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Die Grube Weiss ist eine ehemalige Buntmetallerz Grube des Bensberger Erzreviers in Bergisch Gladbach Das Gelande ist ein Ortsteil im Stadtteil Moitzfeld Grube WeissAllgemeine Informationen zum BergwerkGrube Weiss bei Bensberg 1909 Andere Namen RavesackInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1852Betriebsende 1957Geforderte RohstoffeAbbau von Zinkblende BleiglanzGeographische LageKoordinaten 50 57 53 9 N 7 11 26 6 O 50 964959 7 190726 Koordinaten 50 57 53 9 N 7 11 26 6 OGrube Weiss Nordrhein Westfalen Lage Grube WeissStandort MoitzfeldGemeinde Bergisch GladbachKreis NUTS3 Rheinisch Bergischer KreisLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Bensberger Erzrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geschichte 3 Betrieb 4 Der Dammbruch 1932 5 Ortschaft Grube Weiss 6 Siedlung Im Erlenhof 7 Atelierhaus Grube Weiss 8 Siehe auch 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksGeologie BearbeitenDie vererzte Gangspalte der Grube Weiss verlauft von Westen nach Osten und taucht mit einem Winkel von durchschnittlich 70 nach Norden ein Die Gesteinsmasse im Suden auf der die Gangspalte mit der Lagerstatte sozusagen aufliegt bezeichnet man als das Liegende Das daruber liegende Gestein im Norden ist das Hangende Die hauptsachlichen Erze der Grube Weiss waren grosse Mengen Zinkblende Zinksulfid bzw Sphalerit und deutlich weniger Bleiglanz Bleisulfid bzw Galenit mit einem Silbergehalt von 100 bis 400 g je t Bleierz Die Zinkblende besass bis fast zur Mitte des 19 Jahrhunderts keinerlei wirtschaftliche Bedeutung weil das Verhuttungsverfahren in so genannten Muffelofen erst Anfang des 19 Jahrhunderts entwickelt wurde 1 S 7ff Geschichte BearbeitenAls es zu Beginn des 19 Jahrhunderts technisch gelang Zinkerz zu hochwertigem Metall zu verhutten brach im gesamten Bensberger Erzrevier in der Mitte des 19 Jahrhunderts ein wahrer Zinkrausch aus Am 13 Januar 1852 beantragte der Grubensteiger Hahsbach zu Volberg fur den Gewerken Charles Detillieux die Mutung fur einen Blei Blende und Kupfererzgang im Rabensack bei Bensberg unter dem Namen Carlszeche Am 29 September 1852 stellte man die Bauwurdigkeit des Erzvorkommens fest Die Verleihung erfolgte mit dem Namen Weihs am 29 Dezember 1852 In den Folgejahren war man bestrebt die Berg bzw Abbaurechte auf die weitere Umgebung auszudehnen Daraufhin kam es am 28 August 1874 zu einer ersten Konsolidierung mit der Grube Himmelsgluck die am 21 November 1855 auf dem Gebirge Scheid bei Kleinhohn verliehen worden war Von jetzt an hatte die Zeche den Namen Consol Weiss Weitere Konsolidierungen folgten am 5 September 1890 mit den Gruben Mariensegen und Leopold von Buch Die Grube Mariensegen war am 27 November 1846 auf Kupfer und am 30 November 1853 auf Bleierze und Blende verliehen worden Die Grube Leopold von Buch war am 16 September 1853 verliehen worden 1 S 17ff Betrieb BearbeitenDer Tiefbau erfolgte uber mehrere Schachte bis zur 235 m Sohle die auch als Hauptforderstrecke diente Im Jahr 1902 teufte man einen neuen Zentralschacht mit modernen Forderkorben ab uber die von jetzt an die komplette Forderung lief Dadurch wurde auch die Personenbeforderung uber Seilfahrt ermoglicht Die tiefste Sohle lag bei 285 m Darunter gab es noch weiteren Versuchsbergbau der aber keine wirtschaftlichen Aufschlusse mehr brachte Die genauen Tiefenangaben fehlen Der Untertagebergbau kam 1930 endgultig zum Erliegen Von Beginn an hatte man eine nassmechanische Aufbereitungsanlage uber die das Erz nach dem Schwerkraftprinzip ausgewaschen wurde Dabei blieben aber grossere Mengen Resterze in den Klarschlammen und Waschhalden zuruck Um das zu vermeiden baute man in den 1920er Jahren eine Flotationsanlage die 1929 in Betrieb ging Bis zum Jahr 1957 schaffte man das Material der ehemaligen Klarteiche und Waschhalden der Gruben Weiss Blucher Washington und Berzelius heran und setzte es erneut in der Flotation durch Die endgultige Schliessung des Grubenbetriebs erfolgte am 1 Dezember 1957 1 S 41ff Der Dammbruch 1932 BearbeitenIn der Nacht vom 15 auf den 16 August 1932 brach der Damm des unteren Klarteichs der Aufbereitung An dieser Stelle befindet sich heute der Bauhof der Stadt Bergisch Gladbach in Obereschbach Um Mitternacht sturzten die Schlammmassen durch das Eschbachtal Kuhe Schweine Huhner und sonstige Haustiere starben in der Schlammflut Auch Gebaude kamen zu Schaden Wertvolles Acker und Wiesenland wurde fur Jahrzehnte unbrauchbar gemacht Die Folgen der Katastrophe sind noch heute sichtbar 1 S 75ff Ortschaft Grube Weiss BearbeitenDie Grube Weiss hat bis auf den heutigen Tag ihren Namen als Ortsbezeichnung behalten Hier stehen immer noch mehrere Wohnhauser die uberwiegend aus der Zeit des ehemaligen Grubenbetriebs stammen 2 Siedlung Im Erlenhof BearbeitenWestlich des Bergwerks wurde 1922 23 eine Bergarbeitersiedlung mit Kleinwohnungshausern errichtet Die insgesamt 20 Hauser in Zweier und Viereranordnung flankieren einen rechteckigen Platz mit Namen Im Erlenhof und dessen Zugang von der Barbarastrasse Bauherr der Siedlung war die Rheinisch Nassauische Hutten AG zu Stolberg der Entwurf stammt von dem Dusseldorfer Architekten Willy Kruger Bereits 1932 wurden die Hauser einzeln privatisiert und seitdem teils stark verandert 3 Atelierhaus Grube Weiss BearbeitenIm Jahr 2022 wurden nach umfangreicher Sanierung durch einen privaten Investor das ehemalige Verwaltungsgebaude und das anschliessende Magazin als Atelierhaus mit Ausstellungs und Eventhalle in Betrieb genommen 4 Siehe auch BearbeitenNaturschutzgebiet Grube WeissEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Gerhard Geurts Herbert Ommer Herbert Stahl Das Erbe des Erzes Band 1 Die Grube Weiss 2003 S 7 ff Andree Schulte Bergisch Gladbach Stadtgeschichte in Strassennamen herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach Band 3 und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein Berg e V Band 11 Bergisch Gladbach 1995 ISBN 3 9804448 0 5 S 354 ff Peter Luckerath Michael Werling Die Bergarbeiter Kleinsiedlung Im Erlenhof in Bergisch Galdbach Moitzfeld und ihr Architekt Willy Kruger in BGV Rhein Berg e V Heimat zwischen Sulz und Dhunn Heft 25 2019 S 34 44 https in gl de 2022 08 20 19 kuenstlerinnen fuellen die grube weiss mit farbe Literatur BearbeitenEmil Buff Beschreibung des Bergreviers Deutz Bonn 1882 unveranderter Nachdruck der Originalausgabe Veroffentlichung Nr 1 des Fordervereins des Bergischen Museums fur Bergbau Handwerk und Gewerbe e V Bergisch Gladbach 1982 ZDB ID 2295238 X Kurt Kluxen Geschichte von Bensberg Paderborn 1976 Gerhard Geurts Herbert Ommer Herbert Stahl Das Erbe des Erzes Band 1 Die Grube Weiss Forderverein des Bergischen Museums fur Bergbau Handwerk und Gewerbe Bergisch Gladbach 2003 ISBN 3 00 011243 X Gerhard Geurts Herbert Ommer Herbert Stahl Das Erbe des Erzes Band 2 Die Gruben auf den Gangerzlagerstatten im Erzrevier Bensberg Forderverein des Bergischen Museums fur Bergbau Handwerk und Gewerbe Bergisch Gladbach 2004 ISBN 3 00 014668 7 Gert von Klass Stolberger Zink Die Geschichte eines Metalls Rapport sur les Usines St Henry Archiv fur Wirtschaftskunde Darmstadt 1957 Herbert Stahl Moitzfeld Durch das Leben durch das Jahr om Platz Bergischer Geschichtsverein Rhein Berg e V Band 56 Bergisch Gladbach 2009 ISBN 3 932326 56 3 Herbert Stahl Herausgeber und andere Das Erbe des Erzes Band 5 Neue Nachrichten und Geschichten zum Erzrevier Bensberg Verlag Forderverein des Bergischen Museums fur Bergbau Handwerk und Gewerbe e V Bergisch Gladbach 2014 ISBN 978 3 00 044826 3Weblinks BearbeitenNaturschutzgebiet Grube Weiss GL 059 im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen Natura 2000 Gebiet FFH Gebiet Tongrube Weiss im Fachinformationssystem des Landesamtes fur Natur Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein Westfalen 5009 301 Tongrube Weiss FFH Gebiet Steckbriefe der Natura 2000 Gebiete Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz 1 2 Vorlage Toter Link www bfn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2023 Suche in Webarchiven siehe dazu die Disk BfN hat umstrukturiert Kulturpfad Grube WeissOrtsteile in Moitzfeld Birkerhohe Birkerhhof Bokenbusch Ehrenfeld Erlenhof Gross Hohn Grube Apfel Grube Weiss Herweg Hohe Juck Klein Buchholz Kleinhohn Kulheimer Muhle Lohe Meisheide Mitteleschbach Neuenhaus Obereschbach Platz Rottgen Steinacker Winter Wulfshof Normdaten Korperschaft GND 7762317 4 lobid OGND AKS VIAF 210931586 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Weiss amp oldid 238523052