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Ulrich Henn 6 Marz 1925 in Schwabisch Hall 8 Dezember 2014 war ein deutscher Bildhauer sakraler Kunst Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Werkbeispiel 3 Werke Auswahl 4 Quellen 5 Einzelbelege 6 WeblinksLebenslauf Bearbeiten nbsp Bugenhagenbrunnen auf dem Platz vor der Andreaskirche in HildesheimUlrich Henn begann nach Schulbesuch Militardienst und Kriegsgefangenschaft 1947 in Stuttgart seine kunstlerische Laufbahn zunachst als Bildschnitzer und Restaurator Unter anderem rekonstruierte er den im Zweiten Weltkrieg zerstorten spatgotischen Schrein des Hochaltars der Ohringer Stiftskirche fur den er in uber zweijahriger Arbeit das in Tausende von Einzelteilen zerborstene filigrane Schnitzwerk wieder zusammenfugte und kopierte mehrere vom Holzwurm befallene Brustungsteile der barocken Treppenanlage in der Neuen Abtei des Klosters Schontal Ab 1953 benutzte er neben dem Holz auch Bronze als Werkstoff und liess in den folgenden Jahren mehrere grosse Bronzearbeiten fur sakrale wie auch offentliche Raume giessen Nach einer Sehnenverletzung an der linken Hand gab er 1958 die Holzbildhauerei auf und modellierte von nun an fur den Bronzeguss nbsp Bronzetur an der Andreaskirche in Hildesheim Errettung am SchilfmeerNicht nur in Deutschland sondern auch fur Gotteshauser in Osterreich Luxemburg und den USA hat er Werke geschaffen darunter die monumentalen Kirchenportale der National Cathedral in Washington DC USA oder der St James Cathedral in Seattle USA Zu Henns Auftraggebern zahlten sowohl evangelische als auch katholische Kirchengemeinden Jedes von ihm geschaffene Objekt einerlei ob Kirchentur Altarkreuz oder Tabernakel will eine Botschaft vermitteln die in der Bibel begrundet liegt Er reduzierte das Bildprogramm stark und stilisierte die Figuren bis ins Zeichenhafte Die Technik in der seine Arbeiten entstanden ist das Wachsausschmelzverfahren Schwerpunkt seiner Arbeit ist die sakrale Kunst Neben Kreuzen Altaren Leuchtern hat Henn allein 36 Kirchenturen geschaffen von denen manche funf Meter hoch sind Auch profane Bildwerke sind in seinem Œuvre vertreten wie zum Beispiel grosse Freiplastiken Bauplastiken Brunnen und kleinere Skulpturen denen teilweise ein hintergrundiger Humor innewohnt Die meisten von Henns Arbeiten sind architekturgebunden Ulrich Henn lebte und arbeitete seit 1962 in Uxheim Leudersdorf in der Eifel Werkbeispiel BearbeitenDas bronzene Eingangsportal der Evangelischen Stadtkirche PforzheimBei der Gestaltung des monumentalen Eingangsportals nahm Ulrich Henn direkten Bezug auf die Zerstorung der Stadt Pforzheim am 23 Februar 1945 Bei einem Angriff von 369 Flugzeugen der britischen Royal Air Force kamen nach offiziellen Schatzungen 17 600 Menschen ums Leben manche Schatzungen gehen von uber 20 000 Opfern aus Zwangsarbeiter eingerechnet Dies entspricht ungefahr einem Drittel der damals in der Stadt lebenden Bevolkerung Die rechte Seite des grossen Bronzeportals symbolisiert eine Stadt die von Flammen umschlungen ist auf der rechten Seite sieht man eine Figurengruppe die scheinbar vor dem Untergang fluchtet und eine im Schock erstarrte Frau Henn nimmt damit auch Bezug auf die biblische Urgeschichte vom Untergang der Stadte Sodom und Gomorra 1 Mose 18 19 nbsp Die brennende Stadt Pforzheim rechter Turflugel nbsp Eine im Schock erstarrte Frau nach 1 Mose 19 30 ff Lot s Weib linker Turflugel nbsp Fluchtende Personengruppe aus der brennenden Stadt linker TurflugelWerke Auswahl Bearbeiten nbsp Der Barmherzige Samariter nbsp Marktplatzbrunnen in Oberlenningen1953 Oberlenningen Rathaus Familie Nussbaum lebensgross 1953 1955 Oberlenningen Marktplatz Marktplatzbrunnen Bronze und Muschelkalk lebensgross 1954 Markgroningen Evang Kirche Chorstuhlwange Petrus Eiche 1957 Stuttgart Erloserkirche Der Barmherzige Samariter Bronze lebensgross 1958 Stuttgart Stiftskirche Kain und Abel und der Tanz um das Goldene Kalb 1959 Essen Pauluskirche Altarkreuz als siebenarmiger Leuchter gestaltet 1961 Heilbronn Kilianskirche zwei Bronzeturen und Altarkreuz Bronze 1963 Schwabisch Hall Auferstehungskirche Chorwand Bronzeplastik 1 2 1963 Ochsenberg Konigsbronn Johanneskirche Altarkreuz und Turgriffe 1964 Heimerdingen Peter und Paul Kirche Hangekreuz mit Szenen aus der Passions und Ostergeschichte 3 1964 Tubingen Stiftskirche Brautportal zum Ersten und Altarkreuz zum Zweiten Glaubensartikel 4 5 1967 Pfullingen Stadtkirche Taufbecken und Deckplatte 6 1969 Ravensburg Evangelische Stadtkirche Majestas Domini Christus in der Mandorla hangende Bronzeskulptur im Chorbogen 1969 Ravensburg Evangelische Stadtkirche Altarkreuz mit Szenen aus dem Leben Jesu Bronze am Hauptaltar 1968 Pforzheim Stadtkirche Apsis Aussendung der Junger Bronzeportal 1972 Trier Dom Helenakrypta Petrusaltar mit Kruzifix 7 1973 Isny im Allgau St Nikolaus Kreuzigungsgruppe sieben lebensgrosse Figuren als Lettner im Chorbogen Bronze 1973 Reformationskirche Hilden Bronzeture des Sudportals mit 10 paarigen Hochreliefs 1978 Schifflingen Luxemburg St Martin Altar Lesepult und Tabernakelstele Bronze 1979 Washington National Cathedral Osterleuchter und Westportale 1982 Gerolstein St Anna Altar Circumpendium und Tabernakel Bronze 1985 Rankweil Osterreich Liebfrauenkirche Kanzel Bronze 1985 Albstadt Ebingen St Josef Altaraufsatz 8 1989 Herford Abteistele Bronze 3 30 Meter hoch 1992 Mainz Bretzenheim Pfarrkirche St Bernhard Altar Ambo Sieben Leuchter im Altarraum und Osterleuchter 1995 Bugenhagenbrunnen auf dem Andreasplatz in Hildesheim Bronze 7 5 Meter hoch 1996 Gerolstein Rondell Mutter und Kind Bronze lebensgross 1999 Seattle St James Cathedral Eingangsanlage Zeremonienportal und zwei Seitenportale 2004 Mainz Bretzenheim Pfarrkirche St Bernhard Kreuzweg 2005 Leudersdorf Freiskulptur St Martin in Bronze 2007 Mettingen Mutter Gottes im Rosenkranz 2013 Tubingen Stiftskirche Bronzeleuchter fur Oster und Taufkerze zum Dritten Glaubensartikel 9 Quellen BearbeitenHerta Beutter Ulrich Henn Bronzearbeiten Hallisch Frankisches Museum 2008 ISBN 3 9805483 9 2 Kunst und Kirche Herausgegeben vom Prasidium des Evangelischen Kirchenbautages ISBN 3 211 75801 1 Einzelbelege Bearbeiten Foto von der Chorwand in der Auferstehungskirche mit Bronzeplastik von Ulrich Henn Horst Clauss Hans Joachim Konig und Ursula Pfistermeister Kunst und Archaologie im Kreis Schwabisch Hall Theiss Stuttgart und Aalen 1979 S 138 G Sch Das neue Hangekreuz in der Peter und Paulskirche zu Heimerdingen In Mitteilungsblatt der Gemeinde Heimerdingen 19 Marz 1965 Stiftskirche Tubingen Der Altar von 1964 stiftskirche tuebingen de abgerufen am 14 Mai 2015 Ulrich Henn in der Stiftskirche Memento vom 18 Mai 2015 im Internet Archive reformationskirchen wuerttemberg de abgerufen am 14 Mai 2015 Adolf Gommel Bearb Tauf und Abendmahlsgerate aus evangelischen Kirchen in Wurttemberg Stuttgart 1969 Nr 27 Der Petrus Altar wurde 1972 im Wettbewerb um einen neuen Hochaltar des Trierer Domes geschaffen Die Kommission entschied sich fur einen anderen Entwurf der Altar von Henn wurde aber in der Ostkrypta aufgestellt Petrusaltar in der Ostkrypta Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Landesbibliographie Baden Wurttemberg In statistik baden wuerttemberg de Abgerufen am 27 Oktober 2019 Tubinger Stiftskirche komplettiert Trinitats Kunstwerke von Ulrich Henn Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 12 Mai 2015Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ulrich Henn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website zu Ulrich HennNormdaten Person GND 119297426 lobid OGND AKS VIAF 30343671 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Henn UlrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer sakraler KunstGEBURTSDATUM 6 Marz 1925GEBURTSORT Schwabisch HallSTERBEDATUM 8 Dezember 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich Henn amp oldid 237914898