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Dieser Artikel befasst sich mit dem Berg im Rheinland Fur die Ortschaft und gleichnamige Diskothek im Kreis Heinsberg siehe Randerath Zu weiteren Bedeutungen siehe Himmerich Begriffsklarung Der Himmerich fruher auch Hemmerich 3 und Hummerich im Volksmund auch Riesenschiss 4 ist ein 367 1 Meter hoher Berg auf dem sich an das Siebengebirge nach Suden anschliessenden Rheinwesterwalder Vulkanrucken Niederwesterwald HimmerichSteilhang am GipfelHohe 367 1 m u NHN 1 Lage Nordrhein Westfalen DeutschlandGebirge WesterwaldSchartenhohe 50 m zwischen Himmerich und MittelbergKoordinaten 50 38 36 N 7 16 23 O 50 643383 7 273108 367 1 Koordinaten 50 38 36 N 7 16 23 OGestein Latit 2 w1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Einzelnachweise und Anmerkungen 4 WeblinksGeographie BearbeitenDer Himmerich liegt etwa vier Kilometer ostlich des Rheins zwischen der Stadt Bad Honnef im Westen und dem zum Stadtbezirk Aegidienberg gehorenden Ortsteil Himberg im Osten Er ist die nordwestliche Anhohe des sogenannten Dreiergipfels der von Himmerich Mittelberg und Broderkonsberg gebildet wird und die umgebende Hochflache des Rheinwesterwalder Vulkanruckens um etwa 60 m uberragt Rund 35 Meter unterhalb des Gipfels befindet sich an der Sudwestseite ein Plateau von dem aus der Blick uber ganz Bad Honnef auf die Lowenburg den Drachenfels und einige kleinere Berge des Siebengebirges freigestellt ist Auf der Nordseite des Gipfels einer Latitkuppe 2 ist der Berg aufgrund von Steinbruchaktivitaten aufgeschlossen Geschichte Bearbeiten nbsp Gipfel des HimmerichsDer Bergname wird als Hirschkuhberg gedeutet und soll sich uber Hindberg Hinde Hirschkuh Hinberg und Himberg mundartlich Himberich zu Himmerich entwickelt haben 5 6 Der Latitabbau am Himmerich wurde im 19 Jahrhundert aufgenommen im Jahr 1896 wurde er durch das Doloritwerk Himmerich betrieben Abtransportiert wurde das gewonnene Material mittels eines Bremsbergs ins Mucher Wiesental von dort aus fuhrten bei Uberwindung von 190 Hohenmetern zwei Seilbahnen mit einer Lange von insgesamt 1 15 Kilometern bis kurz vor Bad Honnef Die Stilllegung des Steinbruchs am Himmerich erfolgte bereits im Jahre 1910 7 Im Februar 1920 pachtete die Ortsgruppe Koln Bruck des sozialdemokratisch orientierten Touristenvereins Naturfreunde eine ehemalige Steinbruchbaracke auf dem Himmerich baute sie anschliessend in Eigenarbeit der Mitglieder in eine Herberge fur Wanderer um und weihte diese am 13 Marz 1920 ein Sie beinhaltete zunachst zwei Ubernachtungsraume mit 16 Betten und wurde ehrenamtlich betrieben der Pachtvertrag wurde wenige Jahre spater auf unbestimmte Zeit einschliesslich eines spater eingelosten Vorkaufsrechts verlangert sodass die Herberge im Oktober 1924 um eine vom Verein in Koln Deutz erworbene mit dem Lkw auf den Himmerich transportierte und dort wiederaufgebaute zweistockige Baracke mit sechs Ubernachtungsraumen und 40 Betten erweitert werden konnte Im selben Jahr verpachtete der Verein den Betrieb der Herberge Ein Hochststand bei der Auslastung der Einrichtung wurde 1927 mit 6 623 Ubernachtungen erreicht zu Beginn der 1930er Jahre ging sie bei einer gegenlaufig dazu deutlich steigenden Zahl der Tagesgaste zuruck Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung besetzten die SA und der Stahlhelm am 3 Marz 1933 die zwei Gebaude der Herberge Ende Marz ubernahm sie die SA und richtete dort eine standige Wache ein 8 205 207In der Zeit des Nationalsozialismus war geplant auf dem Gipfel des Himmerichs ein Denkmal zur Erinnerung an die Separatistenabwehrkampfe 1923 kurz Separatistenabwehrdenkmal zu errichten Plane fur ein solches Denkmal waren bereits Ende der 1920er Jahre aufgekommen wobei die Standortfrage zunachst ungeklart blieb Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurden die Plane im Fruhjahr 1933 forciert und konzentrierten sich auf die Gemeinden Honnef und Aegidienberg die das Denkmal jeweils auf ihrer eigenen Gemarkung platziert sehen wollten Kompromissvorschlage zur Aufstellung zweier Denkmaler in beiden Gemeinden verliefen im Sande Ende Mai 1933 wurde unter Mitwirkung der preussischen Regierung der ursprunglich vom kommissarischen Honnefer Burgermeister Behr ins Gesprach gebrachte Himmerich als Standort festgelegt 8 252 261 Die vormaligen Gebaude des Vereins Naturfreunde die zwischenzeitlich in den Besitz des preussischen Staates ubergegangen waren wurden wenig spater fur den Bau des Denkmals abgebrochen 8 207Die Gestaltung des Denkmals wurde unter einer Reihe von Kunstlern ausgeschrieben Der Siegerentwurf von Marianne Jovy sah ein 14 Meter hohes Kreuz auf dem durch eine Treppe zu erreichenden Gipfel vor und einen Versammlungsplatz auf dem unterhalb gelegenen Plateau Am 15 Oktober 1933 fand die feierliche Grundsteinlegung mit Reichspropagandaminister Joseph Goebbels statt die gleichzeitig zur Zehnjahresfeier des gesamten Rheinlandes erklart wurde Es handelte sich um eines der ersten Ereignisse bei denen Goebbels den am Vortag verkundeten Austritt des Deutschen Reichs aus dem Volkerbund kommentierte Anlasslich der Feier wurde auch eine Strasse von Honnef durch das Mucherwiesental bis zum Himmerich angelegt von dort aus die Zufahrtsstrasse nach Himberg ausgebaut 9 Die Plane zur Aufstellung des Denkmals die umstritten blieben und den Kolner Architekten Franz Brantzky zu einem Alternativentwurf in Form eines uberdimensionalen germanischen Schwerts motivierten wurden 1938 durch das Propagandaministerium aufgegeben vorgeblich wegen mangelnder Eignung des Standorts und Finanzierungsproblemen 8 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Angabe laut Digitalem Gelandemodell und Digitaler Topographischer Karte 1 25 000 und 1 50 000 abrufbar im Kartendienst TIM online a b Geologisches Landesamt Nordrhein Westfalen Hrsg Gangolf Knapp Klaus Vieten Geologische Karte von Nordrhein Westfalen 1 25 000 Erlauterungen zu Blatt 5309 Konigswinter 3 uberarbeitete Auflage Krefeld 1995 S 31 Carl Wilhelm Nose Orographische Briefe uber das Siebengebirge und die benachbarten zum Theil vulkanischen Gegenden beyder Ufer des Nieder Rheins Erster Theil Oestliche Rhein Seite Gebhard und Korder Frankfurt am Main 1789 S 150 Die Entstehung des Siebengebirges Nicht mehr online verfugbar In www rheinischersagenweg de Archiviert vom Original am 6 Oktober 2007 abgerufen am 7 Juni 2021 J ohann J oseph Brungs Berg und Flurnamen aus dem Bereiche des Siebengebirges 1931 S 12 13 Helmut Arntz unter Mitarbeit von Adolf Nekum Urkataster und Gewannen am Beispiel der Gemeinde Honnef 1824 1826 Heimat und Geschichtsverein Herrschaft Lowenburg e V Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef am Rhein Heft 13 Bad Honnef 2000 Gesellschaft fur Geschichte des Weines e V Schriften zur Weingeschichte ISSN 0302 0967 Nr 133 Wiesbaden 2000 S 133 Carsten Gussmann Wolfgang Clossner Die Heisterbacher Talbahn und Industriebahnen im Siebengebirge Geschichte Fahrzeuge Gleisplane und Karten EK Verlag Freiburg Breisgau 2006 ISBN 3 88255 456 8 Regionale Verkehrsgeschichte 39 S 40 a b c d Ansgar Sebastian Klein Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus im Siebengebirge 1 Auflage Klartext Verlag Essen 2008 ISBN 978 3 89861 915 8 zugleich Dissertation Universitat Bonn 2007 Die neue Himmerich Strasse In Deutsche Reichs Zeitung 20 September 1933 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Himmerich Sammlung von Bildern Die Diskussionen um das Denkmal an die Separatisten Abwehrkampfe auf dem Himmerich Dokument des Monats Oktober 2015 LVR Archivberatungs und FortbildungszentrumNormdaten Geografikum GND 1232457647 lobid OGND AKS VIAF 2765161999097544610002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Himmerich amp oldid 234715726