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Die HMS Hercules war ein Schlachtschiff der Colossus Klasse das in den 1910er Jahren fur die Royal Navy gebaut wurde HMS Hercules SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp SchlachtschiffKlasse Colossus KlasseBauwerft Palmers YarrowBaukosten 1 661 240 PfundKiellegung 30 Juli 1909Stapellauf 10 Mai 1910Indienststellung 31 Juli 1911Ausserdienststellung Oktober 1921Verbleib Am 8 November 1921 zum Abwracken verkauftSchiffsmasse und BesatzungLange 166 30 m Lua Breite 24 40 mTiefgang max 8 20 mVerdrangung 20 350 t Besatzung 751 MannMaschinenanlageMaschine 18 Babcock amp Wilcox Kessel 4 Parsons TurbineMaschinen leistung 25 000 PS 18 387 kW Hochst geschwindigkeit 21 kn 39 km h Propeller 4Bewaffnung10 30 5 cm L 50 Mk XI 16 Sk 10 2 cm L 50 Mk VII 3 Torpedorohr 53 3 cmPanzerungGurtel 203 279 mm Deck 38 102 mm Schott 102 203 mm Geschutzturme 280 mm Kommandoturm 280 mm Barbetten 102 279 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erster Weltkrieg 1 1 1 Skagerrakschlacht 1 2 Anschliessende Aktivitaten 2 Technik 2 1 Antrieb 2 2 Bewaffnung 2 3 Panzerung 2 4 Feuerleitanlage Sensoren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Hercules benannt nach dem mythischen Halbgott Herkules 1 wurde am 30 Juli 1909 in Jarrow in der Schiffswerft von Palmers auf Kiel gelegt am 10 Mai 1910 vom Stapel gelassen und im August 1911 zum Preis von 1 661 240 Pfund fertig gestellt 2 Das Schiff wurde am 4 Juli zu Erprobungszwecken mit einer Teilbesatzung in Dienst gestellt 3 und am 31 Juli mit voller Besatzung fur den Einsatz als Flaggschiff der 2 Division der Home Fleet in den aktiven Dienst genommen Am 19 Dezember ubernahm Vizeadmiral Sir John Jellicoe das Kommando uber die Division die am 1 Mai 1912 in 2 Schlachtengeschwader umbenannt wurde Das Schiff nahm am 9 Juli an der Parliamentary Flottenschau in Spithead teil und wurde von November bis Dezember in Portsmouth uberholt Wahrend dieser Zeit loste Vizeadmiral Sir George Warrender Jellicoe als Kommandant des 2 Schlachtengeschwaders ab Am 22 Marz kollidierte sie im Hafen von Portland wahrend eines Sturms mit der SS Mary Parkes aus Glasgow erlitt aber nur geringfugige Schaden Im Mai wurde das Schiff dem 1 Schlachtengeschwader zugeteilt Zwischen dem 17 und 20 Juli 1914 nahm die Hercules an einer Test Mobilmachung und Flottenuberprufung als britische Reaktion auf die Julikrise teil Nach ihrer Ankunft in Portland am 27 Juli erhielt sie den Befehl sich zwei Tage spater mit dem Rest der Home Fleet nach Scapa Flow zu begeben 4 um die Flotte vor einem moglichen deutschen Uberraschungsangriff zu schutzen 5 Erster Weltkrieg Bearbeiten Im August 1914 nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Home Fleet als Grand Fleet reorganisiert und dem Kommando von Admiral Jellicoe unterstellt 6 Der grosste Teil der Flotte lag kurzzeitig 22 Oktober bis 3 November in Lough Swilly Irland wahrend die Verteidigungsanlagen in Scapa Flow verstarkt wurden Am Abend des 22 November 1914 unternahm die Grand Fleet einen erfolglosen Vorstoss in die sudliche Halfte der Nordsee wobei die Hercules mit dem Hauptverband zur Unterstutzung des 1 Schlachtkreuzergeschwaders von Vizeadmiral David Beatty bereitstand Am 27 November war die Flotte zuruck im Hafen von Scapa Flow 7 Am Abend des 23 Januar lief der grosste Teil der Grand Fleet von Scapa Flow aus um Beattys Schlachtkreuzer zu unterstutzen waren jedoch zu weit entfernt um am folgenden Tag am Gefecht auf der Doggerbank teilnehmen zu konnen 8 Vom 7 bis 10 Marz unternahm die Grand Fleet eine Aufklarungsfahrt in der nordlichen Nordsee bei dem sie Ubungsmanover durchfuhrte 9 Vom 17 bis 19 April fanden Patrouillenfahrten statt gefolgt von Geschutzubungen vor den Shetland Inseln am 20 und 21 April 10 Vom 17 bis 19 Mai und vom 29 bis 31 Mai unternahm die Grand Fleet Vorstosse in die zentrale Nordsee ohne auf deutsche Schiffe zu stossen Vom 11 bis 14 Juni fuhrte die Flotte erneut Geschutz und Gefechtsubungen westlich von Shetland durch 11 Vom 2 bis 5 September unternahm die Flotte eine weitere Fahrt in der Nordsee bei der sie Geschutzubungen durchfuhrte und verbrachte den Rest des Monats mit zahlreichen Trainingsubungen Vom 13 bis 15 Oktober unternahm das Schiff zusammen mit dem Grossteil der Grand Fleet einen weiteren Einsatz in der Nordsee Fast drei Wochen spater vom 2 bis 5 November nahm die Hercules an einer weiteren Flottenubungsoperation westlich von Orkney teil 12 In der Nacht zum 25 Marz verliessen die Hercules und der Rest der Flotte Scapa Flow um Beattys Schlachtkreuzer bei dem Angriff auf den deutschen Zeppelinstutzpunkt in Tondern zu unterstutzen Als sich die Grand Fleet am 26 Marz dem Gebiet naherte hatten sich die britischen und deutschen Streitkrafte bereits getrennt und ein starker Sturm bedrohte die kleineren Schiffe so dass die Flotte den Befehl erhielt zur Basis zuruckzukehren Am 21 April fuhrte die Grand Fleet ein Ablenkungsmanover vor Horns Riff durch um es der kaiserlich russischen Marine zu ermoglichen ihre Minenfelder in der Ostsee neu zu verlegen 13 Am 24 April kehrte die Flotte nach Scapa Flow zuruck erhielt dort neuen Proviant neue Munition und neue Kohle und stach erneut in Richtung englischer Ostkuste in See da man aufgrund von Geheimdienstberichten einen Angriff der Deutschen auf Lowestoft befurchtete aber erst in dem Gebiet ankam nachdem sich die Deutschen bereits zuruckgezogen hatten 14 Skagerrakschlacht Bearbeiten Hauptartikel SkagerrakschlachtIn dem Versuch einen Teil der Grand Fleet aus ihren Hafen zu locken und zu vernichten verliess die deutsche Hochseeflotte bestehend aus 16 Schlachtschiffen 6 Einheitslinienschiffen und weiteren Schiffen am fruhen Morgen des 31 Mai Wilhelmshaven Die Flotte fuhr in gemeinsamer Formation mit den funf Schlachtkreuzern von Vizeadmiral Franz Hipper Die nachrichtendienstliche Abteilung der britischen Admiralitat Room 40 hatte den deutschen Funkverkehr mit den Operationsplanen abgefangen und entschlusselt Daraufhin befahl die Admiralitat der Grand Fleet die insgesamt 28 Schlachtschiffe und 9 Schlachtkreuzer umfasste noch in der Nacht auszulaufen um die Hochseeflotte abzuschneiden und zu vernichten nbsp Manover der britischen blau und deutschen rot Flotte vom 31 Mai bis 1 Juni 1916Am 31 Mai war die Hercules nun unter dem Kommando von Kapitan Lewis Clinton Baker das dreiundzwanzigste Schiff an der Spitze der Schlachtlinie der 6 Division Wahrend der ersten Phase des allgemeinen Gefechts wurde das Schiff um 18 16 Uhr von funf Granaten eines deutschen Schlachtschiffs getroffen Anm 1 Um 18 20 Uhr schoss es auf den langsame Fahrt machenden Leichten Kreuzer SMS Wiesbaden Gegen 18 25 feuerte es sieben oder acht Salven auf ein weiteres deutsches Schlachtschiff ab Die schlechte Sicht behinderte das Gegenfeuer erheblich und war wahrend der gesamten Schlacht ein Problem Um 19 12 Uhr eroffnete das Schiff das Feuer auf den Schlachtkreuzer SMS Seydlitz und erzielte wahrscheinlich zwei Treffer Eine ihrer hochexplosiven HE Granaten durchschlug die oberen Aufbauten und verursachte leichte Splitterschaden Die zweite HE Granate explodierte beim Auftreffen auf die obere Rumpfpanzerung wodurch die Panzerplatten aufgerissen wurden und massige Uberflutung verursachten Etwa funf bis zehn Minuten spater bekampfte sie mehrere deutsche Zerstorer und sah sich gezwungen abzudrehen um mehreren Torpedos auszuweichen von denen einer dem Schiff vermutlich sehr nahekam Die Marlborough das Flaggschiff der Division wurde von einem Torpedo getroffen und gezwungen die Geschwindigkeit zu verringern wodurch die Division hinter den Hauptteil der Flotte zuruckfiel Erst am Nachmittag des 1 Juni als sich die Flotte auf dem Heimweg befand wurde sie wieder eingeholt Die Hercules wurde nicht beschadigt und feuerte wahrend der Schlacht insgesamt 98 305 mm Granaten 82 HE 4 panzerbrechende Granaten und 12 Standard Granaten sowie 15 Granaten aus ihren 101 mm Kanonen ab 15 Anschliessende Aktivitaten Bearbeiten Nach der Schlacht wurde das Schiff dem 4 Schlachtengeschwader zugeteilt 4 Die Grand Fleet lief am 18 August aus um die Hochseeflotte auf ihrem Vormarsch in die sudliche Nordsee aus dem Hinterhalt anzugreifen aber eine Reihe von Fehlmeldungen hinderte Jellicoe daran die deutsche Flotte abzufangen bevor sie in den Hafen zuruckkehrte Zwei leichte Kreuzer wurden wahrend der Operation von deutschen U Booten versenkt was Jellicoe zu der Entscheidung veranlasste die grosseren Einheiten der Flotte sudlich von 55 30 Nord nicht zu riskieren da es dort viele deutsche U Boote und Minen gab Die Admiralitat stimmte dem zu und legte fest dass die Grand Fleet nicht ausrucken wurde es sei denn die deutsche Flotte versuchte eine Invasion Grossbritanniens oder es bestand die grosse Moglichkeit dass sie unter geeigneten Bedingungen zu einem Gefecht gezwungen werden konnte 16 Am 24 April 1918 wurden die Hercules nach Norden zu den Orkney Inseln beordert um die Agincourt und das 2 Kreuzergeschwader dabei zu unterstutzen die am 22 April 1918 nach Norwegen ausgelaufene Hochseeflotte abzufangen Diese musste aber zwei Tage spater umkehren nachdem der Schlachtkreuzer SMS Moltke einen Motorschaden erlitten hatte 17 Die Hercules lag bei der Kapitulation der deutschen Flotte am 21 November in Rosyth und wurde am 3 Dezember abkommandiert um die Alliierte Waffenstillstandskommission der Marine nach Kiel zu bringen Nach ihrer Ruckkehr nach Rosyth am 20 Dezember wurde die Hercules im Februar 1919 in Rosyth der Reserve zugeteilt und im Oktober 1921 endgultig ausgemustert Am 8 November wurde sie an Slough Trading Co verkauft und im September 1922 an ein deutsches Unternehmen weiterverkauft Im Oktober verliess das Schiff Rosyth im Schlepptau in Richtung Kiel und wurde anschliessend abgewrackt 4 Technik BearbeitenDas Schiff hatte eine Gesamtlange von 166 30 m eine Breite von 24 40 m und einen Tiefgang von 8 20 m Die Verdrangung lag bei 20350 t 3 Antrieb Bearbeiten Die Hercules besass zwei Parsons Turbinen mit Direktantrieb die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 25 000 Shp 18 387 kW entwickelten mit der sie eine Hochstgeschwindigkeit von 21 Knoten 39 km h erreichte Der Dampf wurde von 18 Babcock amp Wilcox Kessel geliefert Das Schiff konnte maximal 2 900 t Kohle mitfuhren was ihm bei 10 Knoten 19 km h eine Reichweite von 6 680 Seemeilen 12 370 km ermoglichte Die Besatzung des Schiffes bestand aus 751 Offizieren und Mannschaft 3 Bewaffnung Bearbeiten Die Hauptbewaffnung bestand aus zehn 305 mm Kanonen in funf hydraulisch angetriebenen Zwillingsgeschutzturmen drei entlang der Mittellinie und die restlichen zwei als Flugelturme Die Geschutzturme in der Mittellinie trugen die Bezeichnungen A X und Y von vorne nach achtern die Flugelturme an Backbord und Steuerbord die Bezeichnungen P und Q Die Geschutze hatten bei einer Mundungsgeschwindigkeit von 861 m s und einer maximalen Elevation von 20 eine Reichweite von 19 385 m 18 Die Sekundarbewaffnung bestand aus sechzehn 102 mm Kanonen Zehn davon waren in den vorderen Aufbauten und sechs in den hinteren Aufbauten in Einzellafetten montiert Die Geschutze hatten bei einer Mundungsgeschwindigkeit von 860 m s und einer maximalen Elevation von 15 eine Reichweite von 10 424 m 19 Ausserdem wurden vier 47 mm 3 Pfunder Salutkanonen mitgefuhrt Das Schiff war mit drei 533 mm Torpedorohren ausgestattet eines auf jeder Breitseite und ein weiteres im Heck fur die 18 Torpedos vorgesehen waren 2 Panzerung Bearbeiten Der Gurtel bestand aus Krupp Zementstahl mit einer Dicke von 279 mm zwischen den vorderen und hinteren Barbetten der nicht die gesamte Lange des Schiffes abdeckte Daruber befand sich ein Plankengang 203 mm Die vorderen 101 mm Querschotten verbanden die vordere Barbette mit der Seitenpanzerung In ahnlicher Weise verband das hintere 203 mm dicke Querschott diese mit der hintersten Barbette Die drei mittleren Barbetten waren oberhalb des Hauptdecks 254 mm und unterhalb 101 mm dick Die Flugelbarbetten waren ahnlich gepanzert hatten aber an den Aussenseiten eine Panzerung von 279 mm Die Geschutzturme hatten 279 mm dicke Platten an den Seiten und 76 mm auf den Dachern Die drei gepanzerten Decks hatten innerhalb der gepanzerten Zitadelle eine Dicke 38 mm und ausserhalb eine Starke von 102 mm Die Front und die Seiten des Kommandoturms wurden durch 279 mm Platten geschutzt wahrend die Ruckseite und das Dach 203 mm bzw 76 mm dick waren Der hintere Torpedokontrollturm war rundherum mit 76 mm und auf dem Dach mit 50 mm Panzerung geschutzt Um Gewicht zu sparen kehrte man zum unzureichenden Unterwasserschutz der HMS Dreadnought zuruck deren 76 mm Torpedoschotts nur die Granatenraume und Magazine schutzten 20 Feuerleitanlage Sensoren Bearbeiten Der Steuerstand fur die Hauptbewaffnung befand sich im Ausguck des Fockmastes Die Daten eines 2 70 m Barr und Stroud Entfernungsmessers der sich dort befand wurden in einen mechanischen Dumaresq Computer eingegeben und elektrisch an die Vickers range clock ubertragen die sich in der Sendestation unter jeder Position auf dem Hauptdeck befanden wo sie in Entfernungs und Vorhaltedaten umgewandelt wurden Die Daten des Ziels wurden auch grafisch dargestellt um den Geschutzoffizier bei der Vorhersage der Bewegung des Ziels zu unterstutzen Die Geschutzturme Sendestationen und Steuerstande konnten in nahezu beliebiger Kombination miteinander verbunden werden 21 Literatur BearbeitenR A Burt British Battleships of World War One Naval Institute Press Annapolis 1986 ISBN 0 87021 863 8 englisch Randal Gray Hrsg Conway s All the World s Fighting Ships 1906 1921 Naval Institute Press Annapolis 1985 ISBN 0 85177 245 5 englisch John Jellicoe The Grand Fleet 1914 1916 Its Creation Development and Work George H Doran Company New York 1919 OCLC 13614571 englisch Paul G Halpern A Naval History of World War I Naval Institute Press Annapolis 1995 ISBN 1 55750 352 4 englisch Robert K Messie Castles of Steel Britain Germany and the Winning of the Great War at Sea Random House New York 2003 ISBN 0 679 45671 6 englisch Henry Newbolt Naval Operations History of the Great War Based on Official Documents Nr V Battery Press Nashville 1996 ISBN 0 89839 255 1 englisch Paul H Silverstone Directory of the World s Capital Ships Hippocrene Books New York 1984 ISBN 0 88254 979 0 englisch V E Tarrant Jutland The German Perspective A New View of the Great Battle 31 May 1916 Brockhampton Press London 1999 ISBN 1 86019 917 8 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons HMS Hercules Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Silverstone Directory of the World s Capital Ships S 23 a b Parkes British Battleships S 519 a b c Conway s All the World s Fighting Ships 1906 1921 S 26 a b c Burt British Battleships of World War One S 129ff Massie Castles of Steel S 19 Preston S 32 Jellicoe The Grand Fleet 1914 1916 S 163ff Jellicoe S 194ff 206 211f Jellicoe S 194ff S 206f Jellicoe S 211f Jellicoe S 217ff S 221f Jellicoe S 228 S 243 S 246 S 250 S 253 Jellicoe S 271 S 275 S 279f S 284 S 286 Jellicoe S 286ff Campbell Jutland S 152 156f 207 214 232f S 296 S 346ff Halpern A Naval History of World War I S 330ff Newbolt Naval Operations History of the Great War Based on Official Documents Vol V S 235ff Friedman 2011 Naval Weapons of World War One S 62f Friedman 2011 S 97f Burt British Battleships of World War One S 121 Brooks The Mast and Funnel Question S 40f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hercules Schiff 1911 amp oldid 237896765