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Hans Paul Kunzi 30 Januar 1924 in Olten 16 November 2004 in Zurich war ein Schweizer Politiker FDP und Mathematiker Er bekleidete eine Doppelprofessur an der Universitat Zurich und der ETH Zurich und schuf als Regierungsrat des Kantons Zurich die Zurcher S Bahn Er fand seine letzte Ruhestatte auf dem Zurcher Friedhof Manegg Hans Kunzi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Akademisch 1 3 Politik 1 4 Weitere Tatigkeiten 1 5 Denkmal 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Hans Kunzi dessen Vater als Elektrotechniker bei der Atel in Olten Kanton Solothurn angestellt war wurde in Olten geboren und wuchs in dieser Eisenbahnerstadt auf Er besuchte die Kantonsschule Solothurn wo er Mitglied der freisinnig orientierten Kantonsschul Studentenverbindung Wengia Solodorensis wurde 1 Akademisch Bearbeiten Hans Kunzi studierte Mathematik an der ETH Zurich und promovierte 1949 bei Albert Pfluger uber ein funktionentheoretisches Thema Der Fatou sche Satz fur harmonische und subharmonische Funktionen in n dimensionalen Kugeln Die Habilitation erfolgte 1955 mit der Schrift Neue Beitrage zur geometrischen Wertverteilungstheorie Er schrieb zahlreiche weitere Arbeiten zur Funktionentheorie insbesondere zur Nevanlinnaschen Wertverteilungstheorie und uber quasikonforme Abbildungen Des Weiteren befasste er sich mit Operations Research Nachdem er von 1952 bis 1958 Mathematiklehrer an der kantonalen Handelsschule gewesen war wurde er 1958 Professor fur Operations Research und elektronische Datenverarbeitung an der Universitat Zurich Danach konzentrierte er seine wissenschaftlichen Arbeiten auf dieses Gebiet und schrieb zahlreiche Lehrbucher und Monografien daruber Ab 1966 war er zusatzlich Professor an der ETH Zurich Kunzi war einer der Grunder der Schweizerischen Vereinigung fur Operations Research und auch ihr erster Prasident Kunzi grundete zusammen mit Martin J Beckmann im Jahr 1967 die Lecture Notes in Operations Research and Mathematical Economics aus denen die Lecture Notes in Economics and Mathematical Systems hervorgingen Als fuhrenden Vertreter im Gebiet der Operations Research ausserhalb des angelsachsischen Sprachraums war Kunzi ebenso ein IT Pionier und beschaftigte sich fruh mit Big Data Er war es auch der den ersten Computer der Universitat Zurich anschaffte 2 Politik Bearbeiten nbsp S Bahn Zug 514 006 Hans Kunzi Kunzi wurde 1970 in den Regierungsrat des Kantons Zurich gewahlt dem er bis 1991 angehorte Wahrend dieser Zeit war er viermal Regierungsratsprasident In den Jahren 1971 bis 1987 war er zudem auch Mitglied des schweizerischen Nationalrats Er leitete die Volkswirtschaftsdirektion und pragte in dieser Zeit die Entwicklung des offentlichen Verkehrs Unter seiner Fuhrung entstanden die S Bahn Zurich und der Zurcher Verkehrsverbund ZVV In Zurich ist Kunzi daher auch unter dem Namen Vater der Zurcher S Bahn bekannt geworden Aus diesem Grund wurde einer Komposition der neuen S Bahn Zuge SBB RABe 514 auf seinen Namen getauft Erste Plane fur eine kombinierte S und U Bahn wurden 1973 von der Zurcher Bevolkerung noch wuchtig abgelehnt Unter Kunzis Federfuhrung wurden 1981 erneute Plane einer S Bahn ohne U Bahnbau mit klarer Mehrheit angenommen 1991 ging die Zurcher S Bahn schliesslich in Betrieb Ein Jahr spater verabschiedete sich Kunzi aus der Politik Kunzi hat sich nicht nur im S Bahn Bau hervorgetan sondern trieb auch den Ausbau des Flughafens Zurich voran Ausserdem wirkte er an der Kantonalisierung der Schweizer Berufsschulen mit Weitere Tatigkeiten Bearbeiten Nach seinem Rucktritt als Regierungsrat betatigte er sich im Bereich der Non Profit Organisationen und unterstutzte wissenschaftliche Stiftungen Zum Beispiel war er von 1992 bis zu seinem Tod Grundungsprasident der Karl Schmid Stiftung Ebenso setzte er sich fur die Nachwuchsforderung ein Als Prasident der Kirchenpflege Fraumunster initiierte er zusammen mit dem damaligen Pfarrer Peter Vogelsanger die Chagall Fenster im Chor des Fraumunsters Denkmal Bearbeiten Seit September 2017 erinnert eine Lichtinstallation des Kunstlers Carsten Holler an das Leben und Wirken Hans Kunzis Das Kunstwerk ist im Hauptbahnhof Zurich beim Ausgang zur Europaallee angebracht Rund 400 Neonkreise mit 60 Zentimeter Durchmesser sind am Dach des Bauwerks in einem L formigen Raster angebracht Gesteuert von einem Programm das der Kunstler speziell entwickelt hat gleiten die Kreise in unterschiedlichen Tempi und Richtungen poetisch uber den Dachhimmel und symbolisieren den im Hauptbahnhof tagtaglich zu beobachtenden chaotisch geordneten Transportfluss von Waren und Menschen eine mathematisch und asthetisch prazise Fassung von Bewegungssystemen wie sie einst Hans Kunzi mit der S Bahn geschaffen hatte 3 Schriften BearbeitenLineare Programmierung Verlag Industrielle Organisation Zurich 1958 Quasikonforme Abbildungen Springer Verlag Ergebnisse der Mathematik und ihrer Grenzgebiete 1960 Nichtlineare Programmierung Springer Verlag 1962 Lineare Optimierung grosser Systeme Springer Verlag 1966 Numerische Methoden der mathematischen Optimierung mit Algol und Fortran Programmen Teubner 1966 Einfuhrungskursus in die dynamische Programmierung Springer Verlag 1968 Lineare und nichtlineare Optimierung in Robert Sauer Istvan Szabo Die mathematischen Hilfsmittel des Ingenieurs Band 3 Springer Verlag 1968 mit Rudolf Henn Einfuhrung in die Unternehmensforschung 2 Bande Springer Verlag Heidelberger Taschenbucher 1968 mit Werner Oettli Nichtlineare Optimierung Neuere Verfahren Springer Verlag 1969 Einfuhrung in die mathematische Optimierung Verlag Industrielle Organisation Zurich 1969 mit Martin J Beckmann Mathematik fur Okonomen I Differentialrechnung und Integralrechnung von Funktionen einer Veranderlichen Heidelberger Taschenbucher Band 56 Springer Berlin u a 1969 mit Martin J Beckmann Mathematik fur Okonomen II Lineare Algebra Heidelberger Taschenbucher Band 117 Springer Berlin u a 1973 Nichtlineare Programmierung Springer Verlag 1975 2 Auflage 1979 mit Martin J Beckmann Mathematik fur Okonomen III Analysis in mehreren Variablen Heidelberger Taschenbucher Band 235 Springer Berlin u a 1984 Zurichs offentlicher Verkehr und seine S Bahn Neujahrsblatt der Gelehrten Gesellschaft Zurich Beer Zurich 1998 ISBN 3 906262 10 3 Literatur BearbeitenMarkus Burgi Kunzi Hans In Historisches Lexikon der Schweiz Joseph Jung Hans Kunzi Operations Research und Verkehrspolitik NZZ Libro Zurich 2017 Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik ISBN 978 3 03810 285 4 Biografie uber Hans Kunzi 1924 2004 In Neue Zurcher Zeitung 13 September 2017 S 18 f Darin Stefan Hotz Ein visionarer Mathematiker und Politiker online Joseph Jung Hans Kunzi katapultierte die Universitat Zurich ins Computerzeitalter Joseph Jung Der Professor scheitert mit dem Kampfjet Jurg Kohlas Ein Portrait von Hans Kunzi Grundungsprasident der SVOR In Bulletin der SVOR 138 Mai 2011 PDF 1 5 MB S 13 16 Magdalen Kunzi Girsberger Hans Kunzi 1924 2004 Ein facettenreiches Leben Zurich 2009 Privatdruck Sigi Schar Alt Regierungsrat Hans Kunzi gestorben In Neue Zurcher Zeitung 18 November 2004 S 53 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Kunzi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hans Kunzi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Paul Kunzi im Mathematics Genealogy ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Franzi Zwahlen Saner Verkehrs und Computer Pionier Ein Oltner stellte in Zurich die Weichen In Oltner Tagblatt Schweiz am Wochenende 18 September 2017 abgerufen am 17 November 2017 Stefan Hotz Ein visionarer Mathematiker und Politiker In Neue Zurcher Zeitung 13 September 2017 S 18 online Christoph Doswald Carsten Holler Denkmal fur Hans Kunzi Abgerufen am 8 Juli 2018 Normdaten Person GND 11885464X lobid OGND AKS LCCN n50058092 VIAF 110386452 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kunzi HansALTERNATIVNAMEN Kunzi Hans PaulKURZBESCHREIBUNG Schweizer Mathematiker und Politiker Freisinnig Demokratische Partei GEBURTSDATUM 30 Januar 1924GEBURTSORT OltenSTERBEDATUM 16 November 2004STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Kunzi amp oldid 239468409