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Hans Seytter 16 Marz 1898 19 Juni 1964 in Stuttgart war ein deutscher Architekt der vor und nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Kirchenneubauten errichtete oder erneuerte 1 Wolfbuschkirche in Weilimdorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten und Entwurfe 2 1 Orgelprospekt in Nurtingen 2 2 Kirchenumbau Martinskirche Neuffen 2 3 Nikolaikirche in Heilbronn 2 4 Wolfbuschkirche in Weilimdorf 2 5 Oberhofenkirche in Goppingen 2 6 Martinskirche in Mohringen 2 7 Emmauskirche in Riedenberg 2 8 Evangelische Kirche in Kirchenkirnberg 2 9 Wiederaufbau der Stiftskirche in Stuttgart 2 10 Gemeindezentrum der Johanneskirche in Kornwestheim 2 11 Gemeindehaus in Fellbach 2 12 Christuskirche in Altbach 2 13 Umgestaltung der Michaelskirche in Degerloch 2 14 Auferstehungskirche in Heilbronn Bockingen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Seytter studierte Architektur und legte im Anschluss an ein Referendariat das zweite Staatsexamen zum Regierungsbaumeister Assessor in der offentlichen Bauverwaltung ab Seine Habilitationsschrift aus dem Jahr 1929 trug den Titel Zusammenhange zwischen Form und Konstruktion in der Entwicklung des Mobelbaues er erlangte damit die Venia legendi fur Innenausbau an der Abteilung fur Architektur der Technischen Hochschule Stuttgart 2 1940 wurde er zum Dozenten in der Abteilung fur Architektur der Technischen Hochschule Stuttgart ernannt 3 Bauten und Entwurfe Bearbeiten chronologisch nbsp Emmauskirche in RiedenbergOrgelprospekt in Nurtingen Bearbeiten Aus den spaten 1920er Jahren stammt Seytters Orgelprospekt fur die Orgel in der Kreuzkirche in Nurtingen 4 Kirchenumbau Martinskirche Neuffen Bearbeiten 1932 wurde die Martinskirche Neuffen 5 nach Entwurfen Seytters neu gestaltet Da die Bausubstanz zum Teil marode war wurden alle Emporen und das Gestuhl entfernt Wo zuvor ein Mittelgang bestand und die Kanzel im Mittelschiff auf der Seite platziert war entstand nun ein mit langen Banken vollstandig ausgefulltes Mittelschiff das sich ausschliesslich nach vorn auf eine neue rechts am Chorbogen angeordnete Kanzel ausrichtete Die zuvor auf der Westempore gewesene Orgel mit neugotischem Prospekt wurde ersetzt durch eine prospektlose Orgel im Chorraum 6 Nikolaikirche in Heilbronn Bearbeiten 1932 wurde die Heilbronner Nikolaikirche nach Planen Seytters umgebaut Er kritisierte zuvor verschiedene Teile der um 1900 geschaffenen Innenausstattung so insbesondere die neugotische Brustung der Westempore die seiner Meinung nach der einzige laute Missklang in dem sonst einheitlichen Innenraum 7 war Auch die Kanzel hielt er fur in der Form schlecht und viel zu hoch gestellt 7 und die Luther Statue die in dreiviertel Lebensgrosse im Chor stand fur eine Dilettantenarbeit 7 8 Sie wurde bei der Restaurierung unter Seytter 9 ebenso entfernt wie die ubrige historistische Dekoration der Nikolaikirche Wolfbuschkirche in Weilimdorf Bearbeiten Am 20 Marz 1938 wurde die von Seytter geplante Wolfbuschkirche in Stuttgart Weilimdorf eingeweiht 10 Oberhofenkirche in Goppingen Bearbeiten Die Oberhofenkirche in Goppingen wurde 1938 durch Hans Seytter renoviert wobei die seitlichen Emporen verkurzt wurden 11 Martinskirche in Mohringen Bearbeiten Die nach Planen und unter Leitung von Seytter wieder aufgebaute Martinskirche in Mohringen wurde 1949 eingeweiht Emmauskirche in Riedenberg Bearbeiten 1950 gestaltete Seytter zusammen mit dem Bildhauer Helmut Uhrig die Emmauskirche in Riedenberg 12 Evangelische Kirche in Kirchenkirnberg Bearbeiten 1952 wurde die neu aufgebaute evangelische Kirche in Kirchenkirnberg eingeweiht die allerdings erst 1962 fertiggestellt war Seytter hatte in der Nachkriegszeit einen eher kleinen und bescheidenen Bau entworfen 13 Wiederaufbau der Stiftskirche in Stuttgart Bearbeiten nbsp Sudwestpforte der Stuttgarter Stiftskirche mit Relief aus dem Jahr 1956Im Zuge der Luftangriffe auf Stuttgart im Jahr 1944 wurde die Stiftskirche schwer beschadigt Sowohl der fruhgotische Chor als auch das spatgotische Langhaus wurden zerstort die sudliche Aussenwand sowie eine der Arkaden des Mittelschiffes die die Gewolbe trugen sturzten ein Die restliche Substanz des Baues wurde durch den Feuersturm schwer in Mitleidenschaft gezogen der Westturm stand zwar noch musste aber abgestutzt werden Aus statischen Grunden musste 1950 die Sudarkade abgerissen werden was zur endgultigen Zerstorung der spatgotischen Raumstruktur der Kirche fuhrte Im Gegensatz zu den Wiederaufbauarbeiten am Wurzburger Dom bei denen die dort vorhandene romanische Dreischiffigkeit wiederhergestellt wurde wurde die Stuttgarter Stiftskirche durch den Wiederaufbau nach Hans Seytters Planen in der Nachkriegszeit stark verandert Das spatgotische Kreuzgewolbe des Chores das vor den Luftangriffen noch bestanden hatte wurde nicht wiederhergestellt sondern eine angenommene fruhere Bauphase rekonstruiert die sudliche Aussenwand wurde in Formen der 1950er Jahre neu errichtet und in den Innenraum wurde ein riesiges dunkles holzernes Tonnengewolbe eingezogen das keinerlei Bezug zu der Vorgeschichte der Kirche hatte Dazu kam ein Pfeiler mit einem neorealistischen Gerichtsengel und eine Kanzel mit riesigem Schalldeckel Seytters Losung wurde schon direkt nach dem Abschluss des Wiederaufbaus stark kritisiert weil die Kirche nun eher einen Hallen oder gar Scheunencharakter hatte Christoph Markschies empfand Seytters 1956 abgeschlossene Arbeit als ein aggressives Terrorattentat auf einen hochst qualitatvollen fruh und spatgotischen Bau Jahrzehnte spater wurde Seytters Losung zugunsten eines erneuten Umbaus durch Bernhard Hirche aufgegeben obwohl zu diesem Zeitpunkt auch daruber nachgedacht wurde ob dem Wiederaufbau des Architekten Hans Seytter nicht doch ein architektonischer Wert zukam und die gefundene Losung nicht nur reprasentativ fur den Stil der funfziger Jahre genannt werden muss sondern auch ein eigenstandiges theologisches Konzept evangelischen Kirchenbaus reprasentiert 14 Gemeindezentrum der Johanneskirche in Kornwestheim Bearbeiten Die im Jahr 1921 im Zusammenhang mit der schnell wachsenden Bevolkerung der Stadt Kornwestheim errichtete Notkirche ein Barackenbau wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Auftrag der evangelischen Johannesgemeinde durch einen Neubau ersetzt Seytter lieferte die Entwurfe und leitete die Arbeiten vor Ort Am 6 Marz 1955 wurde das Gotteshaus feierlich eingeweiht Die Fassaden sind mit Gonninger Tuffstein verkleidet das Kirchenschiff ist 41 m lang 17 m breit und 20 hoch Mit ihrem 36 m hohen Kirchturm und Platzen fur 900 Glaubige ist die neue Johanneskirche das grosste nach dem Krieg in der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg errichtete Kirchengebaude Die Innenausstattung mit farbigen Chorfenstern und den Darstellungen des wiederkehrenden Christus der Johannesoffenbarung und dem Johannesevangelium sowie die Fenster uber der Empore stammen von W Dieter Kohler das Kruzifix aus Eichenholz fertigte der Bildhauer Ulrich Henn Den Altarteppich knupften Mitglieder der Johannesgemeinde nach einer Vorlage der Stuttgarter Paramentenwerkstatt Die Orgel auf der Empore entstand 1958 in der Werkstatt der Firma Walcker Ludwigsburg besitzt 37 klingende Register und mehr als 2000 Pfeifen 15 Gemeindehaus in Fellbach Bearbeiten Das erste eigene Gemeindehaus der Lutherkirche in Fellbach wurde von Seytter entworfen und 1956 fertiggestellt 16 Christuskirche in Altbach Bearbeiten Die Christuskirche in Altbach wurde nach Planen Seytters errichtet und am 24 Juli 1960 eingeweiht 17 Umgestaltung der Michaelskirche in Degerloch Bearbeiten Die Michaelskirche in Stuttgart Degerloch wurde 1961 von Hans Seytter umgestaltet Seine Arbeiten betrafen hier nur den Innenraum ausserlich ist die Kirche seit Jahrhunderten fast unverandert erhalten geblieben 18 Auferstehungskirche in Heilbronn Bockingen Bearbeiten nbsp Auferstehungskirche in Heilbronn BockingenDie Auferstehungskirche in Heilbronn Bockingen gestaltete Seytter im Inneren eher konservativ 19 Die Restaurierung bzw Neuerrichtung der Pankratiuskirche in Auingen hatte Seytter eigentlich auch ubernehmen sollen uberliess diese Arbeit allerdings seinem damaligen Angestellten Klaus Ehrlich 20 Literatur BearbeitenSeytter Hans In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 4 Q U E A Seemann Leipzig 1958 S 268 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Seytter Professor Architekt Regierungsbaumeister in Stuttgart gestorben Im Stuttgarter Gedenktagekalender Hans Seytter Zusammenhange zwischen Form und Konstruktion in der Entwicklung des Mobelbaues Habilitationsschrift zur Erlangung der venia legendi fur Innenausbau an der Abteilung fur Architektur der Technischen Hochschule Stuttgart 1929 Deutsche Bauzeitung 74 Jahrgang 1940 Nr S Alfred Reichling Wolfgang Adelung Aspekte der Orgelbewegung Merseburger 1995 S 189 Siehe Neuffen evang Martinskirche auf kirchbau de Emil Schliesser Die Martinskirche in Neuffen Kirchenfuhrer im Selbstverlag der Kirchengemeinde 1982 a b c Wilhelm Steinhilber Evangelische Gesamtkirchengemeinde Heilbronn Teil 2 Die Nikolaikirche zu Heilbronn Evangelische Gesamtkirchengemeinde Heilbronn Heilbronn 1965 S 50 f Wilhelm Steinhilber Evangelische Gesamtkirchengemeinde Heilbronn Teil 2 Die Nikolaikirche zu Heilbronn Evangelische Gesamtkirchengemeinde Heilbronn Heilbronn 1965 S 51 f Hans Seytter auf bildindex de Hans Seytter Architekt geboren 1898 zuletzt erwahnt vor 1958 tatig in Stuttgart Schaffenszeit 1913 1958 in DeutschlandLiteratur Vollmer Bd 4 1958 S 268Literatur AKL Bio Bibliographischer Index Einweihung der Wolfbuschkirche in Weilimdorf Im Stuttgarter Gedenktagekalender Kirchendatenbank Bericht in der Esslinger Zeitung Bericht in der Murrhardter Zeitung Vortrag von Christoph Markschies vom 12 November 2006 Website der Johanneskirche Kornwestheim Memento des Originals vom 12 Januar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ev kirche kornwestheim de Seminarankundigung der Universitat Stuttgart PDF 209 kB Ein Gesamtkunstwerk fur den Gottesdienst Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ev kirche lichtenwald de auf ev kirche lichtenwald de 20 Juli 2010 zur Christuskirche in Altbach Michaelskirche in Degerloch Memento des Originals vom 27 August 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ev kirche degerloch de Bericht in der Heilbronner Stimme Pankratiuskirche Auingen 1 2 Vorlage Toter Link www ev kirche auingen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 2 7 MB Normdaten Person GND 123060494 lobid OGND AKS VIAF 50125159 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seytter HansKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 16 Marz 1898STERBEDATUM 19 Juni 1964STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Seytter amp oldid 212459789