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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Inge Muller Begriffsklarung aufgefuhrt Inge borg Muller geborene Meyer 13 Marz 1925 in Berlin 1 Juni 1966 in Ost Berlin war eine deutsche Schriftstellerin und die zweite Ehefrau des Dramatikers Heiner Muller Gedenktafel fur Inge und Heiner Muller am Haus Kissingenplatz 12 in Berlin PankowStele fur Inge Muller auf dem Friedhof Pankow III Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Horspiele 4 Preise 5 Publikationen 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenInge Muller wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges an verschiedene Orte in der Steiermark zum Reichsarbeitsdienst eingezogen bis sie 1945 als Luftwaffenhelferin nach Berlin kam Bei einem Luftangriff starben ihre Eltern sie selbst lag im April drei Tage lang zusammen mit einem Hund unter Trummern verschuttet ein traumatisches Erlebnis welches sie ihr Leben lang begleitete In der Nachkriegszeit war sie als Sekretarin Trummerfrau Arbeiterin Journalistin und Volkskorrespondentin tatig Ihre erste Ehe mit Kurt Lohse aus der ein Sohn Bernd hervorging wahrte nur kurz 1948 heiratete sie Herbert Schwenkner den Leiter des Friedrichstadt Palastes und spater des Zirkus Busch Sie wurde Mitglied der SED und wohnte von 1954 bis 1959 in Lehnitz bei Oranienburg wo sie ein privilegiertes und unbeschwertes Dasein genoss Im Herbst 1953 lernte sie den damals mittellosen Heiner Muller auf einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren kennen Heiner Muller zog in das Haus der Schwenkners ein und bewohnte unter Duldung von Inges Ehemann mit Inge den ersten Stock Im Jahre 1955 heirateten Inge und Heiner Muller Zusammen arbeiteten beide die nunmehr als freischaffende Schriftsteller ihr Geld verdienten an Horspielen und Theaterstucken Inge Mullers Traum von der Arbeitsgemeinschaft auf gleicher Augenhohe hielt allerdings nicht lange Zu offenkundig stand sie im Schatten ihres Mannes der sie eher als Mitarbeiterin denn als gleichberechtigte Partnerin betrachtete Eine 1956 begonnene Affare mit Wolfgang Muller dem sechzehnjahrigen Bruder Heiners scheiterte die Beziehung zu ihrem Ehemann verschlechterte sich zusehends Mit dem Heinrich Mann Preis wurden 1959 beide geehrt Ihr setzte der Ausschluss Heiner Mullers aus dem Schriftstellerverband der DDR zu Unter Depressionen und psychosomatischen Beschwerden leidend versuchte Inge Muller mehrfach sich das Leben zu nehmen Am 1 Juni 1966 starb sie im Alter von 41 Jahren durch Medikamenteneinnahme und an einer Gasvergiftung in ihrer Wohnung am Kissingenplatz 12 Seit 2006 erinnert eine Gedenktafel am Haus an Inge und Heiner Muller Der Aufbau Verlag bemuhte sich kurz nach ihrem Tod vergeblich darum einen Band mit ihren Gedichten herauszugeben Ihr Werk geriet schnell in Vergessenheit denn eine Selbstmorderin passte nicht ins Literaturbild der DDR Politik ausserdem reklamierte Heiner fur die Kollaborationen bald die alleinige Autorschaft Die erste postume Veroffentlichung ihrer Dichtungen nahm Bernd Jentzsch 1976 in seiner Reihe Poesiealbum vor Erst 1985 20 Jahre nach ihrem Tod machte die von Richard Pietrass herausgegebene Auswahl ihrer Gedichte Wenn ich schon sterben muss das literarische Schaffen Inge Mullers der breiten Offentlichkeit zuganglich Die letzte Ruhe fand sie auf einem Pankower Friedhof Die Grabstelle wurde 1991 neu belegt 1997 wurde eine Gedenkstele errichtet Werk BearbeitenZu Lebzeiten gab Inge Muller nur wenig heraus darunter die Kinderbucher Wolfchen Ungestum 1955 und Zehn Jungen und ein Fischerdorf 1958 das emanzipatorisch gegenwartsbezogene Horspiel Die Weiberbrigade und die Bearbeitung von Wiktor Rosows Auf dem Wege Vieles blieb fragmentarisch beispielsweise der Roman Ich Jona In Zusammenarbeit mit Heiner Muller entstanden die Dramen Der Lohndrucker 1956 Die Umsiedlerin 1956 Die Korrektur 1957 Klettwitzer Bericht 1958 und Unterwegs 1963 In Erinnerung blieb sie vor allem als Dichterin Knapp 300 Gedichte entstanden von denen nur wenige zu Lebzeiten der Verfasserin publiziert wurden vor allem in der Anthologie In diesem besseren Land In ihren Texten setzt sich Muller haufig mit den bitteren Kriegserlebnissen auseinander Wir sagte einer der dazugehortSind die verlorne GenerationSie haben uns um unsre Ration geprelltDas was uns zustand es war schon verteilt Aus Wir Auffallig sind die knappen bruchstuckhaften Verse zahlreicher Gedichte Wer hilft mirWem helf ich So und immer wieder so Ich wirDas LebenUnser GesichtErde Kot Licht Aus Jetzt Horspiele BearbeitenDie Korrektur ein Bericht uber den Aufbau des Kombinats Schwarze Pumpe 1957 1 Fassung zusammen mit Heiner Muller Dramaturgie Christa Vetter Regie Wolfgang Schonendorf sollte am 26 Marz 1958 auf Radio DDR urgesendet werden wurde damals aber abgesetzt Ursendung 4 Januar 1997 MDR Kultur Die Brucke Dokumentarhorspiel zusammen mit Heiner Muller Komposition Rolf Kuhl Regie Wolfgang Schonendorf Ursendung 13 Oktober 1958 Die Korrektur ein Bericht uber den Aufbau des Kombinats Schwarze Pumpe 1957 2 Fassung zusammen mit Heiner Muller Dramaturgie Christa Vetter Regie Wolfgang Schonendorf Ursendung 13 November 1958 Die Weiberbrigade Dramaturgie Christa Vetter Regie Wolfgang Schonendorf mit Marianne Wunscher Lotte Loebinger Willi Narloch u a Ursendung 9 November 1960Preise BearbeitenHeinrich Mann Preis 25 Marz 1959 zusammen mit Heiner Muller Vaterlandischer Verdienstorden in Bronze Oktober 1961 zusammen mit Horst Angermuller Wolfgang Rodel Anne und Friedrich Schlotterbeck Rolf Schneider Walter Karl Schweickert Wolfgang Schonendorf Theodor Popp Hans Knotzsch Helmut Hellstorff und Gerhard RentzschPublikationen BearbeitenWerkausgabenRichard Pietrass Hrsg Wenn ich schon sterben muss Aufbau Verlag Berlin 1985 ISBN 3 351 00449 4 Sonja Hilzinger Hrsg Dass ich nicht ersticke am Leisesein Aufbau Verlag Berlin 2002 ISBN 3 351 02937 3 Blanche Kommerell Hrsg Ich will alles von der Welt Bubul Verlag Berlin 2016 ISBN 3 946807 03 8 Ines Geipel Hrsg Irgendwo noch einmal mocht ich sehn Aufbau Verlag Berlin 1996 ISBN 3 351 02361 8 Literatur BearbeitenBiografienInes Geipel Dann fiel auf einmal der Himmel um Henschel Verlag Berlin 2002 ISBN 3 89487 417 1 Sonja Hilzinger Das Leben fangt heute an Aufbau Verlag Berlin 2005 ISBN 3 351 02585 8 Jutta Rosenkranz Ich weigre mich Masken zu tragen Inge Muller 1925 1966 In Jutta Rosenkranz Zeile fur Zeile mein Paradies Bedeutende Schriftstellerinnen 18 Portrats Munchen 2014 ISBN 978 3 492 30515 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Inge Muller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Inge Muller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Inge Muller Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinNormdaten Person GND 119095629 lobid OGND AKS LCCN n85017911 VIAF 17386553 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller IngeALTERNATIVNAMEN Muller Ingeborg wirklicher Name Schwenkner Inge Ehename zweite Ehe Meyer Inge Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Schriftstellerin DDR GEBURTSDATUM 13 Marz 1925GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Juni 1966STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Inge Muller amp oldid 233639863