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Heinrich Ludwig Michael Henkel 9 Januar 1802 in Schmalkalden 26 Juni 1873 in Kassel war ein deutscher liberaler Politiker Er war unter anderem Mitglied der kurhessischen Standeversammlung und der Frankfurter Nationalversammlung Heinrich Henkel 1863 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politik 2 1 Vormarz 2 2 Revolution 1848 49 2 3 Verfassungskonflikt und Folgezeit 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Beruf BearbeitenHenkel war der Sohn des Bergrates und Oberschultheissen Johann Ludwig Henkel Er studierte zwischen 1817 und 1822 Rechtswissenschaften in Marburg Dort tat er sich als Wortfuhrer der Burschenschafter hervor er wurde 1819 Mitglied der Alten Marburger Burschenschaft Germania Seit 1823 praktizierte er als Anwalt in Kirchhain und zwei Jahre spater wurde er Obergerichtsanwalt in Marburg Zwischen 1830 und 1834 war er Privatdozent in Marburg Danach war er bis 1854 Obergerichtsanwalt in Kassel Anschliessend praktizierte er erneut in Marburg ehe er vor 1860 nach Kassel zog Politik BearbeitenVormarz Bearbeiten Im Jahr 1830 trat Henkel mit einer Petitionsschrift Die Stadt Marburg an den Landtag in Kassel an die kurhessische konstituierende Standeversammlung an die Offentlichkeit in der er radikale Verfassungsforderungen stellte Der kurhessischen Standeversammlung gehorte er 1833 1845 bis 1850 und erneut von 1862 bis 1866 als Abgeordneter fur die oberhessischen Stadte an Henkel war ein Liberaler der wegen seiner klugen Reden geschatzt aber wegen seiner oftmals unorthodoxen Ansichten auch angefeindet und als enfant terrible angesehen wurde Er war auch Anhanger der Lichtfreundebewegung Im Jahr 1839 leitete er als Vorsitzender eine Versammlung wider die Feinde des Lichts Seine politischen Positionen stimmten dabei nicht immer mit der liberalen Mehrheitsmeinung uberein So sprach er sich 1833 gegen die hauptsachlich von den Liberalen betriebene Ministeranklage gegen den konservativen Minister Ludwig Hassenpflug aus Auch pladierte er 1847 fur ein Denkmal zu Ehren von Kurfurst Wilhelm II Allerdings stand er in grundsatzlicher Opposition zur restaurativen Regierungspolitik Im Jahr 1846 wurde Henkel wegen eines angeblich frechen Tadels der Staatsregierung angeklagt und sein Parlamentsmandat wurde suspendiert Im Jahr 1847 wurde er von diesem Vorwurf freigesprochen Revolution 1848 49 Bearbeiten Im Marz 1848 verfasste Henkel die Beschwerde Kasseler Burger an den Kurfursten Friedrich Wilhelm Er war Mitglied des Vorparlaments Er gehorte der Frankfurter Nationalversammlung zunachst vom 8 Mai 1848 bis 1 Juli 1848 als Vertreter des Wahlkreises Kurhessen 4 Fritzlar an Sein Nachfolger wurde Sylvester Jordan Ein zweites Mal gehorte er dem Parlament vom 7 Marz 1849 bis zum 30 Mai 1849 diesmal als Nachfolger von Ludwig von Baumbach als Abgeordneter fur die Stadt Kassel an In beiden Phasen war er Mitglied der Fraktion Wurttemberger Hof Er gehorte dem Ausschuss fur die Prioritat der Petitionen und Antrage an Henkel wahlte Friedrich Wilhelm IV zum Kaiser der Deutschen mit Im Jahr 1848 war er auch Herausgeber der Kurhessischen Volkszeitung Er war 1849 zudem Mitglied der Gothaer Versammlung und danach des Volkshauses des Erfurter Unionsparlaments Verfassungskonflikt und Folgezeit Bearbeiten Wahrend des kurhessischen Verfassungskonflikts von 1850 war Henkel Mitglied im bleibenden standischen Ausschuss Er verfasste in dieser Zeit unter anderem einen offenen Brief an den Oberbefehlshaber Haynau Es kam zu seiner Verhaftung und zu einem Strafverfahren vor dem Kriegsgericht in Kassel wegen angeblicher Aufreizung zum Ungehorsam und zur Unzufriedenheit gegen die Staatsregierung Henkel wurde 1852 zu einer Festungshaft von 22 Monaten verurteilt Diese sass er bis 1853 in der Festung Spangenberg ab nbsp Grab von Heinrich Henkel auf dem Hauptfriedhof in KasselHenkel wurde 1860 in den Stadtrat von Kassel gewahlt Die Anerkennung wurde allerdings von der Staatsregierung verweigert Im Jahr 1861 war er Mitverfasser einer Adresse an die Deutsche Bundesversammlung mit der Forderung nach Wiederherstellung der nach 1850 verringerten kurhessischen Landesrechte Wegen seiner furstenkritischen Meinungsausserungen im Rahmen seines Anwaltsberufs wurde 1864 ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet Eine erneute Festungshaft brauchte er wegen des Endes Kurhessens nicht mehr antreten In den 1860er Jahren sprach er sich verstarkt fur eine deutsche Einigung unter preussischer Fuhrung aus und befurwortete daher auch die preussische Annexion des Kurfurstentums Henkel war Verfasser zahlreicher juristischer politischer und religionspolitischer Schriften und Flugschriften In letzteren attackierte er scharf die kurhessische Erweckungsbewegung und die konfessionellen Lutheraner Im Jahr 1873 kurz vor seinem Tod wurde er zum Ehrenburger von Kassel ernannt Er war auch Ehrenburger von Marburg Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 2 F H Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0809 X S 297 298 Ewald Grothe Neigung zur Widersetzlichkeit und zum Aufruhr Heinrich Henkel und die Anfange des kurhessischen Liberalismus In Burghard Dedner Hrsg Das Wartburgfest und die oppositionelle Bewegung in Hessen Marburg Hitzeroth 1994 Marburger Studien zur Literatur 7 S 79 107 Ewald Grothe Henkel Heinrich In Kassel Lexikon Hrsg v der Stadt Kassel Bd 1 Kassel euregio Verlag 2009 S 254 Ewald Grothe Verfassungsgebung und Verfassungskonflikt Das Kurfurstentum Hessen in der ersten Ara Hassenpflug 1830 1837 Berlin 1996 Schriften zur Verfassungsgeschichte 48 ISBN 3 428 08509 4 Ewald Grothe Hrsg Die Abgeordneten der kurhessischen Standeversammlungen 1830 1866 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 13 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 43 Historische Kommission fur Hessen Marburg 2016 ISBN 978 3 942225 33 5 Nr KSV 173 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 175 Philipp Losch Heinrich Henkel 1802 1873 Politiker In Ingeborg Schnack Hrsg Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830 1930 Bd 2 Marburg Elwert 1940 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck 20 2 S 204 207 Philipp Losch Die Abgeordneten der kurhessischen Standeversammlung 1830 1866 Elwert Marburg 1909 S 27 Hellmut Seier Hrsg Akten und Briefe aus den Anfangen der kurhessischen Verfassungszeit 1830 1837 Marburg Elwert 1992 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 48 4 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 8 ISBN 3 7708 0993 9 Hellmut Seier Hrsg Akten und Eingaben aus dem kurhessischen Vormarz 1837 1848 Marburg Elwert 1996 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 48 6 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 15 ISBN 3 7708 1074 0 Hellmut Seier Hrsg Akten und Dokumente zur kurhessischen Parlaments und Verfassungsgeschichte 1848 1866 Marburg Elwert 1987 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 48 2 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 4 ISBN 3 7708 0866 5 Karl Wippermann Henkel Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 756 760 Weblinks BearbeitenHenkel Heinrich Ludwig Michael Hessische Biografie Stand 15 Oktober 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 1 2 Vorlage Toter Link www zhsf uni koeln de Eintrag in der Datenbank der Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2016 Suche in Webarchiven Der genaue Datensatz muss uber die Suchfunktion ermittelt werden 1 2 Vorlage Toter Link www euregioverlag de Eintrag in Kassellexikon Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2016 Suche in Webarchiven PDF Datei 80 kB Eintrag auf Seiten der Stadt KasselNormdaten Person GND 116709650 lobid OGND AKS LCCN no00008302 VIAF 8146646 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Henkel HeinrichALTERNATIVNAMEN Henkel Heinrich Ludwig Michael vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher liberaler PolitikerGEBURTSDATUM 9 Januar 1802GEBURTSORT SchmalkaldenSTERBEDATUM 26 Juni 1873STERBEORT Kassel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Henkel Politiker amp oldid 235021945