www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Friedrich Lenz 29 August 1902 in Wackernheim 24 Marz 1996 in Giessen war ein deutscher Pfarrer und Mitglied der evangelischen Bekennenden Kirche die sich gegen die staatliche Einflussnahme in kirchliche Belange wahrend der Zeit des Nationalsozialismus zur Wehr setzte Er war gleichzeitig Mitglied der NSDAP und spater der SS Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Vor dem Zweiten Weltkrieg 3 Im Zweiten Weltkrieg 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg 5 Werke 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksLeben BearbeitenHans Friedrich Lenz wurde 1902 als Sohn des Pfarrers Philipp Otto Lenz 1874 1968 geboren und wirkte bis zu seinem Tod 1996 als Pfarrer Dekan und Schriftsteller Verheiratet war Lenz 55 Jahre lang mit Eleonore Waas mit der er zwei Sohne und eine Tochter hatte Vor dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenLenz wuchs in einem deutschnational denkenden Elternhaus auf Bereits 1921 trat er zu Beginn seines Studiums der evangelischen Theologie in Giessen dem Verein Deutscher Studenten VDSt bei 1 Zum Wintersemester 1921 22 wechselte er nach Tubingen wo auch der spatere Bischof Kurt Scharf 1902 1990 zu seinen Studienkollegen gehorte Lenz war daruber hinaus seit 1922 Mitglied des Wiking Bunds und wollte sich 1923 am Hitler Ludendorff Putsch beteiligen Die Reichswehr verweigerte die zuvor versprochenen Waffen Lenz trat daraufhin wieder aus dem Wiking Bund aus 1925 bestand er das 1 theologische Examen 1926 das zweite theologische Examen Nach einem Aufenthalt am Prediger Seminar in Hersfeld 1925 1926 wurde er im Mai 1926 ordiniert Als Pfarrassistent von Ober Ramstadt wurde Lenz 1927 als Pfarrerassistent an die Johanniskirche in Mainz versetzt 1929 wurde er Pfarrer von Munzenberg in der hessischen Wetterau Am 1 Juli 1930 trat er der NSDAP bei Nach eigenen Angaben bewog ihn hierbei die Absicht als Mitglied in Partei und SA Reserve bessere Gelegenheit zur Verkundigung des Evangeliums zu bekommen was aber nach anfanglichen Erfolgen scheiterte 1935 wurde er aus der SA Reserve und 1939 wegen Zuwiderhandlung gegen die Bestrebungen der NSDAP aus der NSDAP ausgeschlossen 1933 schloss sich Lenz der Bekennenden Kirche an die sich gegen die staatliche Einflussnahme in kirchliche Belange wahrend der Zeit des Dritten Reichs zur Wehr setzte Von 1935 bis 1940 war Lenz Mitglied im Landesbruderrat der Bekennenden Kirche Im Zweiten Weltkrieg BearbeitenAm 20 Mai 1938 wurde Lenz verhaftet weil er mit einem Flugblatt gegen die Einweisung Martin Niemollers in das Konzentrationslager Sachsenhausen protestiert hatte Das sich anschliessende Sondergerichtsverfahren wegen der Verbreitung von Hetzschriften wurde durch Gnadenerlass 1941 eingestellt Am 17 April 1940 wurde Lenz im Rang eines Feldwebels zur Luftnachrichtentruppe der Wehrmacht eingezogen Da er schon nach kurzer Zeit als Flugwache auf der Munzenberger Burg eingesetzt wurde blieb er seiner Kirchengemeinde erhalten bis er im Juli 1944 zum Flugplatz Hagenow abkommandiert wurde Nach einem Aufenthalt auf dem Truppenubungsplatz Juterbog und einem Katastropheneinsatz in den Junkersflugzeugwerken bei Dessau wurde er nach Uberstellung zur Waffen SS am 17 August 1944 SS Oberscharfuhrer des SS Totenkopfbanns Flossenburg und als Kommandanturschreiber zum Aussenlager Hersbruck des KZ Flossenburg abkommandiert Nach eigenen Angaben gelang es ihm dort die Zustande fur die Gefangenen zu verbessern und einige Haftlinge vor dem Tod zu bewahren Nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenLenz kehrte am 30 Juni 1945 aus der Kriegsgefangenschaft heim und wirkte wieder im Gemeindedienst Nach dem Urteil der Spruchkammer Friedberg wurde er am 1 Oktober 1946 als Mitlaufer eingestuft wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP und der Zugehorigkeit zur Waffen SS war eine Einstufung als Entlasteter nicht moglich Von 1950 bis zu seiner Pensionierung 1968 war er Dekan des Dekanats Hungen Als Mitglied der Kirchensynode war er 1969 bis 1981 Vorsitzender der Kommission zur Erforschung des Kirchenkampfes der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Daneben war er uber 20 Jahre Vorstandsvorsitzender des Kinderheims Arnsburg Uber seine Zeit in der Bekennenden Kirche und seinen Einsatz in Hersbruck veroffentlichte er 1982 das Buch Sagen Sie Herr Pfarrer wie kommen Sie zur SS Eine umfangreiche Korrespondenz zwischen Lenz und ehemaligen Haftlingen befindet sich heute im Stadtarchiv Hersbruck In den Nachkriegsprozessen in Dachau und Nurnberg trat er als Zeuge der Staatsanwaltschaft auf und half den Ermittlungsbehorden bis Ende der 1960er Jahre als Zeuge Werke Bearbeiten Sagen Sie Herr Pfarrer wie kommen Sie zur SS Bericht eines Pfarrers der Bekennenden Kirche uber seine Erlebnisse im Kirchenkampf und als SS Oberscharfuhrer im Konzentrationslager Hersbruck 3 uberarbeitete Auflage Brunnen Verlag Giessen und Basel 1989 ABC team 3391 ISBN 3 7655 3391 2Einzelnachweise Bearbeiten Louis Lange Hrsg Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten Anschriftenbuch 1931 Berlin 1931 S 132 Literatur BearbeitenMarc Zirlewagen Lenz Hans Friedrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 1011 1013 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Friedrich Lenz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 11857163X lobid OGND AKS LCCN n82223324 VIAF 112334046 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lenz Hans FriedrichALTERNATIVNAMEN Lenz Hans Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Pfarrer und Mitglied der evangelischen Bekennenden KircheGEBURTSDATUM 29 August 1902GEBURTSORT Wackernheim Kreis BingenSTERBEDATUM 24 Marz 1996STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Friedrich Lenz amp oldid 202873845