www.wikidata.de-de.nina.az
Harsdorf war ein Dorf auf dem Gebiet der heutigen Stadt Magdeburg und wurde im 17 Jahrhundert zur Wustung Zusammen mit den Flachen der ehemaligen Dorfer Schrotdorf und Rottersdorf ging aus dem Gebiet Harsdorfs der spatere Magdeburger Stadtteil Wilhelmstadt heute Stadtfeld hervor Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Erinnerungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Lage des Dorfes und der Feldmark HarsdorfDas Dorf mit etwa 27 Hofen befand sich im Bereich des heutigen sudlichen Lindenweilers beiderseits der Schrote und grenzte im Suden an die heutige Grosse Diesdorfer Strasse Das Dorf hatte eine eigene Kirche die sich auf Hugel nordlich der Schrote inmitten des Dorfes und von der Schaferei einer Scheune und Stallungen umringt befand Zu beiden Seiten der Schrote hatte zudem mal eine Wassermuhle gestanden Die Feldmark Harsdorf mit einer Grosse von 1070 Morgen und 57 Quadratruten begann bei der Grossen Diesdorfer Strasse im Suden grenzte im Westen an Diesdorf reichte im Norden bis zum Boquet Graseweg und im Osten bis zum heutigen Europaring Geschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wurde Harsdorf als Hartaratesdorf im Jahre 900 als Besitz des Klosters Corvey 1 Am 21 September 937 ubereignete Otto I das Dorf dem neu gegrundeten Moritzkloster 2 3 Die Monche ubersiedelten spater in das Kloster Berge in dessen Besitz das Dorf verblieb Die Schenkungen Ottos I wurden 973 durch seinen Sohn Otto II bestatigt 1145 wurde der Besitz des Klosters durch Papst Lucius II und 1209 durch Papst Innocenz III bestatigt 1280 wurde die Harsdorfer Kirche erwahnt Teile des Dorfes gingen in den Besitz des Zisterzienserinnenklosters ad sanctum Agnetem uber 4 1314 kam es zu einem Streit zwischen der Stadt Magdeburg und Erzbischof Burchard der daraufhin zusammen mit seinen Verbundeten Magdeburg belagerte und die Harsdorfer Kirche befestigte Durch einen Vergleich zwischen den Parteien den Markgraf Waldemar von Brandenburg stiftete konnte der Konflikt beigelegt werden 4 5 nbsp Schlacht um Magdeburg am 20 Mai 1631 vom Westen der Stadt aus gesehen Kupferstich von Matthaus MerianNach Einfuhrung der Reformation weigerte sich die Stadt Magdeburg 1548 das Augsburger Interim anzuerkennen Daher zog Georg zu Mecklenburg mit der Unterstutzung des Kaisers Karl V gegen Magdeburg Nach einer schweren Niederlage der Magdeburger Truppen bei Hillersleben wurde die Stadt vom September 1550 bis November 1551 belagert Am 17 November 1550 verlagerten die Truppen ihr Lager von Fermersleben nach Diesdorf wo sie vor Harsdorf eine Schanze bauten 6 1564 waren noch zwei Hofe in Magdeburg bewohnt Als das benachbarte Diesdorf im Dreissigjahrigen Krieg 1630 1631 durch 1 900 Soldaten der Truppen Tillys besetzt war wurde Harsdorf an der Gefechtslinie erneut verschanzt Bis zum Ende des Krieges wurde Diesdorf bis auf die Kirche zerstort Es wird angenommen dass auch Harsdorf zu dieser Zeit unterging 1638 wird der Ort nach dem Flurbuch als wust bezeichnet Zusammen mit den Flachen der ehemaligen Dorfer Schrotdorf und Rottersdorf ging aus dem Gebiet Harsdorfs der spatere Magdeburger Stadtteil Wilhelmstadt spater Stadtfeld hervor der 1991 in Stadtfeld Ost und West aufgeteilt wurde Erinnerungen BearbeitenHeute erinnert die Benennung der Strassen Harsdorfer Berg Harsdorfer Strasse Harsdorfer Worthen und des Harsdorfer Platzes im Stadtteil Stadtfeld West an das Dorf Harsdorf Literatur BearbeitenGunter Hammerschmidt Die Chronik vom Magdeburg Stadtfeld Wilhelmstadt Dr Ziethen Verlag Oschersleben 2016 ISBN 978 3 86289 133 7 August Wilhelm Lubeck Geschichte der Wilhelmstadt Magdeburg Konigliche Hofbuchdruckerei Carl Friese Magdeburg 1894Einzelnachweise Bearbeiten Magdeburger Chronik Spangenberg Thuringen Konigreichs Verlag Steinman Jena 1593 S 23 Otto Heinemann Codex diplomaticus anhaltinus Verlag A Desbarats Dessau 1873 S 4 a b Gustav Hertel Die Wustungen im Nordthuringgau Otto Hendel Halle Saale 1899 S 150 online Heinrich Rathmann Geschichte der Stadt Magdeburg von ihrer ersten Entstehung an bis auf gegenwartige Zeiten Band 2 Bey dem Buchhandler Johann Adam Creutz Magdeburg 1801 S 229 230 Friedrich Wilhelm Hoffmann Geschichte der Stadt Magdeburg nach den Quellen bearbeitet Band 2 Verlag Emil Baensch Magdeburg 1847 S 278 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harsdorf Magdeburg amp oldid 228672272