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Die Industrie und Handelskammer Offenbach am Main ist die Industrie und Handelskammer fur die Bezirke Offenbach am Main und den Kreis Offenbach Die 1821 gegrundete IHK hat ihren Sitz in Offenbach am Main und ist eine Korperschaft des offentlichen Rechts Ihr gehoren rund 40 000 Mitgliedsunternehmen an Gebaude der IHK in OffenbachDie Kammer gehort zu den 80 Industrie und Handelskammern in Deutschland die vom Dachverband Deutscher Industrie und Handelskammertag mit Sitz in Berlin vertreten werden Sie verfugt uber rund 400 gewahlte Unternehmensvertreter in IHK Gremien 900 ehrenamtliche Prufer und 65 hauptamtliche Mitarbeiter Neben den gesetzlichen Vorschriften des Bundes IHK Gesetz und des Landes insbesondere das Hessische Ausfuhrungsgesetz zum IHK Gesetz bildet das Satzungsrecht die Grundlage der Arbeit der IHK Offenbach am Main Im IHK Gesetz ist dabei geregelt dass der ausschliesslichen Beschlussfassung durch die IHK Vollversammlung die Satzung die Wahlordnung die Beitragsordnung und auch die Gebuhrenordnung unterliegen Das IHK Gesetz regelt weiter dass diese Beschlusse der Vollversammlung der Genehmigung des Landes bedurfen das die Aufsicht uber die Industrie und Handelskammern hat Die IHK Offenbach am Main vertritt als gesetzlich berufene Vertreterin das wirtschaftliche Gesamtinteresse aller Industrie Handels und Dienstleistungsunternehmen in Stadt und Kreis Offenbach Ihr obliegt die Forderung der gewerblichen Wirtschaft ihres Bezirks Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vollversammlung 3 Personlichkeiten 3 1 Prasidenten 3 2 Sekretare Syndici und Hauptgeschaftsfuhrer der Industrie und Handelskammer Offenbach a M 3 3 Geschaftsfuhrung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBei der Grundung des Grossherzogtums Hessen wurde die noch zu franzosischer Besatzungszeit gegrundete Mainzer Handelskammer erhalten 1821 wurde die Handelskammer in Offenbach nach dem Vorbild der Mainzer Kammer gegrundet Die Einrichtung der Kammer wurde mit Verordnung des hessischen Innenministeriums vom 21 Juni 1821 verfugt Sie trat am 19 Oktober 1821 erstmals zusammen und ist so die siebtalteste Kammer in Deutschland und die zweitalteste in Hessen Ziel war eine Forderung der Wirtschaft Mitglieder waren alle Kaufleute mit mindestens 100 Gulden Gewerbekapital Diese wahlten einen 9 kopfigen Vorstand jedes Jahr wurde ein Drittel der Mitglieder neu gewahlt Dieser Vorstand wahlte selbst seinen Vorsitzenden Die ersten neun Mitglieder waren Hofrat Schwaner Wachstuchfabrikant Philipp Casimir Krafft Tabakwarenfabrikant Peter Georg d Orville gehorte der 1733 gegrundeten Tabak Fabrik Gebr Bernard an Johann Martin Goelzenleuchter Kaufmann Wilhelm Kugler Mitinhaber der Firma Crecelius Portefeuille Fabrik I I Bohm Teilhaber der Speditionsfirma Bohm und Marchand H Kirschten Kaufmann C L Brede Buchdruckerei Besitzer J Moller Lederwarenfabrikant Teilhaber der Firma Moller amp DejongeDie Rechtsverhaltnisse der Handelskammern im Grossherzogtum wurden mit dem Gesetz die Handelskammern betreffend das 1871 durch die Landstande des Grossherzogtums Hessen gebilligt und am 17 November 1871 durch Grossherzog Ludwig III unterzeichnet wurde neu geregelt Nun war die Offenbacher Kammer eine juristische Person Wahlberechtigt waren nun die Unternehmer die in den 4 hochsten Gewerbesteuerklassen eingestuft waren Die Wahl erfolgte getrennt in den Gruppen Industrie Grosshandel und Einzelhandel Die Beitrage wurden in Abhangigkeit von der Gewerbesteuerzahlung festgelegt Mit dem Handelskammergesetz von 1902 passte sich das Grossherzogtum weitgehend der Rechtslage in Preussen an Das Kammergebiet die Kreise Offenbach und Dieburg umfasste am 31 Dezember 1905 eine Flache von 88 092 ha mit einer Bevolkerung von 200 640 Personen 1189 Firmen waren dort im Handelsregister eingetragen davon waren 980 zur Kammerwahl berechtigt 1 1925 erfolgte die Umbenennung von Handelskammer in Industrie und Handelskammer 2 Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die Selbstverwaltung der Wirtschaft abgeschafft Mit Verordnung vom 10 Mai 1933 wurden die Kammermitglieder sowie das Prasidium nun ernannt Neuer Prasident war nun Erich Gellrich Willi Heyne der die Kammer in den letzten 13 Jahren gefuhrt hatte wurde zum Stellvertreter berufen Am 20 April 1942 wurde die IHK aufgelost und bestand nur geschaftsfuhrend bevor sie zum 1 Januar 1943 in der Gauwirtschaftskammer Rhein Main aufging Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die IHK Offenbach wieder selbststandig Am 3 April 1945 fand die erste Betriebsfuhrerbesprechung statt Die Militarbehorden ernannten zunachst Hans G Heyne zum Kammerprasidenten Als dessen Nachfolger wurde spater Helmut von Wild ernannt Am 10 Januar 1946 verordnete die Landesregierung formlich die Aufhebung der Gauwirtschaftskammern in Hessen und die Wiederherstellung des Rechtes von 1933 3 Die Dienstaufsicht uber die Kammern sollte der Minister fur Wirtschaft und Verkehr wahrnehmen Diese Regelungen stiessen auf den Widerspruch der amerikanischen Besatzungsmacht Diese sahen in der offentlich rechtlichen Stellung der Kammern ein wichtiges Instrument der Lenkung der Wirtschaft in der Zeit des Nationalsozialismus In Umsetzung der amerikanischen Forderungen verordnete die Staatsregierung daher im Mai 1946 die Wahrnehmung offentlich rechtlicher Aufgaben und ordnete an die Kammern als privatrechtliche Vereine ohne Pflichtmitgliedschaft weiterzufuhren 4 Die endgultigen Regelungen fur die Kammer ihre Kompetenzen und ihre Wahl wurde mit Runderlass vom 5 Dezember 1846 festgelegt 5 Die Folge des Wegfalls der Pflichtmitgliedschaft war das Austreten einer grosseren Zahl von Kleingewerbetreibenden Die grosseren Kammern bussten bis zu 50 der Mitglieder ein die kleineren zwischen sieben und funfzehn Prozent Im Rahmen der Entnazifizierung musste der Syndikus der Kammer Giar und Assessor Pfeifer ausscheiden Am 9 Mai 1947 fanden erstmals nach 14 Jahren wieder Kammerwahlen statt Am 9 Juni 1947 wurde ein neues Prasidium gewahlt Mit dem Besatzungsstatut gewann die Bundesrepublik 1949 einen guten Teil ihrer Souveranitat zuruck Ausser Bayern und Hessen kehrten nun die Lander der amerikanischen Besatzungszone zum Modell offentlich rechtlicher Kammern zuruck in der britischen und franzosischen Zone war dies bereits direkt nach dem Krieg so gewesen Das SPD regierte Hessen hatte vollig andere Plane Hier sollten nach dem Willen der Regierung die IHKs aufgelost und durch Wirtschaftskammern ersetzt werden Diese sollten paritatisch durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer besetzt werden Die Arbeitgebervertreter sollten durch die Wirtschaftsverbande die Arbeitnehmervertreter durch die Gewerkschaften benannt werden 6 Diese Planungen kamen jedoch nicht zur Umsetzung da stattdessen eine bundeseinheitliche Regelung getroffen wurde Mit Inkrafttreten des Gesetzes zur vorlaufigen Regelung des Rechts der Industrie und Handelskammern am 22 Dezember 1956 werden die Kammern wieder zu Korperschaften des offentlichen Rechts Der Beirat einer Kammer tragt nun die Bezeichnung Vollversammlung 7 Vollversammlung BearbeitenDie IHK Vollversammlung ist das oberste Organ der Industrie und Handelskammer Offenbach am Main 57 ehrenamtliche Mitglieder der Vollversammlung werden von den IHK zugehorigen Unternehmen fur funf Jahre direkt gewahlt wobei jedes Unternehmen unabhangig von der Grosse eine Stimme hat Durch die Bildung von 13 branchenspezifischen Wahlgruppen wird gewahrleistet dass die Vollversammlung die Wirtschaftsstruktur des IHK Bezirks und seine wirtschaftlichen Besonderheiten widerspiegelt Die Vollversammlung bestimmt die Richtlinien der IHK Arbeit und beschliesst uber alle Fragen die fur die Mitgliedsunternehmen aus Stadt und Kreis Offenbach oder die Arbeit der IHK von grundsatzlicher Bedeutung sind 2 Satzung der IHK Offenbach am Main So verabschiedet die Vollversammlung alljahrlich den Wirtschaftsplan und setzt die IHK Beitrage in der Wirtschaftssatzung fest Die Vollversammlung wahlt aus ihrer Mitte den Prasidenten und die Vizeprasidenten Personlichkeiten BearbeitenPrasidenten Bearbeiten Bild Name Amtszeit nbsp Philipp Casimir Krafft 1821 1836 nbsp Jean Peter d Orville Hebenstreit 1836 1842 nbsp Wilhelm Kugler 1842 1850 nbsp Eduard Goelzenleuchter 1850 1863 nbsp Julius Monch 1864 1874 nbsp Carl Theodor Wecker 1874 1889 nbsp Franz Weintraut 1890 19080 Fritz Stroh 1909 19100 Otto Mohr 1911 19120 Louis Feistmann 1913 19170 Gustav Boehm 1918 19190 Andreas Aicheler 19200 Willi Heyne 1920 19330 Erich Gellrich 1933 1937 nbsp Hermann Hartmann 1938 19450 Hans G Heyne 19450 Helmut von Wild 1945 19460 Friedrich Hengst Friedrich Hengst amp Co 1947 19620 Peter Pfender 1962 19680 Karl Giebel 1968 19760 Alois Bromkamp 1976 19860 Rudolf Thiels 1986 19940 Wolfgang Kappus 1994 20000 Ingo Mayer 2000 20070 Alfred Clouth 2007 20170 Kirsten Schoder Steinmuller seit 2017 8 Sekretare Syndici und Hauptgeschaftsfuhrer der Industrie und Handelskammer Offenbach a M Bearbeiten 1821 1824 Peter Georg d Orville Sekretar 1824 1834 Wilhelm Kugler Sekretar 1834 1838 Jean Peter d Orville Hebenstreit Sekretar 1838 1854 Ludwig Spengler Sekretar 1854 1864 Franz Mutzbauer Sekretar 1864 1877 Hofgerichts Advokat Andres Sekretar 1877 1879 Alexander Weimann Sekretar 1879 1882 Paul Steller Sekretar 1882 1910 Josef Schlossmacher Syndikus 1910 1932 Josef Cratz Syndikus 1932 1944 Carl Leonhardt Syndikus 1944 1945 Adolf Giar Hauptgeschaftsfuhrer 1945 1963 Gustav Filtzer Hauptgeschaftsfuhrer 1964 1977 Kurt Gluck Hauptgeschaftsfuhrer 1978 1986 Volker Merx Hauptgeschaftsfuhrer 1986 2000 Erik von Knorre Hauptgeschaftsfuhrer 2000 2012 Eva Dude Hauptgeschaftsfuhrerin seit 2012 Markus Weinbrenner Hauptgeschaftsfuhrer Geschaftsfuhrung Bearbeiten Hauptgeschaftsfuhrer Markus Weinbrenner Geschaftsfuhrer Recht und Steuern Justiziar Martin Gegenwart Geschaftsfuhrer Standortpolitik sowie Existenzgrundung und Unternehmensforderung Frank Achenbach Geschaftsfuhrer International sowie Innovation und Umwelt Frank Achenbach Geschaftsfuhrer Aus und Weiterbildung Friedrich RixeckerLiteratur BearbeitenKurt Gluck und Hermann Gorlich 150 Jahre Industrie und Handelskammer Offenbach am Main 1821 1971 1970Weblinks Bearbeiten nbsp Commons IHK Offenbach am Main Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz Hessisches WirtschaftsarchivEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Handbuch fur das Grossherzogtum Hessen 1909 S 100 Digitalisat Martin Will Selbstverwaltung der Wirtschaft Recht und Geschichte der Selbstverwaltung in den Industrie und Handelskammern Handwerksinnungen Kreishandwerkerschaften Handwerkskammern und Landwirtschaftskammern 2011 ISBN 3 16 150705 3 Seite 307 315 Online HWA Abt 9 Nr 56 Grosshessisches Staatsministerium an die Industrie und Handelskammern und Handwerkskammern des Landes Gross Hessen 10 Januar 1946 HWA Abt 9 Nr 56 Runderlass des Grosshessischen Staatsministerium an die Industrie und Handelskammern des Landes Hessen 9 Mai 1946 HWA Abt 9 Nr 37 Runderlass des Grosshessischen Staatsministerium uber die Neuregelung der Organisation der Industrie und Handelskammern Hessen 5 Dezember 1946 HWA Abt 9 Nr 58 Entwurf eines Gesetzes uber die Bildung von Wirtschaftskammern Wirtschaftskammergesetz vom 18 Juli 1951 Ulrich Eisenbach Zwischen gewerblicher Interessenvertretung und offentlich rechtlichem Auftrag in Helmut Berding Hrsg 125 Jahre Industrie und Handelskammer Giessen Wirtschaft in einer Region Hessisches Wirtschaftsarchiv Darmstadt 1997 ISBN 3 9804506 1 9 S 5 43 Nach 196 Jahren erste Frau an der IHK Spitze Offenbachs In op online de 16 September 2017 abgerufen am 16 September 2017 Handelskammern im Grossherzogtum Hessen bzw Volksstaat Hessen Bingen Darmstadt Friedberg Giessen Mainz Offenbach WormsIndustrie und Handelskammern im Bundesland Hessen Darmstadt Frankfurt Giessen Friedberg Hanau Gelnhausen Schluchtern Kassel Marburg Lahn Dill Limburg Offenbach Wiesbaden Normdaten Korperschaft GND 38418 5 lobid OGND AKS LCCN n85069570 VIAF 128414136 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title IHK Offenbach am Main amp oldid 237634572