www.wikidata.de-de.nina.az
Hommersum ist ein Dorf am unteren Niederrhein im Nordwesten von Nordrhein Westfalen und gehort zur Stadt Goch HommersumStadt GochKoordinaten 51 41 N 6 2 O 51 683611111111 6 0333333333333 12 Koordinaten 51 41 1 N 6 2 0 OHohe 12 m u NNFlache 6 52 km Einwohner 509 30 Jun 2015 Bevolkerungsdichte 78 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1969Postleitzahl 47574Vorwahl 02827Hommersum die katholische Pfarrkirche Sankt Petrus mit dem Pfarrhaus Inhaltsverzeichnis 1 Landschaftliche Lage 2 Geschichte 2 1 Die Pfarrkirche St Petrus 2 2 Die politische Gemeinde 3 Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Dorfleben 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLandschaftliche Lage BearbeitenDas Dorf liegt an den Ufern der Niers und am Rand des Urstromtals der Kendel Ein weiteres Gewasser ist das Venn ein etwa 1 km langes Altwasser welches von Kessel kommend am Klockenhof in die Niers mundet Das Gewasser sowie die umliegenden Weiden sind als Naturschutzgebiet unter dem Namen Untere Nuthseen ausgewiesen und bieten verschiedenen Tier und Pflanzenarten wie z B dem Kiebitz oder dem Eisvogel einen Lebensraum 1 Ganz in der Nahe liegt der uber 4000 ha grosse Klever Reichswald der als Naherholungsgebiet genutzt wird Auch das Maastal mit seinen ausgedehnten Hochmooren und Heidelandschaften liegt in unmittelbarer Nahe Geschichte BearbeitenDas Dorf Hommersum zahlt zu den fruhen frankischen Siedlungen im Gebiet von Niers und Kendel Die sehr guten hochgelegenen Boden im Gebiet des Zusammenflusses von Niers und Kendel stellten schon in fruhester Zeit bevorzugte Siedlungsvoraussetzungen dar Zahlreiche Bodenfunde wie Urnen Grabbeigaben Stein und Bronzebeile und andere Artefakte bestatigen dies Ein weiterer Beweis fur die fruhe Dorfgrundung sind einige vorgeschichtliche Motten u a in unmittelbarer Nahe der Pfarrkirche gelegen sowie am Niersbogen in der Nahe der um 1790 abgebrochenen Wasserburg Haus Ham Die Motte an der Kirche wurde im Jahre 1850 abgetragen Nach einer zeitgenossischen Beschreibung von Dr Bergrath aus Goch hatte dieser Hugel am Fuss einen Durchmesser von ca 45 m und eine Hohe von etwa 12 m Die Motte an der Niers ist auch heute noch in gut erhaltenem Zustand An dem der Motte gegenuberliegenden Ufer der Niers befanden sich bis zum Ausbau des Bundeswehrdepots im Jahre 1970 noch umfangreiche Erdbefestigungen und Wallanlagen aus romischer Zeit Ausgrabungen durch Pfarrer V Huyskens um 1870 Ein romischer Heerweg dessen Trasse heute noch grossenteils erhalten ist durchzog das Gemeindegebiet von Osten nach Westen und uberquerte die Kendel mittels einer Furt am Yshovel unmittelbar vor deren Mundung in die Niers Von dort aus fuhrte er der Niers entlang nach Gennep und weiter der Maas folgend bis zum Romerlager bei Mook Die allgemein vorteilhafte Lage des Dorfes nahe am Wasser hat in den vergangenen Jahrhunderten bis hin zur Gegenwart aber auch immer wieder zu grossen Hochwasserproblemen gefuhrt insbesondere wenn das Hochwasser der Maas in Niers und Kendel zuruckstaut Gefahrliche Situationen und grosse Folgeschaden sind dann unausbleiblich In ubler Erinnerung sind die Hochwasserjahre 1882 1926 sowie 1993 und 1995 Im nahegelegenen Klever Reichswald und im Umfeld des heutigen Ortes Hommersum fand im Februar 1945 die sogenannte Schlacht im Reichswald statt Nach dieser Schlacht konnten die Alliierten bei Wesel einen Bruckenkopf uber den Rhein schlagen und somit das Ruhrgebiet einnehmen Am 1 Juli 1969 wurde der Ort nach Goch eingemeindet 2 Die Pfarrkirche St Petrus Bearbeiten nbsp Eine Wiese mit Stromdrahten im Hintergrund sind Baume und dahinter die Spitze der Pfarrkirche zu erkennenNach einem Kopiar im Staatsarchiv in Luxemburg schenkte ein gewisser Adelard der Kirche des hl Petrus in Rindern im Februar des Jahres 751 Grundbesitz in Kellen und Finnelar Viller Die Grundung der gleichfalls dem hl Petrus geweihten Pfarrkirche zu Hommersum geht mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Zeit um 720 zuruck also die Zeit in der Willibrordus in Rindern wirkte 739 Errichtet wurde diese Kirche als Eigenkirche auf dem Grund und Boden des alten frankischen Hofes zu Humbersheim spater Hommersom Hommersum dem Haupthof der Mark Vermutlich handelte es sich bei dieser ersten Kirche um ein in Holz ausgefuhrtes Bauwerk Moglicherweise bringt die bislang noch nicht abgeschlossene Auswertung der im April 1986 vom Amt fur Denkmalpflege durchgefuhrten umfangreichen Grabungen und archaologischen Untersuchungen innerhalb der Kirche neue Erkenntnisse uber die fruhe Zeit dieses Gotteshauses Am 30 September im Jahre 1118 ubergab der Graf Gerhard von Geldern und Wassenberg die Kirche von Humbersheim als Dotationsgut dem Stift Wassenberg Offenbar wurde dieser Schenkungsakt jedoch spater wieder zuruckgenommen denn kurz nach 1200 finden wir die Herren von Reifferscheid und Malberg vom geldrischen Grafen als Lehnstrager mit dem Hommersumer Hof und dem damit verbundenen Patronatsrecht der Kirche belehnt Herr Johann von Malberg Reiferscheid verkaufte am 3 August 1291 mit Zustimmung des Herzogs den Hof sowie auch das kirchliche Patronatsrecht an das Kloster Graefenthal bei Asperden Dieser Rechtszustand blieb erhalten bis zur Aufhebung des Klosters durch Napoleon im Jahre 1802 Die alte aus dem 12 Jh stammende romanische Dorfkirche wurde im Jahre 1894 abgerissen und durch einen gotisierenden Neubau ersetzt Nur der um 1460 errichtete gotische Chor blieb dabei erhalten Eine erstmals 1469 urkundlich erwahnte von den Herren des Hauses Ham wohl im 13 Jh errichtete St Antoniuskapelle in Viller wurde im Juli 1812 also in der napoleonischen Ara abgerissen Die gut erhaltene Statue des hl Antonius aus dieser Kapelle befindet sich heute in der Hommersumer Kirche Bis zum Jahre 1332 gehorte auch die Kapellengemeinde Hassum noch zum Kirchspiel von Hommersum Kessel und in der fruhen Zeit vermutlich auch Asperden sind weitere Tochterpfarreien von Hommersum Die politische Gemeinde Bearbeiten Bis zum Jahre 1473 gehorte die Stadt Goch sowie das Niederamt Goch etwa das spatere Amt Asperden politisch zum Herzogtum Geldern Im genannten Jahr kam dieses Gebiet an das Herzogtum Kleve Hommersum gehorte seit 1609 zum klevischen Amt Asperden Folgende Einwohnerzahlen sind bekannt 1787 185 Einwohner dazu noch die Bauerschaft Viller mit dem Herrensitz Haus Ham mit weiteren 51 Einwohnern Weitere Bauerschaften sind Moel Retut Looheide Sporen und Bontum Weitere bekannte Einwohnerzahlen 1821 348 1881 374 1925 458 1999 459 2006 560 Einwohner 1794 besetzten die franzosischen Revolutionstruppen das Dorf und wurden erst 1814 daraus vertrieben 1816 im Zusammenhang mit der politischen Neuordnung in Europa wurde die Landesgrenze einen Kanonenschuss ostlich der Maas verlegt Die Landesgrenze verlauft fortan unmittelbar am Ortskern das Dorf verlor seinerzeit etwa ein Viertel an Substanz Der Haupterwerbszweig der Bewohner waren jahrhundertelang die Landwirtschaft und Viehzucht Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenIn der letzten Phase des Zweiten Weltkrieges lag Hommersum monatelang unter Beschuss der alliierten Artillerie vom jenseitigen Ufer der Maas her ab Mitte Februar 1945 ging dann noch die Front uber das Dorf hinweg Die Kriegsschaden waren dementsprechend und der Wiederaufbau dauerte viele Jahre zumal die Bewohner nach Kriegsende nochmals infolge der Einrichtung einer Sperrzone langs der Grenze durch die Besatzungsmacht fur beinahe acht Monate aus ihren Hausern vertrieben wurden Ferner verloren viele Bauern ihren gesamten jenseits der Grenze gelegenen Grundbesitz das sogenannte Traktatland Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenEin weiterer Nachteil war stets die geografisch abseitige Lage sowie der fortschreitende Ruckgang der Landwirtschaft welche jahrhundertelang das Dorfleben gepragt hatte Heute gibt es beispielsweise im Dorf keinen einzigen Milchkuhbauer mehr Ab 1970 brachte die Einrichtung und die anschliessende Inbetriebnahme des Bundeswehrdepotes auf dem Gelande des ehemaligen Gutes Haus Ham im grossen Niersbogen fur manchen ortsansassigen ehemaligen Landwirt einen Arbeitsplatz die meisten Erwerbstatigen aus Hommersum sind jedoch auswarts beschaftigt und somit Pendler Eine grosse Veranderung brachte der Bau der A 57 mit dem Grenzzollamt welche im Oktober 1986 in Betrieb genommen wurde Die gunstige verkehrstechnische Anbindung der Gemeinde kam u a auch vielen Pendlern zugute Auch schaffte das Autobahnzollamt mit seinen Speditionen und Abfertigungseinrichtungen vorubergehend etliche Arbeitsplatze die inzwischen aber grosstenteils wieder durch die Schliessung der Anlage infolge des Schengener Abkommens verloren gingen Mit dem Bau der Autobahn ging gleichzeitig eine Flurbereinigung einher welche zwar einerseits die seit Jahrhunderten gewachsenen Strukturen grundlich zerstorte anderseits aber den Bauern arrondierte Ackerflachen und der Gemeinde ein neues Wegenetz bescherte Die in den letzten Jahren erfolgte Erschliessung neuer Baugrundstucke gab endlich manchen jungen Leuten die Moglichkeit im Dorf ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung zu schaffen was fur die Zukunftssicherung und die Vielfalt des dorflichen Lebens sicherlich von grosster Wichtigkeit ist Dorfleben BearbeitenAuch das gesellschaftliche Leben wird im Dorf grossgeschrieben dieses kommt bei der Feier der Dorfkirmes oder der Ausrichtung des Erntedankfestes zum Ausdruck Das Erntedankfest samt Erntedankumzug ist eine der altesten Erntedankfeste am Niederrhein Gefeiert wird es seit 1946 Das Fest wurde erst durch den ortlichen Pastor Josef Meyer seit 1974 durch den Heimat und Verschonerungsverein des Dorfes ausgerichtet 3 Weitere ortliche Vereine und Zusammenschlusse sind Die St Petrigilde aus dem Jahre 1647 die St Antoniusgilde aus dem Jahre 1656 der Sportverein die Freiwillige Feuerwehr der Anglerverein Humbertus der Schiessklub Hommersum der Cacilien Kirchenchor die Katholische Frauengemeinschaft KFD sowie die Landfrauen und die KLJB Hommersum Einzelnachweise Bearbeiten Naturschutzgebiet KLE 015 Untere Nuthseen im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 79 Hommersum ladt zum Erntedank Fest ein Rheinische Post vom 2 Oktober 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hommersum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hommersum auf der Webseite der Stadt Goch Heimat und Verschonerungsverein HommersumStadtteile von Goch Asperden Hassum Hommersum Hulm Kessel Nierswalde Pfalzdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hommersum amp oldid 237056072