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Gyali griechisch Gyali n sg ʝaˈli Glas ist eine griechische Insel in der Inselgruppe der Dodekanes Sie gehort zum Hauptort Mandraki der Gemeinde Nisyros in der Region Sudliche Agais Gyali Gyali Gewasser MittelmeerInselgruppe DodekanesGeographische Lage 36 40 0 N 27 7 0 O 36 666666666667 27 116666666667 182 Koordinaten 36 40 0 N 27 7 0 OGyali Griechenland Lange 5 1 kmBreite 250 mFlache 4 558 km Hochste Erhebung 182 mEinwohner 21 2011 4 6 Einw km Von rechts oben entgegen dem Uhrzeigersinn Strongyli Gyali Pergousa Pachia Nisyros Von rechts oben entgegen dem Uhrzeigersinn Strongyli Gyali Pergousa Pachia NisyrosGyali ist vulkanischen Ursprungs und war zum Ende der Jungsteinzeit besiedelt Heute wird das Bild der Insel von der Ausbeutung der Bimsvorkommen im Tagebau gepragt Der isolierte naturliche Pinus brutia Wald gehort zu den tiefsten Vorkommen der Art Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Geologie 1 3 Natur 1 3 1 Flora 1 3 2 Fauna 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Gyali liegt im sudostlichen Agaischen Meer etwa 20 km westlich der kleinasiatischen Datca Halbinsel und rund 10 km sudlich von Kos Die Entfernung zur sudlich gelegenen Insel Nisyros betragt 3 5 km Die Insel wird von zwei Hugeln von 182 m Hohe im Nordosten und 179 m Hohe im Sudwesten verbunden durch eine nur 250 m schmale Landbrucke gebildet Die grosste Ausdehnung betragt von Nordost nach Sudwest 5 1 km Etwa 3 3 km ostlich liegt die unbewohnte Insel Strongyli und 400 m sudlich Agios Andonios Die Inselflache betragt 4 558 km 1 Geologie Bearbeiten Wie Nisyros und das westliche Kos liegt Gyali zusammen mit Pergousa mit Pachia auf dem ostlichen Kykladenbogen und ist vulkanischen Ursprungs Der nordostliche Teil besteht grosstenteils aus einem Lavadom aus rhyolithischem Obsidian der sudwestliche aus Bimsstein der aus ausgeworfener vulkanischer Asche entstanden ist Die letzte vulkanische Aktivitat von Gyali fand laut Thermolumineszenzdatierung etwa 1460 v Chr 2 statt und damit relativ zeitnah zur Minoischen Eruption der Vulkaninsel Santorin Natur Bearbeiten nbsp Gyali mit Agios Andonios von Norden im Hintergrund PergousaDie Vegetation ist von Warme und Trockenheit gepragt jedoch im Vergleich zu anderen kleinen Inseln erheblich vielfaltiger An mehreren Stellen hat sich ein Wald von Kalabrischer Kiefer Pinus brutia entwickelt Verfallene Terrassen weisen auf fruhere landwirtschaftliche Nutzung hin die Beweidung durch Ziegen bis 1998 ist an Verbissspuren zu erkennen Die anhaltende Ausbeutung der Bimsstein Vorkommen im Tagebau hat betrachtliche Auswirkungen auf die Umwelt Als okologische Ausgleichsmassnahme fur den erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft werden Neupflanzungen angelegt Flora Bearbeiten Auf Gyali wurden 241 Arten von Farn und Samenpflanzen gefunden Die ursprungliche Hartlaubvegetation der thermomediterranen Hohenstufe mit Wildem Olbaum Olea europaea var sylvestris und Johannisbrotbaum Ceratonia siliqua ist an vielen Stellen durch einen Wald von Kalabrischer Kiefer Pinus brutia ersetzt Das einzig bekannte Pinus brutia Vorkommen auf Perlit und Bims Substraten wird je nach Bodenverhaltnissen und Pflanzendichte von den typischen Vertretern der Macchie und Phrygana begleitet Die Entstehung des Pinus brutia Waldes ist vermutlich mit dem Mangel an dauerhafter menschlicher Besiedlung und der Bildung von Mutterboden durch die leichte Verwitterung des Substrats verbunden Alle Altersstufen sind vertreten die altesten Exemplare um etwa 100 Jahre Die Baume erreichen eine Hohe von etwa 6 7 m an windgeschutzten Stellen auch bis zu 12 m An windausgesetzten Standorten erreichen buschige Formen weniger als 3 m Hohe Auf gering degradierten Flachen des Sudwest Hugels begleiten uberwiegend Mastixstraucher Pistacia lentiscus mit einzelnen Wilden Olbaumen Olea europaea var sylvestris Johannisbrotbaumen Ceratonia siliqua Kermes Eichen Quercus coccifera Westliche Erdbeerbaumen Arbutus unedo Gemeine Myrten Myrtus communis und Quirlblattriger Heide Erica manipuliflora Die dominierende Begleitpflanze auf flachgrundigen Boden ist Erica manipuliflora Offene Baumbestande des Nordosthugels sind von den Zistrosen Cistus salviifolius Cistus parviflorus und Cistus creticus und den Phrygana Kleinstrauchern Krahenbeerenblattriges Johanniskraut Hypericum empetrifolium und Schopf Lavendel Lavandula stoechas durchsetzt manchmal auch mit Erica manipuliflora sowie Olea europaea var sylvestris Ceratonia siliqua Quercus coccifera Thymbra Bergminze Satureja thymbra Dorniger Wundklee Anthyllis hermanniae und Silberweisser Spatzenzunge Thymelaea tartonraira Starker degradierte Standorte sind von Pflanzengesellschaften der Macchie mit Erica manipuliflora Ceratonia siliqua Olea europaea subsp sylvestris Myrtus communis Quercus coccifera und Arbutus unedo besiedelt dabei uberwiegt der Anteil von Pistacia lentiscus An einigen kustennahen Standorten hat sich Grossfruchtiger Wacholder Juniperus macrocarpa etabliert Auf dem Nordosthugel sind auch Daphne gnidioides und Baum Wolfsmilch Euphorbia dendroides sowie verstreut Meertraubel Ephedra foeminea und der Kapernstrauch Capparis orientalis anzutreffen Auf Flachen mit weiter fortgeschrittener Degradation wird die Macchie durch Phrygana ersetzt Abhangig von Standort dominieren unterschiedliche Arten wie Anthyllis hermanniae auf der Landenge Cistus creticus subsp creticus und Cistus parviflorus auf den nordwestlichen Hangen des Nordost Hugels und Schopf Lavendel Lavandula stoechas subsp stoechas auf alten Terrassen Erica manipuliflora bildet stellenweise reine Bestande Haufigste Begleiter sind Cistus salviifolius Hypericum empetrifolium Phagnalon graecum und Thymelaea tartonraira subsp argentea und Teucrium capitatum Die sandigen Standorte des Spulsaums an der Landenge werden von Europaischem Meersenf Cakile maritima vom Ruthenischen Salzkraut Salsola tragus 3 sowie Polygonum maritimum die angrenzende Flugsandzone von der Strand Filzblume Otanthus maritimus der Stranddistel Eryngium maritimum Strand Wolfsmilch Euphorbia paralias der Levkoje Matthiola tricuspidata sowie der Quecke Elymus farctus subsp rechingeri der Dunen Trichternarzisse Pancratium maritimum und anderen besiedelt Auf einem kleinen regelmassig uberfluteten Bereich wachsen Halophyten wie der Strandflieder Limonium graecum subsp graecum und subsp ammophilon etwas abseits Frankenia hirsuta und Dunnschwanz Parapholis marginata Fauna Bearbeiten Auf Gyali existiert eine Population der Schlangenaugen Eidechse Ophisops elegans 4 Geschichte BearbeitenArchaologische Begehungen belegten die Besiedelung von Gyali zum Ende der Jungsteinzeit um etwa 4500 3200 v Chr sowie in der hellenistischen und romischen Zeit Auf dem sudwestlichen Inselteil konnten eine Siedlung ein Friedhof mit in den Fels gehauenen rechteckigen Grabern und Gebaudereste nachgewiesen werden An mehreren Standorten auf der ganzen Insel wurden neolithische Keramik sowie Obsidian Abschlage gefunden Trotz der Obsidian Vorkommen lebte die jungsteinzeitliche Gemeinschaft vermutlich von Viehzucht Landwirtschaft und Fischerei Der Handel mit lokalem Obsidian spielte aufgrund der schlechteren Qualitat gegenuber dem Obsidian von der Kykladen Insel Milos eher eine untergeordnete Rolle Obsidian von Milos und Gyali wurde auf der etwa 8 5 km sudwestlich gelegenen Insel Pergousa gefunden An der Nordseite des sudwestlichen Hugels befinden sich Reste der hellenistischen Befestigung sowie eine Zisterne Zahlreiche Keramikscherben auf dem nordostlichen Teil wurden in die hellenistische Zeit datiert Ein Grab in der gleichen Gegend stammt aus fruhchristlicher Zeit Zeugnisse uber spatere Besiedlungen existieren nicht Vermutlich wurde die Insel aufgrund von Piratenuberfallen verlassen Aus jungerer Zeit stammen einige einfache Steinhauser die saisonal bewohnt waren Die Bewohner bauten Getreide Hulsenfruchte sowie Trauben an Nach der italienischen Besetzung des Dodekanes wurde der Bims Abbau begonnen und eine Verladeanlage fur Schiffe errichtet Die landwirtschaftliche Tatigkeit hielt bis zum Zweiten Weltkrieg an Spater lebten einige Bergleute mit ihren Familien auf der Insel nbsp Abbau von Bimsstein auf GyaliIm Nord Osten der Insel wird Perlit durch die Firma Aegean Perlites SA abgebaut 5 Im Sudwesten der Insel baut die Firma LAVA Mining amp Quarrying Co 6 Bimsstein ab und ist der grosste Bimssteinexporteur weltweit Gyali ist das grosste griechische Bims Reservoir mit uber 120 Mio Tonnen Das Vorkommen wird bei gleichbleibendem Abbau uber das Jahr 2100 hinaus verfugbar sein 7 Bevolkerungsentwicklung von Gyali 8 Jahr 1947 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011 9 Einwohner 0 7 32 66 16 10 21Literatur BearbeitenNatur Georgios Brofas Georgios Karetsos Maria Panitsa Michalis Theocharopoulos The flora and vegetation of Gyali island SE Aegean Greece In Willdenowia Band 31 Nr 1 2001 S 51 70 doi 10 3372 wi 31 31104 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gyali Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Agaisportal Allgemeine Informationen uber Gyali griechisch Gyali im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ellhnikh Statistikh Arxh ELSTAT Hrsg Statistikh Epethrida ths Ellados Statistical Yearbook of Greece 2009 amp 2010 Piraus 2011 S 47 I Liritzis C Michael R B Galloway A significant aegean volcanic eruption during the second millennium B C revealed by thermoluminescence dating In Geoarchaeology Band 11 1996 S 361 371 Sabrina Rilke Revision der Sektion Salsola s l der Gattung Salsola Chenopodiaceae In Bibliotheca Botanica Band 149 1999 Augusto Cattaneo Contributo alla conoscenza dell erpetofauna dell isola egea di Nisyros Dodecaneso Reptilia In Naturalista siciliano Band 30 Nr 3 4 2006 sssn it PDF Aegean Perlites SA The Company Abgerufen am 15 April 2018 englisch LAVA MINING amp QUARRYING CO LAVA Mining amp Quarrying Co Yalibims Bevolkerungsentwicklung von Gyali 1947 2001 Griechisches Statistisches Amt ELSTAT Digitale Bibliothek griechisch Ergebnisse der Volkszahlung 2011 Griechisches Statistisches Amt EL STAT Memento vom 27 Juni 2015 im Internet Archive Excel Dokument 2 6 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gyali amp oldid 219269249