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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Isenbeck Begriffsklarung aufgefuhrt Isenbeck ist eine ursprunglich aus Hamm stammende Biermarke die von der Warsteiner Brauerei Ende 1990 ubernommen wurde Die Brauerei Isenbeck stand in der Hammer Innenstadt auf dem Gelande des heutigen Allee Centers Hamm Heute wird Isenbeck in Deutschland nur noch als regionale Marke vertrieben Von der ehemaligen Vielfalt sind zeitweise nur noch Das Premium Pils und Das Premium Dark geblieben Im Jahr 2007 wurde das Produktportfolio der Marke um ein Malz Erfrischungsgetrank namens iSi Malta erweitert Brauerei IsenbeckRechtsform AGGrundung 1769Auflosung 1990Sitz Hamm DeutschlandLeitung Eberhard Nies bis 1990 Branche BrauereiWebsite www isenbeck de startseite html Isenbeck aus Argentinien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hammer Brautradition 1 2 Isenbeck 2 Das Isenbeck Glas 3 Isenbeck im Ausland 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenHammer Brautradition Bearbeiten Die Hammer Brautradition reicht bis ins Mittelalter zuruck In zahlreichen Burgerhausern war es ublich selbst Brot zu backen und dann Teile davon in Wasser aufzuweichen und zu Bier zu vergaren 1444 verlieh Graf Gerhard von der Mark zu Hamm den Brauern und Backern im Amt Hamm das Gewerbemonopol fur Bier und Brot Die Backer wurden deshalb mit dem Privileg des Bierbrauens bedacht weil sie das fur den Braubetrieb notwendige Getreide verarbeiteten und deshalb in zunehmendem Masse das zunachst auf jedem Hausgrundstuck ruhende Braurecht sogenannte Braugerechtsame ausubten Die Verleihung dieses Privilegs hatte zur Folge dass in den landlichen Gebieten das gewerbemassige Backen und Brauen verboten war und nur in der Stadt selbst Brot und Bier verkauft werden durfte 1517 beschwerte sich deshalb die Stadt Unna daruber dass ihr Bier nach gut 300 jahrigem Handel mit der gesamten Grafschaft Mark im Amt Hamm nicht mehr abgesetzt werden durfte Kunftig wurde in vielen kleinen Backereien und Muhlen Bier gebraut 1719 gab es in Hamm neben neuen Brauereien noch 61 Braustellen in Burgerhausern in denen das damals vielgeruhmte Hammer Bier produziert wurde der sogenannte Hammsche Koit Der Hammer Koit auch Keut war neben Leinen einer der wichtigsten Handelsartikel der Stadt und wurde auch in die Nachbarstaaten ausgefuhrt Anfang des 20 Jahrhunderts waren nur noch wenige Brauereien ubrig geblieben die in Hamm produzierten Zu ihnen gehorten die Kloster Brauerei Propsting Asbeck und Isenbeck 1 2 Isenbeck Bearbeiten nbsp Aktie uber 1000 Mark der Brauerei W Isenbeck amp Co AG vom 15 Januar 1899Der Name Isenbeck lasst sich bis ins Jahr 1385 zuruckverfolgen Die Familie war uber Jahrhunderte hinweg im Besitz eines Hofes am kleinen Fluss Isenbeeke Das Stammhaus der Brauerei Isenbeck ist allerdings nicht dieser Hof sondern die Backerei Brauerei und Brennerei einer Familie namens Cramer Diese lag an der heutigen Rodinghauser Strasse damals Wallstrasse Ecke Westenwall Albert Isenbeck von Biermanns Hofe aus Bonen war der Schwiegersohn der Witwe Cramer dem sie das Unternehmen im Jahre 1769 ubertrug Die Brauerei erhielt schliesslich seinen Namen Isenbeck Der Ursprung der Marke Isenbeck geht also bis in das Jahr 1769 zuruck Die Betriebsanlagen erweiterten sich stetig so dass Haus Isenbeck schliesslich an der Wallstrasse entlang bis zur Ritterstrasse im Suden und der Nordstrasse im Osten reichte Dort grenzte es an die spatere Brauerei Friedrich Propsting Nachfolger nicht identisch mit der Kloster Brauerei Propsting Mit dem Siebenjahrigen Krieg verschwanden auf Befehl Friedrichs des Grossen die Wall und Befestigungsanlagen der Stadt so dass der Platz frei wurde fur eine Verlagerung der Brauerei von der Sudseite des Westenwalls auf dessen Nordseite Eine Karte aus dem Jahr 1828 zeigt gegenuber der Einmundung der Wallstrasse in den Westenwall auf dessen Nordseite ein zur Brauerei gehorendes Gebaude dem sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte weitere Nebenbauten anschlossen nbsp Typische Isenbeck Werbung an einer Gaststatte in Bonen einer Nachbargemeinde HammsSchon Anfang des 19 Jahrhunderts waren die Hammer Brauereien nicht nur regional sondern auch weithin uberregional bekannt und das Bier wurde bis weit uber die Stadtgrenzen hinaus exportiert Zu dieser Zeit gehorte die Brauerei Wilhelm Isenbeck nach dessen Tod im Jahre 1861 das Unternehmen an seine drei Sohne Wilhelm Carl und Albert ging Diesen gelang es das Unternehmen weiter zu vergrossern 1863 konnte die Brauerei erweitert und nach dem damals aktuellen Dickmaischverfahren aus Bayern eingerichtet werden 1897 schlossen sich Isenbeck und die benachbarte Brauerei Friedrich Propsting Nachfolger zur Brauerei W Isenbeck u Comp AG zusammen Zu dieser Zeit befand sich ein Grossteil des Betriebs schon jenseits der Grenzen des Westenwalls Alte und neue Teile waren durch eine Strassenuberbruckung miteinander verbunden Der Ausbau des Betriebes wurde von der neu gegrundeten Aktiengesellschaft vor allem auf der Nordseite des Westenwalls fortgesetzt Ausserdem konnte gegen Ende des 19 Jahrhunderts der ursprungliche Gebaudekomplex um das neogotische Kellereigebaude erganzt werden Nicht lange nach der Jahrhundertwende verkaufte Isenbeck das ehemalige Grundstuck der Brauerei Friedrich Propsting Nachfolger Zwischen 1911 und 1913 wurde der Lippe Seitenkanal gebaut Da ein Teil des Brauereigelandes fur den Bau des Kanals und der Hafenstrasse benotigt wurde musste Isenbeck einen Teil seines Grundstucks abgeben In der Folge verschwanden die Eisteiche der Brauerei auf dem heutigen Richard Matthaei Platz so dass man sich auf die kunstliche Eiserzeugung verlegen musste Isenbeck vergrosserte und modernisierte das Unternehmen eine Entwicklung die allerdings durch den Ersten Weltkrieg gehemmt wurde und erst danach fortgesetzt werden konnte 1922 wurde ein 1899 als Wohnhaus konzipiertes Gebaude am Holzkamp zum Verwaltungsgebaude umfunktioniert Im gleichen Jahr verkaufte man das Malzerei Grundstuck an der Ecke Rodinghauser Strasse Somit lag nur noch das einstige Burohaus heute Ritterpassage ehemals Hefefabrik Asbeck und City Center auf der Sudseite des Westenfalls Die weitere Expansion des Betriebs fuhrte schliesslich bis zu einem Jahresausstoss von 72 000 Hektolitern Bier Im Zweiten Weltkrieg genauer gesagt am 23 Marz und am 22 April 1944 wurde die Brauerei durch Luftangriffe der Alliierten zu 85 zerstort Der Wiederaufbau begann gleich bei Kriegsende Die weitlaufigen Zerstorungen machten einen Neubau der gesamten Anlage erforderlich Das Gelande wurde dabei vollig neu beplant Es wurde ein schlichter Funktionsbau errichtet der auf die nach damaligem Stand neuesten Standards des Brauereiwesens ausgerichtet war Dadurch etablierte sich Isenbeck lange Zeit als eine der modernsten Brauereien in der Bundesrepublik Deutschland Wiederum gelang es dem Unternehmen die Expansion Hierzu gehorten der Bau eines neuen Kuhl und Kellereihochhauses eines neuzeitlichen und vergrosserten Sudhauses und Flaschenkellers eines Malzsilos der bis zu 600 Tonnen fasste einer Transformatorstation eines Dampfkesselgebaudes samt Kohlenbunker und maschinentechnischer Einrichtung und ein neuer Gar und Lagerkeller Schliesslich wurde noch ein Verwaltungsgebaude am Richard Matthaei Platz errichtet 1963 betrug der Jahresausstoss des Unternehmens uber 227 000 Hektoliter Im Geschaftsjahr 1967 68 konnte er auf 366 000 Hektoliter erhoht werden Ende der sechziger Jahre unternahm Isenbeck einen aufwendigen Versuch Kwas auf dem deutschen Markt zu etablieren 3 Im Jahr 1971 kaufte die Brauerei Isenbeck AG inzwischen zur bekanntesten Brauerei Hamms aufgestiegen die Kloster Brauerei GmbH die ihren Namen nach dem alten Franziskaner Kloster trug Die Produktion an der Oststrasse wurde in diesem Jahr eingestellt Das Gelande auf dem sich fruher die Kloster Brauerei befand heisst heute Klosterdrubbel Die Brauerei Isenbeck am Nordenwall produzierte bis 1988 1989 vor allem ein feinherbes Pils hinzu kam ein Exportbier und das ubernommene Kloster Alt ausserdem zeitweise ein Isenbeck Privat genanntes Bier und eine eigene Handelsmarke namens Westfalenpils Im Jahr 1973 wurde ISI 08 nach dem damaligen herabgesetzten Wert der Promillegrenze erstmals gebraut welches vermutlich das erste alkoholarme Bier in Europa gewesen ist sich aber damals nicht durchsetzen konnte Konzentrationstendenzen am Biermarkt und fehlende Expansionsmoglichkeiten der Brauerei fuhrten schliesslich zu einer Entscheidung gegen den Standort Hamm die Produktion von Isenbeck Bier in Hamm wurde nach 220 Jahren eingestellt Die damalige Hauptaktionarin der Isenbeck Privatbrauerei Nies AG die Nies Gruppe verlegte den Braubetrieb nach Paderborn wo sie eine eigene Braustatte unterhielt Die Bierproduktion in Hamm wurde eingestellt und die Brauerei im Jahre 1990 abgerissen Am 12 Mai 1990 wurden die seit mehreren Monaten geraumten Gebaude der Brauerei dem Erdboden gleichgemacht Das Sudhaus das Malzsilo und das Hauptgebaude Produktionsgebaude mit den Abfullanlagen wurden gesprengt Die typische grune Ummantelung wurde wegen des hohen Asbestgehaltes und der Gefahr umherfliegender Trummerteile vor der Sprengung demontiert 4 Auf diesem Gelande befindet sich nun ein Einkaufszentrum das Allee Center Ende 1990 ubernahm dann die Warsteiner Brauerei mit dem Braustandort Paderborn auch die Marke Isenbeck die die Warsteiner Brauerei mit der Produktion in Argentinien und Kamerun als ihre zweite internationale Marke aufbaut Die 1994 gegrundete und 1996 in Zarate einem Vorort von Buenos Aires Argentinien errichtete Brauerei C A S A Isenbeck hat etwa 300 Mitarbeiter und produziert neben Warsteiner auch Isenbeck Biere Im Jahre 2002 etwa betrug der Ausstoss mehr als eine Million Hektoliter Bier die auf dem sudamerikanischen Markt vertrieben wurden 2009 lag er noch bei 600 000 Hektolitern Aber auch von Deutschland aus wird die Marke Isenbeck noch in uber 15 Lander exportiert 4 Zum 23 November 2010 verkaufte die Warsteiner Gruppe ihre argentinische Brauerei C A S A Isenbeck an die SABMiller plc eines der grossten Brauereiunternehmen der Welt das mit der Akquisition seine Expansion auf dem sudamerikanischen Biermarkt fortsetzte Ausgenommen von dieser Transaktion wurde das von Warsteiner in Argentinien betriebene Weingeschaft Beide Partner trafen eine langfristige Lizenzvereinbarung um Produktion und Vertrieb der Premiummarke Warsteiner in Argentinien sicherzustellen 5 Das Isenbeck Glas Bearbeiten nbsp Isenbeck Bierglas am Universa Haus HammDas uberschaumende Pils Glas das seit den 1960er Jahren als Leuchtreklame am Kuhlturm der Brauerei angebracht und schon von weitem zu sehen war wurde vor der Sprengung im Jahr 1990 demontiert und eingelagert Es wurde von der Abbruchfirma aufbewahrt bis es einem Brand in der Lagerhalle zum Opfer fiel Der Hut des Reiters wurde von den Flammen verschont Seit dem 5 September 2004 ist eine von der Neon Licht Werbung Redeker GmbH amp Co KG gefertigte Rekonstruktion des Isenbeck Glases am Universa Hochhaus an der Sudstrasse installiert Es markiert den Weg zur Kneipenstrasse Meile Die Leuchtreklame ist mit Ausmassen von zehneinhalb Meter Hohe und dreieinhalb Meter Breite der originalen exakt nachempfunden Das Logo von Isenbeck ein Reiter mit Kind auf einem sich aufbaumenden Pferd hat die Geschichte Hamms lange Zeit begleitet und ist in der Stadt gelegentlich noch heute zu finden Der befrackte Reiter soll der Legende nach ein kurfurstlicher Bote sein der seinen Herrn mit Hammer Bier versorgt 6 Tatsachlich war Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg im Jahre 1648 zur Vorbereitung des Westfalischen Friedens von Munster der den Dreissigjahrigen Krieg beendete mehrfach in Hamm zu Gast Am 22 Februar 1649 bestellte er beim Rentmeister Ludovici acht Fasser des Hammer Keut 1 Isenbeck im Ausland BearbeitenIsenbeck Pils ist seit 1994 ein beliebtes Bier in Argentinien Die C A S A Isenbeck liegt in Zarate das sich ungefahr 90 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires befindet Seit 1999 wird es auch in Kamerun gebraut 4 Die dortige Isenbeck Werbung steht in der Kritik da sie Klischees aus der Zeit der deutschen Kolonialherrschaft in Kamerun bediene 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b Ingrid Bauert Keetman Die Wirtschaftsgeschichte der Stadt Hamm in Hamm Chronik einer Stadt Koln 1965 S 190 328 hier S 198 200 und 287 290 Rolf Marschner Wieder erfolgreich Die neunte Isenbeck Tauschborse in den Hammer Zentralhallen Die Brautradition hat einen Namen Isenbeck In Hamm Magazin April 2003 S 22 23 HANDEL GETRANKE Spass mit Kwas DER SPIEGEL 14 1969 In spiegel de 31 Marz 1969 abgerufen am 25 Juli 2015 a b c Internetseite Geschichte der Brauerei Isenbeck siehe Weblinks Berichterstattung zum Isenbeckerverkauf Memento vom 8 Marz 2016 im Internet Archive PDF zur Historie von Isenbeck auf der Isenbeck Webseite Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive PDF 33 kB Spiegel Online Mit Marschmusik nach Afrika Artikel vom 4 November 2006Weblinks BearbeitenInternetauftritt der Isenbeck Brauerei Geschichte der Brauerei Isenbeck SPIEGEL ONLINE Mit Marschmusik nach Afrika Isenbeck in Kamerun Isenbeck Argentinien spanisch Hamm Wiki Beitrag Isenbeck Brauerei Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Isenbeck in den Historischen Pressearchiven der ZBWNormdaten Korperschaft GND 219154 4 lobid OGND AKS VIAF 137818425 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isenbeck amp oldid 227098716