www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Stefan Seifriz 28 Januar 1927 in Bremen 26 Februar 2020 ebenda 1 war ein deutscher Politiker SPD Er war von 1961 bis 1970 Mitglied des Deutschen Bundestages von 1969 bis 1979 Mitglied des Senats der Freien Hansestadt Bremen und von 1979 bis 1987 Mitglied der Bremischen Burgerschaft Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Politik 2 1 In der Zeit des Nationalsozialismus 2 2 Mitgliedschaft in der SPD 2 3 Mitglied des Deutschen Bundestages 2 4 Senator in Bremen 2 5 Burgerschaftsabgeordneter in Bremen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusbildung und Beruf BearbeitenSeifriz machte nach der Volksschule eine kaufmannische Lehre bei der Bremer Zeitung Er bildete sich in Kursen der Abendschule fort und leistete wahrend des Zweiten Weltkriegs zunachst Ersatzdienst im Stadtischen Quartieramt und in der Kinderlandverschickung spater als Sanitater im Kriegsdienst sowie bei der Waffen SS Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft im Juni 1946 absolvierte er eine Ausbildung zum Journalisten und arbeitete anschliessend bei verschiedenen Bremer Tageszeitungen als Redakteur Von 1958 bis 1962 wirkte er als Geschaftsfuhrer der Bremer Volkshochschule und des Bildungswerks Arbeit und Leben Politik BearbeitenIn der Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Von 1937 bis 1944 war er in der HJ und dort 1944 Kameradschaftsfuhrer fur Werbung 2 Am 24 Januar 1944 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 9 753 363 3 2 Er war Mitglied der Waffen SS 2 Mitgliedschaft in der SPD Bearbeiten Im November 1947 wurde Seifriz aufgrund der Jugendamnestie als nicht betroffen entnazifiziert 2 Nach dem Krieg wurde Seifriz Mitglied der SPD Er gehorte zunachst dem Bremer Landesvorstand der Sozialistischen Jugend Deutschlands und spater dem Bremer SPD Landesvorstand an Mitglied des Deutschen Bundestages Bearbeiten Vom 17 Oktober 1961 bis zum 6 Januar 1970 war Seifriz Mitglied des Deutschen Bundestages Er wurde dreimal in Folge fur die SPD im Wahlkreis Bremen West direkt gewahlt In der 4 Wahlperiode 1961 1965 war er ordentliches Mitglied in den Ausschussen fur Familien und Jugendfragen und fur Verkehr Post und Fernmeldewesen sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss fur Kulturpolitik und Publizistik In der 5 Wahlperiode 1965 1969 war er ordentliches Mitglied im Verkehrsausschuss und ab dem 21 Juni 1967 dessen Vorsitzender In der 6 Wahlperiode 1969 1972 gehorte Seifriz als ordentliches Mitglied dem Ausschuss fur Verkehr und fur das Post und Fernmeldewesen an Nach seiner Wahl in den Bremer Senat legte Seifriz sein Bundestagsmandat nieder Parallel zu seiner Mitgliedschaft im Bundestag war Seifriz vom 29 November 1961 bis zum 1 Oktober 1967 vom Deutschen Bundestag gewahltes Mitglied des Europaischen Parlaments Senator in Bremen Bearbeiten Vom 3 Dezember 1969 bis zum 25 Juni 1979 amtierte Seifriz als Senator fur das Bauwesen der Freien Hansestadt Bremen In seiner Zeit erfolgte ein wesentlicher Umbruch in der Baupolitik der Stadt Bremen 1971 veroffentlichte er als Bausenator das Stadtentwicklungsprogramm Bremen in dem noch von einem Anstieg der Bremer Bevolkerung von 600 000 auf 800 000 Einwohner ausgegangen wurde Im Hauptverkehrslinienplan verlief die sogenannte Mozarttrasse als Stadtautobahn noch durch die Ortsteile Ostertor und Buntentor die sogenannte Werderlandtrasse durch das Werderland in Burglesum sowie die Strasse Schwachhauser Ring durch den Burgerpark 4 Die zu hoch gegriffene Prognose der Bevolkerungsentwicklung und die Planung der Verkehrstrassen wurden vom Bausenator zuruckgezogen stattdessen wurde der Ausbau der Stadtbahn verstarkt Seifriz wurde als gluckloser Senator bezeichnet da seine Anderungen der Baupolitik oft erst auf Druck der politischen Basis im Lande erfolgten Nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition in Bremen und dem Ausscheiden der drei FDP Senatoren am 1 Juni 1971 amtierte Hans Stefan Seifriz fur sechs Monate in der Nachfolge von Ulrich Graf FDP auch als Senator fur Justiz und Verfassung und Senator fur kirchliche Angelegenheiten Beide Amter gab er im Zuge der Regierungsneubildung am 15 Dezember 1971 wieder ab Nachdem Karl Heinz Jantzen SPD am 4 September 1978 aus dem Bremer Senat ausschied wurde Seifriz bis zur Amtsubernahme des neuen Senators fur Finanzen Henning Scherf SPD am 27 September 1978 mit der Wahrnehmung der Geschafte des Finanzressorts beauftragt Im Vorfeld der Bremer Burgerschaftswahl 1979 warf das der CDU nahestehende Wochenblatt Weser Report Seifriz vor er habe 1944 als 17 Jahriger in der Bremer Zeitung Naziparolen geschrieben Seifriz hatte sich von diesen Artikeln bereits bei seinem Antrag auf Zulassung zur Journalistenausbildung Ende der 1940er Jahre und 1961 bei seiner Nominierung als Bundestagskandidat distanziert und sich entschuldigt trotzdem trat er am 25 Juni 1979 als Senator zuruck und veroffentlichte den Kommentar Mein Rucktritt ist nicht das Ergebnis erneuter Vergangenheitsbewaltigung Er hat ausschliesslich das Ziel meiner Partei im Wahlkampf den Rucken freizuhalten Der Bremer Burgermeister Hans Koschnick SPD erklarte dass sich der Senat voll vor Stefan Seifriz gestellt habe Ich bin nicht bereit zu akzeptieren dass uber Angehorige jener Jahrgange wegen ihres Wirkens in der Hitlerjugend heute der Stab gebrochen wird Die SPD hat diese jungen Menschen in Kenntnis ihrer Vergangenheit zur aktiven Mitarbeit im demokratischen Staat gerufen weil wir von ihnen die sich ruckschauend ein unmittelbares Urteil uber die verbrecherischen Einflusse des NS Staates machen konnten ein uberzeugendes Beispiel fur unsere freiheitlich demokratische Gesellschaft erwarten konnten Das sei auch bei Stefan Seifriz so gewesen 5 Vom 6 Januar 1970 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Senat am 25 Juni 1979 war Hans Sefan Seifriz stellvertretendes Mitglied des Bundesrates und dort Mitglied im Ausschuss fur Stadtebau und Wohnungswesen Burgerschaftsabgeordneter in Bremen Bearbeiten Nach seinem Rucktritt als Senator nahm Seifriz das wegen seiner Senatsmitgliedschaft ruhende Burgerschaftsmandat wieder auf wurde bei den Burgerschaftswahlen 1979 und 1983 erneut in die Bremische Burgerschaft gewahlt und gehorte dem Landesparlament bis zum Ende der 11 Wahlperiode am 12 Oktober 1987 an Seifriz war Mitgrunder des Bremer Landesjugendrings und gehorte der Deutschen UNESCO Kommission an Siehe auch BearbeitenSenat Koschnick I Senat Koschnick II Senat Koschnick III Liste der Bremer Senatoren Liste der Bausenatoren von BremenLiteratur BearbeitenRudolf Vierhaus Ludolf Herbst Hrsg Bruno Jahn Mitarb Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949 2002 Bd 2 N Z Anhang K G Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 23782 0 S 814 Michael Koppel Horn Lehe Lexikon Edition Temmen Bremen 2012 ISBN 978 3 8378 1029 5 Bremische Burgerschaft Hrsg Karl Ludwig Sommer Die NS Vergangenheit fruherer Mitglieder der Bremischen Burgerschaft Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen Heft 50 Staatsarchiv Bremen Bremen 2014 ISBN 978 3 925729 72 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Stefan Seifriz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten https www weser kurier de bremen bremen stadt artikel trauer um hans stefan seifriz arid 1900418 html a b c d Bremische Burgerschaft Hrsg Karl Ludwig Sommer Die NS Vergangenheit fruherer Mitglieder der Bremischen Burgerschaft Projektstudie und wissenschaftliches Colloquium Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen Heft 50 Staatsarchiv Bremen Bremen 2014 ISBN 978 3 925729 72 0 S 99 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 41210880 Der Senator fur das Bauwesen Stadtentwicklungsprogramm Bremen Entwurf 1971 Hamburger Abendblatt vom 26 Juni 1979 Seite 2 Bausenatoren der Freien Hansestadt Bremen seit 1945 Emil Theil Alfred Balcke Wilhelm Blase Franz Lobert komm Hans Stefan Seifriz Hans Koschnick komm Bernd Meyer Eva Maria Lemke Konrad Kunick Bernt Schulte Christine Wischer Jens Eckhoff Ronald Mike Neumeyer Reinhard Loske Joachim Lohse Maike Schaefer Ozlem UnsalFinanzsenatoren der Freien Hansestadt Bremen seit 1945 Wilhelm Nolting Hauff 1945 1962 Johann Diedrich Noltenius 1962 1966 Rolf Speckmann 1966 1971 Oskar Schulz 1971 1975 Karl Heinz Jantzen 1975 1978 Hans Stefan Seifriz komm 1978 Henning Scherf 1978 1979 Moritz Thape 1979 1985 Claus Grobecker 1985 1991 Volker Kroning 1991 1994 Manfred Fluss 1994 1995 Ulrich Nolle 1995 1997 Hartmut Perschau 1997 2003 Ulrich Nussbaum 2003 2007 Karoline Linnert 2007 2019 Dietmar Strehl 2019 2023 Bjorn Fecker seit 2023 Normdaten Person GND 118823973 lobid OGND AKS LCCN n88645326 VIAF 37713115 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seifriz Hans StefanKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdB MdEP MdBBGEBURTSDATUM 28 Januar 1927GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 26 Februar 2020STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Stefan Seifriz amp oldid 235549495