www.wikidata.de-de.nina.az
Die Haplosporidia sind eine Gruppe von Einzellern die als Endoparasiten im Inneren verschiedener wasserlebender Tiere leben Wirtschaftliche Bedeutung haben sie als Krankheitserreger in Muschelkulturen Systematisch gehoren sie zu den Rhizaria HaplosporidiaSystematikKlassifikation LebewesenDomane Eukaryoten Eukaryota ohne Rang Diaphoretickesohne Rang Sarohne Rang Rhizariaohne Rang HaplosporidiaWissenschaftlicher NameHaplosporidiaCaullery amp Mesnil 1899 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Lebenszyklus 1 2 Organellen 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Belege 4 1 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenLebenszyklus Bearbeiten Die Haplosporidia verfugen uber einen komplexen Lebenszyklus der jedoch bei keiner der Arten vollstandig aufgeklart ist Im Verdauungstrakt des Wirtes schlupfen aus den Sporen kleine amoboide Zellen Diese wandern ins Bindegewebe oder in Epithelien wo sie zu vielkernigen Plasmodien heranwachsen Die grossen Plasmodien teilen sich unregelmassig zu kleineren Plasmodien mit unterschiedlicher Kernanzahl Dieser Teilungszyklus wiederholt sich mehrmals Die entstehenden Plasmodien breiten sich extrazellular im Gewebe aus Am Beginn der Sporenbildung bildet sich um ein grosses vielkerniges Plasmodium eine Zellwand das Plasmodium wird so zum Sporont Hier kommt es wahrscheinlich zur Karyogamie und nachfolgend zur Meiose Die ubrigen Stadien des Lebenszyklus durften alle haploid sein Der Sporont teilt sich spater mehrfach und bildet einkernige Sporoblasten Eine andere Lehrmeinung besagt dass sich zwei haploide Sporoblasten zu einer diploiden Zygote vereinen und das diploide Stadium uber den Rest des Lebenszyklus erhalten bleibt Welche der beiden Annahmen korrekt ist oder ob beide vorkommen ist nicht geklart Aus dem Sporoblasten bilden sich zwei Halften die kernlose Halfte das Episporoplasma umhullt die kernhaltige Halfte das Sporoplasma und trennt sich von ihm durch Zellteilung Es entsteht so eine kernhaltige Zelle im Inneren der Vakuole einer kernlosen Zelle Das Episporoplasma bildet nun die Sporenwand und degeneriert anschliessend Die Sporenwand umfasst eine vielfach artspezifische Ornamentierung und an einem Ende eine Klappe mit der sich die Spore spater offnet Das Vorhandensein von Zwischenwirten wird vermutet wurde aber nicht nachgewiesen Organellen Bearbeiten An spezifischen Organellen besitzen die Haplosporidia Haplosporosomen Diese befinden sich im Cytoplasma von Sporonten und Sporoblasten Es sind dies kugelige elektronendichte von einem Plasmalemma umgebene Vesikel mit einem Durchmesser von 70 bis 250 nm Sie enthalten membranose Strukturen sowie Glykoproteine Ihre Funktion ist unbekannt Die Spherulosomen werden als Abkommlinge des Golgi Apparats gedeutet Sie befinden sich im Vorderende der Sporen und schwellen beim Keimen der Spore an Die ubrigen Organellen besitzen keine Eigentumlichkeiten Die Mitochondrien gehoren dem tubular vesikularen Typ an Der Kernhulle des Zellkerns bleibt wahrend der Mitose erhalten der Spindelapparat verbleibt im Inneren des Zellkerns Ein Teil des Spindelapparates bleibt auch wahrend der Interphase als sogenannter Kernstab erhalten 1 Vorkommen BearbeitenDie Haplosporidia kommen weltweit vor Sie leben als Endoparasiten im Gewebe vor allem von Weichtieren aber auch von Stachelhautern Krebstieren Vielborstern und Seescheiden Haplosporidia konnen in Austern Kulturen zu erheblichen wirtschaftlichen Einbussen fuhren Systematik BearbeitenDie Haplosporidia bestehen heute aus rund 30 Arten die Gesamtartenzahl wird auf einige hundert geschatzt 2 Zu den Haplosporidia werden folgende Gattungen gezahlt 3 Urosporidium Haplosporidium Minchinia BonamiaDie Gattung Claustrosporidium wird teils zu den Haplosporidia gestellt teils aufgrund von Ultrastruktur Merkmalen selbstandig gleichrangig neben die Haplosporidia gestellt Molekulargenetische Untersuchungen zur Gattung fehlen allerdings 3 Belege BearbeitenKlaus Hausmann Norbert Hulsmann Renate Radek Protistology 3 Aufl Schweizerbart 2003 S 124 127 ISBN 3 510 65208 8Einzelnachweise Bearbeiten David J Patterson The Diversity of Eukaryotes The American Naturalist Band 65 Supplement 1999 S 96 124 Adl Sina M Leander Brian S Simpson Alastair G B Archibald John M Anderson O Roger Bass David Bowser Samuel S Brugerolle Guy Farmer Mark A Karpov Sergey Kolisko Martin Lane Christopher E Lodge Deborah J Mann David G Meisterfeld Ralf Mendoza Leonel Moestrup Ojvind Mozley Standridge Sharon E Smirnov Alexey V and Spiegel Frederick Diversity Nomenclature and Taxonomy of Protists Systematic Biology Band 56 2007 S 684 689 a b Eugene M Burreson Susan E Ford A review of recent information on the Haplosporidia with special reference to Haplosporidium nelsoni MSX disease Aquatic Living Resources Band 17 2004 S 499 517 doi 10 1051 alr 2004056 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haplosporidia amp oldid 179581022