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Hain fruher auch Hayn war ein Dorf sudlich von Leipzig das zwischen 1968 und 1971 dem Braunkohlebergbau durch den Tagebau Witznitz II zum Opfer gefallen ist Ab 1948 war sein Nachbarort Kreudnitz nach Hain eingemeindet 1971 wurde die Flur des devastierten Ortes Hain nach Kahnsdorf eingeordnet Heute gehort die Flur von Hain zur Gemeinde Neukieritzsch im sachsischen Landkreis Leipzig Hain ist Namensgeber fur den Hainer See der nach der Flutung eines Tagebaurestlochs entstanden ist Hain 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Hain auf einer Karte von 1908Hain lag zwischen Rotha im Nordwesten und Borna im Sudosten im sudlichen Teil der Leipziger Tieflandsbucht Durch den Ort verlief die ehemalige Poststrasse von Leipzig nach Altenburg die der Trasse der mittelalterlichen Handelsstrasse Via Imperii folgte An dieser Strasse mit dem Bau der hoher gelegenen Fernstrasse uber Espenhain zu Beginn des 19 Jahrhunderts verlor Hain diesen Anschluss Zu Hain gehorte von alters her im Nordosten Gutengroba das aus der Grobamuhle an der Pleisse und der Gaststatte Bergschanke an der Poststrasse bestand Zwischen Gutengroba und Hain fuhrte die Poststrasse durch die Talsenke des Baches Langer Born Hain lag auf ansteigendem Gelande am Ostufer der Pleisse weshalb sich seine Feldflur nach Osten erstreckte und im Westen uber der Pleisse in der Aue Wiesengelande zu finden war Sudlich von Hain mundete ehemals die Wyhra in die Pleisse Die umliegenden Orte waren von Norden im Uhrzeigersinn Kreudnitz Espenhain Gross und Kleinzossen Kahnsdorf mit Zopen und Pursten Trachenau mit Treppendorf und Gaulis Die ehemalige Ortslage von Hain ist heute im Norden des Hainer Sees sudwestlich des zu Rotha gehorigen Nordstrands Der Hainer See gehort zum Leipziger Neuseenland Geschichte Bearbeiten nbsp Die Hainer Kirche um 1840 nbsp Die Bergschanke im Ortsteil GutengrobaDer Volkssage nach soll ehedem in der Umgebung ein Raubschloss gestanden haben das aber nicht nachgewiesen werden konnte Nur einige Flurnamen sind ein Indiz dafur 1 Die erste schriftliche Erwahnung Hains 1350 steht im Zusammenhang mit dem Patronatsrecht woraus auf die Existenz einer Kirche oder Kapelle geschlossen werden kann 1 Seit 1465 gehorte Hain grundherrschaftlich zum Rittergut Grosszossen 2 Kirchliche Nachrichten liegen erst seit der Zeit der Reformation vor die in Hain zwischen 1528 und 1533 eingefuhrt wurde Aus denen geht hervor dass Georg Spalatin in Hain Kirchenvisitationen durchgefuhrt hat 1543 wurden die Pfarreien von Hayn und Kreudnitz unter einem Pfarrer als gleichberechtigt zusammengelegt und das Patronatsrecht ging abwechselnd an Grosszossen und Rotha Die letzte Hainer Kirche wurde 1688 89 erbaut nachdem vorhergehende nach Brandschaden immer wieder rekonstruiert worden waren Der einfache Bau trug einen Turm in barockem Stil mit Uhr und drei Glocken der als Dachreiter ausgefuhrt war 1 Hain mit dem zugehorigen Gutengroba lag bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Borna 3 Ab 1856 gehorte Hain zum Gerichtsamt Rotha und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna 4 Am 1 September 1948 wurde Kreudnitz nach Hain eingemeindet 5 Lange Zeit blieb Hain vom Braunkohleabbau im Bornaer Revier unberuhrt Dies anderte sich nachdem im sudwestlich gelegenen Tagebau Witznitz II im Jahr 1960 mit Anlage des Drehpunkts Kahnsdorf das Baufeld 2 eroffnet wurde In Vorbereitung des Kohleabbaus wurde 1963 64 die Pleisse im Westen um den Tagebau herumgefuhrt 1968 Kreudnitz aufgelost und seine Fluren bis 1971 uberbaggert Zeitgleich mit Hain erfolgte der Abbruch von Kleinzossen 6 1971 kam die Hainer Ortsflur zu Kahnsdorf mit diesem 1994 zu Lobstadt und schliesslich 2008 zu Neukieritzsch Die mit der Deutschen Wiedervereinigung 1989 90 einhergehende wirtschaftspolitische Veranderung fuhrte zu einem drastischen Ruckgang des Braunkohlebedarfs wodurch der Tagebau Witznitz II trotz vorhandener Lagerstatten bis 1993 vorzeitig stillgelegt wurde Aus einem renaturierten Restloch entwickelte sich in der Folgezeit der nach Hain benannte Hainer See der 2010 seinen endgultigen Wasserstand erreichte Nordlich der ehemaligen Ortslage Hain entsteht derzeit mit dem Nordstrand Rotha eine Freizeitanlage mit Hafen Ferienhaussiedlung und Campingplatz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hain Neukieritzsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Gutengroba im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten a b c Neue sachsische Kirchengalerie Die Ephorie Borna Leipzig 1903 S 491 510 Das Rittergut Grosszossen im Landesarchiv Sachsen Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 62 f Die Amtshauptmannschaft Borna im Gemeindeverzeichnis 1900 Kreudnitz auf gov genealogy net Geschichte des Tagebaus Witznitz mit Beschreibung der devastierten Orte51 170442 12 452965 Koordinaten 51 10 14 N 12 27 11 O Ortsteile der Gemeinde Neukieritzsch Deutzen Grosszossen Kahnsdorf mit Pursten und Zopen Kieritzsch Lippendorf Medewitzsch Lobstadt Neukieritzsch RothigenDevastierungen Bergisdorf Breunsdorf Hain mit Gutengroba Kleinzossen Peres Piegel Pulgar Spahnsdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hain Neukieritzsch amp oldid 210063860