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Heinrich Felix Schmid 14 August 1896 in Berlin 6 Februar 1963 in Wien war ein deutsch osterreichischer Slawist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenHeinrich Felix Schmid verbrachte seine ersten funf Lebensjahre in Berlin Ab 1902 reiste die Familie viel durch Deutschland Italien und die Schweiz Zwei Winter lang besuchte er die Deutsche Schule Rom sonst wurde er von seinen Eltern unterrichtet So sprach er von Kindheit an neben seiner deutschen Muttersprache auch gut Italienisch und Franzosisch war mit dem Lateinischen gut vertraut und eignete sich erste Kenntnisse des Russischen an Nach dem Tod seines Vaters legte Schmidt 1914 in Wiesbaden in Hessen das Abitur ab Er war Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg kampfte in Frankreich Bulgarien Serbien und Weissrussland Schmidt wurde dreimal verwundet Durch seine Einsatze in Osteuropa und auf dem Balkan kam er den Slawen naher Nach Kriegsende studierte er Rechtswissenschaft in Leipzig dem Wohnort seiner Verlobten Herta Schulte Neben dem juristischen Studium besuchte Schmidt Vorlesungen in Slawistik zunachst in Leipzig bei Matthias Murko und Max Vasmer und legte 1921 die Diplomprufung in Russisch ab Dann folgte er Vasmer an die Universitat Berlin und studierte dort auch bei Ulrich Stutz kirchliche Rechtsgeschichte 1922 promovierte Schmid in Berlin zum Dr phil und heiratete seine Verlobte Im selben Jahr ubernahm er eine Assistentenstelle am kirchenrechtlichen Institut der Universitat Berlin wo er eng mit Ulrich Stutz zusammenarbeitete Dem Volkstumskampf an der deutschen Sprachgrenze der auch die deutsche Wissenschaft mitunter beeinflusst hat ist Schmid zeitlebens fern gestanden 1 Ohne Habilitation erhielt Schmid 1923 einen Ruf als ausserordentlicher Professor fur slawische Philologie nach Graz wo er 1929 Ordinarius wurde In Graz fuhlte Schmid sich beruflich in einer Sackgasse seine Hoffnung auf eine Professur 1932 33 in Berlin erfullte sich nicht Aufgrund seiner Grazer Hochschulamter vor dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich war Schmidt ab 1938 fur die NSDAP nicht tragbar Er wurde kurzzeitig verhaftet dann seiner Lehrtatigkeit enthoben und schliesslich zwangsweise in den Ruhestand versetzt Im Zweiten Weltkrieg diente Schmid als Offizier der Luftwaffe im besetzten Norwegen in der Slowakei und der Ukraine an der russischen Ostfront Mehrfach ausgezeichnet war er bei Kriegsende Major der Luftwaffe Er geriet 1945 kurzzeitig in amerikanische Kriegsgefangenschaft ubernahm im Juni 1945 aber schon wieder seine Professur in Graz Am 26 Februar 1948 erhielt er einen Ruf als ordentlicher Professor fur slawische Sprachwissenschaft und osteuropaische Geschichte an die Universitat Wien und leitete neben seiner Tatigkeit an der Slawistik das Wiener Seminar fur osteuropaische Geschichte 1957 feierte das Seminar als Institut fur osteuropaische Geschichte und Sudostforschung sein 50 jahriges Bestehen Schmid war 1948 1963 Leiter des Instituts fur osteuropaische Geschichte und Sudostforschung an der Universitat Wien und 1931 1932 sowie 1947 1948 Dekan der philosophischen Fakultat der Universitat Graz Nach kurzer Krankheit starb er 1963 in Wien Werke Auswahl Bearbeiten 1922 Das Recht der Grundung und Ausstattung von Kirchen im kolonialen Teile der Magdeburger Kirchenprovinz wahrend des Mittelalters Weimar Hermann Bohlaus Nachf 1922 Zur Frage der Nomokanonubersetzung des Methodius Inauguraldissertation Universitat Leipzig 1927 mit Reinhold Trautmann Wesen und Aufgaben der deutschen Slavistik Ein Programm Leipzig Haessel 1930 Die Entstehung des kirchlichen Zehntrechts auf slavischem Boden Lwow Pierwsza Zwia skowa drukarnia 1938 Die rechtlichen Grundlagen der Pfarrorganisation auf westslavischem Boden und ihre Entwicklung wahrend des Mittelalters Wien Bohlau Literatur BearbeitenBamberger Richard amp Maier Bruck Franz Hg 1966 Osterreich Lexikon in zwei Banden Band 2 L Z Wien Munchen Osterreichischer Bundesverlag fur Unterricht Wissenschaft und Kunst S 1024 Feine Hans Erich 1964 Heinrich Felix Schmid Nachruf In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Kanonistische Abteilung L Einundachtzigster Band S XXXI XLVIII Stokl Gunther Hg 1965 Studien zur alteren Geschichte Osteuropas Teil 1 Festschrift fur Heinrich Felix Schmid Wiener Archiv fur Geschichte des Slawentums und Osteuropas 2 Graz Koln Hermann Bohlaus Nachf Einzelnachweise Bearbeiten Feine Hans Erich 1964 Heinrich Felix Schmid Nachruf In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Kanonistische Abteilung L Einundachtzigster Band S XXXVI Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen von H F Schmid im Opac der Regesta ImperiiInhaber der Lehrstuhle fur Slawistik an der Universitat Graz 1 Lehrstuhl fur Slawische Sprachwissenschaft Gregor Krek 1875 1902 Matija Murko 1902 1917 Rajko Nahtigal 1917 1919 Heinrich Felix Schmid 1929 1938 Simon Pirchegger 1943 1945 Heinrich Felix Schmid 1945 1948 Josef Matl 1954 1968 Linda Sadnik 1968 1975 Harald Jaksche 1978 1989 Branko Tosovic 1996 2016 Boban Arsenijevic seit 2016 2 Lehrstuhl fur Slawische Literatur und Kulturwissenschaft Karel Strekelj 1908 1913 Stanislaus Hafner 1967 1988 Wolfgang Eismann 1988 2009 Renate Hansen Kokorus 2009 2019 Sonja Koroliov 2009 2022 Tatjana Petzer seit 2023 3 Lehrstuhl fur Slowenistik Andreas Leben seit 2010 4 Lehrstuhl fur Sudosteuropaische Geschichte und Politik Florian Bieber seit 2011 Normdaten Person GND 142431842 lobid OGND AKS LCCN no2001073664 VIAF 15296125 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmid Heinrich FelixALTERNATIVNAMEN Schmid HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer SlawistGEBURTSDATUM 14 August 1896GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 6 Februar 1963STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Felix Schmid amp oldid 220488055