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Hubert Faensen 29 Dezember 1928 in Sandau Tschechoslowakei 23 Januar 2019 in Kleinmachnow 1 war ein deutscher Kunsthistoriker und langjahriger Verlagsleiter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHubert Faensen wuchs in Aachen und Chemnitz auf 1943 bis 1945 musste er Dienst als Luftwaffenhelfer leisten 1946 trat er in die DDR CDU ein Von 1947 bis 1949 studierte er zunachst Sozialwissenschaften in Rostock und war dann von 1949 bis 1952 als Volontar bzw Kulturredakteur bei der CDU Zeitung Der Demokrat in Schwerin unter Chefredakteur Hugo Reinhart 2 tatig In dieser Zeit war Faensen auch Jugendreferent beim Landesverband Mecklenburg der CDU und Mitglied des mecklenburgischen Landesvorstandes 3 Von 1950 bis 1954 war er Abgeordneter der Volkskammer der DDR 4 und hier Mitglied im Verfassungsausschuss 5 1951 bis 1954 war er auch Mitglied des Hauptvorstandes der CDU Ab 1952 studierte er Philosophie und Kunstgeschichte an der Humboldt Universitat zu Berlin u a bei Richard Hamann 1955 schloss er als Diplom Philosoph ab und 1959 wurde er bei Wolfgang Heise promoviert Parallel dazu war er Mitarbeiter der CDU Zeitung Neue Zeit und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Parteileitung der CDU Im Januar 1960 wurde er Cheflektor des Union Verlags in Berlin vom 1 Dezember 1960 bis 1982 war er Direktors des Verlages und versah die Aufgaben eines Cheflektors Anlasslich des 50 Geburtstages des Verlagslektors und Herausgebers Gerhard Rostin schrieb er diesem 1978 einen wurdigenden Gluckwunsch zusammen mit dem Cheflektor fur Belletristik Bongardt 6 Von 1961 bis 1990 leitete Faensen auch den gleichfalls im Besitz der DDR CDU befindlichen Verlag Koehler amp Amelang in Leipzig Mit seiner verlegerischen Tatigkeit in der DDR beforderte er neben anspruchsvoller Belletristik bei der vor allem biographische Editionen historische Monographien sowie das literarische Erbe zu nennen sind kunst und kulturgeschichtliche Publikationen sowie philosophische Literatur Mit diesem Verlagsprogramm vermochte er es christlich demokratische Ideen und historisch kritische Methoden in der DDR wirksam werden zu lassen trotz staatlicher Restriktionen wie der Einstampfung von Ausgaben burgerlicher bzw christlicher Autoren 7 Friedrich Mobius schrieb Hubert Faensen war es gelungen mit dem Union Verlag der auf Atheismus und Klassenkampf angelegten SED Kulturpolitik einen Freiraum abzuringen in dem christliche Kunstliteratur eine hohe weit uber dem Durchschnitt liegende Buchkultur und auch sonst viel Unkonventionelles und sonst kaum Mogliches gedeihen konnten 8 So beantragte Verlagsleiter Hubert Faensen zusammen mit Johannes Bobrowski aus dem Lektorat des Union Verlages Berlin Anfang Marz 1961 eine Druckgenehmigung fur ein Werk mit dem Arbeitstitel Weihnachtsbuch beim Ministerium fur Kultur der DDR Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel fur das Gerhard Rostin als Herausgeber gewonnen wurde 9 Der zustandige Mitarbeiter der Hauptverwaltung fuhrte mit Faensen ein klarendes Gesprach am 18 April 1961 wegen der staatlicherseits gewunschten Korrekturen Nachdem diese vom Union Verlag vorgenommen waren wurde der Vollzug der Hauptverwaltung angezeigt und dabei die Hoffnung ausgesprochen dass der Erteilung der Druckgenehmigung nun nichts mehr im Wege stehen wird Die Genehmigung fur das Objekt Nr 1014 erhielt die Lizenznummer 18 395 1014 61 und wurde erwartungsgemass fur die beantragte Auflage in Hohe von funf Tausend Exemplaren am 2 Mai 1961 erteilt Der Bucheinband wurde in Ganzleinen hergestellt und mit einem Schutzumschlag unter Verwendung eines Farbholzschnittes des Hallenser Malers und Grafikers Meinolf Splett 1911 2009 ausgestattet Als Buchtitel wurde endgultig die Uberschrift des Eingangsgedichts von Rudolf Alexander Schroder Es kommt ein Stern gezogen 10 gewahlt und das Weihnachtsbuch bis 1965 in zwei Nachauflagen gedruckt 11 Parallel zu seiner Verlagstatigkeit forschte und publizierte er vor allem auf den Gebieten der fruhchristlichen byzantinischen und osteuropaischen Kunst Er hatte Lehrauftrage an der HU Berlin insbesondere zur altrussischen Kunst 1973 erfolgte seine Promotion B Dr sc an der HU Berlin 1977 erhielt er die Facultas Docendi Von 1982 bis Herbst 1992 war er dort ordentlicher Professor fur Kunstgeschichte Von 1982 bis 1989 war er Mitglied des Hauptvorstandes der DDR CDU Faensen lebte seit 1956 in Kleinmachnow bei Berlin und publizierte in seinem Ruhestand zur Geschichte der dortigen Neuen Hakeburg und der Dorfkirche 12 Viele Jahre war er fur die BiK dann fur die UBK WIR Mitglied in der Gemeindevertretung von Kleinmachnow Am 30 September 2016 durfte er sich in das Goldene Buch von Kleinmachnow eintragen 13 Auch war er seit 2004 Ehrenmitglied des Heimatvereins Kleinmachnow 14 Verheiratet war er mit der Journalistin Barbara Faensen geb Altmann 10 Januar 1929 in Dresden 5 Marz 2000 in Berlin Zehlendorf 15 Aus der Ehe gingen zwei Tochter und ein Sohn der Archaologe Bertram Faensen 1966 hervor 16 17 Ehrungen Bearbeiten1969 erhielt er die Ernst Moritz Arndt Medaille 18 1977 die Ehrennadel der Deutsch Sowjetischen Freundschaft in Gold 19 1978 den Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze 20 1988 den Vaterlandischen Verdienstorden in Silber 21 1981 die Wilhelm Bracke Medaille in Gold 22 1987 wurde er Ehrenmitglied der Archaologischen Gesellschaft in Athen 23 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDer Formbegriff bei Konrad Fiedler Dissertation Humboldt Universitat Berlin 3 Februar 1960 Albrecht Durer Schriftlicher Nachlass Eine Auswahl Union Verlag Berlin 1962 Die bildnerische Form Die Kunstauffassungen Konrad Fiedlers Adolf von Hildebrands und Hans von Marees Akademie Verlag Berlin 1965 Druckfassung der Dissertation mit Wladimir Iwanow Altrussische Baukunst Union Verlag Berlin 1972 Lizenzausgabe Schroll Wien Munchen 1972 Kirchen im Moskauer Kreml Das christliche Denkmal Sonderheft 5 Union Verlag Berlin 1980 Kirchen und Kloster im alten Russland Stilgeschichte der altrussischen Baukunst von der Kiewer Rus bis zum Verfall der Tatarenherrschaft Koehler amp Amelang Leipzig 1982 Lizenzausgabe Schroll Wien Munchen 1983 ISBN 3 7031 0570 4 Siehe die Stadt die leuchtet Geschichte Symbolik und Funktion altrussischer Baukunst Koehler amp Amelang Leipzig 1989 ISBN 3 7338 0098 2 Lizenzausgabe VCH Acta Humaniora Weinheim 1990 ISBN 3 527 17706 X Geheimnistrager Hakeburg Beispiel eines Funktionswandels Herrensitz Ministerresidenz Forschungsanstalt SED Parteischule Brandenburgische historische Hefte 6 Brandenburgische Landeszentrale fur Politische Bildung Potsdam 1997 ISBN 3 932502 00 0 Digitalisat Hightech fur Hitler Die Hakeburg Vom Forschungszentrum zur Kaderschmiede Ch Links Verlag Berlin 2001 ISBN 3 86153 252 2 2 aktualisierte und erganzte Auflage Die Neue Hakeburg Wilhelminischer Prachtbau Hitlers Forschungszentrum SED Kaderschmiede Ch Links Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 96289 029 2 Literatur Bearbeiten50 Jahre Koehler amp Amelang Borsenblatt Interview mit Dr sc Hubert Faensen In Borsenblatt fur den deutschen Buchhandel Leipzig 142 1975 S 934 936 Gunther Buch Namen und Daten wichtiger Personen in der DDR 4 Auflage Dietz Berlin 1987 ISBN 3 8012 0121 X S 63 Gunda Beuthien Der Union Verlag der Ost CDU Entstehung und Entwicklung des Verlages bis in die 1960er Jahre unter Berucksichtigung seiner Beziehungen zu den Verlagen Koehler amp Amelang und Wolfgang Jess In Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte 10 2000 S 337 339 Tatjana Bartsch Jorg Meiner Hrsg Kunst Kontext Geschichte Festgabe fur Hubert Faensen zum 75 Geburtstag Lukas Verlag Berlin 2003 ISBN 3 936872 17 1 S 310 315 Schriftenverzeichnis Deutsches Literatur Lexikon Das 20 Jahrhundert Band 8 Zurich Munchen 2005 Sp 219 Harald Kretzschmar Kundiger Mitburger mit klarem Profil Professor Hubert Faensen zum Achtzigsten In Kleinmachnower Zeitung Jg 17 Heft 12 Dezember 2008 S 19 Faensen Hubert In Werner Schuder Hrsg Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender Begrundet von Joseph Kurschner 22 Auflage Teil 1 A G K G Saur Verlag Munchen u a 2009 ISBN 978 3 598 23629 7 S 908 doi 10 1515 9783110932195 degruyter com standig aktualisierte zugangsbeschrankte Onlineausgabe Bernd Rainer Barth Helmut Muller Enbergs Faensen Hubert In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 S 305 Text in der Datenbank verkurzt Weblinks BearbeitenGunter Wirth Ernte und Saat Der Kleinmachnower Kunsthistoriker und Politiker Hubert Faensen feierte seinen 75 Geburtstag In Potsdamer Neueste Nachrichten 30 Dezember 2003 Akademische Festveranstaltung zum 80 Geburtstag von Prof Dr Hubert Faensen mit Fotos Autorenseite beim Ch Links Verlag mit Foto Einzelnachweise Bearbeiten Kleinmachnower Kunsthistoriker Hubert Faensen gestorben In maz online de Markische Allgemeine 29 Januar 2019 abgerufen am 31 Januar 2019 Gunter Wirth Der Kleinmachnower Kunsthistoriker und Politiker Hubert Faensen feierte seinen 75 Geburtstag In Potsdamer Neueste Nachrichten 30 Dezember 2003 Barbara Faensen Richtfest In Fahndungen 22 Autoren uber sich selbst Union Verlag Berlin S 21 31 29 f Neue Zeit 10 Oktober 1950 S 1 Gunther Buch Namen und Daten wichtiger Personen in der DDR 4 Auflage Dietz Berlin 1987 ISBN 3 8012 0121 X S 63 Neue Zeit 16 Dezember 1950 S 1 Der zwei Blatt umfassende Brief ist im Bestand des Deutschen Literaturarchivs Marbach erhalten Bestandssignatur A Bobrowski Rostin 50 Geburtstag Vorwort In Tatjana Bartsch Jorg Meiner Hrsg Kunst Kontext Geschichte Festgabe fur Hubert Faensen zum 75 Geburtstag Lukas Verlag Berlin 2003 ISBN 3 936872 17 1 S 7 Friedrich Mobius Wirklichkeit Kunst Leben Erinnerungen eines Kunsthistorikers Bussert und Stadeler Jena 2001 ISBN 3 932906 17 9 S Bestandsunterlagen im Bundesarchiv Argus Bestandsunterlagen im Bundesarchiv 163 ff DNB 451169921 DNB 451169956 Hubert Faensen Bertram Faensen Reinald Elliger Die alte Kirche in Kleinmachnow Gemeindekirchenrat der Evangelischen Auferstehungs Kirchengemeinde Kleinmachnow 1997 ISBN 3 00 017417 6 Hubert Faensen Innovative Leistung oder blosser Zufall Die Gestaltung des Verklarungsreliefs in der Kleinmachnower Dorfkirche In Jahrbuch Teltow Kleinmachnow Stahnsdorf 2005 S 49 50 Hubert Faensen Kleinmachnow Gedanken zum Altar der Dorfkirche In Brandenburgische Denkmalpflege 2 2007 S 43 52 13 Eintrag ins Goldene Buch von Kleinmachnow 30 September 2016 Prof Dr Hubert Faensen Hubert Faensen jetzt Ehrenmitglied In Potsdamer Neueste Nachrichten 10 Februar 2004 Kurschners Deutscher Literatur Kalender 1988 S 279 DNB 1049295382 DNB 129793507 Vgl Thomas Marin Eine Nische fur religiose Kunst Tag des Herrn 17 Marz 2019 S 17 Neue Zeit 13 Dezember 1969 S 1 Neue Zeit 6 Mai 1977 S 2 Neue Zeit 6 Oktober 1978 S 1 Neue Zeit 8 Oktober 1988 S 2 Neue Zeit 8 Mai 1981 S 2 Neue Zeit 29 September 1987 S 2 Normdaten Person GND 11557249X lobid OGND AKS LCCN n84090725 VIAF 241733568 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Faensen HubertKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker Verlagsleiter und AutorGEBURTSDATUM 29 Dezember 1928GEBURTSORT Sandau TschechoslowakeiSTERBEDATUM 23 Januar 2019STERBEORT Kleinmachnow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert Faensen amp oldid 214493775