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Hermann Jansen 28 Mai 1869 in Aachen 20 Februar 1945 in Berlin war ein deutscher Architekt Stadtplaner und Hochschullehrer Hermann Jansen 1910 Gedenkstein Faradayweg ggu 4 in Berlin Dahlem Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHermann Jansen war der Sohn des schon 1871 verstorbenen Konditors Franz Xavier Jansen und dessen Ehefrau Maria Anna Catharina Jansen geb Arnoldi Nach dem Besuch des humanistischen Kaiser Karls Gymnasiums in Aachen studierte Jansen Architektur und Stadtebau an der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen bei Karl Henrici Nach Abschluss des Studiums im Jahre 1893 arbeitete Jansen in einem Architekturburo in Aachen Im Architektenwettbewerb fur den Bismarckturm in Remscheid 1897 reichte er mit Friedrich Putzer einen gemeinsamen Entwurf ein der mit dem ersten Preis ausgezeichnet und 1900 1901 in etwas vereinfachter Form ausgefuhrt wurde 1897 zog Jansen nach Berlin wo er sich nach kurzer Tatigkeit beim Magistrat der Stadt Berlin unter Ludwig Hoffmann 1899 mit dem Architekten William Muller selbstandig machte 1 Im selben Jahr fertigte er die Entwurfe fur den spater so genannten Pelzerturm in seiner Heimatstadt Aachen an 1903 ubertrug der Verleger Bruno Hessling ihm die Herausgabe der im Vorjahr gegrundeten Architekturzeitschrift Der Baumeister diese Aufgabe nahm er bis 1929 wahr 1908 schrieben die Stadt Berlin und die umliegenden zu dieser Zeit noch selbstandigen Stadte und Gemeinden den uber Deutschland hinaus beachteten Wettbewerb zu einem Grundplan fur die Bebauung von Gross Berlin aus um Vorschlage fur die weitere Entwicklung Berlins zu einer 10 Millionen Weltstadt einzuholen Am 19 Marz 1910 vergab das Preisgericht zwei erste Preise an Josef Brix und Herman Jansen Sein stadtebaulicher Entwurf unter dem Motto In den Grenzen der Moglichkeit enthielt Vorschlage fur die Ansiedlung der Bewohner die Schaffung von Verkehrsverbindungen durch kreuzungsfreie Hauptverkehrsstrassen und zusammenhangende Grunflachen statt der bis dahin ublichen Schmuckplatze Jansens Planungen wurden teilweise umgesetzt und finden sich noch heute ansatzweise im Stadtbild In Berlin Dahlem fuhrten seine Planungen zu der dortigen Mischung von Wohn und Wissenschaftsflachen 2 3 1918 wurde Jansen in die Preussische Akademie der Kunste in Berlin und in ihren Senat aufgenommen und erhielt den Titel Professor Anlasslich seines funfzigsten Geburtstags verlieh ihm die Technische Hochschule Stuttgart als Begrunder und Fuhrer der modernen Stadtebaukunst die Ehrendoktorwurde Er war Mitglied des Stadtebeirats beim preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten Er war Mitglied im Architektenverein zu Berlin und im Bund Deutscher Architekten BDA 1920 wurde Hermann Jansen an die Technische Hochschule Charlottenburg als ausserordentlicher Professor fur Stadtebaukunst berufen 1923 trat er als ordentlicher Professor fur Stadtebau die Nachfolge von Felix Genzmer an 1930 erhielt Jansen einen Lehrstuhl fur Stadtebaukunst an der Universitat Berlin Er erarbeitete Gesamt oder Teilbebauungsplane fur Bamberg Berlin diverse Bezirke Brandenburg Duisburg Bissingheim Emden Furth Goslar Hagen Halberstadt Hameln Husum Koln Minden Neisse Nurnberg Osnabruck Prenzlau Rendsburg Schleswig Schweidnitz Schwerin Wiesbaden und viele weitere auch kleinere Stadte Jansen plante auch fur Stadte im Ausland wie Bergen Lodz Pressburg oder Riga In Madrid war er an den Planungen zur Verlangerung des Paseo de la Castellana nach Chamartin beteiligt 4 nbsp Ehrengrab von Hermann Jansen auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin WestendHermann Jansen gewann 1929 den von der turkischen Regierung beschrankt auf fuhrende Stadtebauer Deutschlands und Frankreichs ausgeschriebenen Wettbewerb fur die Neugestaltung der turkischen Hauptstadt Ankara an dieser Planung wirkte der Verkehrswissenschaftler Otto Blum von der Technischen Hochschule Hannover mit 5 In Ankara wie bei Planungen fur andere turkische Stadte u a Izmit Nikomedia Izmir Adana Tarsus und Mersin band Jansen den Stadtbereich in die umgebende Landschaft ein und versuchte die denkmalwerte historische Bausubstanz im Rahmen der Sanierung zu bewahren Jansen fungierte auch als Preisrichter bei Wettbewerben und als Gutachter Nicht jedes einzelne Haus soll wirken ein Fluch der auf allen unseren neuen Strassenzugen lastet sondern stets eine Gruppe 6 Im Jahr 1939 wurde ihm die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft verliehen Hermann Jansen starb 1945 im Alter von 75 Jahren in Berlin Die Beisetzung erfolgte auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend 7 Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestatte von Hermann Jansen Grablage 7 C 20 seit 1980 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet Die Widmung wurde 2001 um die ubliche Frist von zwanzig Jahren verlangert 8 Literatur BearbeitenWerner Hegemann Hermann Jansen Leben und Werk In Der Stadtebau 24 Jahrgang 1929 S 269 ff Wolfgang Bangert Jansen Hermann In Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Hrsg Handworterbuch der Raumforschung und Raumordnung 2 Auflage Janecke Hannover 1970 Band 2 Spalte 1426 1431 Hans Reuther Jansen Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 340 f Digitalisat Max Guther Zur Geschichte der Stadtebaulehre an deutschen Hochschulen In Ulrike Pampe Hrsg Heinz Wetzel und die Geschichte der Stadtebaulehre an deutschen Hochschulen Stuttgart 1982 Markus Tubbesing Der Wettbewerb Gross Berlin 1910 Die Entstehung einer modernen Disziplin Stadtebau Verlag Ernst Wasmuth Tubingen Berlin 2018 ISBN 978 3 8030 0781 0 S 264 f Kurzbiografie Hermann Jansen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Jansen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hermann Jansen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Hermann Jansen in den Historischen Pressearchiven der ZBW Bestand zu Hermann Jansen beim Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin mehr als 2 500 Dokumente als Teil des Nachlasses Einzelnachweise Bearbeiten Figge Hagen d i Stadtbaurat Ewald Figge in Hagen Hermann Jansen 60 Jahre In Deutsche Allgemeine Zeitung 68 Jahrgang 1929 Nr 240 Morgenausgabe vom 28 Mai 1929 Wettbewerb Gross Berlin 1910 Die preisgekronten Entwurfe mit Erlauterungsberichten mit einem Vorwort von Hermann Jansen Ernst Wasmuth Verlag Berlin 1911 Markus Tubbesing Der Wettbewerb Gross Berlin 1910 Die Entstehung einer modernen Disziplin Stadtebau Verlag Ernst Wasmuth Tubingen Berlin 2018 ISBN 978 3 8030 0781 0 Hermann Jansen y el concurso de Madrid de 1929 PDF 1 3 MB Erfolg eines deutschen Stadtebauers in der Turkei In Deutsche Allgemeine Zeitung 68 Jahrgang 1929 Nr 229 Abendausgabe vom 21 Mai 1929 Bebauungsplan der Beamten und Arbeiterkolonieen Streiffeld und Kellersberg bei Aachen Preisgekront 1904 In Der Stadtebau 2 Jahrgang 1905 Heft 7 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 488 Ehrengrabstatten des Landes Berlin Stand November 2018 PDF 413 kB Senatsverwaltung fur Umwelt Verkehr und Klimaschutz S 40 Abgerufen am 12 November 2019 Vorlage zur Kenntnisnahme uber die Anerkennung und weitere Erhaltung von Grabstatten namhafter und verdienter Personlichkeiten als Ehrengrabstatten Berlins PDF 158 kB Abgeordnetenhaus von Berlin Drucksache 14 1607 vom 1 November 2001 S 4 Abgerufen am 12 November 2019 Normdaten Person GND 117082066 lobid OGND AKS VIAF 15536906 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jansen HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Stadtplaner und HochschullehrerGEBURTSDATUM 28 Mai 1869GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 20 Februar 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Jansen Architekt amp oldid 232772817