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Hugo Reinhart 13 Januar 1884 in Nikolai Provinz Schlesien 20 Dezember 1952 in Berlin war Chefredakteur der Zeitung Der Demokrat von 1948 bis 1952 und stellvertretender Chefredakteur sowie Chef vom Dienst 1 von Neue Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Quellen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenReinhart war der Sohn des evangelischen Breslauer Obertelegraphensekretars Rudolf Reinhart 2 Von 1893 bis 1900 besuchte er das Elisabethgymnasium zu Breslau 3 und anschliessend das Friedrichsgymnasium in Frankfurt an der Oder wo er 1903 das Abitur bestand Er wollte ursprunglich Mathematik und Naturwissenschaften an der Universitat Berlin studieren wechselte jedoch nach einem Jahr zu Ostern 1904 zur Breslauer Universitat um sich nur noch den Naturwissenschaften zu widmen Am 14 November 1906 unterzog er sich erfolgreich dem Examen rigorosum Er hielt im Rahmen des Promotionsverfahrens am 27 Februar 1907 in der Aula Leopoldina einen Vortrag zum Thema Die Beziehungen zwischen den Faunen der Polargebiete Sein Doktorvater war der Zoologe und Forschungsreisende Wilhelm Kukenthal vom Zoologischen Institut der Universitat Breslau der die wissenschaftliche Arbeit Uber den Bau einiger Nephthyiden 4 zur Erlangung des akademischen Grades Dr phil 5 betreute und unter dessen Leitung Reinhart die Untersuchungen an konservierten Objekten des Breslauer Zoologischen Museums durchgefuhrt hatte Wahrend seines Studiums besuchte er Vorlesungen anderer Disziplinen darunter solche fur Christliche Philosophie die Matthias Baumgartner 1865 1933 damals Philosophieprofessor an der Universitat Breslau hielt 6 Sein journalistischer Berufsweg begann bereits vorher in der Redaktion der Schlesischen Zeitung eines an keine Partei gebundenen Blattes jedoch von betont christlicher Haltung Dieser Haltung war Reinhart nach Einschatzung von Georg Dertinger stets treu geblieben Reinhart hatte im Reichsverband der Deutschen Presse wahrend der Weimarer Republik Vorstandsamter inne Diese musste er 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten niederlegen da er nicht Mitglied in der NSDAP werden wollte Bereits nach dem Ersten Weltkrieg dichtete Hugo Reinhart Der Hunger ist der beste Koch Der Spruch kann wohl bestehen Wer hungrig ist der wird furwahr Auch karge Kost nicht schmahen Der Hunger ist ein schlechter Rat Das magst Du auch bedenken Die Sehnsucht die der Magen hat Soll nicht den Sinn Dir lenken Gar mancher dem der Koder winkt Freut schon sich auf das Essen Da wird er eh er sich s versieht Vom andern selbst gefressen Drum sollst Du vor der Mahlzeit Dir Den Bissen recht beschauen Denn manchmal ist ein Haken dran Den kannst Du nicht verdauen 7 Reinhart ubernahm 1919 zusatzlich zu seiner Tatigkeit als Redakteur an der Tageszeitung in Breslau die Schriftleitung eines Heimatkalenders der unter dem Titel Schlesischer Heimatkalender fur das Jahr 1920 8 im Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn erschien in dessen Druckerei auch die Schlesische Zeitung hergestellt wurde In dieser Zeit wohnte der Schriftleiter Redakteur der Schlesischen Zeitung in der Hansastrasse in Breslau und wahrend des Zweiten Weltkrieges in der Fernstrasse 9 Reinhart trat im Januar 1946 in die CDU ein Er wurde zunachst als stellvertretender Chefredakteur des CDU Zentralorgans Neue Zeit in Berlin tatig und Anfang 1947 als Redakteur und Stellvertreter des Chefredakteurs an die CDU Zeitung fur Mecklenburg Vorpommern Der Demokrat Verlagsort Schwerin 10 berufen die damals eine von der sowjetischen Besatzungsmacht genehmigten Auflage in Hohe von 20 Tausend Exemplaren hatte Zu jener Zeit war dort Arthur Janssen Chefredakteur der gerade den aus politische Grunden abgelosten ersten Chefredakteur dieser CDU Landeszeitung Hans Werner Gyssling ersetzt hatte Reinhart ubernahm Ende 1947 zunachst vertretungsweise die Chefredaktion die ihm dann 1948 voll ubertragen wurde Die Journalistin Barbara Faensen geborene Altmann 1929 2000 erinnerte sich an ihre Volontarzeit in der Redaktion des Demokrat in Schwerin als Reinhart dort leitend wirkte und schatzte ihn als alten und erfahrenen Chefredakteur von lauterem Charakater strenger Arbeitsmoral und grosser Begeisterungsfahigkeit der seine recht junge Mannschaft forderte oder bremste anregte oder kritisierte und feinfuhlig seine umfassende Allgemeinbildung ohne Ironie und Dunkel weitergab 11 Zur recht jungen Mannschaft zahlte der damalige Feuilletonredakteur Hubert Faensen 12 Reinhart wohnte in der heutigen Schweriner Alexandrinenstrasse 33 damals Karl Marx Strasse Im Juli 1952 erhielt Reinhart zusatzlich die Aufgabe in der Redaktion Neuen Zeit Berlin als Stellvertreter des Chefredakteurs und Chef vom Dienst unter Chefredakteur Alwin Schaper zu wirken Der Schweriner Chefredakteur wurde im Sommer 1952 von der CDU Parteileitung vorsorglich nach Berlin versetzt Er hatte zuvor die Kritik der SED Presse an CDU Funktionaren im Demokrat als unrichtig und undemokratisch zuruckgewiesen 13 Reinhart war Mitglied und Funktionar im Kulturbund und in der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft Zudem arbeitete er im so genannten Verband der Deutschen Presse mit Namens des Hauptvorstandes der Christlich Demokratischen Union Parteileitung schrieb Georg Dertinger im Dezember 1952 wenige Wochen vor seiner Verhaftung den Nachruf zum Tode Reinharts den er personlich kannte und mit ihm gelegentlich zusammenarbeitete Dertinger hob darin hervor dass der im Alter von 68 Jahren Verstorbene sich fur die Uberwindung der Spaltung Deutschlands einsetzte Der Tod hatte Reinhart mitten in der Arbeit an seinem Schreibtisch uberrascht 14 Reinhart war verheiratet mit Charlotte Reinhart geborene von Helmolt beide hatten eine Tochter Beerdigt wurde er in Berlin auf dem Friedhof Pankow III 15 Unter dem Trauergasten befanden sich Otto Nuschke Reinhold Lobedanz Gerald Gotting Werner Franke sowie die Vorsitzenden der Bezirksverbande der CDU von Schwerin und Rostock Vertreter des Union Verlages Berlin und der Zeitungen Der Demokrat sowie Neue Zeit und des Verbandes der Deutschen Presse Die Predigt hielt der evangelische Pfarrer Rudolf Bauers 1907 von der Friedenskirche in Berlin Niederschonhausen der in seinen Worten des Gedenkens an Reinhart die tiefe Menschlichkeit und das Gottvertrauen des Verewigten als seine wesentlichsten Charakterzuge hervorhob 16 Reinhart wohnte zuletzt am Herthaplatz 9 in Berlin Pankow Quellen BearbeitenLebenslauf Anhang In Aus dem Zoologischen Institut der Universitat Breslau Ueber den feineren Bau einiger Nephthyiden Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde der Hohen philosophischen Fakultat der Konigl Universitat Breslau eingereicht und mit ihrer Genehmigung veroffentlicht von Hugo Reinhart aus Breslau Verlag Gustav Fischer Jena 1907 Sekretariat des Hauptvorstandes der CDUD Hrsg Politisches Jahrbuch der CDUD 1 Bd 1966 67 Ost Berlin 1966 S 185 Georg Dertinger Dr Hugo Reinhart zum Gedenken In Neue Zeit 23 Dezember 1952 S 2Weblinks BearbeitenSchlesische Zeitung 1918 Nr 368 mit Impressum auf Seite 20 Verantwortlich fur den provinziellen und weiteren Inhalt der Zeitung i V Dr Hugo Reinhart Breslau Schlesischer Heimatkalender fur das Jahr 1920 Schriftleiter Dr Hugo ReinhartEinzelnachweise Bearbeiten Georg Dertinger Dr Hugo Reinhart zum Gedenken In Neue Zeit 23 Dezember 1952 S 2 Lebenslauf Hugo Reinhart Veroffentlicht in der Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde der Philosophischen Fakultat der Universitat Breslau 1907 Lebenslauf H Reinhart von 1907 Abbildung des Elisabethgymnasium auf Ansichtskarte von 1915 Gustav Fischer Verlag Jena 1907 OCLC Nummer 38530080 Trauerzeige in Neue Zeit 24 Dezember 1952 S 4 Aufzahlung der Teilnahme an den Vorlesungen und Ubungen der Professoren und Dozenten im Lebenslauf von Hugo Reinhart Siehe angegebene Quellen Schlesischer Heimatkalender fur das Jahr 1920 Breslau 1919 S 58 hbz Verbundkatalog Gesamtkatalog Suche Reinhart Hugo Schlesischer Heimatkalender Adressbucher fur Breslau Deutsche Adressbuch Gesellschaft August Scherl Verlagsort Breslau Reinhart Hugo Dr phil Schriftleiter der Schlesischen Zeitung wohnhaft XVI Bezirk Hansastrasse 24 I Etage 1943 Reinhart Hugo Dr phil Schriftleiter der Schlesischen Zeitung wohnhaft XVI Bezirk Feenweg 11 Eigentumer Gebaude in der Schlossstrasse 12 auch damals Sitz des Landesverbandes der CDU Faensen Barbara Richtfest in Fahndungen 22 Autoren uber sich selbst Mit einem Nachwort von Karl Bongardt Union Verlag Berlin S 21 31 29 f DNB 750386258 Wirth Gunter Der Kleinmachnower Kunsthistoriker und Politiker Hubert Faensen feierte seinen 75 Geburtstag in Potsdamer Neueste Nachrichten 30 Dezember 2003 Schwiesselmann Christian Zwischen Fremdsteuerung und Mitverantwortung Innenansichten der CDU im Norden der DDR In Historisch Politische Mitteilungen 16 2009 S 109 153 146 ISSN 0943 691X Neue Zeit 22 Juli 1955 S 4 Neue Zeit 24 Dezember 1952 Traueranzeige Neue Zeit 30 Dezember 1952 S 2Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 21 August 2019 GND Namenseintrag 157281353 AKS PersonendatenNAME Reinhart HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher JournalistGEBURTSDATUM 13 Januar 1884GEBURTSORT Nikolai Provinz SchlesienSTERBEDATUM 20 Dezember 1952STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Reinhart amp oldid 228338912