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Gustav Walker 21 April 1868 in Wien 1 Janner 1944 ebenda war ein osterreichischer Rechtswissenschaftler Universitatsprofessor und Verfassungsrichter Walker war von 1924 bis 1938 Professor fur Zivil und Zivilprozessrecht an der Universitat Wien von 1930 bis 1934 Mitglied des osterreichischen Verfassungsgerichtshofs sowie von 1934 bis 1938 Mitglied des Staatsrats des autoritaren Bundesstaats Osterreich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGustav Walker war Sohn des evangelischen Fabrikanten Gustav Walker senior und dessen Frau Aloisia geborene Schmidt Er absolvierte 1886 die Matura und begann im Anschluss daran das Studium der Rechtswissenschaften an der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Wien 1892 wurde er an der Universitat Wien zum Doktor der Rechte Dr iur promoviert Zwei Jahre spater im Jahr 1894 legte Walker nachdem er in den richterlichen Vorbereitungsdienst der Justiz eingetreten war die Richteramtsprufung ab Ab 1895 war er im Justizministerium als Mitarbeiter von Franz Klein dem Schopfer der neu geschaffenen Zivilprozessordnung tatig 1 1898 habilitierte sich Gustav Walker an der Universitat Wien mit einer Habilitationsschrift zum Thema Streitfragen aus dem internationalen Zivilprozessrecht und wurde zum Privatdozenten fur Zivilprozesslehre bestellt 2 Er veroffentlichte in weiterer Folge zahlreiche Werke zu Spezialfragen des Zivilprozessrechts sowie unter anderem auch 1905 einen Grundriss des Exekutionsrechts der als Studienbehelf fur Studenten der Rechtswissenschaften gedacht war und als erstes osterreichisches Lehrbuch zum Exekutionsrecht gilt 2 Im Jahr 1907 wurde Gustav Walker zum Ausserordentlichen Universitatsprofessor fur Zivilprozessrecht an der Universitat Innsbruck bestellt Schon zwei Jahre spater kehrte Walker allerdings aus eigenem Wunsch nach Wien zuruck wo er Landesgerichtsrat am Landesgericht fur Zivilrechtssachen Wien wurde und seinen Lehrauftrag an der Universitat Wien wieder aufnahm 2 Zeitgleich trat er auch erneut in den Dienst des Justizministeriums in dessen internationaler Abteilung ein Von 1911 bis 1921 leitete Walker die internationale Abteilung des Justizministeriums und war in dieser Funktion an den Friedensverhandlungen in Bukarest 1918 und in Saint Germain 1919 beteiligt 1912 wurde Gustav Walker der Titel eines ordentlichen Universitatsprofessors fur Zivilprozessrecht an der Universitat Wien verliehen 1920 wurde seine Lehrbefugnis auf das internationale Privatrecht ausgedehnt 1 Aus dem Justizdienst schied Walker 1922 aus um Prasident des zur Erfullung von Art 248 des Vertrags von Saint Germain eingerichteten internationalen Abrechnungsgerichtshofs zu werden Gleichzeitig wurde er osterreichischer Richter am ebenfalls auf Grundlage des Vertrags von Saint Germain eingerichteten osterreichisch englischen Schiedsgericht 2 1924 setzte er seine wissenschaftliche Karriere mit der Berufung auf einen Lehrstuhl an der Universitat Wien als ordentlicher Universitatsprofessor fur Zivilrecht sowie ab 1933 fur Zivilprozessrecht fort 1926 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der osterreichischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 1930 31 war er an der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Wien Dekan 1 1930 wurde Gustav Walker zum Mitglied des osterreichischen Verfassungsgerichtshofs ernannt Walker war einer jener Verfassungsrichter die mit der Ausschaltung und schliesslich Abschaffung des VfGH im Zuge der Einfuhrung der autoritaren Maiverfassung 1934 ihr Amt verloren 3 Stattdessen wurde er 1934 vom Bundesprasidenten zum Mitglied des standestaatlichen Staatsrates eines gesetzesvorbereitenden Organs ernannt und ubernahm dort die Leitung des Rechtsausschusses 1 Mit dem Anschluss Osterreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich im Jahr 1938 enthoben die Nationalsozialisten Gustav Walker samtlicher Amter und versetzten ihn ohne Gewahrung eines sonst ublichen Ehrenjahres als Universitatsprofessor in den Ruhestand 1 Ehrungen Bearbeiten nbsp Strassenschild Walkergasse in Wien FloridsdorfStrassenbenennung der Walkergasse in Wien Floridsdorf 1956 4 Literatur BearbeitenHeinrich Klang Gustav Walker In Juristische Blatter JBl Jahrgang 68 Heft 13 1946 S 275 276 Gertrude Enderle Burcel Christlich standisch autoritar Mandatare im Standestaat 1934 1938 Hrsg Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes 1991 ISBN 3 901142 00 2 S 258 f Thomas Olechowski Walker Gustav In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 15 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2018 ISBN 978 3 7001 8383 9 S 455 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Thomas Olechowski Walker Gustav In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 15 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2018 ISBN 978 3 7001 8383 9 S 455 a b c d Heinrich Klang Gustav Walker In Juristische Blatter JBl Jahrgang 68 Heft 13 1946 S 275 276 Christian Neschwara Die Mitglieder des Verfassungsgerichtshofs 1919 1934 In Kurt Heller Hrsg Der Verfassungsgerichtshof Die Entwicklung der Verfassungsgerichtsbarkeit in Osterreich von den Anfangen bis zur Gegenwart Verlag Osterreich Wien 2010 ISBN 978 3 7046 5495 3 S 601 ff Felix Czeike Hrsg Walkergasse In Historisches Lexikon Wien Band 5 Kremayr amp Scheriau Wien 1997 ISBN 3 218 00547 7 S 582 Digitalisat Normdaten Person GND 117121215 lobid OGND AKS LCCN no89016968 VIAF 102331238 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walker GustavKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Rechtswissenschaftler und VerfassungsrichterGEBURTSDATUM 21 April 1868GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 1 Januar 1944STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Walker amp oldid 238567878