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Der Lippe Seitenkanal war eine seit 1870 geplante und teilweise fertiggestellte Wasserstrasse die dem Verlauf der Lippe an deren Sudseite vom Rhein bei Wesel bis Lippstadt folgen sollte Inhaltsverzeichnis 1 Fertiggestellte Abschnitte und heutige Bezeichnungen 2 Geplante Fortsetzung des Kanals bis Lippstadt 3 Denkmalschutz 4 Literatur 5 EinzelnachweiseFertiggestellte Abschnitte und heutige Bezeichnungen BearbeitenDer westliche Teilabschnitt des Lippe Seitenkanals vom Dortmund Ems Kanal in Datteln bis zum Rhein wurde 1930 als Wesel Datteln Kanal fertiggestellt Der ostliche Teil des Kanals wurde in einer ersten Ausbaustufe bis zum Stadthafen Hamm im Jahr 1914 nur zwei Wochen vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges fertiggestellt Zwischen 1924 und 1926 wurde der Ausbau des 8 Kilometer langen Teilabschnitts ab Hamm bis zum Hafen Schmehausen wieder aufgenommen und 1933 beendet Dieser Kanalabschnitt wird heute als Datteln Hamm Kanal bezeichnet Geplante Fortsetzung des Kanals bis Lippstadt BearbeitenDie Wiederaufnahme der Bauarbeiten zur Fortsetzung des ungefahr 26 Kilometer langen Teilstucks durch das Lippetal bis Lippstadt erfolgte 1933 unter den Nationalsozialisten Unter anderem waren eine weitere Schleuse auf dem Gebiet von Hultrop ein Hafen in Hovestadt und ein Stichkanal bis Soest geplant Insgesamt sollte der Hauptkanal folgende Trassierung erhalten Hafen Schmehausen nordl Eilmsen nordl Vellinghausen sudl Bahnhof Heintrop nordl Hultrop sudl Niederbauer sudl Hovestadt und nordl Nordwald nordl Eickelborn und Benninghausen nordl Hellinghausen westlicher Stadtrand von Lippstadt nbsp Dass die Planungen schon weit fortgeschritten waren lasst sich daran erkennen dass im Verlauf der geplanten Kanaltrasse bereits an sieben Stellen Bruckenwiderlager aus Beton verblendet mit Grunsandstein zwischen Eilmsen und Niederbauer errichtet worden waren Ausserdem wurde in Heintrop bereits 1908 ein Gebaude fur das Kanalbauamt errichtet Dieses Kanalbauamt und sechs der sieben Widerlagerpaare sind bis heute erhalten geblieben Die Bruckenbauwerke entsprachen allerdings 1933 bereits nicht mehr den damaligen Anforderungen und sollten gesprengt werden Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte den Abriss der Bauwerke Erst 2017 wurde ein Widerlager in Heintrop abgerissen 1 Die restlichen befinden sich in teilweise schlechtem baulichen Zustand auf grosstenteils privaten Grundstucken Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Planungen zur Fortsetzung des Kanals wegen des erwarteten geringen Verkehrsaufkommens und der bereits bestehenden guten Strassen und Bahnverbindungen nicht wieder aufgenommen Denkmalschutz BearbeitenSpatestens seit dem Abriss der Bruckenwiderlager in Lippetal Heintrop im Jahr 2017 bestehen Bemuhungen durch lokale Heimatpfleger die restlichen Bauwerke des einst geplanten Kanals unter Denkmalschutz zu stellen Bislang wurde eine Unterschutzstellung durch das Landesdenkmalamt allerdings abgelehnt 2 nbsp Ende des Kanals am Kraftwerk Westfalen in Hamm Schmehausen nbsp Widerlager in Eilmsen Dez 2020 ostlich vom Kanalhafen Schmehausen schlechter Erhaltungszustand nbsp Bruckenwiderlager in Benninghausen Dez 2020 Sandsteinverblendung teilweise erhalten nbsp Reste der Bruckenbauwerke in den Lippeauen bei Hultrop Dez 2020 nbsp gut erhaltenes nordliches Widerlager in Oestinghausen Oesterheide Jan 2021 nbsp ehemaliges Kanalbauamt in Heintrop Baujahr 1908Literatur BearbeitenBundesminister fur Verkehr Bonn 1968 Drucksache V 2531 Antwort auf kleine Anfrage der Abgeordneten Balkenhol Dr Rinsche Schulte und Genossen Betr Planung und Ausbau des Lippe Seitenkanals PDF 0 2 MB Chronik PDF 1 32 MB uber den Rechtsstatus der Reichswasserstrassen Binnenwasserstrassen des Bundes im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland nach dem 3 Oktober 1990 Anhang A Laufende Nummer 100 Meyers Lexikon zu Lippe Seitenkanal Route der Industriekultur Schleuse Werries am Lippe Seitenkanal und weitere Bauwerke Werner Koppe Die Lippewasserstrasse Schifffahrt auf Lippe und Lippe Seitenkanal im Rahmen der nordwestdeutschen Binnenschifffahrtsgeschichte Regionalgeschichte Verlagsgesellschaft 2004 ISBN 3 89534 438 9 M Eckoldt Hrsg Flusse und Kanale Die Geschichte der deutschen Wasserstrassen DSV Verlag 1998 Andreas Sandker Bruckenkopfe in der Gemeinde Lippetal Uberbleibsel einer fast vergessenen Planung in Heimatpflege im Kreis Soest Heft Nr 36 Hrsg Kreisheimatpfleger Mai 2020Einzelnachweise Bearbeiten Michael Dulberg Bund lasst die alten Kanal Bruckenkopfe hinter dem Heintroper Bahnhof abreissen Soester Anzeiger 25 Januar 2017 abgerufen am 24 Februar 2022 Baureste taugen nicht zum Denkmal Soester Anzeiger vom 22 Oktober 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lippe Seitenkanal amp oldid 226900472