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Irenaus Bierbaum OFM 15 Marz 1843 in Dorsten als Gustav Bierbaum 27 Februar 1907 in Wiedenbruck war ein deutscher Franziskaner Lektor fur Theologie und Ordensoberer Irenaus Bierbaum Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGustav Bierbaum war Sohn eines Arztes Aus der Dorstener Familie Bierbaum schlossen sich zwischen dem 17 und dem 19 Jahrhundert wiederholt Mitglieder der Sachsische Franziskanerprovinz Saxonia an andere wurden Diozesanpriester Gustav war Messdiener in der Klosterkirche in Dorsten Obwohl sein Vater ihm nahegelegt hatte zunachst das staatliche Abitur zu machen trat er bereits mit der Versetzung nach Untersekunda 1860 in die Saxonia ein und erhielt den Ordensnamen Irenaus Er absolvierte das Noviziat in Warendorf und setzte die Gymnasialausbildung innerhalb des Ordens fort Die Priesterweihe empfing er 1868 und war ab 1870 als Lektor der Philosophie und Magister der Kleriker und Laienbruder in Dusseldorf tatig 1 Als im Kulturkampf in Preussen durch das Klostergesetz vom 31 Mai 1875 geistliche Orden und ordensahnliche Kongregationen der katholischen Kirche mit Ausnahme von Orden die sich ausschliesslich der Krankenpflege widmeten verboten wurden und binnen sechs Monaten aufzulosen waren grundete die Saxonia acht Hauser im grenznahen Bereich in Holland und Belgien 2 3 Etwa 150 Bruder gingen auch in die USA wo die Saxonia seit 1858 auf Bitten des Bischofs von Alton in Illinois sechs Hauser in den Bundesstaaten Illinois Tennessee Ohio und Missouri ein eigenes Noviziat 1860 und drei Studienkloster errichtete 4 Am 10 Juni 1875 reiste Irenaus Bierbaum mit 12 Klerikern und drei Laienbrudern aus dem Konvent in Dusseldorf und weiteren etwa 60 Franziskanern aus Konventen in Westfalen mit dem Dampfschiff von Dusseldorf rheinabwarts bis Rotterdam und dann weiter nach Amerika 5 Bierbaum nahm eine Tatigkeit als Lektor fur Philosophie im Studienkloster in Quincy Illinois und fur Philosophie und Exegese am Priesterseminar in Cleveland Ohio auf 1879 kehrte er nach Europa zuruck und wurde Lektor der Philosophie im Studienkloster im niederlandischen Beesel wo er auch Klerikermagister und Bibliothekar war Ab 1884 unterrichtete er Theologie im Exilkloster in Kerkrade Diese Aufgabe behielt er auch bei als das Provinzkapitel das 1885 in Kerkrade stattfand ihn zum Provinzialminister der Saxonia wahlte im Juni 1887 wurde er als Provinzial bis 1888 bestatigt Irenaus Bierbaum hatte gute Kontakte zum Fuldaer Bischof Georg von Kopp und zu Politikern der Zentrumspartei wie Ludwig Windthorst Am 27 Januar 1887 wurde den Orden wieder die Aufnahme neuer Mitglieder erlaubt am 29 April 1887 die Aushilfe in der Seelsorge in Preussen so dass die Saxonia ihre Hauser in Holland bis auf das Internat in Harreveld aufgab 6 Provinzial Bierbaum bereitete die Ruckkehr in die deutschen Kloster vor indem er alle Konvente anwies fur eine gute Wiederaufrichtung der Provinz in Preussen zu beten Im Mai 1887 reiste er zu den Bischofen von Koln Munster Paderborn und Fulda die alle der Ruckkehr der Franziskaner in ihr Bistum zustimmten Auf den Rat vom Bischof von Kopp reichte Bierbaum am 14 Mai 1887 personlich beim Kultusminister Gustav von Gossler in Berlin das Gesuch um Wiederzulassung der 15 Kloster in Preussen ein ferner beantragte er das Indigenat durch das Brudern die preussische Staatsangehorigkeit erhalten blieb auch wenn sie sich langer als zehn Jahre im Ausland aufhielten Alle Eingaben wurden positiv beschieden 7 Irenaus Bierbaum selbst siedelte mit dem Provinzialat von Kerkrade ins Franziskanerkloster Paderborn um und war hier bis 1893 als Lektor der Theologie tatig von 1890 bis 1893 auch als Stellvertreter des Guardians Vikar Von 1893 bis 1896 war er als Provinzkommissar und Visitator fur die Kloster der deutschen Franziskaner in Brasilien zustandig wo die Saxonia seit 1891 auf Wunsch der Ordensleitung des Franziskanerordens in Theresopolis und dann zunehmend an anderen Orten tatig wurde 8 Anschliessend wurde er Guardian in Dusseldorf bis er fur die Amtszeit von 1897 bis 1900 erneut zum Provinzialminister mit Sitz in Dusseldorf gewahlt wurde gleichzeitig fungierte er jetzt bis zu seinem Tod als Kommissar des Heiligen Landes Er gab wahrend dieser Zeit die moraltheologischen Lehrbucher von Benjamin Elbel und Patricius Sporer neu heraus Im Auftrag der Ordensleitung in Rom war er Generalvisitator fur die Niederlandische Bayerische Galizische und Thuringische Franziskanerprovinz 9 1900 nahm er seine Lehrtatigkeit als Lektor fur Moraltheologie in Paderborn wieder auf Daneben war er bis 1903 stellvertretender Provinzial Kustos ab 1902 auch Guardian in Paderborn und ab 1903 in Warendorf Zuletzt war Bierbaum seit 1906 Lektor der Theologie Studienprafekt und Magister der Kleriker in Wiedenbruck wo er starb Beerdigt wurde er in Warendorf 10 11 Schriften Bearbeiten Hrsg Theologia moralis per modum conferentiarum auctore Benjamin Elbel Novis curis ed Irenaeus Bierbaum 3 Bande Paderborn 1890 1892 Editio 3 ab 1904 Hrsg Theologia moralis decalogalis et sacramentalis auctore clarissimo P Patritio Sporer Novis curis ed P F Irenaeus Bierbaum 3 Bande Paderborn 1897 1901 Editio 2 1901 1905 Hirtenrufe Leo XIII zum Eintritt in den III Orden des hl Franziscus zum Zweck der Heiligung der einzelnen sowie der Heilung der sozialen Uebel der Gegenwart Bonifacius Druckerei Paderborn 1891 Der Portiuncula Ablass Bedeutung Ursprung und Bedingungen dieses kostbaren Gnadenschatzes Cordier Heiligenstadt 1904 Literatur BearbeitenReimund Haas Bierbaum Irenaus In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 2 Herder Freiburg im Breisgau 1994 Sp 438 f Einzelnachweise Bearbeiten Gisela Fleckenstein Die Franziskaner im Rheinland 1875 1918 Franziskanische Forschungen Heft 38 Dietrich Coelde Verlag Werl 1992 S 89 120 338 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 492 503 Hans Georg Aschoff Vom Kulturkampf bis zum Ersten Weltkrieg In Joachim Schmiedl Hrsg Vom Kulturkampf bis zum Anfang des 21 Jahrhunderts Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinz von der Grundung bis zum Anfang des 21 Jahrhunderts Bd 3 hrsg von der Sachsischen Franziskanerprovinz Paderborn 2010 S 23 287 hier S 146 Br Michael Perry ofm Aus der Vision heraus leben Die ersten deutschen Franziskaner in Chicago In Franziskaner Mission 2 2010 S 13 1 Gisela Fleckenstein Die Franziskaner im Rheinland 1875 1918 Werl 1992 S 44 Jurgen Werinhard Einhorn OFM Bildung und Ausbildung Wissenschaft Schule und Pastoral vom Kulturkampf bis zur Gegenwart In Joachim Schmiedl Hrsg Vom Kulturkampf bis zum Anfang des 21 Jahrhunderts Paderborn u a 2010 S 633 786 hier S 728 Gisela Fleckenstein Die Franziskaner im Rheinland 1875 1918 Werl 1992 S 63ff Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 509 511 517 Gisela Fleckenstein Die Franziskaner im Rheinland 1875 1918 Werl 1992 S 121 Benedikt Peters Totenbuch der Sachsischen Franziskanerprovinz vom Heiligen Kreuz nach der ersten Auflage von P Patricius Schlager O F M neu bearbeitet und mit Anmerkungen versehen Werl 1948 Erster Band Text S 67 Zweiter Band Nachweise Werl 1948 S 48f Chronologie der Ordensamter nach Gisela Fleckenstein Die Franziskaner im Rheinland 1875 1918 Werl 1992 S 120f Veroffentlichungen S 115 Normdaten Person GND 189426381 lobid OGND AKS LCCN n90601640 VIAF 164361227 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bierbaum IrenausALTERNATIVNAMEN Bierbaum GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher FranziskanerGEBURTSDATUM 15 Marz 1843GEBURTSORT DorstenSTERBEDATUM 27 Februar 1907STERBEORT Wiedenbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Irenaus Bierbaum amp oldid 238905441