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Hans Ulrich Siegenthaler 17 Dezember 1952 in Bern ist ein Schweizer Kunstler Als Namensvarianten nutzte er in den fruheren Jahren auch Hans Ueli Siegenthaler seit den fruhen 1980er Jahren als Signatur durchgehend HUS Er ist ein Vertreter der Konzept Minimal und der Multimediakunst Zu seinem Repertoire gehoren Videoarbeiten Malerei Objekte und Computerarbeiten Seine zentralen Werke sind die Reale Fiktion Sehnah Habalukke und seine Einfleischungen HUS Hans Ulrich Siegenthaler 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Einfleischung 2 2 Sehnah Habalukke 2 3 Weitere kunstlerische Positionen und Projekte 3 Einzelausstellungen Auswahl 4 Gruppenausstellungen Auswahl 5 Publikationen Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHUS wuchs in Bern Bumpliz auf Ab dem 16 Altersjahr machte er eine Lehre als Fernmelde Elektro und Apparatemonteur FEAM Bevor er sich zum IT Spezialisten ausbilden liess arbeitete er im Schweizerischen Institut fur Nuklearforschung in Villigen Der Einblick in die Kern und Elementarteilchenforschung und in die exakten Wissenschaften pragte sein Weltbild mit Nach anfanglichen Versuchen als Musiker Autor Lyriker Filmer und Fotograf gelangte er 1975 zur Malerei Seine damaligen Auseinandersetzungen mit konzeptuellen minimalistischen Werken primar mit den Werken von Lawrence Weiner Donald Judd Ed Kienholz Sol LeWitt Robert Ryman On Kawara Ad Reinhardt und Carl Andre fuhrten ihn zu einer individuellen Kunstauffassung Im Bundesamt fur Kultur BAK wo HUS 29 Jahre als IT Verantwortlicher in leitender Position arbeitete waren spater eines seiner Hauptaufgabengebiete die neuen Medien insbesondere das Internet jedoch auch die Bestandserhaltung digitaler Erzeugnisse HUS der im BAK Einblick in verschiedene Belange des Staatswesens erhielt begann in den spaten 1990er Jahren seine Reale Fiktion die Republik Sehnah parallel zur konzeptuellen Malerei aufzubauen HUS ist verheiratet hat zwei erwachsene Kinder lebt und arbeitet in Oberwil im Simmental und in der Stadt Bern Werk Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Bis 1980 fand ein Prozess der Findung statt Auch wenn die konsequente Minimalart seiner personlichen Asthetik jedoch nicht zwingend seiner Haltung entsprach kam es zu einer Entwicklung die sich in dem Werkkomplex der Strichbilder ergab HUS bezeichnet sich grundlegend als Autodidakt obwohl seine Studien und Forschungen dies schon lange ubersteuert hatten schon wie Roy Lichtenstein arbeitete er sich durch mannigfache Werkphasen bis sich eine deutliche Ausrichtung abzeichnete Immer noch in klassischer Manier der Minimal Art arbeitend malt HUS nun jedoch in Mengen dies sich jedoch reduzierend auf eine feine strukturierte Art So endete die Strichphase 1987 mit dem Werk Menschheit in einer komplexen Mikrofilmarbeit mit 5 Milliarden Strichen fur jeden damals existierenden Menschen ein Zeichen Die Firma Kodak leistete bei der Ausfuhrung technische Unterstutzung Das Werk sollte von dem Bevolkerungsfonds der Vereinten Nationen ubernommen werden was jedoch schlussendlich an formalen Faktoren bei der Ubergabe scheiterte 1 Einfleischung Bearbeiten Seit der Mitte der 1980er Jahre befasst sich HUS mit Einfleischungen So bezeichnet der Kunstler die von ihm gewahlten Farbtone die fur die Darstellung nackter menschlicher Korperpartien dem Inkarnat also heller Haut verwendet werden HUS verwendet den Begriff jedoch dahingehend dass er seine Aufmerksamkeit von der Perspektive der leiblichen Eigenerfahrung hin zu einer ontologischen Reflexion verschiebt Angelehnt an den Philosophen Maurice Merleau Ponty dass eine sinnhafte Welt nur als sinnlich verkorperte Welt existieren kann Statt des Leibes tritt das Fleisch von Merleau Ponty chair genannt in den Mittelpunkt wobei hier der Begriff Fleisch fur den Versuch steht Differenz und Identitat in neuer d h nicht subjektzentrierter Art und Weise zu denken Die Aufmerksamkeit verschiebt sich von der Perspektive der leiblichen Eigenerfahrung hin zu einer ontologischen Reflexion daruber dass eine sinnhafte Welt nur als sinnlich verkorperte Welt existieren kann Zwei Ruckenoperationen mit ausserst schmerzhaften Episoden haben zudem das Denken des Kunstlers gepragt Die Erfahrung namlich dass eine solche Episode aus drei Positionen besteht N 1 ist der reale der eigentliche Defekt im Ruckenmark N 2 war die lokale Verortung des real gefuhlten Schmerzes im rechten Bein N 3 ist die Interpretation des Schmerzes im Gehirn da wo der Schmerz letzten Endes stattfindet da im Ruckenmark der ladierte Beinnerv das Signal ins Gehirn sendet Diese Erfahrung zeigt deutlich dass das Reale nicht mit der Realitat identisch ist Bei Nietzsche und Bataille findet er dann zusatzlich die Bestatigung dass der Leidende in der Schmerzerfahrung eine sonst nicht mogliche intensive ekstatische Erfahrung macht Es entsteht eine Differenz des Leidenden zu sich selbst insbesondere aber eine welche die Distanz zu seinem Korper aufhebt Er verschmilzt auf eine animalische Weise mit seinem Korper er wird selbst ganz Korper Es kommt also zu einer quasimystischen Vereinigung mit seinem eigenen Korper wodurch sich zwangslaufig auch die Differenz zur ansonsten klar geordneten diskontinuierlichen Welt auflost 2 HUS ubernimmt diesen Gedanken in seine Malerei Den Chiasmus Leib Seele bringt HUS mit dem abgeanderten Satz von Wittgensteins Tractatus logico philosophicus folgendermassen auf den Punkt Wovon ich nicht sprechen kann male ich Seine Malerei tendiert zum monochrom fleischfarbenen gegenstandslosen schweigenden Bild welches nur noch Korper ist Unter tendiert ist zu verstehen dass dieser Prozess bei HUS laufend von Geschwatzigkeiten unterbrochen wird Wortfetzen aus Zeitschriften bis hin zu dadaistischen Wortreihungen verhindern eine reine Fleischwerdung verhindern dass das Bild zur Ruhe kommt Im sogenannten Schmerztagebuch entstanden vor der zweiten OP wird uber lange Seiten mit Collagen und Skizzen Angaben uber Tagesablaufe Schmerzmittel etc berichtet Das Chaos dieser lang anhaltenden Schmerzphase bis zur Erlosung durch die OP dokumentiert welche HUS auf Video vom Operateur erhalten hat So gesehen sagt HUS Ich bin immer vom eigenen Kunstwillen abgehalten rein formale Werke zu schaffen Ich bilde das Leben ab den Weg uber den alltaglichen Wahnsinn hin zur letzten Ruhe Aber auch das zuweilen Schone hat darin Platz Das Kunstwerk ist auf diesem Weg ein Abfallprodukt dieses Prozesses Somit manifestiert sich Der Weg ist das Ziel das Ziel ist weg Und wenn etwas darin schon zu sein hat steht es auf dem Bild geschrieben und nimmt somit dem Rezipienten die Moglichkeit eines eigenen Urteils vorweg Letzten Endes findet das Schone oder das Gluck auch im Korper statt im Gehirn unweit da wo auch der Schmerz seinen Ort hat Die Umsetzung der Einfleischungen erfolgt in den verschiedensten Medien oft disziplinubergreifend Sehnah Habalukke Bearbeiten nbsp Ausstellungsansicht NMB mit dem Plakat von Res Ingold Ingold Airlines in ingold we trust Der scheinbare Widerspruch Reale Fiktion wird in der Tatsache aufgelost dass eine Institution das Spiel real mitspielt Das Museum ist real und nicht Kulisse Der Staff des Museums spielt mit und behandelt den Gegenstand die Artefakte der fiktiven Kultur aus der fiktiven Inselrepublik analog echter Artefakte Das Museum wird zur Buhne oder zum Kunstwerk selber HUS geht so weit dass er den Besucher selber zum Protagonisten der Inszenierung erklart Dieser geht im Kunstwerk auf Wird aber am Ende aufgeklart HUS will aufzeigen dass der moderne Mensch immer raffinierteren Verblendungsmechanismen ausgesetzt wird je mehr die Technik fortschreitet HUS inszeniert bewusst im Archaologischen Museum und nicht im Kunstmuseum In der Archaologie der schriftlosen Fruhzeit konnen die Artefakte nicht einem Kunstler zugeordnet werden Ebenso bleibt der Urheber bis ans Ende des Ausstellungsparcours unbenannt Er stellt das Werk Habalukke vor den Kunstlernamen Erst durch Aufklarung durch Offentlichkeit dreht sich der Spiess um Schwerpunkte bildeten die Internetseiten Berenanews com Sehnah com und Habalukke ch eine Museumsseite des Nationalmuseums Sehnah Die Onlinezeitung berenanews com ist so etwas wie der Schnittpunkt der Mobiusschleife da wo Realitat und Fiktion sich kreuzen Auf Einladung des Musee Schwab prasentiert er das Museum als Kunstwerk HUS zeigt in dieser Ausstellung die Fruhgeschichte Habalukkekultur der Insel Sehnah Zu sehen waren neben multimedialen Arbeiten gegen 200 Figurinen aus Terrakotta Stein und Bronze sowie Fakebilder von Ferdinand Hodler und Cuno Amiet Portrats welche den Entdecker der Habalukkekultur Dr Walter Affolter zeigen Die Artefakte wurden fiktional durch Ingold Airlines von Sehnah nach Biel gebracht Res Ingold hat zwei Plakate der Ausstellung beigesteuert So uberschneiden sich zwei Reale Fiktionen der neueren Kunstgeschichte in dieser relevanten Ausstellung Weitere kunstlerische Positionen und Projekte Bearbeiten Ab 2006 begann eine intensive Zusammenarbeit mit Herbert Distel Er baute fur diesen die erste Internetseite fur das Schubladenmuseum und wurde von Distel zum Direktor des MOD Museum of Drawers Schubladenmuseum auf Lebenszeit ernannt Er zeichnete verantwortlich fur die Initiierung der erweiterten Neuauflage der Publikation des Buches von 1977 und die Restaurierung der originalen Dias 2020 gab HUS das Amt des Direktors ab da die raumliche Distanz eine zielfuhrende Wahrnehmung der Aufgabe erschwerte Um 1990 war HUS Redakteur und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Alpha wo er fur die Jubilaumsnummer 50 3 vom Juni 1992 verantwortlich war die von Bernhard Luginbuhl gestaltet wurde Neben Texten von HUS wurden in diese Nummer u a auch Beitrage von Franz Hohler Peter Lehner Kurt Marti Barbara Traber Fritz Widmer und Roland Zoss aufgenommen Einzelausstellungen Auswahl Bearbeiten1976 Galerie Lauffohr Brugg CH 4 1977 Galerie im Doktorhaus Oberdorf CH 5 1978 Galerie Szene Bern CH 6 1991 Galerie Hermes Solothurn CH 7 1994 Muhle Galerie Bern CH 8 1997 Galerie Murner Murten CH 9 1999 Galerie Theater Bern CH 10 2003 Galerie Kulturkeller Bern CH 11 2005 Galerie Rathauskeller Aarberg CH 12 2012 Galerie Theater Bern CH 13 2016 Neues Museum Biel NMB Biel CH 14 2017 Collection des moulages de l Universite de Geneve CH 15 2022 Archaologisches Museum Colombischlossle Freiburg D 16 Gruppenausstellungen Auswahl Bearbeiten1996 Alpengluhn Forum Schlossplatz Aarau CH kuratiert von Beat Gugger 17 1998 Von Colombo nach New Delhi Galerie 5a Bern CH 18 Publikationen Auswahl BearbeitenMarie Louis Schaller Galerie Hermes Hrsg Ausstellung Solothurn 1993 19 Ludivine Marquis Jonas Kissling Elise Maillard Habalukke Tresors d une civilisation oubliee In AS Archaologie Schweiz Nummer 39 2016 S 40ff EAN 9770255900004 Habalukke Schatze einer vergangenen Zeit In Sammeln Collection Nr 118 April Mai 2016 S 2ff EAN 9771422471006 00118 Neues Museum Biel Hrsg Berena News le journal de la Republique de Sehnah NMB 27 02 29 05 2016 Die Zeitung der Republik Sehnah Ausstellung NMB 27 02 29 05 2016 Aufl 58 000 Expl Weblinks BearbeitenPersonliche Website von HUS Galerievertretung bei arting Reale FiktionOffizielle Seite der Republik Sehnah Offizielle Seite der Habalukke Kultur Berena News Offizielles Presseorgan der Republik SehnahAudiovisuelle MedienTrailer zur Ausstellung im Colombischlosschen in Freiburg im Breisgau 2022 auf YouTube Habalukke Film von art tv NMB 2016 Schubladenmuseum Animation der ersten MOD Webseite 2009 Im Banne Habalukkes Galerie Rathauskeller Aarberg 2005 HUS bei Land in Sicht HUS als Gast bei Kurt Aeschbacher am 16 Oktober 2003TexteHabalukke Schatze einer vergessenen Zivisation museen de 7 April 2022 Habalukke eine archaologische Entdeckung Badische Zeitung 17 April 2022 Habalukke Tresors d une civilisation oubliee Universitat Genf 2017 franzosisch Habalukke 2016 Text von Veronique Dasen zu Sehnah Habalukke Berena News 2016 Katalog Publikation zur Ausstellung im NMB Neues Museum Biel Habalukke im NMB 2016 Ausstellung NMB 2016 Artikel vom Seniorweb Schweiz Schriften von uber Hans Ulrich Siegenthaler in der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Presse und Unterlagen auf habalukke ch Peter Wiechens Bataille zur Einfuhrung S 71 Junius Schweizerische Nationalbibliothek Presseartikel auf habalukke ch Pressetext auf habalukke ch Presseartikel der Berner Zeitung auf habalukke ch Presseberichte auf habalukke ch Ausstellungsansicht und Plakat auf habalukke ch Der Murtenbieter auf habalukke ch Informationen auf habalukke ch Einladung und Informationen auf habalukke ch Installationsansicht auf habalukke ch Fotosammlung auf habalukke ch Webseite des NMB Webseite der Universitat Genf Webseite des Colombischlossle Ansichten und Presse auf habalukke ch 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