgelehrten nur zum Teil eine gleichartige Beurteilung verdienen Diejenigen Rechtsprobleme die eine gleichartige Beurteilung erfahren sollten wurden als asbah bezeichnet die anderen als nazaʾir Die Rechtsmaximen wurden in diesen Werken jeweils aus dem Vergleich der asbah abgeleitet Zu den muslimischen Gelehrten die eigenstandige Werke zu dem Problem der asbah und nazaʾir verfassten und darin die Rechtsmaximen behandelten gehorten die Schafiʿiten Ibn al Wakil gest 1317 Tadsch ad Din as Subki gest 1370 und Dschalal ad Din as Suyuti gest 1505 sowie der Hanafit Ibn Nudschaim gest 1563 12 Als in den 1870er Jahren im Osmanischen Reich das islamische Recht unter Federfuhrung von Ahmed Cevdet Pascha in der sogenannten Mecelle i Aḥkam i ʿAdliye kodifiziert wurde nahm man in den einfuhrenden Teil dieses Gesetzbuchs einen Abschnitt mit 99 Rechtsmaximen Artikel 2 bis 100 auf 13 Dieser Maximenkatalog fusst im Wesentlichen auf der Liste der Maximen in Ibn Nudschaims Buch al Asbah wa n naẓaʾir 14 Er wurde in den folgenden Jahrzehnten mehrfach kommentiert so unter anderem von dem syrischen Rechtsgelehrten Ahmad az Zarqaʾ gest 1938 In der Gegenwart spielen die Rechtsmaximen vor allem bei der Entwicklung des Regelsystems fur das Islamische Finanzwesen eine wichtige Rolle 15 Abgrenzungen Uberschneidungen und Klassifizierungen BearbeitenNach aussen hin werden die Rechtsmaximen al qawaʿid al fiqhiya die fur alle Felder der Normenlehre gelten von den Regeln die nur auf einem Rechtsfeld z B Eherecht Tahara o a Geltung beanspruchen und als ḍawabiṭ sing ḍabiṭa bezeichnet werden abgegrenzt 16 Inhaltliche Uberschneidungen ergeben sich mit dem Konzept der sogenannten Zwecke der Scharia maqaṣid as sariʿa die ein Set von wenigen Regeln darstellen auf die sich alle anderen Normen des Islam zuruckfuhren lassen sollen 17 Innerhalb der Rechtsmaximen wird zwischen allgemeingultigen Maximen qawaʿid kulliya und grundsatzlichen Maximen qawaʿid aġlabiya bzw akṯariya unterschieden Der Unterschied besteht darin dass bei grundsatzlichen Maximen angenommen wird dass sie in bestimmten Ausnahmefallen keine Geltung beanspruchen konnen Das Qawaʿid Werk von al Wanscharisi gest 1508 fuhrte zum Beispiel 17 allgemeingultige Maximen und 101 Wahrscheinlichkeitsmaximen auf Einige Rechtsgelehrte meinten sogar dass derartige Maximen ohnehin immer nur einen Wahrscheinlichkeitswert hatten 18 Viele von den Rechtsmaximen sind in ihrer Gultigkeit auf einen bestimmten Madhhab beschrankt Daneben gibt es aber auch einige Maximen die von allen Schulen anerkannt werden Dies gilt insbesondere fur die sogenannten funf Maximen al qawaʿid al ḫams die als Ensemble seit dem 14 Jahrhundert bezeugt sind und auch als die grossen universalen Maximen al qawaʿid al kulliya al kubra bezeichnet werden In den Asbah wa naẓaʾir Buchern werden sie meist gleich am Anfang behandelt 19 Ihre grosse Bedeutung kommt auch in dem bekannten Grundsatz zum Ausdruck dass die islamische Rechtswissenschaft auf funf Dingen errichtet sei sowie auch der Islam auf funf Dingen errichtet sei buniya l Islamu ʿala ḫamsin wa l fiqhu ʿala ḫams 8 Insgesamt gibt es mehrere hundert Rechtsmaximen viele von ihnen liegen inhaltlich so nah aneinander dass sich Uberschneidungen ergeben 7 Das hat einige Gelehrte dazu gebracht zwischen Primar und Sekundar Maximen zu unterscheiden 14 Als Sekundar Maximen qawaʿid firʿiya gelten solche Maximen die sich aus anderen ableiten lassen oder diese spezifizieren In dem einfuhrenden Teil der Mecelle sind die Sekundar Maximen jeweils hinter den massgeblichen Primar Maximen aufgefuhrt 20 Die funf grossen Maximen und ihre Sekundar Maximen Bearbeiten Die Dinge sind nach ihren Zwecken zu beurteilen Bearbeiten Der erste Grundsatz Die Dinge sind nach ihren Zwecken zu beurteilen al umuru bi maqaṣidi ha der in etwa der lateinischen Maxime Omne actum ab intentione agentis est judicandum entspricht bedeutet dass sich die Gute bzw Schlechtigkeit einer Handlung nicht aus ihr selbst ergibt sondern sich nur durch Berucksichtigung der dahinter stehenden Absicht ermessen lasst Er stutzt sich auf den bekannten Hadith Die Handlungen sind allein nach den Absichten zu beurteilen innama l aʿmal bi n niyat 21 Angewendet wird diese Maxime die in Art 2 der osmanischen Mecelle aufgenommen wurde zum Beispiel auf den Finder einer Sache Nimmt er diese Sache mit der Absicht mit davon Besitz zu ergreifen ist er fur die Schadigungen die von der Sache ausgehen verantwortlich Hat er diese Absicht dagegen beim Mitnehmen nicht ist er fur diese Schaden nicht verantwortlich 22 Als ein Sekundar Prinzip dieser Maxime gilt der Grundsatz Bei Vertragen sind die Absichten und Bedeutungen massgeblich nicht die Ausdrucke und Formeln al ʿibra fi l ʿuqud li l maqaṣid wa l maʿani la li l alfaẓ wa l mabani Er entspricht Art 3 der osmanischen Mecelle 23 Gewissheit schwindet nicht durch Zweifel Bearbeiten Der Grundsatz Gewissheit schwindet nicht durch Zweifel al yaqinu la yazulu bi s sakk bzw Gewissheit wird nicht durch Zweifel beseitigt al yaqinu la yuzalu bi s sakk bedeutet dass ein Sachverhalt nachdem seine Feststellung erfolgt ist auch bei einer Anzweiflung so lange als gegeben angenommen wird bis das Gegenteil bewiesen ist Er entspricht in etwa der lateinischen Maxime Stabit praesumptio donec probetur in contrarium Als textliche Grundlage gilt Sure 10 36 Siehe die Mutmassung kann die Wahrheit in nichts ersetzen 24 Die Maxime die al Karchi an den Anfang seiner uṣul Sammlung stellte 4 wurde als Artikel 4 in die Mecelle aufgenommen In Bezug auf die rituelle Reinheit wird aus diesem Grundsatz abgeleitet dass eine Person wenn sie die kleine Waschung vollzogen hat und ihr Zweifel am Fortdauern des Reinheitszustands kommen diesen so lange als gegeben annehmen darf bis das Gegenteil bewiesen ist 25 Sekundar Prinzipien dieser Maxime sind die Grundsatze Die Regel ist das Fortdauern des Zustands in der Weise wie er bestand al aṣlu l baqaʾu ma kana ʿala ma kana und Die Regel ist die Annahme der Schuldlosigkeit al aṣlu baraʾat aḏ ḏimma die Artikel 5 und 8 der Mecelle bilden Manche moderne muslimische Wissenschaftler halten auch den Grundsatz Erlaubtheit ist bei den Dingen die Regel al aṣlu fi l asyaʾi l ibaḥa fur ein Supplementar Prinzip dieser Maxime 26 Eine Einschrankung erfahren diese Maximen allerdings durch den Grundsatz Schaden generiert keinen Prazedenzfall aḍ ḍararu la yakunu qadiman in der Mecelle Artikel 7 Er bedeutet dass bei Schadigungen aus einer langeren Duldung nicht deren Erlaubtheit abgeleitet werden darf 27 Im weiteren Sinne gehort auch der Grundsatz Ein Idschtihad wird nicht durch einen anderen Idschtihad aufgehoben al iǧtihadu la yunqaḍu bi miṯli hi dem Umkreis dieser Maxime zu Er wird auf einen Ausspruch von ʿUmar ibn al Chattab zuruckgefuhrt und bildet Artikel 16 der Mecelle 28 Beschwerlichkeit zieht Erleichterung nach sich Bearbeiten Der Grundsatz Beschwerlichkeit zieht Erleichterung nach sich al masaqqatu taǧlubu t taisir wird aus Sure 2 185 Gott will es euch leicht machen nicht schwer und Sure 5 6 Gott will euch nichts auferlegen was euch bedruckt abgeleitet 29 und ist als Art 17 in die Mecelle aufgenommen worden Erleichterung taisir soll bei dieser Maxime im Sinne einer Ruchsa gewahrt werden die bei Vorliegen einer Zwangslage zugestanden wird Als Arten der Beschwerlichkeit die Erleichterung nach sich zieht wurden mangelnde Geschaftsfahigkeit naqṣ Unwissenheit ǧahl Krankheit maraḍ Reise safar Vergesslichkeit nisyan Zwang ikrah und allgemeine Notlage ʿumum al balwa anerkannt 30 Inhaltliche Uberschneidungen ergeben sich mit der Rechtsmaxime Zwangslagen machen die verbotenen Dinge erlaubt aḍ ḍarurat tubiḥ al maḥẓurat die als Art 21 in die Mecelle aufgenommen wurde und in etwa dem Grundsatz Not kennt kein Verbot bzw Necessitas non habet legem entspricht Sie wurde durch den Grundsatz Notwendigkeit ist nach ihrem Ausmass zu veranschlagen aḍ ḍarura tuqaddar bi qadri ha spezifiziert und durch den Grundsatz Was aufgrund eines Entschuldigungsgrundes zulassig ist wird durch dessen Schwinden hinfallig ma ǧaza li ʿuḏrin baṭala bi zawali hi eingeschrankt die Art 22 und 23 der Mecelle bilden Der letztgenannte Grundsatz bringt beispielsweise mit sich dass beim Auffinden von Wasser die Ersatzabreibung mit Staub nicht mehr erlaubt ist 31 Schaden ist abzuwenden Bearbeiten Der Grundsatz Schaden ist abzuwenden aḍ ḍararu yuzal der Art 20 der Mecelle entspricht wurde aus dem uberlieferten Prophetenwort Keine Schadigung und keine schadigende Vergeltung la darar wa la dirar 32 abgeleitet Eingeschrankt wird diese Maxime allerdings durch den Grundsatz Schaden ist nicht durch einen anderen Schaden zu beenden aḍ ḍarar la yuzalu bi ḍarar der Art 25 der Mecelle entspricht Dieser Grundsatz bedeutet dass ein eigener Nachteil nicht durch die Schadigung Dritter abgewendet werden darf etwa indem man einem anderen Hungerleidenden Essen wegnimmt Weitere Spezifizierungen erfahrt der Grundsatz durch die Rechtsmaximen Ein privater Nachteil ist hinzunehmen um einen offentlichen Nachteil abzuwenden yutaḥammalu ḍ ḍararu l ḫaṣṣu li dafʿi ḍararin ʿamm 33 und Der Schaden ist mit verhaltnismassigen Mitteln abzuwenden aḍ ḍararu yudfaʿu bi qadri l imkan die als Artikel 26 und 31 in die Mecelle aufgenommen wurden 34 Wenn ein Schaden und ein Nutzen sich genau die Waage halten soll die Regel gelten Die Abwehr von Ubeln ist der Gewinnung von Vorteilen vorzuziehen darʿ al mafasid muqaddam ʿala ǧalb al maṣaliḥ die Art 30 der Mecelle entspricht 35 Die Gewohnheit hat rechtliche Autoritat Bearbeiten Die Maxime Die Gewohnheit hat rechtliche Autoritat al ʿadatu muḥakkama wurde als Art 36 in die Mecelle aufgenommen Als Gewohnheit ʿada gelten bei diesem Grundsatz alle Regeln die in einem Beruf in einer sozialen Gruppe oder einer Kultur wiederholt angewandt werden 36 Die Maxime wurde aus einem langeren Grundsatz extrahiert den Abu l Hasan al Karchi in seinem Usul Werk auffuhrt Er lautet Die Norm ist dass eine Frage oder Rede entsprechend dem zu verstehen ist was allgemein und uberwiegend gilt nicht nach dem was verstreut und selten ist Und die Norm ist dass die Antwort auf die Frage entsprechend dem zu verstehen ist was unter den Leuten an ihrem Ort anerkannt ist 37 Manche muslimische Gelehrte setzen die Maxime dagegen zu dem Ausspruch Was die Muslime fur gut erachten ist auch in den Augen Gottes gut ma raʾa hu l muslimun ḥasanan fa hwa ʿinda Llahi ḥasanun von ʿAbdallah ibn Masʿud in Beziehung der auch als ein Hadith uberliefert wird 38 Inhaltliche Uberschneidungen ergeben sich zu den beiden Grundsatzen Der Gebrauch der Leute ist ein Argument nach dem man sich richten muss istiʿmalu n nasi ḥuǧǧatun yaǧibu l ʿamalu bi ha und Festlegung durch ʿUrf ist wie eine Festlegung durch heiligen Textbeleg zu beurteilen At taʿyin bi l ʿurf ka t taʿyin bi n naṣṣ die als Artikel 37 und 45 in die Mecelle aufgenommen wurden 37 Hermeneutisch wird der Grundsatz durch die Maxime Die eigentliche Bedeutung der Worter wird zugunsten der gewohnheitsmassigen Bedeutung ubergangen al ḥaqiqatu tutraku bi dalalat al ʿada erganzt Art 40 der Mecelle 38 Ubertragung des Konzepts auf die Sufik BearbeitenNach dem Modell der juristischen Qawaʿid Bucher stellte im 15 Jahrhundert der nordafrikanische Schadhiliyya Scheich Ahmad Zarruq gest 1493 ein Werk zu den Prinzipien der Sufik qawaʿid at taṣauwuf zusammen Sein Ziel war dabei Scharia und mystische Wahrheit ḥaqiqa zu versohnen 39 Er fuhrte die gesamten Regeln der Sufik auf die folgenden funf Prinzipien zuruck Gottesfurcht im Inneren und Offentlichen taqwa Llah fi sirri wa l ʿalaniya Befolgung der Sunna in Worten und Taten ittibaʿ as sunna fi l aqwal wa l afʿal Meidung der Menschen sowohl aktiv als auch passiv al iʿraḍ ʿan al ḫalq fi l iqbal wa l idbar Zufriedenheit mit Gott im Geringen und Vielen ar riḍa ʿan Allah fi l qalili wa l kaṯir Zuflucht zu Ihm im Gluck und Ungluck ar ruǧuʿ ilai hi fi s sarraʾ wa ḍ ḍarraʾ 40 Literatur BearbeitenArabische Rechtsmaximen LiteraturʿIzz ad Din Ibn ʿAbd as Salam as Sulami al Qawaʿid al kubra 4 Bde Digitalisat Abu ʿAbdallah al Maqqari al Qawaʿid 2 Bde Markaz iḥyaʾ at turaṯ al islami Mekka 1988 Digitalisat Aḥmad al Wansarisi iḍaḥ al masalik ila qawaʿid al imam Malik Digitalisat Aḥmad ibn Muḥammad az Zarqa Sarḥ al Qawaʿid al fiqhiya Ed ʿAbd as Sattar Abu Ġudda Dar al Qalam Damaskus 1998 DigitalisatSekundarliteraturMuhamamd Ridhwan Abdul Aziz und Mohd Shahid Mohd Noh The Role of Five Major Shari ah Legal Maxims Al Qawaid Al Kubra in the Establishment of Maqasid Al Shari ah in Islamic Financial Products A Discussion on Some Cases in European Journal of Business and Management 6 2014 63 70 Digitalisat Fawzy Shaban Elgariani Al Qawaʿid al Fiqhiyyah Islamic Legal Maxims Concept Functions History Classifications and Application to Contemporary Medical Issues PhD Thesis University of Exeter 2012 Digitalisat W Heinrichs Qawaʿid as a genre of legal literature in B G Weiss ed Studies in Islamic Legal Theory Brill Leiden 2002 S 365 384 W P Heinrichs Art Ḳawaʿid fiḳhiyya in The Encyclopaedia of Islam New Edition Bd XII S 517a 518a Azman Ismail und Md Habibur Rahman Islamic legal maxims essentials and applications IBFIM Kuala Lumpur 2013 Mawil Izzi Dien Islamic Law From Historical Foundations to Contemporary Practice Edinburgh University Press Edinburgh 2004 S 113 124 Mohammad Hashim Kamali Legal Maxims and other genres of literature in Islamic Jurisprudence in Arab Law Quarterly 20 2006 77 101 Birgit Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen im tradierten sunnitischen Islam Berlin 2002 S 237 242 Khaleel Mohammed The Islamic Law Maxims in Islamic Studies 44 2005 191 207 Khalid Nazir Roots of Justice in Shari ah Islam legal maxims Ammar Publications Islamabad 2007 Intisar A Rabb Islamic Legal Maxims as Substantive Canons of Constructions Hudud Avoidance in Cases of Doubt in Islamic Law amp Society 17 2010 63 125 Intisar A Rabb Islamic Legal Minimalism Legal Maxims and Lawmaking When Jurists disappear in Michael Cook Najam Haider u a ed Law and tradition in classical Islamic thought Studies in honor of Professor Hossein Modarressi Palgrave Macmillan New York 2013 S 145 166 Joseph Schacht The Origins of Muhammadan Jurisprudence Clarendon Press Oxford 1950 S 180 189 Ayman Shabana Custom in Islamic law and legal theory the development of the concepts of ʿurf and ʿadah in the Islamic legal tradition New York Palgrave Macmillan 2010 S 111 125 Ghulam Shams ur Rehman Juridical Sufism Zarruq s Application of the Qawa id Genre in Islamic Studies 49 2010 341 356 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Mohammed The Islamic Law Maxims 2005 S 192 Vgl Mohammed The Islamic Law Maxims 2005 S 191 a b Vgl Heinrichs Qawaʿid as a genre 2002 S 368 a b Vgl Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 91 Vgl Mohammed The Islamic Law Maxims 2005 S 196f Vgl Shams ur Rehman Juridical Sufism 2010 S 344 a b Vgl Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen 2002 S 237 a b Vgl Heinrichs Ḳawaʿid fiḳhiyya S 517b Vgl Schacht The Origins of Muhammadan Jurisprudence 1950 S 180 189 Vgl Rabb Islamic Legal Maxims as Substantive Canons of Constructions 2010 S 63 125 Vgl Heinrichs Qawaʿid as a genre 2002 S 372f Vgl Heinrichs Ḳawaʿid fiḳhiyya S 517a Vgl das Digitalisat der Mecelle i Aḥkam i ʿAdliye von 1300h S 22 38 a b Vgl Izzi Dien Islamic Law 2004 S 115 Vgl Abdul Aziz und Noh The Role of Five Major Shari ah Legal Maxims 2014 Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 82 Vgl Heinrichs Qawaʿid as a genre 2002 S 375f Vgl Heinrichs Qawaʿid as a genre 2002 S 367 Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 94 Vgl Mohammed The Islamic Law Maxims 2005 S 192 Vgl Mohammed The Islamic Law Maxims 2005 S 199f Vgl Izzi Dien Islamic Law 2004 S 115f Vgl Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen 2002 S 241f Vgl Mohammed The Islamic Law Maxims 2005 S 201 Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 83 Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 84 Vgl Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 85f Vgl Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 90 Vgl Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 87 Vgl Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen 2002 S 237f Vgl Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen 2002 S 239f 242 Vgl dazu Yaḥya ibn Sharaf al Nawawi Das Buch der vierzig Hadithe Kitab al Arbaʿin mit dem Kommentar Ibn Daqiq al ʿid Ubersetzt von Marco Scholler Frankfurt a M 2007 S 194 197 Vgl Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen 2002 S 238 241 Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 86 Vgl Krawietz Hierarchie der Rechtsquellen 2002 S 238f Vgl Izzi Dien Islamic Law 2004 S 118 a b Zit nach Mohammed The Islamic Law Maxims 2005 S 194 a b Vgl Kamali Legal Maxims and other genres 2006 S 88 Vgl Shams ur Rehman Juridical Sufism 2010 S 345 Vgl Shams ur Rehman Juridical Sufism 2010 S 346 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fiqh Maximen amp oldid 239027689