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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu den Hohenstufen der Vegetation siehe Hohenstufe Okologie Als geomorphologische Hohenstufen werden die ausschliesslich in Hochgebirgen vorkommenden Bereiche gleichartiger Oberflachenformen bezeichnet die in einer vertikalen Abfolge ubereinander liegen Sie werden von abiotisch physikalischen Vorgangen durch ein ausgepragtes Gebirgsklima verursacht und durch eine Betrachtung des Bodens beschrieben Die Hohengrenzen richten sich nach den konkreten Verhaltnissen die Vorgange und die Auspragung der Stufen sind weltweit vergleichbar 1 Ubergang von der alpinen Vegetationsstufe in die geomorphologisch gepragten Hohenstufen am Dachstein Gebirge Osterreich Allgemein richtet sich die hohenzonale Gliederung von Gebirgen vor allem nach der naturlichen Vegetation und wird in landschaftsokologischen Vegetationshohenstufen beschrieben Oberhalb der Waldgrenze nimmt jedoch der formbildende Einfluss durch Lebewesen biochemische Bodenbildung Durchwurzelung Aktivitaten von Tieren u a ab und wird Richtung Gipfel mehr und mehr von klima physikalischen Faktoren Temperaturwechsel Niederschlage Eis Wind bestimmt 2 Insofern sind vor allem die Hohenstufen uber der Waldgrenze geomorphologisch relevant 1 Dort werden grundsatzlich drei beziehungsweise vier Hohenstufen unterschieden deren Ubergange zumeist fliessend sind und deren Grenzen sich durch Klimaveranderungen wie die derzeitige globale Erwarmung im Laufe der Zeit verschieben konnen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Echte geomorphologische Hohenstufen 1 1 Glaziale Hohenstufe 1 2 Nivale Hohenstufe 1 3 Periglaziale Hohenstufe 1 4 Insolations Hohenstufe 2 Hohenstufen unterhalb der Waldgrenze 3 Literatur 4 Einzelnachweise Echte geomorphologische Hohenstufen BearbeitenDie drei folgenden Hohenstufen sind in humiden Regionen in vollem Umfang ausgepragt In ariden Gebirgen konnen sie nur ansatzweise oder gar nicht vorhanden sein da die entscheidenden Faktoren Wasser und Eis weitgehend fehlen 3 Glaziale Hohenstufe Bearbeiten Fliessende Eismassen formen das Hochgebirge Vatnajokull Gletscher auf IslandDie glaziale oder Gletscherstufe ist abgesehen von der speziellen Insolationsstufe die oberste Stufe die nach der vorhandenen beziehungsweise rezenten Vergletscherung bestimmt wird Sie ist durch raumlich sehr grosse Formen und das Relief der komplett uberdeckenden Gletscher gekennzeichnet Die Talform der Kare gilt als ihre Leitform Ausserdem ist das Relief durch Formen der vorzeitlichen Glazialerosion Rundhocker Troge Trogschultern usw gepragt Nivale Hohenstufe Bearbeiten Die nivale oder Frostschuttstufe breitet sich von den Gletscherrandern abwarts bis zur klimatischen Schneegrenze aus Dort bilden Schneeflecken und Formen der Erosion durch Schnee mit Terrassenbildung neben den Frostschutthalden die dominierenden Landschaftselemente Im Gegensatz zur tiefer liegenden periglazialen Hohenstufe ist die Landschaft starker gegliedert und es besteht eine Tendenz zur Zuscharfung der Hange durch Nivationsprozesse und Runsenbildung Die hochste Vegetationsstufe im Gebirge wird ebenfalls als nivale Hohenstufe bezeichnet Sie umfasst jedoch nach oben auch die Gletscherstufe und wird nach unten nicht durch das Vorhandensein geomorphologischer Erscheinungen begrenzt sondern durch das Fehlen bestimmter Pflanzenformationen oder arten Insofern konnen die Stufengrenzen je nach Betrachtung auch fur das gleiche Gebirge unterschiedlich sein Auch die Bezeichnung subnival ist ein Begriff aus der Okologie Periglaziale Hohenstufe Bearbeiten Frostschutt Felsen bedecken das Fjall im Hintergrund ewiger Schnee oberhalb der Schneegrenze Sarek Gebirge Schwedisch Lappland Die periglaziale oder Solifluktionsstufe ist die unterste dominant geomorphologisch gepragte Hohenstufe Sie ist von einem sanften gerundeten ausgeglichenen Relief gepragt dass durch Bodenfliessen uber Permafrostboden Solifluktion entsteht Prozesse der frostbedingten Verwitterung etwa sichtbar als Frostmusterboden und Bodenabtragung sind formenbestimmend Da eine starke Durchwurzelung diese Prozesse deutlich verringert reicht die periglaziale Stufe von der Schneegrenze abwarts bis zur Grenze des Bergwaldes Ihre Auspragung ist oft je nach Gestein kleinraumig differenziert 4 Im Fussbereich von Steilhangen sind Blockhalden zu beobachten Vegetationsokologisch beginnt die Solifluktionsstufe in der subalpinen Zone nimmt die gesamte alpine Zone ein und reicht bis in die subnivale Zone Insolations Hohenstufe Bearbeiten Ohne klare Benennung wird fur die Gipfelregionen der Achttausender in Karakorum und Himalaya sowie des Vinson Massives in der Antarktis eine weitere vierte geomorphologische Hohenstufe ausgewiesen Dort findet ausschliesslich eine direkte Insolationsverwitterung durch extrem schwankende Temperaturen zwischen 10 und 40 C taglich statt Bei diesen Temperaturen sind keine glazialen Prozesse Umwandlung von Schnee zu Eis Tauen mehr moglich 1 5 Hohenstufen unterhalb der Waldgrenze Bearbeiten Vom Wasser ausgewaschene Lavarinne in der Bergwaldstufe am Vulkan Tungurahua in EcuadorVon der Tiefebene bis zur Waldgrenze dominieren die biogenen Faktoren Geomorphologisch sind dort nur fluviale durch fliessendes Wasser verursachte oder vulkanische Einflusse relevant sodass der gesamte Bereich geomorphologisch nicht weiter untergliedert wird 1 Es gibt keine einheitliche Benennung Wenn notig werden Aussagen dazu gern von den okologisch definierten Hohenstufen ubernommen Literatur BearbeitenAlexander Stahr Thomas Hartmann Landschaftsformen und Landschaftselemente im Hochgebirge Springer Berlin Heidelberg 1999 ISBN 978 3 540 65278 6 Conradin Burga Frank Klotzli und Georg Grabherr Hrsg Gebirge der Erde Landschaft Klima Pflanzenwelt Ulmer Stuttgart 2004 ISBN 3 8001 4165 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Alexander Stahr Thomas Hartmann Landschaftsformen und Landschaftselemente im Hochgebirge Springer Berlin Heidelberg 1999 ISBN 978 3 540 65278 6 S 20 23 Werner Batzing Kleines Alpen Lexikon Umwelt Wirtschaft Kultur C H Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 42005 2 S 104 108 Frank Lehmkuhl Jurgen Bohner Georg Stauch Geomorphologische Formungs und Prozessregionen in Zentralasien In Petermanns Geographische Mitteilungen Ausgabe 147 Mai 2003 S 8 9 Online pdf Version abgerufen am 2 August 2020 Glossar periglaziale Hohenstufe 1 2 Vorlage Toter Link mars geographie uni halle de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Glossardatenbank Uni Halle Wittenberg 21 August 2009 abgerufen am 4 August 2020 Stichwort Hohenstufen Eintrag im Online Lexikon der Geographie Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2001 abgerufen am 8 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenstufe Geomorphologie amp oldid 228039296