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Der Dumaresq ist ein mechanisches Rechengerat das um 1902 vom britischen Marineleutnant John Dumaresq erfunden wurde Ein Dumaresq auf der HMS Belfast Museumsschiff des Imperial War Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Arbeitsprinzip 3 Aufbau 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenBeim Dumaresq handelt es sich um einen analogen Rechner der wichtige Variablen des Feuerleitproblems mit der Bewegung des eigenen Schiffes und der des Zielschiffes in Beziehung setzt Er wurde oft in Verbindung mit anderen Geraten wie einer Vickers Entfernungsuhr verwendet um Entfernungs und Ablenkungsdaten zu generieren so dass die Geschutzvisiere des Schiffes kontinuierlich eingestellt werden konnten Es wurden mehrere Versionen des Dumaresq hergestellt die mit fortschreitender Entwicklung immer komplexer wurden Arbeitsprinzip BearbeitenDer Dumaresq beruht auf gleitenden und rotierenden Stangen und Zifferblattern um die Bewegung der beiden Schiffe darzustellen Normalerweise wird die Bewegung des Schiffes durch einen Metallbalken dargestellt der oberhalb des Instruments verlauft Unter dem Balken befindet sich eine runde Metallplatte mit einer Koordinatentafel und einer Winkelskala am ausseren Rand Die feststehende Stange ist auf einem Lager montiert so dass sie gedreht werden kann um die Bewegungsrichtung des Schiffes gemessen an der Skala darzustellen Von der Metallstange hangt eine Vorrichtung herab die entlang der Stange geschoben wird um die Geschwindigkeit des Schiffes darzustellen Dieses Gleitelement hat normalerweise die Form eines Rings der manchmal als Neigungsring bezeichnet wird und direkt uber der Koordinatenplatte hangt Die Bewegung des gegnerischen Schiffes wird durch einen Stab dargestellt der mit dem Gleitring verbunden ist Er hat normalerweise die Form eines langen Zeigers der sich vom Ring zum Rand des Plots hin erstreckt und die Eingabe des Winkels des gegnerischen Schiffes durch Drehen des Zeigers und des Rings gemessen an der Winkelskala am Rand des Plots ermoglicht Ein kleinerer Zeiger der mit dieser Leiste verbunden ist der Feindzeiger erstreckt sich von der Leiste nach unten und kann an ihr entlang gleiten um die Geschwindigkeit des feindlichen Schiffes darzustellen Die zentrale Koordinatenplatte dreht sich ebenfalls um die aktuelle Peilung zum Ziel darzustellen Bei korrekter Einstellung zeigt der gegnerische Zeiger auf eine Stelle auf der Koordinatenplatte Die Koordinaten konnen abgelesen werden um direkt die Entfernungsrate die Bewegungskomponente entlang der Peilungslinie und die Dumaresq Ablenkung oder Quergeschwindigkeit die Komponente senkrecht zur Entfernungsrate zu ermitteln Dies wurde normalerweise als Yards pro Minute in Reichweite und Knoten in Ablenkung gemessen Ausgehend von der Flugzeit unter Verwendung der Entfernung zwischen den beiden Schiffen zum Zeitpunkt des Abschusses werden diese beiden Messwerte zu der ursprunglichen Berechnung der Feuerlosung addiert um die Bewegungskorrekturen zu erhalten Da es sich beim Dumaresq um ein analoges Gerat zur Darstellung der relativen Bewegung der beiden Schiffe handelt ist es nicht von vornherein vorherbestimmt welche seiner Einstellungen Eingangsgrosse und welche Ausgangsgrosse ist Man kann den mittleren Balken verwenden um die Bewegung des gegnerischen Schiffes darzustellen und die beweglichen Teile um das Dumaresq Schiff darzustellen Auf diese Weise kann das System ruckwarts verwendet werden ein Prozess der als cross cut bezeichnet wird um aufeinanderfolgende Schatzungen der Entfernung und Peilung eines feindlichen Schiffes vorzunehmen Um den Betrieb des Systems zu erleichtern wird der Dumaresq normalerweise zusammen mit Instrumenten eingesetzt die Richtung und Geschwindigkeit des Schiffes anzeigen wahrend die Bediener die gegnerische Peilung den Kurs und die Geschwindigkeit auf der Grundlage der Rufe der Entfernungsmesser einstellen In einigen Versionen ist die Drehung des Balkens durch die Verwendung eines Kreiselkompasses und eines Selsyns automatisiert in anderen wurde die Geschwindigkeitseingabe durch ein Forbes Log automatisiert Aufbau BearbeitenDie Konstruktion des Dumaresq besteht aus einem kreisformigen Zifferblatt mit einem Querbalken in der Mitte der so ausgerichtet ist dass er dem Kurs des eigenen Schiffes entspricht Ein Schieberegler kann entlang einer auf diesem Balken eingravierten Skala ruckwarts bewegt werden um die Geschwindigkeit des Schiffes in Knoten anzuzeigen Unter dem Schieberegler befindet sich ein zweiter Balken der die Geschwindigkeit und den Kurs des gegnerischen Schiffes durch Drehen und Verschieben auf einer ahnlichen Skala wie auf dem Hauptbalken anzeigt Das Ergebnis dieser beiden Einstellungen ist so dass die Spitze des gegnerischen Balkens die gegnerische Bewegung minus die eigene Bewegung als Vektorsumme aufzeichnet Dies entspricht der relativen Bewegung des Zielschiffs Auf der Basisscheibe des Dumaresq befindet sich ein Graph der entlang der Peilungslinie gedreht werden kann Wenn sie so ausgerichtet ist zeigt die Achse entlang der Peilungslinie die Entfernungsrate und die senkrechte Achse die Geschwindigkeit quer dazu an Ein Zeiger der vom Balken des feindlichen Schiffes herabhangt ermoglicht das einfache Ablesen der Werte in praktischen Einheiten 1902 wurde die Entfernungsrate als die Anzahl der Sekunden ausgedruckt die fur eine Anderung der Entfernung um 50 Yards erforderlich waren wurde aber bald auf Yards pro Minute standardisiert 1 Literatur BearbeitenJohn Brooks Dreadnought Gunnery at the Battle of Jutland The Question of Fire Control Routledge London New York 2005 ISBN 978 0 7146 5702 8 Einzelnachweise Bearbeiten John Brooks Dreadnought gunnery and the Battle of Jutland the question of fire control Routledge London 2005 ISBN 0 203 31620 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dumaresq amp oldid 217392225