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Helmut Fahsel 2 November 1891 in Kiel 15 Januar 1983 in Muralto Schweiz war ein Konvertit zum katholischen Glauben kath Priester bekannter Vortragsredner und Autor religioser Bucher Helmut Fahsel 1929 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHelmut Fahsel war der Sohn des Redakteurs und spateren kaufmannischen Leiters der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung Wilhelm Fahsel 1896 Der Junge wuchs bei seiner Tante mutterlicherseits und deren judischem Mann in Berlin auf Diese Pflegeeltern waren kinderlose Bankiersleute sehr wohlhabend und besonders der Onkel forderte den Neffen nachhaltig Nach dem Besuch der Realschule arbeitete Helmut Fahsel als Buchhandler und Antiquar Aus eigenem Antrieb und gegen den Willen der Pflegeeltern betrieb er daneben intensive philosophische Studien die ihn uber Arthur Schopenhauer zu Thomas von Aquin fuhrten dessen Philosophie ihn am meisten begeisterte Uber Aquins sogenannte Thomismuslehre gelangte er autodidaktisch als getaufter aber innerlich vollig unglaubiger Protestant stufenweise zur Annahme des katholischen Glaubens 1914 bevor Helmut Fahsel als Kriegsfreiwilliger beim 3 Garde Regiment zu Fuss einruckte konvertierte er in der Kapelle des St Hedwig Krankenhauses offiziell zur katholischen Kirche Krankheitsbedingt musste er im Herbst 1915 aus dem Heer ausscheiden und begann noch wahrend des Krieges am Canisianum Innsbruck spater in Breslau mit dem Theologiestudium um katholischer Priester zu werden Dazwischen arbeitete er aus finanziellen Grunden u a als Hauslehrer in der Familie von Theodor Wolff dem Chefredakteur des Berliner Tageblatts Zu Fahsels Bekanntenkreis gehorten der spatere Jesuitenpater Kronprinz Georg von Sachsen welcher sich ebenfalls gerade auf das Priestertum vorbereitete der Berliner Sozialapostel Carl Sonnenschein aber auch der beruhmte Rabbiner Leo Baeck mit dem ihn philosophische und alttestamentliche Interessen verbanden Am 20 Juni 1920 wurde Helmut Fahsel zum Priester geweiht und als Kaplan an der St Clara Kirche Berlin Neukolln angestellt In dieser Zeit war der damalige Berliner Pfarrer und spatere Ermlander Bischof Maximilian Kaller sein Seelenfuhrer und geistlicher Berater Hier entwickelte sich der Jungpriester neben seiner Seelsorgetatigkeit nach und nach zu einem der bekanntesten philosophisch religiosen Vortragsredner Berlins Er geriet dadurch auch in scharfen Gegensatz zum aufkeimenden Nationalsozialismus wo man ihn wegen seines judischen Onkels immer wieder selbst als Juden abstempelte was jedoch nicht zutraf Der Sturmer bezeichnete ihn u a als getauften Jud und Renommierkaplan der geheimen judischen Drahtzieher der die Versohnung mit den Juden predige 1 Ab 1924 wirkte Fahsel als Hausgeistlicher bei den Franziskanern in Schoneiche von seinem Bischof Adolf Bertram wurde er nachhaltig gefordert und schliesslich 1927 zu Vortrags bzw Publikationstatigkeiten sogar von allen sonstigen Diensten freigestellt Helmut Fahsel zahlte zwischen 1924 und 1933 zu den bekanntesten Personlichkeiten des deutschen Katholizismus Joachim Gunther bezeichnet ihn 1977 in seinen Literaturblattern Neue deutsche Hefte als den bekanntesten katholischen Vortragsredner Deutschlands in den spaten 1920er und den fruhen 1930er Jahren 2 1925 hatte Kardinal Karl Joseph Schulte den Kaplan bei einem Rombesuch Papst Pius XI personlich vorgestellt der ihn in seiner Vortragsarbeit bestarkte und ihm seinen besonderen Segen dafur erteilte Nach der Regierungsubernahme durch das NS Regime musste Helmut Fahsel 1934 in die Schweiz emigrieren wo er als Pfarrer angestellt und dauerhaft sesshaft wurde In den 1950er Jahren kehrte er zeitweise hauptsachlich zu Vortragen nach Deutschland zuruck Er gehorte zu den eifrigsten Anhangern und Verteidigern der seinerzeit in der Offentlichkeit umstrittenen Stigmatisierten Therese Neumann von Konnersreuth Helmut Fahsel betatigte sich uberdies als fruchtbarer religioser Buchautor Er ist auch unter der Bezeichnung Kaplan Fahsel bekannt Henriette von Gizycki verfasste eine Biografie uber Helmut Fahsel Ihr verstorbener Mann Schulrat Paul von Gizycki war der Vetter und enge Mitarbeiter des Philosophen Georg von Gizycki Fahsel wohnte ab 1908 in Berlin in ihrem Haus da seine Pflegeeltern Frau von Gizycki als Privaterzieherin engagiert hatten Die Witwe begleitete die religios philosophischen Studien ihres Schulers zunachst kritisch konvertierte jedoch schliesslich durch ihn ebenfalls zur katholischen Kirche Werke Bearbeiten nbsp Im Germania Verlag Berlin 1930 erschienene Biografie Auswahl Meine Vortrage Herder Verlag Freiburg 1925 Die Vortrage in der Singakademie Berlin Herder Verlag Freiburg 1926 Gesprache mit einem Gottlosen Herder Verlag Freiburg 1 Auflage 1926 Des heiligen Thomas von Aquin Kommentar zum Romerbrief Herder Verlag Freiburg 1927 Die Uberwindung des Pessimismus eine Auseinandersetzung mit Arthur Schopenhauer Herder Verlag Freiburg 1 Auflage 1925 Konnersreuth Tatsachen und Gedanken ein Beitrag zur mystischen Theologie und Religionsphilosophie Thomas Verlag Berlin 1931 Der Weg zur Gluckseligkeit 1932 Naher mein Gott zu Dir Betrachtungs und Gebetbuch 1941 Die Heiligen Drei Konige in der Legende und nach den Visionen der Anna Katharina Emmerich 1941 Der Wandel Jesu in der Welt nach den Visionen der Anna Katharina Emmerich unter Berucksichtigung der Christologie des Aquinaten dargestellt 1942 Ehe Liebe und Sexualproblem Herder Verlag Freiburg 2 Auflage 1931 Des heiligen Thomas von Aquin Summa contra gentiles oder Die Verteidigung der hochsten Wahrheiten in 6 Banden Bd 1 1942 Bd 2 1945 Bd 3 1946 u Bd 4 1949 erschienen im Fraumunster Verlag Zurich Bd 5 1954 u Bd 6 1960 erschienen im Stauffacher Verlag ZurichLiteratur BearbeitenHenriette von Gizycki Kaplan Fahsel in seinem Werdegang unter Zuhilfenahme seiner Briefe und Aufzeichnungen Germania Verlag 1930 Walther Killy Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE Band 3 2000 Seite 220 Ausschnitt aus der QuelleWeblinks BearbeitenHelmut Fahsel im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Webseite zu Helmut Fahsel in einem Portal uber Therese Neumann mit Foto Memento vom 19 November 2008 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Henriette von Gizycki Kaplan Fahsel in seinem Werdegang unter Zuhilfenahme seiner Briefe und Aufzeichnungen Germania Verlag 1930 Seite 120 Joachim Gunther Neue deutsche Hefte Band 24 1977 Seite 173 Scan aus der QuelleNormdaten Person GND 116383429 lobid OGND AKS LCCN no96002256 VIAF 24742241 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fahsel HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Priester Philosoph und SchriftstellerGEBURTSDATUM 2 November 1891GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 15 Januar 1983STERBEORT Muralto Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Fahsel amp oldid 231209401