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Hartmut Jackel 30 September 1930 in Wesermunde ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Hochschullehrer Von 1977 bis 1981 war er Staatssekretar SPD in der Berliner Senatsverwaltung fur Wissenschaft und Forschung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Wissenschaftliche Laufbahn 1 3 Politische Aktivitaten 1 4 Privates 2 Veroffentlichungen 3 WeblinksLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Bereits im Alter von funf Jahren verlor Hartmut Jackel seinen Vater einen Diplom Ingenieur Er besuchte zunachst das humanistische Gymnasien in Dortmund und Fulda Sein Abitur machte er 1950 am Gymnasium Laurentianum in Arnsberg Wissenschaftliche Laufbahn Bearbeiten Jackel studierte Rechtswissenschaften in Tubingen Heidelberg und Freiburg im Breisgau wo er 1955 mit dem ersten juristischen Staatsexamen abschloss Dort blieb er zunachst auch als wissenschaftlicher Assistent Anschliessend fuhrte Jackel sein Studium an der Law School der Yale University fort und erwarb dort 1958 den Titel Master of Laws LL M 1959 und 1960 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent am Institut de Droit compare der Universitat Paris Den Grad des Dr jur erlangte Jackel 1963 in Freiburg Die akademische Laufbahn Jackels begann 1963 mit einem Lehrauftrag am Otto Suhr Institut der Freien Universitat Berlin an der er sich auch 1969 fur Politische Wissenschaften habilitierte Bereits ein Jahr spater erhielt er dort eine Professur Von 1974 bis 1977 war er Erster Vizeprasident der FU Berlin Seine Forschungsschwerpunkte betrafen Politik und Recht im demokratischen Verfassungsstaat politische Parteien sowie die deutsche Einheit Seit 2004 ist Hartmut Jackel emeritiert Hartmut Jackel war von 1974 bis 1978 Vorstandsmitglied des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und von 1991 bis 1993 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft fur Politikwissenschaft Politische Aktivitaten Bearbeiten Hartmut Jackel trat 1968 der SPD bei und engagierte sich bei der Sozialdemokratischen Wahlerinitiative Von 1977 bis 1981 war er Senatsdirektor heute Staatssekretar in der Berliner Senatsverwaltung fur Wissenschaft und Forschung Dabei machte er praktische Erfahrungen in der Umsetzung bildungspolitischer Auffassungen Nach dem Rucktritt des Regierenden Burgermeisters Dietrich Stobbe und dem Weggang des Senators Peter Glotz in die SPD Zentrale nach Bonn schied Jackel im Februar 1981 aus diesem Amt und ging zuruck an die FU Berlin wo er seine Lehrtatigkeit wieder aufnahm Ab Oktober 1982 gehorte Jackel der Kommission zur Uberprufung des Hochschulrahmengesetzes an Jackels Position in der SPD blieb immer eine unabhangige So schrieb er am 21 Oktober 1983 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen offenen Brief an den damaligen Oppositionsfuhrer im Deutschen Bundestag Hans Jochen Vogel Darin kritisierte er das Abrucken der SPD vom NATO Doppelbeschluss und beanstandete die egozentrische Pflege einer antiamerikanisch eingefarbten Aussteigermentalitat in der SPD Jackel verband eine enge Freundschaft mit dem Regimekritiker Robert Havemann dessen Schicksal in der DDR Jackel sehr beschaftigte Sein Engagement fur das Leben und Werk Havemanns veranlasste die DDR Jackel ein Einreiseverbot zu erteilen welches erst 1987 funf Jahre nach Havemanns Tod 1982 wieder aufgehoben wurde Jackel verwaltete fur Havemann die Einnahmen aus seinen Buchveroffentlichungen in der Bundesrepublik was nach Auffassung der DDR Regierung ein Devisenvergehen darstellte Jackel reiste unterdessen in schwierigen Zeiten viele Male nach Polen und pflegte dort Kontakte mit Lech Walesa Bronislaw Geremek und anderen Regimegegnern In einem weiteren offentlichen Brief an den damaligen Vorsitzenden der SPD Bundestagsfraktion Rudolf Scharping verurteilte er im Oktober 1997 die Blockadepolitik der SPD im Bundesrat Jackel ist Mitglied der Deutsch Israelischen Gesellschaft und des Beirats der Robert Havemann Gesellschaft Privates Bearbeiten Jackel ist der jungere Bruder des Historikers Eberhard Jackel und seit August 1983 mit Margarete Muhl Jackel verheiratet Aus dieser Ehe stammt Tochter Laura geb 1991 aus fruherer Ehe stammen Sohn Martin geb 1964 und Tochter Bettina geb 1966 Veroffentlichungen BearbeitenUnter seinen Buchern ist aus neuester Zeit besonders das 2000 erschienene Werk Menschen in Berlin Das letzte Telefonbuch der alten Reichshauptstadt 1941 zu nennen Nachdem er auf einem Flohmarkt eine Ausgabe des Berliner Telefonbuchs von 1941 entdeckt hatte dokumentierte er anhand von 231 Kurzbiografien verschiedener Fernsprechteilnehmer den Hauptstadtalltag im Nationalsozialismus Unter anderem tauchen Erich Kastner Josef Herberger Lale Andersen Konrad Zuse Manfred von Ardenne Gottfried Benn Carl Diem Hans Frank Eugen Gerstenmaier Otto Grotewohl Ernst von Harnack Robert Havemann Maria von Maltzan Emil Nolde Ludwig Mies van der Rohe Carl Schmitt Clara Viebig und Ernst von Weizsacker auf Weitere Veroffentlichungen in Auswahl Ist das Prinzip der Nichteinmischung uberholt Baden Baden Nomos 1995 Die neue Bundesrepublik Baden Baden Nomos 1994 Ein Marxist in der DDR Munchen Zurich Piper 1980 Zur Diskussion Anerkennung der DDR Berlin West Landeszentrale fur politische Bildung 1968 Grundrechtsgeltung und Grundrechtssicherung Berlin Duncker amp Humblot 1967 Die Wesensgehaltsgarantie der Grundrechte Freiburg 1963 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hartmut Jackel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekVorsitzende der Deutschen Gesellschaft fur Politikwissenschaft DGfP Manfred Hattich Gesine Schwan Peter Haungs Erhard Forndran Hartmut Jackel Adolf Kimmel Karl Rohe Klaus Dicke Karl Schmitt Hans Vorlander Eberhard Sandschneider Nikolaus Werz Eckhard Jesse Christopher Daase Marianne Kneuer Karl Rudolf Korte Carlo Masala Manuel Frohlich Florian Grotz Andrea Gawrich Normdaten Person GND 122932293 lobid OGND AKS LCCN no91007943 VIAF 85153565 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jackel HartmutKURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 30 September 1930GEBURTSORT Wesermunde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hartmut Jackel amp oldid 207314765