www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Begriff interkommunales Gewerbegebiet bezeichnet die Zusammenarbeit mehrerer Kommunen bei der Planung Realisierung und Vermarktung von Gewerbegebieten Das Konzept ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategien verschiedener politischer Ebenen Interkommunale Gewerbegebiete stellen durch die Entwicklung einer Gemeindegrenzen und administrative Grenzen ubergreifenden Strategie einen Baustein regionaler Entwicklung dar Bei der Ausgestaltung der Zusammenarbeit sind vielfaltige Kombinationen rechtlicher und administrativer Instrumente moglich Eine Anknupfung an vorhandene Erfahrungen in anderen Aufgabenfeldern der Kommunalpolitik ist oft moglich z B Abwasserverbande OPNV Bibliotheken Schulen Stadtplanung Inhaltsverzeichnis 1 Motivation 2 Rahmenbedingungen 3 Praktische Probleme 4 Politische Einordnung 5 Kritik interkommunaler Gewerbegebiete 6 Siehe auch 7 WeblinksMotivation BearbeitenDurch Konkurrenzdenken die Furcht vor der Abwerbung von Betrieben und Einwohnern sowie Befurchtungen an Steuerkraft zu verlieren war die Zusammenarbeit mehrerer Kommunen bis in die 1990er Jahre eine Ausnahme Besonders in den Beziehungen zwischen Stadten in Ballungsraumen und ihren Umlandkommunen spielten solche Befurchtungen eine grosse Rolle In einzelnen Fallen sind diese auch durch gezielte Abwerbungsversuche belegt Die wirtschaftlichen Tendenzen der Globalisierung und insbesondere der Europaisierung haben dazu gefuhrt dass nicht mehr die Standortqualitat einer einzelnen Kommune entscheidend ist sondern die der gesamten Region Die bisher bestehende innerregionale Konkurrenz der Kommunen ist durch eine Konkurrenz der Regionen erweitert worden Wahrend in den Ballungsraumen bereits zur Aufrechterhaltung oder zur Wiederherstellung der Funktionsfahigkeit des Siedlungsraums eine Zusammenarbeit unausweichlich ist konnen sich die Gemeinden nur noch gemeinsam gegen die Konkurrenz anderer Regionen behaupten Diese volkswirtschaftliche Perspektive spiegelt sich jedoch nur selten in den lokalen Ansatzen zu Kooperationen wider Beispiele die in diese Richtung weisen sind die Zukunftsinitiative Aachener Raum e V ZAR und die Technologieregion Karlsruhe sowie die Regionalkonferenzen in Nordrhein Westfalen Als Grunde fur interkommunale Kooperationen bei der Gewerbeflachenpolitik haben sich die folgenden drei Aspekte durchgesetzt Gemeinden die eigene Flachen fur die Entwicklung des Gewerbegebietes einbringen werden zumindest teilweise von den Kosten fur die Entwicklung Ankauf Erschliessung Zinsen etc entlastet Konflikte um neue Gewerbegebiete in anderen beteiligten Gemeinden sind vermeidbar Kosten fur die nicht mehr notwendige Entwicklung solcher Gebiete fallen nicht mehr in der ursprunglichen Hohe an und die Kommune nimmt trotzdem an einer erfolgreichen Gebietsentwicklung durch Steuereinnahmen und Arbeitsplatzentwicklung teil Durch Ausweitung des Suchraumes fur den besten Standort eines neuen Gewerbegebiets auf alle beteiligten Kommunen ist eine Optimierung des Mitteleinsatzes moglich und die Berucksichtigung okologischer Belange am besten erreichbar Daruber hinaus wird die Konkurrenzsituation innerhalb der Region selbst entscharft und die Erpressbarkeit der Kommunen reduziert Entsprechend sind auch die Grunde die Kommunen dazu veranlassen Kooperationen anzustreben Flachenknappheit in der Gemeinde die nur mit unverhaltnismassigem Aufwand oder gar nicht zu beheben ist bereits vorhandene Konzentration innerhalb der kommunalen Nachbarschaft auf einen zentralen Gewerbestandort Restriktionen die gewerbliche Bauflachen nur an bestimmten Standorten zulassen die Suche nach gemeinsamen Nutzen Synergieeffekte in einzelnen Fallen die Grosse der Aufgabe durch Investorenwunsche bestimmt oder aus politischem Kalkul die von der initiierenden Gemeinde allein nicht bewaltigt werden kann Rahmenbedingungen BearbeitenOft wird die Suche nach Kooperationen von einzelnen Gemeinden aus einer Zwangssituation Flachenengpasse Grossvorhaben heraus aufgenommen Dieser Zwang reicht erfahrungsgemass nicht fur eine erfolgreiche Kooperation aus Mitentscheidende Faktoren sind die Vorgeschichte der Kooperation die das historisch gewachsene Verhaltnis der beteiligten Kommunen bezuglich Konkurrenzbeziehungen Gewerbe grossflachiger Einzelhandel Einwohner einbezieht externe Einflussnahmen z B durch ubergeordnete Behorden Eine solche Einflussnahme kann fordernd wie auch hemmend wirken mentale oder personliche Barrieren zwischen den beteiligten Akteuren Hier kommt es vor allem auf die gleichwertige Behandlung unterschiedlich grosser Kooperationspartner an Vermeidung von Dominanzverhalten Haufig stimmt auch die Chemie zwischen den Beteiligten nicht ein weiterer Stolperstein ist der Prozess der Kooperation selbst Dieser muss den Erwartungen der Beteiligten angemessen verlaufen Probleme treten auf wenn die Zielsetzungen zu hoch geschraubt werden und einen besonders hohen Aufwand erfordern Praktische Probleme BearbeitenFur das Gelingen kommunaler Kooperationen kann bereits entscheidend sein zu welchem Zeitpunkt und durch wen die Initiative ergriffen wird Eine Kommune etwa die ein besonderes Interesse an einer Zusammenarbeit hat wird es schwer haben eine positive Resonanz bei ihren Nachbarn zu erzeugen wenn diese nur in geringem Masse von dieser Zusammenarbeit profitieren Es ist in solchen Fallen vorteilhaft wenn die Initiative von ausserhalb z B Bezirksregierung kommt Die Auswahl der Flachen fur das gemeinsam zu entwickelnde Gewerbegebiet ist haufig durch bereits vorhandenen Grundbesitz der Kommunen oder in Bauleitplanen ausgewiesenen Flachen in den Umrissen bestimmt Es sind jedoch auch andere Konstellationen denkbar der Grossraum des zu planenden Gebietes liegt fest nicht jedoch die genauen Begrenzungen und die Grosse In solch einem Fall ist ein grundsatzlicher Konsens moglich der mit Hilfe von Fachgutachten verifiziert werden kann das geplante Gewerbegebiet einer Gemeinde stosst bei der Regionalplanung auf Ablehnung und wird nur unter der Voraussetzung zugestanden dass die Kontingente benachbarter Gemeinden hierauf angerechnet werden In solch einem Fall liegen Grosse und Umgrenzung des Gebietes bereits fest Eine wesentliche Frage ist die Auswahl der zu beteiligenden Gemeinden oder Privatinvestoren Die Teilnahme an einer Kooperation ist nicht daran gebunden ob die Teilnehmer eigene Flachen einbringen Es bedarf daher belastbarer Kriterien die fur die Auswahl sprechen Dieses konnen z B Arbeitsmarkt und Pendlerverflechtungen sein Auch kann die Einbeziehung privater Akteure sinnvoll sein wenn es sich z B um Besitzer grosser Flachen im Entwicklungsbereich handelt oder um Besitzer die ihre Flachen nicht verkaufen z B Kirchen Als Rechtsformen fur interkommunale Gewerbegebiete kommen in Betracht Arbeitsgemeinschaften erforderlich hierzu ist lediglich ein offentlich rechtlicher Vertrag Zweckvereinbarungen erforderlich ist ein offentlich rechtlicher Vertrag Private konnen hier nicht teilnehmen Zweckverband durch Satzung wird eine neue Korperschaft offentlichen Rechts mit sehr weitgehenden Gestaltungsmoglichkeiten geschaffen gemeinsames Kommunalunternehmen durch Satzung wird eine neue Korperschaft offentlichen Rechts geschaffen Neben diesen spezifisch kommunalwirtschaftlichen Formen besteht die Moglichkeit eine GmbH durch Gesellschaftsvertrag zu grunden Verwaltungsprivatrecht Die zu wahlende Rechtsform fur die Kooperation hangt vom Zweck der Zusammenarbeit ab Zu unterscheiden sind hier folgende Falle nur Planung und Abstimmung Planung Abstimmung und gemeinsame Erschliessung Planung Abstimmung gemeinsame Erschliessung und Vermarktung Eine Frage an der Kooperationen leicht scheitern konnen ist die Aufteilung der Aufwendungen und Einnahmen aus dem gemeinsamen Projekt Als Einnahmen fallen solche aus Grundstucksverkaufen Grundsteuer und Gewerbesteuer an Als Verteilungsmassstabe bieten sich die eingebrachten Flachenanteile der Gemeinden die Einwohner oder Beschaftigtenzahlen der Gemeinden und die Relationen der Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinden an Daruber hinaus sind auch gleichmassige Aufteilungen und Sondervereinbarungen denkbar Probleme konnen bei Gewerbegebieten entstehen die sich uber mehrere Gemeindegebiete erstrecken und in den Gemeinden unterschiedliche Gewerbesteuerhebesatze gelten Ahnliche Probleme treten bei unterschiedlichen Gebuhrensatzen fur Infrastrukturdienstleistungen auf Politische Einordnung BearbeitenDurch das auf politischer Ebene diskutierte Konzept Europa der Regionen sollen Veranderungen in Gang gesetzt und unterstutzt werden durch welche nationalstaatliche Grenzen und Beschrankungen im Zusammenleben der europaischen Volker umgangen werden Das in den letzten drei Jahrhunderten durchgesetzte Konzept der Nation wird vielfach als eine Konstruktion der Vergangenheit betrachtet Die Kleinstaaterei ist die wahre Heimat aller Deutschen Ubrigens gilt das nicht nur fur Deutschland Im Grunde handelt es sich um ein europaisches Phanomen einmal abgesehen von den Franzosen die nach wie vor auf den Zentralismus schworen Die Europaer verfahren nach dem alten Motto Teile aber herrsche nicht Hans Magnus Enzensberger Ach Europa Wahrnehmungen aus sieben Landern Schlagworte wie Heimat und davon abgeleitete Begriffe wie bodenstandig oder heimatverbunden haben seit etwa 1970 weite Verbreitung im Sprachgebrauch gefunden und scheinen auf ein weit verbreitetes Bedurfnis nach kollektiven Identitaten hinzuweisen In ihnen wird ein Gegengewicht zu globalisierenden und individualisierenden Tendenzen gesehen Hierbei bewegen sich die Bedeutungsmuster der Begriffe zwischen Provinz und Landschaft Sie wecken damit Assoziationen an Unberuhrtheit oder landwirtschaftliche Pragung bis hin zu Blut und Boden Auf Grund der pragmatischeren Annahme des Begriffs durch Wissenschaft und Burokratie hat sich das Verstandnis von diesen Begriffen zu einem emotionsloseren Umgang damit verandert In dieser Perspektive wird der Nationalstaat als territoriale Einheit durch die Region abgelost Die Region erhalt nun politische Funktionen um die territoriale Dezentralisierung umzusetzen Offentliche Aufgaben sollen auf untere Ebenen verlagert werden um burgernahe Demokratie und Effizienzsteigerungen zu ermoglichen Dabei spielen in die Planungen der Kabinette Staatskanzleien und Ministerien auch Interessenkonflikte hinein die teilweise tiefreichende historische Wurzeln haben So befriedigt der Regionalismus in manchen Fallen auch unerfullte oder unterdruckte Nationalismen Im Rahmen der europaischen Regionalpolitik ist die Schaffung kommunaler und regionaler Kooperationen auch zu einem landespolitischen Ziel geworden dass sich in den Koalitionsvereinbarungen verschiedener Bundeslander z B Baden Wurttemberg Nordrhein Westfalen findet Dabei werden in der Praxis weniger die politischen Ziele der europaischen Integration als vielmehr die okologischen wirtschaftlichen und standort planerischen Vorteile der Zusammenarbeit hervorgehoben Die politische Zielrichtung der europaischen Regionalpolitik ist die Beseitigung regionaler Disparitaten Fur die Beseitigung dieser Ungleichgewichte hat die EU drei Strukturfonds gebildet EFRE ESF EAGFL Aus diesen Fonds konnen gebietsbezogene Projekte gefordert werden die den Zielen der EU Forderpolitik entsprechen In den meisten Fallen wahlt jedoch nicht die Europaische Kommission die zu fordernden Projekte aus sondern diese Aufgabe fallt den nationalen oder regionalen Behorden zu die fur die Durchfuhrung der Programme zustandig sind Praktisch gesehen heisst dies dass sich Projektorganisatoren die um Finanzmittel nachsuchen an die zustandigen nationalen oder regionalen Instanzen wenden mussen Kritik interkommunaler Gewerbegebiete BearbeitenEs wird von Skeptikern eingewandt ein Erfolg fur kommunale Kooperationen setze Win Win Situationen voraus so dass hiermit keine Losung in Konkurrenzsituationen um knappe Ressourcen zu erreichen sei Erst durch Starkung regionaler Kompetenzen und Zustandigkeiten innerhalb des Planungssystems etwa durch die Aufwertung des Flachennutzungsplans konne diesem Handicap begegnet werden Die Ergebnisse kommunaler Zusammenarbeit seien oft abseits sachlicher Erwagungen zustande gekommen und stellten lediglich den kleinsten gemeinsamen Nenner dar Wie die Praxis zeige konnten Langfristige Perspektiven kaum in freiwilligen Kooperationen eroffnet werden Die gemeindeubergreifende Zusammenarbeit konne gerade unter dem Aspekt des Flachenverbrauchs kontraproduktiv sein So wurden z B interkommunale Gewerbegebiete haufig auf Standorten realisiert die im Grenzgebiet zweier Gemeinden also im Aussenbereich lagen Dieses Argument wird verstarkt durch die als Voraussetzung angesehene Lage der Gewerbegebiete an einer Autobahn nach dem Motto Das Gewerbegebiet braucht eine gute Adresse Siehe auch BearbeitenInterkommunale Betriebsansiedlung in OsterreichWeblinks BearbeitenSituationsanalyse der Universitat Stuttgart Plattform Verwaltungskooperation Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Interkommunales Gewerbegebiet amp oldid 232254193