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Hof Iben ist eine ehemalige Wasserburg und Templerkommende auf dem Gebiet der Ortsgemeinde Furfeld im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland Pfalz Der erhaltene Chor der Kapelle gehort zu den fruhesten Bauwerken der Hochgotik in Deutschland Chor der Templerkapelle Blick in die KapelleLageskizze Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie alteste erhaltene Erwahnung von Iben stammt von 1258 Es handelte sich damals um eine Niederlassung des Templerordens Der erhaltene gotische Chor der Burgkapelle muss um 1240 erbaut worden sein Damit zahlt der Chor zur fruhesten deutschen Gotik Ein im 19 Jahrhundert abgebrochenes Langhaus belegt ein fruheres Datum der Grundung Ibens Die vom Langhaus erhaltenen Reste zweier romanischer Kapitelle weisen hin auf eine Entstehung in der Zeit zwischen 1180 und 1220 Der Name Iben erinnert an Ibenium die lateinische Bezeichnung der Kreuzfahrerburg Ibelin 1 welche von Saladin 1187 eingenommen und 1191 zerstort wurde Demnach wurde Burg Iben wohl nach dem Dritten Kreuzzug von aus Palastina vertriebenen Templern gegrundet und wie auch sonst gelegentlich ublich nach ihrer vorherigen Niederlassung benannt Nach Auflosung des Ordens fiel die Burg 1312 an die Raugrafen von Altenbaumburg und 1362 an die Marschalle von Waldeck die sie bis zu ihrem Aussterben 1553 behielten Anschliessend gehorte der Hof Daniel V von Mudersbach 1532 1600 der ihn an seine Tochter Elisabeth 1611 und seinen Schwiegersohn Hartmut XVI von Cronberg 1608 vererbte Auf Hof Iben wurden als deren Enkel die Hofbeamten Hartmut und Johann Daniel von Cronberg geboren Wahrend der Feudalzeit war der Besitz von Iben mit der Ortsherrschaft uber das nahe gelegene Furfeld verbunden 1638 39 fand der lutherische Pfarrer Justus Wilhelm Nigrinus 1599 1676 der von der reformierten Pfalzgrafin Maria Eleonora 1607 1675 aus Kreuznach vertrieben worden war bei den lutherischen Cronbergern in Hof Iben Asyl Seit dem Tod des letzten Kronbergers Reichsfreiherr Johann Nicolaus von Cronberg gehorten der Hof und die Kapelle den katholischen Herren Schenk von Schmidtburg Der Schinderhannes Johannes Buckler 1779 1803 stahl im Herbst 1795 auf Hof Iben Lebensmittel aus einem franzosischen Proviantwagen wurde kurz gefangen genommen aber von einem osterreichischen Husaren Piquet wieder befreit Franz Joseph Nepomuk Ignaz Schenk von Schmidtburg 1822 liess den Besitz 1812 versteigern Die Anlage ging in bauerlichen Besitz uber Die Kapelle wurde 1870 aus dem landwirtschaftlichen Betrieb herausgelost und vom Staat Grossherzogtum Hessen gekauft 2 Sie gehort heute dem Land Rheinland Pfalz Anlage Bearbeiten nbsp Schlussstein im Chor mit dem Agnus Dei nbsp Grundriss 1869Die bestehenden Hofgebaude geben nur noch ein ungefahres Bild von der Ausdehnung der ehemaligen Wasserburg Von Bedeutung ist der um 1240 entstandene und erhaltene Chor der ehemaligen Burgkapelle Ihm schloss sich ursprunglich ein romanisches Langhaus an das im 19 Jahrhundert abgebrochen wurde Der kreuzrippengewolbte 5 8 Chor hat einen achteckigen Dachreiter mit steinernem Spitzhelm Das Masswerk der Fenster die Profilierung der Rippen und Scheidbogen und nicht zuletzt die Blattkapitelle legen eine Zuschreibung an die auch am Westlettner des Mainzer Domes beteiligte Naumburger Dombauhutte nahe Neben der Marburger Elisabethkirche und der Trierer Liebfrauenkirche gehort die Burgkapelle von Iben zu den fruhesten Zeugnissen franzosischer Kathedralgotik in Deutschland Das Auftreten an einem vergleichsweise unbedeutenden Ort erklart sich durch die europaweite Vernetzung der Templer Die Anlage als Wasserburg wurde ermoglicht durch einen Aufstau des Appelbachs unterhalb von Tiefenthal und eine Wasserzufuhrung durch den Obergraben der schon zuvor bestehenden oder gleichzeitig errichteten benachbarten Wassermuhle Literatur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Wolfgang Bickel Templerkapelle Iben Baukunst und Spiritualitat im Orden der armen Ritter Christi Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2009 ISBN 978 3 88462 277 3 Werner Bornheim gen Schilling Hans Caspary Staatliche Burgen und Schlosser in Rheinland Pfalz Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Mainz 2 erweiterte und neu bearbeitete Aufl 1980 Dehio Handbuch Rheinland Pfalz Saarland Auflage von 1971 S 251 252 Viviane Huppertz Der Naumburger Dom Kathedralbauweise der starken Wand In INSITU Zeitschrift fur Architekturgeschichte 5 2 2013 S 149 164 163f Hans Joachim Oesterle Furfeld Geschichte eines rheinhessischen Weindorfs Rhein Mosel Verlag Briedel 1999 ISBN 3 929745 43 7 Johann Plutzer Die ehemalige Templerkapelle auf Hof Iben bei Furfeld Finden der Baumasse Augsburg 2005 ISBN 3 86611 025 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hof Iben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stefan Grathoff u a Hof Iben ostlich von Furfeld im Appelbachtal In regionalgeschichte net 12 Oktober 2020 abgerufen am 14 Januar 2023 Die Templerkapelle In fuerfeld de Abgerufen am 14 Januar 2023 Gunther Fleischer Templer in Iben pdf 285 kB In fleischer amteroth de 20 April 2014 abgerufen am 14 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Oesterle Furfeld Geschichte eines rheinhessischen Weindorfes 1 Auflage Rhein Mosel Verlag Bruder Mosel 1997 ISBN 3 929745 43 7 S 57 Dehio Handbuch S 25149 773166666667 7 9253333333333 Koordinaten 49 46 23 4 N 7 55 31 2 O Normdaten Geografikum GND 4663713 8 lobid OGND AKS VIAF 242300947 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hof Iben amp oldid 229934254