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Die IHK Limburg ist die Industrie und Handelskammer fur die gewerbliche Wirtschaft im Landkreis Limburg Weilburg mit Sitz in Limburg an der Lahn Auf gesetzlicher Grundlage vertritt sie das Gesamtinteresse ihrer rund 13 500 Mitgliedsunternehmen Stand 30 Juni 2018 gegenuber Politik und Verwaltung erfullt hoheitliche vom Staat ubertragene Aufgaben und fordert Unternehmen mit ihren Dienstleistungen und Beratungen IHK Limburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Geschaftsbereiche 4 Zahlen 5 Prasidenten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Verordnungsblatt des Herzogtums Nassau 1864 S 47In einer Verordnung vom 3 September 1863 ordnete die Regierung des Herzogtums Nassau die flachendeckende Errichtung von Handelskammern fur das gesamte Herzogtum Nassau an Dieses Vorhaben wurde mit der Ausfuhrungsverordnung vom 4 Marz 1864 1 umgesetzt Diese Verordnung bestimmt die Stadte Wiesbaden Limburg und Dillenburg als Handelskammersitz Die Handelskammer Limburg umfasst die Amter Weilburg Runkel Limburg Diez Nassau Braubach Montabaur Selters Ww Wallmerod und Hadamar Wahlberechtigt waren alle volljahrigen Manner die Eigentumer eines im Handelsregister eingetragenen Unternehmens waren Noch im gleichen Monat fanden die Wahlen zur Handelskammer statt Die 16 gewahlten Mitglieder der Handelskammer Limburg traten am 26 Februar 1865 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen und wahlen den Kaufmann Friedrich Viglius aus Limburg zu ihrem ersten Vorsitzenden Mit der Annexion des Herzogtums Nassau durch Preussen im Jahr 1866 anderte sich fur die Kammer zunachst einmal nichts Das preussische Handelskammergesetz vom 24 Februar 1870 schaffte ein einheitliches Recht fur alle preussischen Kammern Auch hier waren die Auswirkungen auf die Limburger Kammer gering Neu war dass nun auch Bergwerksbetreiber mit einer Jahresproduktion von mehr als 3000 Talern Kammermitglied wurden Als Auswirkung der preussischen Kreisreform von 1885 traten im Jahr 1890 auch in Bezug auf den Kammerbezirk Limburg eine Anderung ein Der Amtsbezirk Camberg kam hinzu wogegen einige Gemeinden des Amtes Selters Ww an die Handelskammer Dillenburg abgegeben wurden Die Novelle zum preussischen Handelskammergesetz verlieh 1897 den Handelskammern den Status von offentlich rechtlichen Korperschaften der es ihnen ermoglichte Anstalten zu errichten und zu unterhalten die der Forderung des Handels dienen Die Handelskammer Limburg mietete 1907 erstmals eigene Geschaftsraume an Bislang waren die Privatraume des jeweiligen Sekretars bzw Syndikus das Kammerburo gewesen Durch Verordnungen vom 1 April 1924 wurden die preussischen Handelskammern in Industrie und Handelskammern umbenannt Damit wurde die Bedeutung der Industrie fur das Wirtschaftsleben Rechnung getragen Zugleich erhielten die Kammern das Recht mit benachbarten Kammern Zweckverbande einzugehen Am 5 Januar 1925 trat die IHK Limburg dem im Vorjahr von den Industrie und Handelskammern Dillenburg Frankfurt am Main und Wetzlar gegrundeten Verband Hessen Nassauischer Industrie und Handelskammern bei Wiesbaden schloss sich erst 1928 dem Zweckverband an Vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Gleichschaltungspolitik traten im Marz 1933 die Mitglieder geschlossen zuruck um Neuwahlen zu ermoglichen Danach gilt das Fuhrerprinzip Der Prasident wurde nicht mehr gewahlt sondern vom Reichswirtschaftsminister auf Vorschlag des NSDAP Gauleiters ernannt Der Prasident wiederum ernannte seine Stellvertreter und die ubrigen Beiratsmitglieder Am 28 April wurde die IHK Limburg in die neu gegrundete IHK fur das Rhein Mainische Wirtschaftsgebiet eingegliedert Sie blieb aber als Bezirksstelle mit eigenem Prasidenten und Beirat bestehen Mit Jahresbeginn 1943 wurde die IHK fur das Rhein Mainische Wirtschaftsgebiet aufgelost und ging in der Gauwirtschaftskammer Rhein Main auf in der auch die Handwerkskammern und die fruheren Wirtschaftsverbande vertreten waren Aber auch jetzt blieb die fruhere IHK Limburg als Bezirksstelle der Gauwirtschaftskammer Rhein Main bestehen Nach der Zeit des Nationalsozialismus und der Auflosung der Gauwirtschaftskammern formierte sich die IHK Limburg bereits im April 1945 mit Billigung und Unterstutzung der amerikanischen Militarregierung wieder neu und spielten beim Wiederaufbau der Wirtschaft in der Region eine zentrale Rolle Mit der Einrichtung einer franzosischen Zone und der spateren Grundung des Landes Rheinland Pfalz verlor die IHK Limburg allerdings zwei Drittel ihres Bezirks der fortan nur noch aus den Kreisen Limburg und Weilburg bestand Am 10 Januar 1946 verordnete die Landesregierung formlich die Aufhebung der Gauwirtschaftskammern in Hessen und die Wiederherstellung des Rechtes von 1933 2 Die Dienstaufsicht uber die Kammern sollte der Minister fur Wirtschaft und Verkehr wahrnehmen Diese Regelungen stiessen auf den Widerspruch der amerikanischen Besatzungsmacht Diese sahen in der offentlich rechtlichen Stellung der Kammern ein wichtiges Instrument der Lenkung der Wirtschaft in der Zeit des Nationalsozialismus In Umsetzung der amerikanischen Forderungen verordnete die Staatsregierung daher im Mai 1946 die Wahrnehmung offentlich rechtlicher Aufgaben und ordnete an die Kammern als privatrechtliche Vereine ohne Pflichtmitgliedschaft weiterzufuhren 3 Die endgultigen Regelungen fur die Kammer ihre Kompetenzen und ihre Wahl wurde mit Runderlass vom 5 Dezember 1846 festgelegt 4 Die Folge des Wegfalls der Pflichtmitgliedschaft war das Austreten einer grosseren Zahl von Kleingewerbetreibenden Die grosseren Kammern bussten bis zu 50 der Mitglieder ein die kleineren zwischen sieben und funfzehn Prozent Mit dem Besatzungsstatut gewann die Bundesrepublik im Jahr 1949 einen guten Teil ihrer Souveranitat zuruck Ausser Bayern und Hessen kehrten nun die Lander der amerikanischen Besatzungszone zum Modell offentlich rechtlicher Kammern zuruck in der britischen und franzosischen Zone war dies bereits direkt nach dem Krieg so gewesen Das SPD regierte Hessen hatte vollig andere Plane Hier sollten nach dem Willen der Regierung die IHKs aufgelost und durch Wirtschaftskammern ersetzt werden Diese sollten paritatisch durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer besetzt werden Die Arbeitgebervertreter sollten durch die Wirtschaftsverbande die Arbeitnehmervertreter durch die Gewerkschaften benannt werden 5 Diese Planungen kamen jedoch nicht zur Umsetzung da stattdessen eine bundeseinheitliche Regelung getroffen wurde Mit Inkrafttreten des Gesetzes zur vorlaufigen Regelung des Rechts der Industrie und Handelskammer am 22 Dezember 1956 werden die Kammern wieder zu Korperschaften des offentlichen Rechts Der Beirat einer Kammer tragt nun die Bezeichnung Vollversammlung 6 Am 12 Juli 1957 weihte die IHK Limburg ihr Gebaude Baujahr 1956 in der Walderdorffstrasse 7 ein Bis dahin hatte man sich mit angemieteten Buros begnugt Organisation BearbeitenAn der Spitze der IHK stehen der ehrenamtliche Prasident und die Hauptgeschaftsfuhrerin Das Prasidium der Kammer besteht aus dem Prasidenten und drei Vizeprasidenten Die Vollversammlung das Parlament der Wirtschaft wird von den Mitgliedsunternehmen gewahlt Jedes Mitgliedsunternehmen hat eine Stimme unabhangig von der Unternehmensgrosse Die derzeitige Wahlperiode begann am 1 April 2014 und endet am 31 Marz 2019 Die Hauptgeschaftsfuhrerin fuhrt die IHK hauptamtlich und vertritt zusammen mit dem Prasidenten die Industrie und Handelskammer rechtsgeschaftlich Geschaftsbereiche BearbeitenDie hauptamtliche Arbeit ist in folgenden Geschaftsbereichen organisiert Aus und Weiterbildung Existenzgrundung und Unternehmensforderung Finanzen und Organisation Recht amp Fair Play Standortpolitik und InternationalZahlen BearbeitenDie IHK Limburg verfugt im Wirtschaftsjahr 2017 uber Ertrage von rd 2 8 Millionen Euro davon rd 2 2 Millionen Euro aus Beitragen der rund 12 900 Mitglieder Die Staffelung der Grundbeitrage sieht je nach Art Umfang und Leistungsfahigkeit des IHK Mitglieds Betrage von 51 Euro 102 Euro 214 Euro oder 357 Euro vor Die IHK beschaftigt derzeit 28 Mitarbeiter Davon sind drei Auszubildende Prasidenten BearbeitenFriedrich Viglius 1826 1874 Tuchfabrik Limburg 1865 1871 Hubert Anton Hilf 1820 1909 H A Hilf amp Cie Limburg 1871 1907 Louis Hille 1858 1908 Hille amp Meyer Material und Farbwarengrosshandel Limburg 1907 1908 Theodor Kirchberger 1849 1926 Grosshandlung fur Landprodukte und Kolonialwaren Weilburg 1909 1924 Carl Deidesheimer 1872 1930 Blechwarenfabrik Limburg GmbH Limburg 1924 1925 Louis Gotthardt 1870 1932 Malz und Getreidegrosshandlung 1925 1932 Jakob Christian Schmidt 1881 1967 Drahtwerk C S Schmidt AG Niederlahnstein 1932 1933 Rudolph Schmidt 1895 1954 Drahtwerk C S Schmidt AG Niederlahnstein 1933 1942 Erich Schafer 1894 1981 Steedener Kalkwerk amp Co GmbH Limburg 1942 1945 Friedrich Hammerschlag 1888 1972 Peter Josef Hammerschlag Lebensmittelgrosshandel Limburg 1945 1947 Theodor Ohl 1902 1977 Limburger Eisengiesserei und Maschinenfabrik Theodor Ohl GmbH 1947 1951 Anton Wilhelm Becker 1901 1978 Blechwarenfabrik Limburg GmbH Limburg 1951 1969 Konrad Fischer 1914 1995 Eisen Fischer KG Limburg 1969 1982 Edgar Roos 1931 2013 Buderus AG Werk Staffel 1982 1990 Paul Friedhelm Scheu 1941 Scheu Fahrzeugeinrichtungen GmbH Weilburg 1990 2002 Gunther Schmidt 1947 Stephan Schmidt KG Dornburg 2002 2012 Ulrich Heep 1961 Straton IT Consulting AG Limburg seit 2012Literatur BearbeitenFritz Geisthardt Wirtschaft in Mittelnassau Hundert Jahre Industrie und Handelskammer Limburg 1864 1964 Limburg 1964 125 Jahre Industrie und Handelskammer Limburg 1997 Ulrich Eisenbach Bearb Abt 9 Industrie und Handelskammer Limburg Bd A Darmstadt 2006 Repertorien des Hessischen Wirtschaftsarchivs Ulrich Eisenbach 150 Jahre IHK Limburg Wirtschaft Gesellschaft und IHK in Mittelnassau Parzellers Buchverlag Fulda 2015 ISBN 978 3 7900 0497 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons IHK Limburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der IHK Limburg Literatur von und uber IHK Limburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber IHK Limburg nach Register nach GND In Hessische Bibliographie 150 Jahre IHK LimburgEinzelnachweise Bearbeiten Verordnungsblatt des Herzogtums Nassau 1864 S 47 HWA Abt 9 Nr 56 Grosshessisches Staatsministerium an die Industrie und Handelskammern und Handwerkskammern des Landes Gross Hessen 10 Januar 1946 HWA Abt 9 Nr 56 Runderlass des Grosshessischen Staatsministerium an die Industrie und Handelskammern des Landes Hessen 9 Mai 1946 HWA Abt 9 Nr 37 Runderlass des Grosshessischen Staatsministerium uber die Neuregelung der Organisation der Industrie und Handelskammern Hessen 5 Dezember 1946 HWA Abt 9 Nr 58 Entwurf eines Gesetzes uber die Bildung von Wirtschaftskammern Wirtschaftskammergesetz vom 18 Juli 1951 Ulrich Eisenbach Zwischen gewerblicher Interessenvertretung und offentlich rechtlichem Auftrag in Helmut Berding Hrsg 125 Jahre Industrie und Handelskammer Giessen Wirtschaft in einer Region Hessisches Wirtschaftsarchiv Darmstadt 1997 ISBN 3 9804506 1 9 S 5 43 Industrie und Handelskammern im Bundesland Hessen Darmstadt Frankfurt Giessen Friedberg Hanau Gelnhausen Schluchtern Kassel Marburg Lahn Dill Limburg Offenbach Wiesbaden Normdaten Korperschaft GND 2031111 4 lobid OGND AKS VIAF 130829673 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title IHK Limburg amp oldid 225091051